Helloooo, ich bin ganz neu hier und lese mich seit gestern durch alle möglichen Beiträge zu Medikinet, auf der Suche nach Menschen mit gleichen Erfahrungen. Eure Schilderungen in diesem Chat kommen denen am nächsten. Deshalb schreib ich erst mal hier rein.
Ich nehme seit Freitag 1x morgens 10mg Medikinet adult (nach ordentlichem Frühstück) und mir geht’s nicht gut damit. Es hat sich über die Tage etwas verändert. Ich habe am Sonntag „aus Versehen“ Alkohol getrunken. Das war auf jeden Fall kontraproduktiv und da habe ich null nachgedacht. Ich lasse seit gestern den Kaffee weg. Heute ist es etwas besser. Die letzten Tage fühlte ich mich nach Ende der „Wirkzeit“ den ganzen Tag über wie krank. So ein metallischer, entzündungsähnlicher Schmerz. Kopfschmerzen, drückende, heiße und rauschende Ohren. Und ADxS Symptome² – vor allem Antriebslosigkeit und Unaufmerksamkeit sowie der Nebel im Kopf.
Die einzige Wirkung, die ich verspüre ist, dass ich etwas ruhiger bin und gedämpfter auf meine Gefühle reagiere. Ansonsten bekomme ich kurz nach Beginn dieses Gefühls ein fettes Brett vor den Kopf geschlagen und festgenagelt. Ich habe Druck im Kopf, kann mich noch weniger konzentrieren und merke, dass mein Körper gut am Ackern (Blutdruck). Und vor allem bin ich ganz bleiern müde. Es fühlt sich bei der Einahme so an, als würde die morgendliche Müdigkeit durch eine Medikamentenmüdigkeit ausgetauscht werden. Nach ca. 2,5h fange ich an zu zittern, zu frieren und das Krankheitsgefühl kommt auf. Das hat heute „schon“ um 15 Uhr nachgelassen und vegetiere ich völlig verballert vor mir her. Selbst diesen Text aufzusetzen hat jetzt 30 Minuten gedauert. Wollte das eigentlich kürzer halten. Vielleicht macht es Sinn, einen neuen Beitrag damit zu öffnen?
Kann das irgendwer nachempfinden? Ist das alles grad überhaupt verständlich?
Ja, das Koffein und die Stimulanhien…
…es wird noch ein paar Jahre dauern, bis die Ärzte das gelernt haben.
Bis Koffein aus dem System raus ist, dauert es 3 Tage.
Warte mal ab, vielleicht wird es dann besser.
Es kann sein, dass es besser wird, wenn du die Dosis steigerst.
Und andere berichten, dass 10 mg für sie schon deutlich zu viel sind (jemand ist gerade bei 5-5-5 als für ihn richtige Dosis gelandet).
Hey, danke für deine schnelle Antwort. Sorry, dass ich jetzt so verzögert schreibe. Ist grad irgendwie nicht richtig greifbar und ich kann mich so schwer aufraffen. Gestern, also am dritten Tag ohne Koffein, war es von den schmerzhaften körperlichen Nebenwirkungen viel besser. Bis auf einen Druck im Kopf und das Rauschen quasi weg.
Ist aber tatsächlich so, als hätte ich ein anderes ADxS-Brillengestell auf. Fühle mich noch eingeschränkter in meiner Wahrnehmung, bin noch antriebsloser und das zieht halt echt runter. Vor allem, weil ich mir was anderes erhofft habe, nachdem ich vor ein paar Jahren Erfahrungen mit Mikrodosen „beschleunigender Stimulanzien von der Straße“ (wie darf ich das denn hier schreiben?) gemacht habe. Da hatte ich die Wirkung, die den Medikamenten nachgesagt wird und die ich mir von denen erhofft habe.
Kann mir gar nicht vorstellen, dass mehr oder weniger vom Medikinet da irgendeine ähnliche Wirkung haben könnte. Scheue mich schon fast, die zu nehmen…
Zu Elvanse hat es mich auch schon bei meiner Recherche gezogen. Der Psychiater richtet sich aber noch nach den Richtlinien, nach welchen ja MPH Mittel erster Wahl ist. Ich hatte ihn auch schon auf Elvanse angesprochen, er macht das aber erst, wenn alles gegen MPH spricht. Er ist auch der ungünstigen Meinung, dass, weil MPH und LDX zur gleichen Stoffgruppe gehören, wenn eins nicht wirkt, das andere auch nicht wirken wird. Das könnte harte Arbeit werden. War jetzt einfach froh überhaupt Stimulanzien zu bekommen und war mir sicher, dass es einen positiven Nutzen haben wird. Tja…
Das ist ja alles richtig, aber noch ist ja @tonczka nicht an diesem Punkt, dass Methylphenidat als Wirkstoff das Falsche ist. Sie/er (?) nimmt jetzt Medikinet Adult in noch sehr niedriger Dosierung und hat Nebenwirkungen, die oft nach einer Weile verschwinden, aber natürlich lästig sind.
Liebe/r @tonczka, du weißt dass man bei Medikinet Adult auf jeden Fall etwas dazu essen muss? Medikinet Adult ist nichts für Frühstücksmuffel!
Und: Ganz herzlich willkommen im ADXS-Forum! Ich überlege, den „neuen“ Teil dieses Threads abzutrennen, der Übersichtlichtlichkeit halber, wärest du einverstanden?
Hey @tonczka
Mir ging es am Anfang gabz ähnlich. Das lag zum einen auf jeden Fall am Koffein und zum anderen hat mein Körper sich einfach erst mal dran gewöhnen müssen. Der erste Tag mit Medikamenten war super, dann war es ein paar Wochen eher unangenehm (ähnlich deiner Beschreibung) weil ich entweder unter- oder überdosiert war. Die Dosisfindung nimmt echt einige Zeit in Anspruch und manchmal sind es nur 5 mg die schon einen riesen Unterschied ausmachen. Wenn du weiblich bist kommt auch noch die Zyklusproblematik hinzu. Auch das mit dem Essen ist ein wichtiger Hinweis und mir hat am Anfang auch ab und zu ein Stück Traubenzucker geholfen.
Wie geht’s dir denn mittlerweile damit und bei welcher Dosis bist du angelangt?
LG
Hey du, vielen Danke für’s Willkommenheißen. Freue mich, dass ich das Forum unedel finde habe und hoffe, dass ich hier bald etwas aktiver sein werde
Ich habe schon mitkriegt, dass es hier einen Vorstellungsbereich gibt. Das packe ich leider momentan nicht. Stecke grad in einer schwierigen Phase. Daher auch die späte Antwort, tut mir wirklich leid. Also erst mal um das zu klären, ihr dürft mich “siezen” – bin weiblich
Wenn es keine Umstände bereitet, dann würde ich mich freuen, wenn du das abtrennst und zu einem eigenständigen Beitrag machst.
Und jetzt zu deinem Hinweis:
Jaaaaaa, ich esse ordentlich Frühstück und trinke gut.
Ich bin mir unsicher, ob er sich auf ein anderes Medikament einlässt. Er ist nicht spezialisiert und wusste beispielsweise nicht, dass es auch 5mg gibt. Die hat er mir vor zwei Wochen dann aber verschrieben. Ich bin aus Verzweiflung in einer PIA gelandet, aber mache dort nicht das richtige Therapieprogramm. Das ist eher für psychische Akutfälle. Ich wollte einfach Hilfe und die Klinik nimmt sich solchen Fällen an, weil es eben schwer ist an einen niedergelassenen, geschweige denn spezialisierten, Psychiater zu kommen. Im Grunde meint er’s gut, hat aber sicher nicht ausreichend Kapazitäten…
Ich habe einen anderen Psychiater mit AD(H)S Fetisch empfohlen bekommen, dort aber noch keinen erreicht. We will see.
Das ist natürlich spannend. Welche Nebenwirkungen hattest du denn? Wie lange und wie viel hast du genommen und hattest du überhaupt positive Wirkungen?
Ich habe jetzt für zwei Wochen 15mg genommen. Gestern als Versuch 20mg.
Mir ging es peu á peu schlechter. Hatte auch PMS, das war auf jeden Fall auch schlimmer als sonst. Jetzt sind sogar schon meine Tage durch und mir geht es immer noch schlecht. Ich bin halt wirklich grad in einer sehr intensiven Phase, die noch mal alles vorholt, was ich bis jetzt nicht zur Genüge verarbeitet habe und mich bisher gelähmt hat. Ich wusste nicht, ob das Medikinet meine Situation verschärft hat bzw. eine Depression entlarvt oder ob ich das Medikament nicht vertrage. Das ist alles wie ein einziger schmerzender Matschhaufen (körperlich und mental), aus dem heraus ich nicht agieren kann. Das ist schlimmer geworden, nachdem ich am Dienstag beim Arzt war und er einfach meinte, dass ich geduldig sein soll und mich, ohne neues Rezept oder Anpassung, mit den 15mg und dem nächsten Termin in vier Wochen nach Hause geschickt hat. An dem
Abend kamen dann Beklemmungen und leichte Panik auf. Unaushaltbar. Habe mir Ende letzter Woche total verunsichert und verweifelt einen Termin für morgen geholt. Schäme mich total.
Seit heute nehme ich nicht mehr. Bin, sicherlich vor Stress, auch krank geworden. Mir geht es immer noch schlecht, aber ich bin etwas erleichtert, weil das Korsett am Kopf sich etwas löst.
Also ich weiß nicht. Für mich fühlt sich das nicht nach normalen Nebenwirkungen an, die ich nur ein paar Wochen ertragen muss…
Also der Psychiater sollte zumindest etwas Ahnung davon haben.
Sonst geht es dir schlimmstenfalls wie bei meinem ersten, der die Nebenwirkungen geleugnet hat…
Der ließ auch nichts außer Medikinet zu (für ihn wohl sowas wie der heilige Gral).
Hab im Endeffekt so ca 6-7 Monate (wie lange genau müsste ich nachsehen) Medikinet in verschiedenen Dosierungen genommen.
Die Nebenwirkungen fingen relativ zügig an mit Appetitlosigkeit und sehr heftigem rebound (der auch nicht großartig besser wurde), mit der Zeit kamen dann Probleme mit dem Gleichgewicht und der Tiefenschärfe dazu.
Ergänzend kamen teils starke Stimmungsschwankungen und Gedächtnisprobleme (weil ich immer mehr abgebaut hatte).
Hab sicher noch einiges vergessen aber das war das wesentliche.
Bin dadurch völlig abgemagert und nach Notfall Arztwechsel erstmal krank geschrieben worden.
Von dem wurde ich dann stationär eingewiesen wo ich dann 4 Monate verbracht habe. Auf den Klinikplatz habe ich übrigens trotz Notfall 3 Monate warten dürfen. Alles krank geschrieben.
In der Klinik wurde ich dann (auf eigenen Wunsch) auf Elvanse umgestellt.
Zusätzlich zu dem ganzen anderen was da passiert ist
Bin auch erst seit Ende Januar wieder Zuhause.
Wenn Medikinet gewirkt hatte, war es sehr kurz und viel zu heftig.