Nebenwirkung Haarausfall / Haare dünner durch Medikinet

Hallo zusammen,

seit 1,5 Monaten nehme ich täglich 10-10-0 oder 20-10-0 Medikinet Adult.
Da es mit dem Rebound etwas unangenehm war, bin ich nun seit zwei Tagen auf ein Generika des Ritalin LA umgestiegen und finde es bis jetzt viel angenehmer.

Ich habe sehr volle und griffige Haare. Leider habe ich festgestellt, dass sie seit ca. einer Woche immer dünner werden und etwas ausfallen. So dass es mir langsam auf die Psyche geht. Ich frage mich wie ich wohl in einem weiteren Monat aussehen werde. Nahrungsergänzungsmittel nehme ich zu genüge.

Mir ist bewusst dass es als Nebenwirkung von MPH bekannt ist.

Aber trotzdem meine Fragen an euch:

  1. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Wenn ja, gibt es etwas was euch geholfen hat?
  2. Meint ihr dass ein Wechsel von Medikinet auf Ritalin LA so etwas abmildert / verbessert?
  3. Gibt es Alternativen zu MPH die keinen Haarausfall verursachen?

Über Antworten würde ich mich freuen.

LG

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Ich habe zwar keine Erfahrungen mit Haarausfall, aber mich macht deine Randbemerkung zum Thema Nahrungsergänzungsmittel etwas hellhörig.
Benötigst du die Nahrungsergänzungsmittel wirklich? Wurde mittels Blutbild ein Mangel festgestellt?

Denn einfach auf Verdacht alle möglichen Nahrungsergänzungsmittel einzuwerfen, kann auch negative Folgen haben. Das wird leider immer wieder unterschätzt.

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Danke für deine Antwort.
Ich habe seit langer Zeit einen Vitamin B, Vitamin D und Eisenmangel. Nehme die Ergänzungsmittel bereits seit Jahren und habe nie ein Problem gehabt mit den Haaren. Eher im Gegenteil: Sehr viele und sehr kräftige Haare.

Habe Panik bei dem Gedanken mich entscheiden zu müssen:

Ritalin + Lebensqualität + wenig Haare
oder
Kein Ritalin + Katastrophenalltag + griffige Haare

Andere Nebenwirkungen nehme ich ja gerne in Kauf, aber das ist irgendwie ein wunder Punkt bei mir.

Ich habe auch Haarausfall und brüchige Haare.
Das liegt bei mir am Eisenmangel. Wenn der so lange anhält, dass auch das Speichereisen leer ist, dann bekommt man solche Symptome.

Will sagen: muss nicht am MPH liegen, kann eine Koinzidenz sein.

PS: ich nehme noch keine Stimulanzien.

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OK, dann habe ich aber noch eine Frage…du schreibst, dass die Haare seit einer Woche dünner werden und „etwas“ ausfallen.
Etwas Haarausfall ist normal und kann auch durch zunehmendes Alter bzw. hormonelle Umstellung (Wecheseljahre) bedingt sein.

Bedenklich wird es erst, wenn die Haare büschelweise ausgehen oder du jeden Morgen die Bürste oder den Kamm voller Haare hast.

Ich weiß aber nicht, wie alt du bist und wie du „etwas“ definierst. :wink:

Ich bin männlich und 30.
Ich weiß, es klingt vielleicht für viele Menschen wie ein Luxus-Problem.

Dass die Haare etwas dünner werden, ist ja in Ordnung. Aber ich habe das Gefühl dass ich in kürzester Zeit 50 % an Dichte verloren habe. Nun habe ich Angst davor, irgendwann gefühlt nur drei Haare auf dem Kopf zu haben.

Es muss definitiv am MPH liegen. Stelle mir nur die Frage ob es mit Ritalin statt Medikinet etwas „besser“ wird durch die „sanftere“ Wirkung.

Absolut nicht. Kann ich absolut nachvollziehen.

Das liegt dann wirklich nahe.
Du könntest es natürlich im Selbstexperiment absetzen und gucken, ob es dann wieder besser wird.

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Das stimmt zum Glück nicht ganz :wink: Ich habe seit ich denken kann beim morgendlichen Haarekämmen sehr viele Haare in der Bürste, und beim Haarewaschen noch mal eine große Menge mehr (Abflussreinigung alle 2 Wochen nötig wegen massiver Haarnester). Es gibt saisonale Schwankungen im Ausmaß (starkes Haaren versus extrem starkes Haaren). Trotzdem habe ich schon immer massenhaft dickes Haar.

Man muss also individuell hinschauen. Alles, was sich plötzlich deutlich verändert im Vergleich zur gewohnten Situation, würde ich wie der Threadersteller als auffällig betrachten. Bei Männern kann allerdings ja leider auch recht frühzeitig ganz „naturgemäß“ Haarausfall erfolgen. 30 ist kein so ungewöhnliches Alter, ich kenne da auch mehrere Männer. Ob es nun am Medikament liegt oder genetisch bedingt ist, lässt sich wahrscheinlich tatsächlich am ehesten durch ein Weglassen des Medikaments herausfinden.

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Danke für eure Antworten.

Ich bin mir sicher dass es vom MPH kommt.
Nie zuvor hatte ich ein Problem mit den Haaren. Ganz im Gegenteil: Musste tonnenweise Conditioner benutzen, um sie stylen zu können. Oft auch eine Cap tragen, damit sie etwas „platter“ werden.

Absetzen ist natürlich hart. Ich habe gestern keine Medikamente genommen und bin (wie damals) nicht mit meinem Alltag klargekommen. Mittlerweile denke ich über den Versuch nach, sie nur einmal morgens unter der Woche zu nehmen. So damit ich wenigstens meine 5,5 Stunden „Struktur“ habe. Ob das klappt und es von dem geringeren Konsum besser wird, wird sich zeigen.

Habe letztens irgendwo gelesen dass durch die Gefäßverengung die Haarwurzeln / Kopfhaut nicht genügend Nährstoffe bekommen. Wie wissenschaftlich diese Erkenntnis / Behauptung ist, kann ich nicht beurteilen. Frage mich aber automatisch ob es Sinn macht zum MPH evt. L-Arginin (wirkt gefäßerweiternd) zu nehmen.
Was meint ihr?

Wenn das so wäre, kannst du ja mal Kopfhautmassage versuchen :thinking:

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Hallo, bin heute auf deine Frage gestoßen. Ich habe gleiches Problem bei meinem Sohn. Er ist noch keine 16 Jahre alt und ihm fallen die Haare büschelweise aus! Es ist so erschreckend und traurig, dass ich es kaum ertragen kann. Wir werden den Arzt nach Alternativen fragen müssen, ich möchte nicht dass der Junge von einem Problem ins andere stürzt und depressiv wird weil er mit 16 eine Glatze kriegt.
Wie ist es bei dir weiter gelaufen?

Ich habe das MPH etwas reduziert und kombiniere es mit Aminosäuren (Lysin, Theanin, Phenylalanin und Tyrosin)
Zusätzlich nehme ich morgens ein bioaktives B-Komplex (höher dosiert) und abends L-Arginin mit L-Citrullin.

Seitdem hat es sich gebessert.

Habe das Gefühl je mehr man einen Stresszustand erzeugt, umso schlechter werden die Haarwurzeln durchblutet. Ebenfalls steigt der Verbrauch an Nährstoffen.

Ist natürlich nur meine Hypothese.

Danke für deine Antwort.
Welche Dosis nimmst du aktuell?
Zu den Aminosäuren- hast du bestimmte Präparate, die du empfehlen kannst?

Aktuell nehme ich in Kombination mit den Aminosäuren ca. 5-5-0 mg MPH.
Früher war ich bei 40 mg. Habe aber sogar teilweise kreisrunden Haarausfall bekommen, der Körper war zu sehr unter Anspannung.

Muss aber gestehen dass ich auch sehr auf Ernährung achte. Habe das letzte halbe Jahr ketogen gelebt und das war in Bezug auf Konzentration ein Gamechanger. Dinge wie Zucker oder schnelle Kohlenhydrate lasse ich weg. Von Gluten bekomme ich Brainfog.

Es gibt ein Powerbooster von Ketodoc mit den ganzen antriebssteigernden Aminosäuren. Da ist auch Koffein drinnen. Das funktioniert bei mir (ADS) ganz gut. Ein Pulver welches man in Wasser verrührt, das auch ganz gut schmeckt. Ob Koffein für einen 16-jährigen gut ist, weiß ich nicht. Sonst gibt es einzelne Aminosäuren auch in Kapseln. Es gibt viele Bücher zu dem Thema. Wie gesagt, bei mir macht es die Kombi.

Ahja noch was. Habe zwar keine Erfahrung damit, aber es gibt ein Komplex namens „Focus“ von Brainzyme. Die Inhaltsstoffe (u. a. mit Aminosäuren Theanin) klingen ganz gut. Vielleicht kann man das auch mal probieren.

Danke für die ausführliche Antwort. Ich hätte noch letzte Frage- kommst du mit der aktuellen Dosierung gut klar? Mein Sohn nimmt zur Zeit 30 mg Retard Tabletten und mich würde interessieren ob er mit geringerer Dosis den Unterricht auch gut schaffen würde. Das ist unsere große Sorge momentan.

Hallo, ich habe mit großem Interesse eure Nachrichten gelesen.
Meine Tochter, 12 J, hat ADS. Im Alltag beeinträchtigt es sie jedoch nicht, lediglich in der Schule fällt ihre Langsamkeit und Unkonzentriertheit, Ablenkbarkeit stark auf.
Daher haben wir uns vor einigen Wochen entschieden, es mit MPH zu versuchen.
Sie wiegt aktuell 52 kg und ist mit 10 mg gestartet.
Nach 1 Woche hat sie 20 mg bekommen und nach 1 weiteren Woche 30 mg.
Seitdem hat sie morgens 1 x 30 mg Medikinet retard erhalten. Lt. ihren eigenen Aussagen klappt es für sie in der Schule so viel besser.
Kurz vor den Ferien (Mitte Dezember) fiel uns aber extremer Haarausfall auf. Beim Waschen und Bürsten fielen die Haare büschelweise aus. Da sie sehr dickes Haar hatte, war es nicht direkt ersichtlich. Aber mittlerweile sieht man deutlich kahle Stellen am Kopf.
Seit dem 22.12.23 (letzter Schultag vor den Ferien) nimmt sie kein Medikinet mehr, bisher hat sich leider nichts beim Haarausfall gebessert.
Die Eisenwerte sind im guten oberen Bereich, daran kann es also nicht liegen. Ich gehe also definitiv von einer Begleiterscheinung des Medikinets aus.
Ist 30 mg evtl. zuviel? Sie möchte das Zeug natürlich überhaupt nicht mehr nehmen… hat Angst auch noch die restlichen Haare zu verlieren.
Mit Interesse habe ich deine Keto - Erfahrungen gelesen.

Hallo @Ela,
ich habe von Medikinet auch starken Haarausfall bekommen. Bei mir reduziert sich der Haarausfall, wenn ich max. 25 mg Tag nehme ( 12 Tage getestet), darüber geht’s wieder los.

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Ich hatte auch ordentlich Haarausfall. Aber nicht parallel zur medikinet Einnahme (die etwa ein Jahr lang ging), sondern in einer darin liegenden Zeitspanne. Es ging bei mir aber auch erst an, als ich mit der Dosierung bei etwa 50/60mg pro Tag ankam. Ich habe parallel etwa 16kg abgenommen (was ich aber übrigens sehr schätze und mittlerweile so halten kann), daher weiß ich bis heute keinen Zusammenhang.
Es bestand aber definitiv ein mehrfacher Mangel an Vitaminen (nachgewiesen war bei mir deutlich Vitamin D, Ferritin und etwas Eisen sowie Calcium).

Kannst du verraten, wie die Werte damals denn so lagen? Gerne auch per privter Nachricht. Bin ebenso von (kreisrunden) Haarausfall betroffen und daher interessiert.