hier eine Auflistung dessen, was passiert ist bis jetzt:
Diagnose im April (38J)
MPH ab ca. Mai. Retard von ratiopharm uns für abends noch MethlypheniTAD nicht retardiert. Auf einmal war alles so unfassbar einfach. Ich musste nicht mehr mit mir selbst kämpfne, um simpelste Dinge zu erledigen wie die Wäsche aus dem Trockner zu holen oder die Spülmaschine auszuräumen. Arbeit total „in the zone“, konnte mich 3 Std am Stück auf eine Aufgabe konzentrieren. Ein Buch lesen, ohne zu denken, ich muss auf Social Media. Nicht ständig dieses „Ich verpass was“. Innerer Ruhe und Zufriedenheit gespürt wie noch nie in meinem Leben. Auf einmal nicht mehr um 9 Uhr abends völlig am Ende. Brauche keine 9-10 Std Schlaf mehr.
Ende August eine IVF gemacht, daher 3 Wochen Pause MPH. Ergebnis: Negativ. Danach: Absolut keine Wirkung mehr. Könnte auch Smarties nehmen.
Zum Arzt, Elvanse adult bekommen. 30mg. Nichts gemerkt außer Schlaflosigkeit. 60 mg also 2 Kapseln (Nächste Stufe laut Arzt): GANZE Nacht nicht geschlafen, erst irgendwann um 4 mit Melatonin. Fokus vielleicht 30% besser, aber brain fog, Übelkeit, Kopfweh und total übersexualisiert.
Was nun?
Könnte die MPH-Wirkung zurückkommen?
Attentin sinnvoll wenn Elvanse nicht vertragen?
Strattera?
Edit background-Infos:
Keine anderen großen Änderungen im Leben oder Tagesablauf
Priorisiere stets Schlaf, Sport, Wasser und esse größtenteils gesund
Zyklusabhängig hatte das MPH auch bisher an den 2 tagen vor und den ersten 2 tagen während meiner Periode nicht funktioniert, damit konnte ich aber leben
Liebe @liana,
die Wirkung, die du bei Elvanse beschreibst ist nach meiner Meinung eine Überdosierung. Schon die 30mg könnten zuviel gewesen sein.
Elvanse ist ein Medikament, das ganz fein eindosiert werden muss. Deshalb teilen auch so viele die Kapseln und lösen den Wirkstoff in Wasser auf.
Dazu gibt es hier sehr viele Erfahrungsberichte. Suche einfach mal nach den Stichworten „Elvanse teilen“ oder „Elvanse eindosieren“
Mit einer Nacht Schlaflosigkeit bist du noch ganz gut gefahren. In meinem Fall waren es drei volle Nächte und ich stand total neben mir.
Den Wirkabfall bei Medikinet kenne ich auch. Ich nehme es relativ unregelmäßig und habe den Eindruck, dass dies hilft, den Wirkspiegel aufrecht zu erhalten. Das ist aber meine ganz individuelle Meinung und Erfahrung.
Es waren de facto 2-3 Nächte Schlaflosigkeit. Also immer, wenn ich es genommen hatte.
Wie sollte es sich denn bei der richtigen Dosis anfühlen? Bei 30 habe ich bzgl Fokus gar nichts gefühlt.
Hast du die richtige Dosis für dich dann gefunden?
Genau diesen Punkt sehe ich bei der Eindosierung häufig als Problem, über das man nicht genug aufklären kann.
Während man häufig bei Medikinet förmlich spürt, wie sich der Schalter umlegt, schleicht sich die Wirkung bei Elvanse sehr diffus ein.
Das bekommt man häufig gar nicht mit, sondern spürt erst später, dass man sich auf einmal 2 Stunden am Stück konzentrieren konnte bzw. etwas ohne Nachdenken zu Ende gebracht hat.
Das war bei mir so ein Gefühl „Ups, ich bin ja schon fertig“ oder „Wow! Drangeblieben!“
Daher denken die Betroffenen oft, Elvanse würde gar nicht richtig wirken, stellen aber punktuell dann doch auf einmal fest, dass sich etwas verändert hat und erhalten vom Umfeld sehr positive Rückmeldungen.
Daher: Mit Elvanse braucht man Geduld und eine sehr genaue Beobachtung seiner selbst.
Mir war diese Fummelei mit Wirkstoff teilen und Auflösen zu nervig, daher bin ich wieder zu Medikinet zurück gekehrt. Aber 25 mg Elvanse waren bei mir damals genug.
Ich werde aktuell auf elvanse eingestellt weil ich MPH absolut nicht vertragen habe.
Nehme aktuell 30/20 und komme damit bis etwa 18 Uhr hin.
Habe einmal 30/30 probiert und hatte da ebenfalls das Problem dass ich die Nacht maximal 4h gesamt geschlafen hatte…
Habe am nächsten Tag mit meinem Arzt drüber gesprochen weil ich so fertig war und habe ab da dann mittags die 20mg genommen.
Damit komme ich scheinbar bisher ganz gut klar (habe vor etwas über zwei Wochen mit elvanse angefangen).
Nächstes Ziel ist für mich nun eine Lösung für die restliche Zeit des Tages zu finden (bevorzugt Attentin da ähnlicher Wirkstoff) da der Tag ja nicht um 18 Uhr endet.
Wäre es für dich eine Option mittags 20mg zu versuchen?
Muss mich da mit der vermutlichen Überdosierung @Andromache definitiv anschließen…
@ZappelPhilipp Ja, das könnte man mal versuchen. Würde ich dann halt am Fr. oder Sa. machen, damit es nicht so wild ist, wenn ich wieder nicht schlafe.
Wie SOLLTE es sich denn anfühlen?
P.S. Dir einen schönen Feiertag, ich arbeite leider heute, da ich ein Projekt in einem anderen Land betreue und da ist halt kein Feiertag…bekomme aber einen anderen Tag dafür frei
Das ist ganz individuell; dazu kann dir niemand seriös Auskunft geben, da die Medikation bei jedem etwas anders wirkt.
Wie ich weiter oben bereits geschrieben habe, brauchst du Geduld, denn es kann sein, dass sich die Wirkung erst nach einigen Tagen zeigt…und dann nicht direkt sondern sehr diffus.
Daher muss man sich in der Zeit der Eindosierung sehr genau beobachten!
@Andromache genau, bei medikinet spürte ich förmlich den Moment, ich war einfach ON.
Bei Elvanse war der Fokus halt nur so ein BISSCHEN besser, 30% mehr als sonst, aber dafür so viele Nebenwirkungen.
Die ersten zwei / drei Tage war es wie als wenn ein Schleier gelüftet wurde.
Aber halt so subtil dass ich es im ersten Moment kaum bemerkte…
Alles war auf einmal so wunderbar klar.
Die Wirkung tritt bei mir etwa nach 40min ein (erhöhter Stoffwechsel).
Entsprechend reichen bei mir 30mg auch lediglich etwas über 6h und ich muss, um keine wirklücke zu haben, um spätestens 13 Uhr nachnehmen wenn ich gegen 7 die erste Dosis genommen habe.
Und dann ist halt gegen 18 Uhr ende…
Aber das sanfte Gefühl ist echt so genial und ich bin laut Fremdwahrnehmung quasi ein anderer Mensch.
Strukturierter, nicht mehr so chaotisch, weniger sprunghaft und so weiter…
Kurzum: ein Traum
Bei MPH war das Ende oder auch ein rebound oftmals wie wenn du mit 500 kmh frontal gegen ne Wand fährst.
Wie gesagt, hab’s leider gar nicht vertragen und es etwa 8-9 Monate in verschiedenen Dosen probiert…
@ZappelPhilipp für mich war tatsähclich die Wirkung des MPHs genau so, wie du es bei Elvanse beschreibst.
Auf einmal konnte ich die Sachen machen, die ich wollte. So sein, wie ich sein will! Nicht meine Emotionen mich steuerm lassen oder Kleinigkeiten mich aus dem Takt bringen lassen.
Arbeit: Präsentation geöffnet, 3 Std gearbeitet, die ganze Zeit das Endresultat vor Augen gehabt.
Alles war so LEICHT. Wäsche in den Keller bringen? Kein Thema! Dauert ja nur fünf Minuten. Ohne Medis: Puh, jetzt muss ich das schon wieder machen, puh, wo finde ich die Tasche, ist das sortiert, was wenn ich stolpere, ich sollte erst was anderes fertig machen, etc.
Beziehung: Wenn mein Mann wieder seine eigenheiten auslebt und alle Geräte aussteckt, bevor wir das Haus verlassen, bin ich nicht mehr so wütend geworden wie sonst, weil ich warten musste. Dachte mir „ach ja, ist halt seine Eigenheit.“
Freizeit: Konnte z.B. Yoga machen ohne 50.000 Gedanken in 90 Min und imch wirklich drauf einlassen. Es war auch ein Traum.
Rebound war schon heftig, aber nahm ich dafür gerne in Kauf!
@ZappelPhilipp weil MPH wie ein Traum gewirkt hat, bis es halt gar nicht mehr gewirkt hat.
Das war nach 3 Wochen Pause wegen IVF. Dachte eigtl, dass es danach besser wirken würde wieder, aber nein.
MPH hatte ich auch keinen Appetit, aber das nahm ich gerne in Kauf. Habe halt vor oder nach der Wirkdauer gegessen, und auch nur 1 kg abgenommen, also nichts Dramatisches
Das ist sehr individuell und kommt gar nicht so selten vor.
Wenn ich Medikinet sehr regelmäßig nehme, verspüre ich irgendwann auch keine Wirkung mehr und muss eine Pause machen. Die mache ich dann oft am Wochenende.