Neu und hilfesuchend

Hallo, ich bin 37 und weiblich. Mein Sohn (11) wurde mit Adhs diagnostiziert u nimmt zZt 20 mg Equasym 1-0-0. Da es mir viel zu denken gab in meiner Biografie habe ich mich testen lassen und bekomme seit 2 Wochen 10 mg Ritalin. Bzw 2-0-0 anfänglich u inzw 2-1-0.

Nebenwirkung habe ich einige bemerkt, leichter Schwindel u Schreckhaftigkeit ca 1 h nach Einnahmen ca 1 h andauernd. Aber ich konnte auch konzentrierter zu hören, arbeiten usw.

Inzwischen kam auch Reizbarkeit u depressive Verstimmung, vorallem am Abend dazu u ich frage mich, ob ich richtig diagnostiziert bin u ob das normale oder unnormale Nebenwirkung sind.

(Ich trage due zweite Hormonspirale, werde sie aber in 2 Monaten vorzeitig entfernen lassen)

Ausserdem hat der Hautarzt Zysten an der Schilddrüse gefunden und Levothyroxin 25 mg aufgeschrieben, die ich heute zum erstenmal nehmen sollte u mir geht es einfach mies.

Reizbar, Kopfschmerzen, einfach leicht angetrunken.

Ich weiß gerade nicht, ob ich eins absetzen oder einfach weiter machen soll.

Würde mich sehr über Hilfe und Tipps freuen!

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Herzlich willkommen im Forum!

Hast du von Anfang an direkt Ritalin 20 mg morgens genommen? Das könnte zu viel sein.

Hast du auf Koffein verzichtet? Koffein verändert quasi die Wirkung von Ritalin und kann zu unangenehmen Nebenwirkungen führen.

Klingt nach Rebound, wenn es am Abend nach der Wirkung auftritt. Könnte aber auch an einer Überdosierung liegen.

Zu welchen Zeiten in welchen Abständen nimmst du das Ritalin? Weißt du, wie lange eine Dosis bei dir wirkt?

Handelt es sich um das Präparat Ritalin adult??

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Hallo, ich trinke viel Kaffee u weiß tatsächlich erst hier durchs Forum, das ein Verzicht sinnvoll wäre.
Werde es morgen gleich testen!

Ich habe die Tabletten zu unterschiedlichen Zeiten genommen, lasse aber 4 h Zeit dazwischen. Richtig Ritalin adult. Die Empfehlung der Therapeutin war 10 mg 2-0-0 u Mittags nach Bedarf, habe aber schnell Mittags angefangen, weil ich sonst nach 4 h eine sehr extreme Müdigkeit hatte.

Ich danke dir von Herzen, das du dir Zeit für mich genommen hast!

Dann wurde es nicht richtig eindosiert!

Selbst nach Fachinformation sollte Ritalin adult immer zuerst mit 10 mg begonnen werden. Manche sind sogar schon mit 10 mg überdosiert.

Eine Dosis wirkt bei den meisten 5-6 Stunden.

Ich würde dir unbedingt empfehlen, die Dosierung mal zu reduzieren. 10-10-0.

Und den Kaffee weg lassen.

Wenn du bereits nach 4 Stunden sehr müde wirst wirkt es bei dir nur 3 - 3,5 Stunden, das wäre sehr kurz.

Mit einer kleineren Dosierung und ohne Kaffee kannst du das nochmal beobachten.

Wenn es dann tatsächlich immer noch so kurz wirkt bräuchtest du eine Dritte Dosis. Eine Alternative wäre auch Concerta, das wirkt etwas länger.

Oder Elvanse - das hat einen anderen Wirkstoff.

Schläfst du gut und ausreichend?

Danke das du mir hilfst! Ich werde es morgen mal so versuchen und dann berichten.

Ich schlafe, aber auch schon vor dem Medikament, sehr unruhig/ schlecht u daher oft auch sehr lange. Deswegen steht auch Depression als und/ oder mögliche Diagnose.

Mit 10mg hast du vollkommen recht! Ich habe einen Fehler im Eingangstext gemacht.

Es sind 10 mg Kapseln, die Anweisungen war in der ersten Woche 10 mg - 0 mg- 0 mg und in der zweiten Woche 20 mg- 0 mg - 0 mg und ab der dritten Woche 20 mg- Bedarf- 0 mg

Ich habe die letzten Tage 20 mg - 10 mg - 0 mg genommen, da ich sonst zu kaputt am Nachmittag war.
Morgens dazu immer Kaffee, Nachmittags manchmal noch eine Tasse.

Mir war gar nicht bewusst, das ich so sehr fehlerhaft dosiere!
Ich werde da wohl nochmal einen Reset vornehmen müssen.

Danke das du mir geschrieben hast, ich wollte schon alle Tabletten komplett absetzen…

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Also hattest du es gar nicht erst mit 10 mg versucht am Anfang?

Dann besteht noch Hoffnung, das es besser wird :sweat_smile:

Gerne :smiling_face:. Mir wurde ja hier auch geholfen. Und im Augenblick muss ich mich irgendwie von der Hausarbeit abklenken. :sweat_smile:

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Tatsächlich habe ich einige Tage 10 mg genommen, aber anstatt mich zu reflektieren, habe ich nur für den Tag gelebt, mehr nehmen zu können.

Viel hilft ja schliesslich viel :see_no_evil: u wer mit 20 mg nicht klar kommt, hat wohl kein ADHS, war so mein Gedanke.

Ich staune vorallem gerade darüber, das ich bei meinem Sohn so genau bin und bei mir selber oft recht fahrlässig.

Heute habe ich meinen ganzen Tag hier im Forum verbracht, ihr seid toll hier! Vorallem weil Neulingen geduldig die Grundlagen erklärt werden.

Ich hatte hier heute mehr Erkenntnisse als bei allen Arztbesuchen zusammen.

Fühl Dich bitte gedrückt!

Ab morgen wieder 10 mg u ohne Kaffee, ich bin total gespannt.

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Woher auch? Leider klären da viele Ärzte garnicht oder nur wenig auf. Also macht man es entweder so wie die es sagen oder man recherchiert selbst und ist dann verunsichert!

Der neue Plan klingt gut! Ich kann mir vorstellen, dass du definitiv davon profitierst das Ganze sanfter anzugehen und dich gut zu beobachten :slight_smile:

Und herzlich Willkommen! :heart:

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@anon97342551 der „neue“ Plan war eigentlich der alte Plan :joy:

Der Fehler liegt hier also bei der Patientin. Die muss scheinbar ein Aufmerksamkeitsdefizit haben :thinking:

Aber macht ja nix. Bin gespannt, wie es weiter geht. Halte uns auf dem laufenden :smiling_face:

Hm… jetzt bin ich verwirrt. Entweder ich missverstehe was oder du, oder alle? :smile: Fast, als hätten alle hier eine ähnliche Problematik.

Hat mit 10-0 gestartet, jetzt bei 20-10 aber wusste nichts von der Koffein-Sache etc.? Wie auch immer :sweat_smile:

Schön, dass du hier bist @Moospettich :smiling_face:

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Muss mich korrigieren. Ich hab nicht aufgepasst :see_no_evil::see_no_evil::see_no_evil:

Das ist auch typisch. Kenn ich auch so.

Eeeeeeehm deine Symptome klingen auch stark nach einer Schilddrüsenüberfunktion. Wie sehen da die Werte aus? Bei einer Entzündung mit Zysten ist das recht naheliegend und man kann eine SD-Überfunktion von ADHS Symptomen so gut wie nicht unterscheiden. Besonders Schreckhaftigkeit ist eher ein SD-Symptom als ADHS.

Ritalin soll man deshalb bei einer Schilddrüsenüberfunktion nicht einnehmen, abgesehen davon, das du keine Möglichkeit hast, die richtige Dosis vom Thyroxin oder MPH heraus zu finden, wenn beide sich in den Symptomen so stark überschneiden verstärkt MPH eine Überfunktion zusätzlich.

Ich würde mich erst mal um die Schilddrüse kümmern und das L-Thyroxin richtig einstellen, bis die Werte sehr gut eingestellt sind, nicht in irgendwelchen Grenzbereichen.
Dann kannst du schaun, ob die Symptome noch da sind und ADHS von der SD-Überfunktion abgrenzen.
Und dann kann man das Ritalin eindosieren, dabei immer die SD-Werte im Auge behalten, sehr oft hemmt MPH L-Thyroxin.

Eigentlich gehört ein Ausschluss von Schilddrüsenerkrankungen zur ADHS-Diagnose, wurden hier bei dir die richtigen Werte überprüft? Viele Ärzte orientieren sich nur am TSH-Wert.
TSH alleine und vielleicht noch gT3 und gT4 aus dem normalen großen Bluttest reichen nicht, wichtig sind auch fT3 und fT4, die werden nur getestet, wenn man explizit die SD überprüft.

Auch Hormonspirale und SD ist gefährlich, wenn deine Hormone schon durch die Schilddrüse durcheinander gewirbelt sind, macht es das schwer die gut einzustellen.

Also ich würde erst einmal die Schilddrüsenwerte in einen guten Bereich bringen und dem ein bisschen Zeit geben, ADHS-Medikation macht das sehr viel schwerer und wie gesagt, SD-Überfunktion wird oft als ADHS fehldiagnostiziert.

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Hi. Danke das du dir Zeit für mich nimmst. Ich muss gleich sagen, das ich mich noch nicht gut belesen habe zur Schilddrüse.

Tatsächlich hat die Therapeutin ein Blutbild und EKG angefordert und hatte bei meinen Werten keine Bedenken bzgl Ritalin bzw keine Auffälligkeiten benannt.

Allerdings hat der HA das Blutbild erweitert zu einem Gesundheits Check Up, da über 35 und mich zu einem Aufklärungsgespräch terminiert, da habe ich schon Ritalin bekommen.

Bei diesem Termin bei HA hatte ich ein Ultraschall der Schilddrüse, er sprach aber eher von einer Unterfunktion, von den Werten her an der Grenze, die Größe der Zysten hatten ihn zur Medigabe veranlasst.

Es sah jetzt keine Probleme zw den Medikamenten, ich habe meine Therapeutin aber vorsichtshalber informiert u nach Wechselwirkungen gefragt, bis jetzt ohne Rückmeldung.

Die Spirale soll im Okt raus, eher nehmen sie mich nicht dran.

Aber vom Bauchgefühl stimme ich dir zu, viel aufeinmal, wie soll man so sortieren können.

Hoffe ich konnte etwas aufklären, bin da selber noch sehr unsicher

Gleichzeitiges Eindosieren von Stimulanzien und Thyroxin finde ich schon extrem gewagt. Wie soll man da erkennen können, welche Wirkung oder Nebenwirkung von was kommt?

Geh nochmal auf 10-0-0 zurück und lass den Kaffee weg.

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Kein Problem, ist ja gut, dass du dich selbst informierst. Ärzte tun sich oft schwer mit SD, ich würde gleich einen Facharzt suchen.

Die Zusammenhänge zwischen ADHS und der Schilddrüse sind nicht ganz geklärt, man weis aber, dass eine Schilddrüsenfehlfunktionen der Mutter in der Schwangerschaft das ADHS Risiko für das Kind deutlich erhöht.

Bei einer SD-Unterfunktion stellt die SD grob gesagt zu wenig Hormone her, weil ihr nicht genug L-Thyroxin zur Verfügung steht, das normalerweise aus hauptsächlich Jod gebildet wird.
Bei einem anhaltenden Jodmangel, z.B. durch Ernährung oder Veranlagung „überarbeitet“ sich die Schilddrüse auf Dauer um das aus zu gleichen und es kann zu einer Schilddrüsenentzündung kommen, was dann Zysten verursachen kann.
SD-Fehlfunktionen können aber auch genetisch bedingt sein und gelten als Erbkrankheiten.

Der TSH-Wert gibt einfach gesagt die Höhe des Verhältnisses der beiden Varianten von L-Thyroxin in deinem Blut, T3 und T4 an. Ist der ungewöhnlich, checkt man normalerweise T3 und T4 selbst (dabei wird oft der Fehler mit dem gT3 und gT4 gemacht, wichtig ist das freie Thyroxin, also fT3 und fT4).

Also funktioniert deine Schilddrüse so zu sagen nicht mehr richtig durch eine bestehende oder vergangene Entzündung und kann Jod nicht mehr selbst ausreichend umwandeln.
Nun versucht man zu erst, dass sich die Schilddrüse wieder erholt durch die Zugabe von künstlichen L-Thyroxin, wenn die SD nicht entzunden ist und noch nicht zu stark geschädigt, zusammen mit Jod. Ansonsten gönnt man ihr eine Pause und setzt voll auf das künstliche L-Thyroxin, damit sie sich erholen kann.
Wenn das nicht funktioniert, dann nimmt man sein Leben lang eben das L-Thyroxin und die Schilddrüse wird im Grunde nutzlos, manchmal wird sie auch entfernt, wenn sie dann noch Probleme macht.

Die richtige Dosis L-Thyroxin zu finden ist sehr schwierig, besonders wenn es ohne Jod geschehen muss. Durch den Rest an Jod kann dein Körper praktisch noch die Feinjustierung übernehmen und entscheiden, wie viel Thyroxin er noch produzieren muss, bis zum optimalen Level, ansonsten bist du selbst dafür verantwortlich. Das ist sehr schwierig und muss über Monate eingestellt, außerdem mindestens jährlich nachgetestet und -justiert werden.
Man kann damit sehr gut leben wenn man gut eingestellt ist, aber muss sich halt bewusst sein, dass man selbst die Arbeit eines Organs künstlich mit L-Thyroxin ersetzt, ähnlich einer Zuckerkrankheit.

Nun gibt es aber noch die Sache mit der Über- und Unterfunktion:
Eigentlich hat man grundsätzlich nach der Entzündung der Schilddrüse eine Unterfunktion, die man mit L-Thyroxin ausgleicht.
Während der Entzündung hat man eher eine Überfunktion, das heißt die Schilddrüse arbeitet zu viel.
Sie kann sich aber auch vergrößern durch die Entzündung und dann zu viel produzieren, wenn sie eigentlich wieder gesund ist oder eben verkleinern und dann die Unterfunktion steigern. Das ist sehr komplex und nicht ganz vorhersagbar, es gibt dann auch noch Hashimoto, eine chronische SD-Entzündung, bei der sich Unter- und Überfunktion ständig abwechseln.
Das muss man eben sehr genau diagnostizieren.

Ausserdem ist die Schilddrüse ja dann nicht ausgeschaltet, wenn man L-Thyroxin zu gibt und funktioniert halt noch mehr oder weniger unzuverlässig.
Jodaufnahme mit der Nahrung führt dann zum so genannten „feuern“ der Schilddrüse, die plötzlich sehr viel L-Thyroxin produziert und eine Überfunktion auslöst.
Außerdem schwankt die nötige L-Thyroxinmenge eben stark und man überdosiert sich sehr schnell, weil man nicht permanent die Werte testen kann.

Und zuletzt: Medikamente, wie Methylphenidad und Amphetamin können den Stoffwechsel ankurbeln und aktivieren, auch die Schilddrüse und sie zum feuern bringen. Das würde ich bei der von dir beschriebenen Symptomatik vermuten.
Du spürst vielleicht gar nicht ADHS Symptome, sondern das Feuern der Schilddrüse, weil sie übermäßig viel L-Thyroxin durch die Stimmulanziengabe ausschüttet. Trotz eigentlicher Unterfunktion.

Dem feuern sollte man einfach aus dem Weg gehen, da gibt es sonst nur die Entfernung der SD, ansonsten muss man eben darauf achten jodhaltige Nahrungsmittel zu vermeiden und übermäßige körperliche Extremsituationen.

Also wichtig ist, das zum einen die SD nicht entzündet ist, das muss man zu erst abstellen.
Dann muss man seine Fehlfunktion heraus finden, Hashimoto aufklären.
Dann den Zustand fest stellen und ob Jod noch eine Option ist.
Und dann die richtige L-Thyroxin-Dosis finden.

Ist alles wenig dramatisch und das ist ja auch sehr verbreitet, wenn man eben gut eingestellt wird und das ist oft die Schwierigkeit. Es dauert einfach Monate und man muss immer wieder erhöhen und reduzieren, Jod probieren, auf die Ernährung achten.

Und dann kannst du dich um das ADHS kümmern.

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Das macht nix. Dauert ewig bis sich da was tut mit dem l tyroxin. Vor allem wenn’s nur so ne Mini Dosis ist.

Du hast recht, dass die Dosis mit 25mg recht niedrig ist, aber wer weis, ob das die richtige ist? Momentan ist sie ja noch in der Unterfunktion und ich würde sagen, so lange diese besteht, ist es so gut wie unmöglich das MPH einzudosieren.

Danke für die ausführliche Erklärung zu dem Thema.
Ich habe dich gut verstanden, aber fühle mich gerade von allen Informationen der letzten Zeit überfordert.

Die therapeutische Praxis bietet Montags offene Sprechstunde an, ich werde diese nach dem Wochenende in Anspruch nehmen und erstmal alles neu bewerten.

Es ist gerade sehr hilfreich, sich nicht so alleine zu fühlen. Das bedeutet mir viel :slight_smile:

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Dann könnte man sich die aber während der Eindosierung der Stimulanzien auch sparen, oder?

Naja sie hat bereits Zysten an der Schilddrüse, das verschlimmert sich halt unbehandelt. Ich weis natürlich nicht, wie stark die ADHS Symptome sind, aber ich persönlich würde mich erst um ein Organ kümmern, das im Begriff ist bald nicht mehr zu funktionieren…

Übrigens nehme ich 65mg L-Thyroxin bei 85kg Körpergewicht und meine SD ist komplett im Eimer, ich verzichte seit 15 Jahren auf jegliches Jod und somit ist das meine einzige L-Thyroxin-Quelle. Die 25mg scheinen mir da gar nicht so wenig, je nach Körpergewicht und wie gesagt, sie ist am Eindosieren, die 25mg sind die Startdosis.