Nebenwirkungen Medikinet Dauer

Hallo, ich habe vor ungefähr 1 1/2 Monaten ADHS diagnostiziert bekommen. Bin jetzt 39 Jahre alt und hatte schon immer solche Probleme und Symptome ist wohl nie jemand drauf gekommen:) obwohl offensichtlich na ja habe es bis hier auch so geschafft.

Was mich am meisten gestört hat, ist diese Unruhe, ständiger Antrieb, tausende Sachen auf einmal machen. Dieses Gedankenkreisen/Gedankensturm. Ich nehme jetzt seit 4 Wochen Medikinet (10/10/0)mg. Und fühle mich das erst mal im Leben wirklich ruhig und klarer. Kann tiefer schlafen und bin viel geduldiger. Auch wenn das Gedankenkreisen wenig verändert ist.

Leider hat das Medikinet auch Nebenwirkungen. Wie zb einen Druck auf dem Hinterkopf der da ist, wenn ich das Präparat nehme. Meine Psychiaterin meint, es könnte von dem niedrigeren Blutdruck kommen. Vorher hatte ich so 120/80 jetzt meisten 110/70. Und weniger teilweise auch 104/64

Ich bin ein wenig verzweifelt, was ich machen soll den das nervt schon sehr mit dem Druck im Kopf. Außerdem, wenn die Wirkung nachlässt, fühle ich mich sehr merkwürdig, schwer zu beschreiben, ein wenig verwirrt auch.

Wie sind eure Erfahrungen, gehen diese Nebenwirkungen irgendwann weg? Vor allem wann;)?

Danke euch

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Nach 6 Wochen sollte das eigentlich weg sein.
Wenn es unverändert fortbesteht ist das kein gutes Zeichen.

Empfehlung: Umstieg auf Elvanse.
Amphetaminmedikamente sind nach dem aktuellen Europäischen Konsens für Erwachsene mit AD(H)S das Mittel erster Wahl vor Methylphenidat, das bei Kindern nach wie vor erste Wahl ist.
Elvanse hat deutlich niedrigere Nebenwirkungen bei etwas besserer Wirkung.

Vielen Dank für deine Antwort.

Der Kopfdruck ist schon nervig und Abends kriege ich dann auch immer noch Druck auf den Augen:( Der Blutdruck ist dann immer eher niedrig.

In wie weit unterscheiden sich die Präparate denn?

Ich hoffe das die Nebenwirkungen weg gehen. Aber es macht nicht so den Eindruck.

Ich finde überhaupt das wenn die Wirkung von Medikinet nach lässt das sehr unangenehm ist. Fühle mich dann sehr merkwürdig schwer zu beschreiben.

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Hey :slight_smile: es gibt hier einen Faden der heisst „Unterschiede MPH - LDX“ hoffe du findest ihn so. Da steht viel interessantes zum Unterschied der beiden Wirkstoffe drin.

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Danke für den Tipp habe da schon viel gelesen.

Ist es denn so das Elvanse weniger Nebenwirkungen hat?

Ich kriege von Medikinet nach einiger Zeit schätze so 3-4 Std nach der Einnahme Kopfschmerzen. So ein ziehen und stechen im Kopf. Irgendwie unangenehm außerdem werde ich dann eher Müde. Und mir ist häufiger schlecht davon.

Die Wirkungen ist ganz gut aber weiß nicht ob ich die Nebenwirkungen aushalte noch länger.

Wäre sehr froh über eure Erfahrungen

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Grundsätzlich definitiv.

Ich werde das Mal mit der Psychiaterin besprechen.

Finde auch, das man mit Medikinet morgens schwer aus dem Bett kommt. Es fühlt sich immer so an wie ein leichter Kater. Als wäre man „irgendwo drauf gewesen“ ist das normal?

Besser konzentrieren auf eine Sache kann ich mich damit nicht. Ich bin ruhiger nicht mehr so getrieben und viel geduldiger. Aber der Rest ist einigermaßen gleich. Der ständige Gedankenstrom im Kopf, abgelenkt sein.

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Nein.

Mit Medikinet schwer aus dem Bett kommt?

Wir nehmen doch unsere Medikamente, nachdem wir aus dem Bett gekommen sind - und bei Medikinet (Adult) besonders, denn dazu muss man ja etwas essen.

Die Medikinet-Kapsel ersetzt mir den Morgentee (der war schwarz und stark in meiner Vor-MPH-Zeit), daher begrüße ich es auch, dass Medikinet Adult, im Gegensatz zu Ritalin Adult, schnell und heftig beginnt zu wirken.

Ich glaube @ZappelPhillip meint, er kommt schwer aus dem Bett, weil er am Vortag das medikinet genommen hat - daher der Vergleich mit dem Kater.
Ich könnte mir eher vorstellen, dass die morgendliche Müdigkeit durch einen (temporär?) veränderten Schlaf zustanden kommt? So als Nebenwirkung quasi?

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Genau vom Vortag noch die Wirkung. Von wegen schwer aus dem Bett kommen.

Wenn ich das Medikinet dann wieder nehme ist alles gut. Aber ich bemerke auch das neben den positiven Effekten auch viel negative Wirkung hat.

Konzentrieren kann ich mich dadurch nicht besser habe ich das Gefühl. Es ist sogar so daß ich fahriger bin und viele Dinge total unaufmerksam mache. Vielleicht mache ich mir auch zu sehr einen Kopf.

Ich hab sowie so das Gefühl das meine alten Verhaltensweisen die Wirkung überlagern. Wenn man die nicht ändert wird es eh schwer. Mein Gedankenkreisen ist leider nicht besser geworden.

Es macht mich ruhiger und ausgeglichener habe mehr Geduld. So wie noch nie in meinem Leben.

Aber die Sache mit den Kopfschmerzen nervt. Vielleicht bin ich mit (10/10/0 mg) schon über der Dosis die mir gut tut. Hab bei allen Medikamenten die ich jemals genommen habe immer die geringste Dosis genommen. Bin da sehr sensibel.

Ich bin irgendwie ein bisschen verzweifelt. Nehme das jetzt seit 27.08 und habe das erst Mal das Gefühl das mir ein Medikament wirklich auch hilft. Aber der Kopfdruck und Stiche sind wirklich unangenehm. Weiß nicht was ich machen soll?

Weiter nehmen, Dosis reduzieren Mal aufhören um zu gucken wie es ohne ist, was anderes nehmen?

Mein Kopf rotiert:(

Danke euch für eure Nachrichten❤️

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Trinkst du genug Wasser?
Oder bist eventuell wetterfühlig bzw. reagierst stark auf Wetterumschwung? Wie ist dein Blutdruck?

Ich trinke eigentlich genug aber muss Mal mehr drauf achten wieviel es wirklich ist.

Mein Blutdruck ist eher niedriger als vorher und die Psychiaterin meinte daher kann der Kopfdruck kommen. Er ist nicht wirklich niedrig aber so im Durchschnitt 112/71 bei einem Puls von 75.

War vor der Einnahme aber höher so 120/80. Finde krass das sich der Blutdruck so verändert dadurch.

Bin aber auch viel ruhiger was bestimmt damit zu tuen hat.

Ich habe sowie so Probleme damit mein „um mich Rum“ nur für eine Sekunde zu bemerken. Bin immer abgelenkt davon und am Gedankenrattern. Leider hilft das Medikinet da wenig.

Mit dem Medikinet bin ich aber innerlich viel ruhiger und entspannter. Sowie geduldiger.

Ich habe schon nach 4 Tagen von damals 5mg auf 10mg hochdosiert. Dann auf 10/10/0mg. Aber wenn ich 20mg am Tag nehme dröhnt mein Kopf noch mehr.

Ich weiß auch nicht:(

Ist es vielleicht noch zu früh zu sagen ob man es verträgt nach 3 1/2 Wochen? Wie lange dauert die Eingewöhnung normalerweise?

Also, das ungute Gefühl am Ende der Wirkung nennt man Rebound. Für mich definitiv ein Grund zu Elvanse zu wechseln, wo dieser deutlich weniger heftig ausfällt.

Wenn du morgens schwer aus dem Bett kommst, könnte auch das ein Ergebis des Rebounds sein, denn dann ist die Wirkung fast weg und die ADHS-Symptome sind wieder voll da. Ich kenne genug Betroffene, für die morgendliches Aufstehen die Hölle ist.

Möglich ist aber auch eine gewisse Erschöpfung nach einem aktiven Tag. Mit Medis kann man sich ganz schön überfordern im Überschwang, was plötzlich alles geht.

Falls du dich dabei fahriger und unkonzentrierter also ohne fühlst, tippe ich auf Überdosierung.

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@Addy_Haller Danke für deine Einschätzung. Ich habe auch schon dran gedacht das es vielleicht schon zu viel ist mit der Dosierung.

Kann das sein das man am besten mit 2*5mg am Tag klar kommt?

Habe heute das Medikinet erst gegen 14 Uhr genommen das erste Mal. Und jetzt Abends einen hohen Blutdruck:( kommt anscheinend nicht so gut. Ich wollte Mal ausprobieren wie es sich ohne anfühlt. Habe da gemerkt das schon wieder alles zu ging und ich nichts um mich Rum mitgekriegt habe.

Überhaupt habe ich oft das Problem das wenn ich Mal schaffe mich auf was konzentrieren.Es extrem schwer ist davon wieder los zu kommen gedanklich. Um mich Rum kriege ich dann nichts mehr mit. Und wenn ich aus der Situation raus komme ist es super unangenehm. Weil ich merke das ich gar nichts um mich Rum mitgekriegt habe.

Ist es nicht überhaupt so das wenn sich die Konzentration steigert mit dem Medikament man aufpassen muss auf was man sich konzentriert? Das man sich nicht auf die Falschen ungewollten Dinge verbeißt?

Ja, bei MPH habe ich diese Erfahrung auch gemacht, teilweise war es ein regelrechter Tunnelblick. Bei Elvanse weniger.

Das hat gerade vor kurzem jemand anderes hier berichtet, dass er mit 10 mg MPH (meine ich) ziemlich Kopfweh hatte und dann runter ist auf 2,5 mg alle 2-3 Stunden, 5 mal am Tag . und dann lief es rund.
Das gibt es schon, das jemand so wenig braucht, auch wenn das unüblich ist. Deswegen predige ich ja immer: laaaangsaaaaam eindosieren. Nach Jahren des ADS(H)S kommt e auf die paar Tage auch nimmer an, aber es spart am Ende doch bei etlichen Betroffenen Nebenwirkungen.

Kommt drauf an, wer „man“ ist.
Bitte verabschiede Dich von der Idee, es gäbe eine pauschale Lösung für alle. Du musst Deine für Dich passende, individuell richtige Medikamentierung finden. Das braucht Geduld und viel Erfahrung.

Alter Merksatz:
AD(H)S zu medikamentieren ist einfach. Es gut und richtig zu medikamentieren ist sauschwer.

Beste Grüße

UlBre

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Das klingt für mich tatsächlich nach Überdosierung.
Ich würde dir ebenfalls raten entweder zu Ritalin oder Elvanse zu wechseln. Mit beiden Medikamenten habe ich persönlich fast null Rebound.

Du bist noch ganz frisch dran und darfst verschiedene Medikamente ausprobieren. Und 3 1/2 Wochen sind nicht wenige Zeit. Für mich war es nach der zweiten Woche klar, dass Medikinet nichts für mich ist.

Zum Gedankenkreisen und den weiteren Baustellen brauchst du noch Zeit, Geduld und viel Arbeit an dich selbst, kein Medikament kann so schnell und sofort alles gerade rücken. Aber den Weg deutlich erleichtern.

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Danke euch das hilft mir schon etwas es einzuordnen. Morgens wenn ich aufstehe habe ich schon gar keine Lust das Medikinet zu nehmen:(

Aber Ritalin ist doch der selbe Wirkstoff. Ich habe ungefähr nur 3-4 Tage 5mg am Tag genommen dann direkt auf 25mg am Tag. Dann bin ich ungeduldig geworden und habe 210mg genommen. Vielleicht ist das einfach schon zu viel.

Ich habe bereits bei 5mg einen Effekt gespürt. Der dann ab 14-15 Uhr verschwand.

Blöde ist ich habe nur 10 mg Kapseln hier:( muss ich wieder zur Psychiaterin.

Aber irgendwie geht es so nicht weiter. Ich finde den Rebound und auch Teile der Wirkung wirklich unangenehm.

Würdet ihr dann eher was anderes probieren oder einfach weniger? Ritalin ist doch genau der selbe Wirkstoff was soll da anders sein?

Bei ADHS helfen Wenn-Dann-Pläne, um die Motivationslosigkeit praktisch durch Konditionierung zu umgehen:

„Wenn morgens der Wecker klingelt, nehme ich sofort mein Medikament.“

Klappt nicht sofort und muss geübt werden, auch wenn die Abneigung gegen Üben der übliche Stolperstein bei ADHS ist.

Danach solltest du sofort etwas essen und trinken, auch wenn teilweise in den Packungsbeilagen behauptet wird, es ginge auch ohne. Sicher ist sicher. Es gibt genügend Berichte, nach denen andernfalls die Wirkung nicht so eintritt wie erwünscht.

So weit ich weiß, tritt ein Rebound bei allen MPH-Präparaten auf, egal, ob sie Ritalin, Medikinet oder Concerta heißen.

Gegen den Rebound hilft eine kleine Dosis unretardiertes MPH vor Ende der Wirkung oder eben der Wechsel zu Elvanse. Ich habe den Wechsel noch nie bereut.