Ich lese hier schon sehr lange mit und bin mal gespannt auf eure Meinungen zu folgendem Sachverhalt:
Ich habe jetzt ca. 3 Monate medikinet adult (2*20mg- morgens, mittags)genommen und war von der Wirkung begeistert. Allerdings hatte ich abends immer einen wirklich krassen rebound, der bei mir immer wieder zu emotionalen Überreaktionen im familiären Abendgeschehen geführt hat.
In Absprache mit meiner Ärztin probieren wir jetzt mal elvanse mit 30mg aus. Ich nehme eine 30mg um 7 Uhr. Die Wirkung empfinde ich als nicht so „kickartig“ wie bei medikinet und hält bei mir ca. 6-7 Stunden an. Danach wird’s aber crazy: ich bekomme quasi die häufig beschriebenen Nebenwirkungen erst wenn elvanse nachlässt, ähnlich wie bei einer Migräne: die Augen fokussieren nur schwer, Blick leicht verschwommen, leichter Schwindel, leichte Kopfschmerzen - muss mich dann spätestens gegen 14 Uhr hinlegen. 16 Uhr geht’s dann wieder besser und ich bin quasi wieder fast „der Alte“, also wie ohne Medikation.
Kennt das jemand, dass die Nebenwirkungen erst beim nachlassen von elvanse eintreten? Evtl zu gering dosiert?
Körperlich bin ich komplett durchgecheckt. Keine Migräne, kein Bluthochdruck oder irgendwas sonstiges, also alles gesund und gut.
Danke schon Mal für eure Erfahrungen und Antworten!
Auch wenn du jetzt wegen Elvanse fragst……aber……Hattest du bezüglich Medikinet eine dritte Dosis ausprobiert?
Alternativ wäre auch unret. Medikinet als dritte Dosis möglich .
Meine Ärztin meinte, bevor wir täglich noch eine dritte Dosis testen, können wir auch erstmal ein länger anhaltendes Präparat versuchen. Ich vergesse im Alltag leider häufig die erneute Einnahme zur richtigen Zeit und das wirkt sich dann doch negativ mit Kopfschmerzen aus.
Kennen aus persönlich Erfahrung nicht, ich würde es aber, nach dem was man so lesen und hören kann, für plausibel halten.
Da bleibt wohl für den Anfang nur versuchen Elvanse weiter einzudosieren. Eine höhere Dosis sollte, insgesamt die Wirkkurve weiter nach oben verschieben und auch den Zeitpunkt des Rebounds weiter nach hinten (wobei nicht automatisch eine höhere Dosis auch für eine längere Wirkung steht).
Ob sich Dein Körper an die Wirkung von Elvanse langsam besser gewöhnen kann und es somit zu einem weniger starken Rebound kommt muss sich zeigen bzw wäre es sehr wünschenswert.
Wenn der Rebound dauerhaft so stark bleibt, wäre evtl eine Möglichkeit Abends eine kleine Dosis an Attentin (Dexamphetamin ohne den Lysinanteil, also ohne die Quasiretardierung) oder unretardiertes MPH zu nehmen. Das Problem dabei ist, dass beides keine Zulassung für Erwachsene hat und wenn nur als Offlabelverschreibung möglich ist.
Dabei stellt sich noch die Frage, ob Du mit Stimulanzien schlafen kannst, oder ob Du zu den vielen gehörst die damit nicht schlafen können.
Eine vermutlich gangbarere Möglichkeit wäre, da Du ja bei Medikinet gute Erfahrungen mit MPH gemacht hast (bis auf den Rebound natürlich) etwas wie Concerta zu versuchen. Bei Medikamenten wie Concerta ist die Retardierung auf drei (statt auf zwei wie bei Medikinet) Stufen aufgeteilt und soll deshalb länger wirken.
Ich habe jetzt öfter von zwei Einnahmen pro Tag gelesen. Ist das etwas was gangbar wäre? Ich müsste wohl einfach ausprobieren ob mich das abends dann nicht schlafen lässt. Grundsätzlich schlafe ich sehr gut
Jein.
Bei retardiertem MPH (wie Medikinet Adult) kommt man um wenigstens eine zweite Dosis am Tag nicht rum, weil die Tabletten nie 8 Stunden wirken und meist ist ja der Tag auch länger.
Bei Elvanse gibt es (wenige) Leute die zwei Dosen am Tag einnehmen, weil sie vermeintliche Schnellverstoffwechsler sind. Die Leute machen dass aber nur, weil sie von MPH keine oder keine ausreichende Wirkung (und oder evtl. Nebenwirkungen) haben.
Das ist also eher die Ausnahme. Für gewöhnlich sollte Elvanse irgendwas von 8 bis 12 Stunden wirken. Ich habe auch schon von 14 Stunden gehört.
Wobei natürlich die Frage bleibt, wie man feststellen will wann Elvanse nicht mehr wirkt, wenn man keinen Rebound oder dergleichen hat.
Bevor Du erwägst Elvanse zweimal am Tag zu nehmen, solltest Du aber auf jeden Fall richtig eindosieren. Damit Du weißt was die für dich am Besten wirkende Dosis ist.