Kein Problem, ist ja gut, dass du dich selbst informierst. Ärzte tun sich oft schwer mit SD, ich würde gleich einen Facharzt suchen.
Die Zusammenhänge zwischen ADHS und der Schilddrüse sind nicht ganz geklärt, man weis aber, dass eine Schilddrüsenfehlfunktionen der Mutter in der Schwangerschaft das ADHS Risiko für das Kind deutlich erhöht.
Bei einer SD-Unterfunktion stellt die SD grob gesagt zu wenig Hormone her, weil ihr nicht genug L-Thyroxin zur Verfügung steht, das normalerweise aus hauptsächlich Jod gebildet wird.
Bei einem anhaltenden Jodmangel, z.B. durch Ernährung oder Veranlagung „überarbeitet“ sich die Schilddrüse auf Dauer um das aus zu gleichen und es kann zu einer Schilddrüsenentzündung kommen, was dann Zysten verursachen kann.
SD-Fehlfunktionen können aber auch genetisch bedingt sein und gelten als Erbkrankheiten.
Der TSH-Wert gibt einfach gesagt die Höhe des Verhältnisses der beiden Varianten von L-Thyroxin in deinem Blut, T3 und T4 an. Ist der ungewöhnlich, checkt man normalerweise T3 und T4 selbst (dabei wird oft der Fehler mit dem gT3 und gT4 gemacht, wichtig ist das freie Thyroxin, also fT3 und fT4).
Also funktioniert deine Schilddrüse so zu sagen nicht mehr richtig durch eine bestehende oder vergangene Entzündung und kann Jod nicht mehr selbst ausreichend umwandeln.
Nun versucht man zu erst, dass sich die Schilddrüse wieder erholt durch die Zugabe von künstlichen L-Thyroxin, wenn die SD nicht entzunden ist und noch nicht zu stark geschädigt, zusammen mit Jod. Ansonsten gönnt man ihr eine Pause und setzt voll auf das künstliche L-Thyroxin, damit sie sich erholen kann.
Wenn das nicht funktioniert, dann nimmt man sein Leben lang eben das L-Thyroxin und die Schilddrüse wird im Grunde nutzlos, manchmal wird sie auch entfernt, wenn sie dann noch Probleme macht.
Die richtige Dosis L-Thyroxin zu finden ist sehr schwierig, besonders wenn es ohne Jod geschehen muss. Durch den Rest an Jod kann dein Körper praktisch noch die Feinjustierung übernehmen und entscheiden, wie viel Thyroxin er noch produzieren muss, bis zum optimalen Level, ansonsten bist du selbst dafür verantwortlich. Das ist sehr schwierig und muss über Monate eingestellt, außerdem mindestens jährlich nachgetestet und -justiert werden.
Man kann damit sehr gut leben wenn man gut eingestellt ist, aber muss sich halt bewusst sein, dass man selbst die Arbeit eines Organs künstlich mit L-Thyroxin ersetzt, ähnlich einer Zuckerkrankheit.
Nun gibt es aber noch die Sache mit der Über- und Unterfunktion:
Eigentlich hat man grundsätzlich nach der Entzündung der Schilddrüse eine Unterfunktion, die man mit L-Thyroxin ausgleicht.
Während der Entzündung hat man eher eine Überfunktion, das heißt die Schilddrüse arbeitet zu viel.
Sie kann sich aber auch vergrößern durch die Entzündung und dann zu viel produzieren, wenn sie eigentlich wieder gesund ist oder eben verkleinern und dann die Unterfunktion steigern. Das ist sehr komplex und nicht ganz vorhersagbar, es gibt dann auch noch Hashimoto, eine chronische SD-Entzündung, bei der sich Unter- und Überfunktion ständig abwechseln.
Das muss man eben sehr genau diagnostizieren.
Ausserdem ist die Schilddrüse ja dann nicht ausgeschaltet, wenn man L-Thyroxin zu gibt und funktioniert halt noch mehr oder weniger unzuverlässig.
Jodaufnahme mit der Nahrung führt dann zum so genannten „feuern“ der Schilddrüse, die plötzlich sehr viel L-Thyroxin produziert und eine Überfunktion auslöst.
Außerdem schwankt die nötige L-Thyroxinmenge eben stark und man überdosiert sich sehr schnell, weil man nicht permanent die Werte testen kann.
Und zuletzt: Medikamente, wie Methylphenidad und Amphetamin können den Stoffwechsel ankurbeln und aktivieren, auch die Schilddrüse und sie zum feuern bringen. Das würde ich bei der von dir beschriebenen Symptomatik vermuten.
Du spürst vielleicht gar nicht ADHS Symptome, sondern das Feuern der Schilddrüse, weil sie übermäßig viel L-Thyroxin durch die Stimmulanziengabe ausschüttet. Trotz eigentlicher Unterfunktion.
Dem feuern sollte man einfach aus dem Weg gehen, da gibt es sonst nur die Entfernung der SD, ansonsten muss man eben darauf achten jodhaltige Nahrungsmittel zu vermeiden und übermäßige körperliche Extremsituationen.
Also wichtig ist, das zum einen die SD nicht entzündet ist, das muss man zu erst abstellen.
Dann muss man seine Fehlfunktion heraus finden, Hashimoto aufklären.
Dann den Zustand fest stellen und ob Jod noch eine Option ist.
Und dann die richtige L-Thyroxin-Dosis finden.
Ist alles wenig dramatisch und das ist ja auch sehr verbreitet, wenn man eben gut eingestellt wird und das ist oft die Schwierigkeit. Es dauert einfach Monate und man muss immer wieder erhöhen und reduzieren, Jod probieren, auf die Ernährung achten.
Und dann kannst du dich um das ADHS kümmern.