Neue Spätdiagnostizierte - atofab - elvanse - Zuviel neu — was nun?

Hallo zusammen!
Ich wollte eigentlich Foren vermeiden, um nicht noch verunsicherter sein, aber da ich das jetzt sowieso bin, hier meine Frage an euch.

Nachdem ich dieses Jahr nach langer Suche endlich einen Psychiater gefunden habe der zuhört, wurde ich im Juni adhs diagnostiziert. Eine Erlösung.
Meine Psychologin, ist analytisch und hält nicht viel von adhs (kann ich aber aus Kostengründen vorerst nicht wechseln und ist auch jetzt nicht verkehrt diese Therapieform), aber bleibt hängen.

Nachdem ich bei ATOFAB immer noch diese innere Unruhe hatte, hat mein Doktor um Elvanse 30mg angesucht und ich habe sofort eine deutliche Verbesserung gespürt. Nach 30Tagen auf 50mg gewechselt, die mir in den ersten Tagen schon aufs Herz drückten und ich warme backen hatte. Soll aber nicht abnormal sein. Also weiter 50mg bis zu dem Tag als ich zwecks eines Diagnostik Termins für eine Verhaltenstherapie bei einer Ärztin war. Ich bin aus diversen Gründen überbelastet aber das war dann Zuviel, wieder eine Panikattacke und ich hatte 3 Horror Tage, …
Eine Bekannte die Ritalin nimmt, meinte wohl es liege an der neuen Dosis. Mein Doktor im Urlaub, Vertretung nicht da, also zum Hausarzt, Lage geschildert und wieder die 30mg genommen. Zur Not habe ich alprazolam, aber zu denen sollte man ja nicht greifen.
Ich bin mir sicher, das elvanse 30mg gut tut aber meine Angstzustände sind seit dieser Woche mit 50mg deutlich mehr geworden.
Hat jemand diese Erfahrung mit Angstzuständen und adhs? Gibt es vielleicht jemand der Elvanse mit etwas kombiniert oder muss ich damit rechnen, dass mein Arzt sagt, elvanse absetzen und was anderes? Meine Zeit beim Psychiater ist immer so kurz obwohl er sich immer Zeit nimmt. Möchte gut vorbereitet sein.

Lieben Dank jetzt schon!

Hallo und herzlich willkommen :blush:,

Also hast du Ängste seit Du Elvanse auf 50 mg erhöht hast und nimmst jetzt wieder 30?

Wie ist es denn jetzt damit?

Hattest du die Panikatacken früher schon einmal?

Grundsätzlich haben einige Menschen mit ADHS auch Angststörungen oder sind intermittierend ängstlich.

Auch Stimulanzien können es verstärken oder eben auch verbessern - da kommt es oft auf die Dosis an.

Hattest du die Panikattacken eher während der Wirkung oder im Rebound? Also um welche Zeit war die Einnahme und wann kam die Angst?

Alprazolam ist ein Benzodiazepin. In Ausnahmezuständen ist es absolut ok - nur sollte man es regelmäßig nehmen.

Es gibt auch Medikamente welche man mit Elvanse kombinieren kann. Aber auch ein Wechsel zu einem Präparat mit MPH könnte gut sein - das findet man tatsächlich nur heraus wenn man es ausprobiert.

Aber vielleicht kommst du auch mit 30 mg Elvanse zurecht und hast damit keine Panikattacken?

Ich würde eher empfehlen erstmal allein mit Stimulanzien eine Lösung zu finden.

Trinkst du Koffein? Das könnte da auch eine Rolle spielen.

Herzlich willkommen hier ! :slight_smile:

Ja ein Forum kann einen auch schon mal verunsichern , aber es kann zur gleichen Zeit ein große Hilfe sein.
Na. dann hoffen wir mal , dass wir dich nicht zu sehr verwirren :wink: :wink:verwirren.

Bist du im Bezug zur Therapie, die du grade machst in einem tieferen Prozess an dir am arbeiten ???

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Das ging jetzt aber schnell, wow - danke!
Ich bin eher die introvertierte, was ich aber gelernt habe zu überspielen. Übermäßige Angstzustände, Panikattacken habe ich auf der Suche nach Hilfe durch einen Rehaaufenthalt im Februar bekommen, das war nicht das richtige Setting für mich und ich meinte 6 Wochen durchstehen zu müssen. Danach habe ich mich so gut wie möglich von allen möglichen Auslösern geschützt, darum kann ich eben nicht sagen was kommt von was…
Mit den 50mg waren die Angstzustände im rebound, am nächsten Tag dann gleich nach Einnahme (aha!) und der eine Kaffee mit Butter (aha!) zuviel.
hab danach auch instinktiv Kaffee ohne Koffein gekauft.
Mit den 30mg geht und ging es unter Tags bisher recht gut, eher alles unter Kontrolle. Und jetzt gerade erst mit den 30mg wieder abends eine und aus Angst vor dem Zustand mit den 50mg die benzos genommen. Und deshalb kommt bei mir jetzt die Frage auf, weil auch alle vor benzos warnen, ob mir „Elvanse“ jetzt abgeraten wird und ich wieder von vorne anfangen muss….

Nach der Aussage meiner Psychologin „adhs „modekrankheit“ ja…
Und ja, sehe ich auch so. Hab fast mein ganzes Leben ohne Hilfe mit adhs gelebt (weniger mit den Vorzügen), gibt sicher einiges, aber habe derzeit keine Möglichkeit für eine Verhaltenstherapie die mir wahrscheinlich jetzt hilfreicher wäre.

Ich würde dir unbedingt mal den Vortrag von Heiner Lachenmeier empfehlen, falls du ihn noch nicht kennst.

Mit der Angst - das klingt mir ein bisschen nach einem Teufelskreis. Angst vor der Angst und Vermeidung.

Der Vortrag und die Modelle von Lachenmeier helfen zu verstehen finde ich - kennst du das schon?

Auch das pdf ist gut.

https://www.adhspedia.de/wiki/Selbstwahrnehmung_von_ADHS-Betroffenen

Tatsächlich ist es mit den Benzos regelmäßig keine gute Lösung - da das recht schnell zu einer Abhängigkeit führt und ein Benzoentzug wirklich nicht angenehm ist.

Elvanse reicht bei mir auch nicht den ganzen Tag. Ich ergänze dann mit Attentin, das ist Dexamfetamin kürzer wirksam - muss man aber selbst bezahlen. Ritalin unretardiert wäre auch eine Möglichkeit zum ergänzen, muss man ebenfalls selbst zahlen, ist Hier .

Es könnte aber tatsächlich auch sein das MPH eine Option wäre, Concerta zum Beispiel.

Ein Austausch mit anderen Betroffenen kann verunsichern - kann aber auch sehr hilfreich sein.

Hier ein paar Infos zu den verschiedenen MPH Präparaten.

Den Touch von Modekrankeit mag ADHS haben , ist für mich aber keine Disgnosekritetium um es direkt auszuschließen.

Wir sind hier ja faste Alle mit ADHS eine Leben lang damit durch die Welt geschlichen und hatten uns damit arrangiert.

Elvanse kann aus meiner Erfahrung Therapieprozesse manchmal greifbarer machen , so dass man es intensiver spürt.

Hallo und herzlich willkommen!

Um die Angst vor 50 mg. zu vermeiden, entscheide für dich bei 30 mg. zu bleiben. Wenn du nur 50er Kapseln hast, kannst du den Pulver im Wasser auflösen, z.B. 50 ml. Wasser und 30 Milliliter davon trinken und den Rest in den Kühlschrank. Machen es so ähnlich gefühlt die meisten von uns.

Angst vor dem Arzt brauchst du nicht haben, denn du kommst mit Elvanse an sich gut zu Recht und es hilft dir. Und es ist nicht so ungewöhnlich, dass man eine höhere Dosis zunächst nicht verträgt. Dein Arzt müsste Verständnis dafür haben.

Was ist das?

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Atomoxetin.

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Hi liebe @Klementa :cherry_blossom:

@Justine hat dir ja schon das Wichtigste mit an die Hand gegeben.

Bei mir ist es recht ähnlich mit der Therapieform. Ich bin seit über 2 Jahren in einer analytischen, habe die Diagnose im März erhalten und habe mit meiner Therapeutin vereinbart, dass Herbst, Winter und kommender Frühling auf jeden Fall noch bei ihr stattfinden werden.

Zum einen, weil sie mich kennt und anders rum - mit Elvanse Einstellung und allen AHA-Momenten die so kommen im Laufe der Monate nach der Diagnose fühle ich mich einfach aufgehoben bei einer Person, die mich schon kennt -
zum anderen wurde ja auch schon hier angesprochen, dass dank der Wirkung von Elvanse, die Themen in der Therapie selbst greifbarer werden. Dadurch war ich erstmal hart überfordert und hatte das Gefühl, es geht zu tief etc.

Doch wenn ich stets im Kopf behalte, dass meine Wahrnehmung, Fokussierung, Priorisierung und was alles besser wird mit der Elvanse Wirkung, bewusster in mir sind, dann kann ich dadurch endlich mal auseinander halten, was sonst immer so ein Wirrwarr war.

Und auch wenn wir lange lange Zeit mit unserem Masking zurecht gekommen sind, heißt es ja nicht, dass das so bleiben muss. Deshalb fühle ich eine große Dringlichkeit meine Kindheit und Jugend aufzuarbeiten. Einfach schon, um alle Masken mal zu identifizieren und zu gucken, ob sie mir hilft oder mich einschränkt.

Sollte das mal erledigt sein, hoffentlich im Laufe des nächsten Jahres, werde ich sicher in einer Verhaltenstherapie wechseln.

Bis dahin gucke ich, dass ich einmal im Monat zu einer Selbsthilfegruppe für ADHSler komme. Mein erster Termin dafür ist im Dezember.

Somit verlagere ich die ADHS Themen aus der Therapie raus und laufe auch nicht Gefahr, ständig alles nur in Bezug zum ADHS zu setzen.

Bleib hartnäckig, wenn es um dein Bauchgefühl geht und melde dich jederzeit!
LG

Und damit bleibe ich mittlerweile auch in der Therapie eher bei einer Sache als jede Stunde wieder woanders bei null anzufangen, nur weil mein Hirn das gerade vor schiebt.