Neurodivergent und Bestrahlung

Liebe alle,

ich war gestern zu meiner ersten Bestrahlung wegen Brustkrebs/DCIS und f*ck, mich hat’s aus den Latschen gehauen. Danach einen Meltdown gehabt, was bei mir extrem selten vorkommt – hart antrainierter und nicht sonderlich gesunder Selbstkontrolle sei Dank. Aber die hat ausgesetzt, ich hab gewütet (allerdings erst zu Hause), geheult und mich gefühlt, als würde der Lebenszug von jetzt an ohne mich weiterfahren.

Unter euch gibt es nicht zufällig eine*n, der/die schon mal bestrahlt wurde? Diese Geräusche, die Helligkeit, der Fakt, ganz allein unter Beobachtung in einem riesigen Zimmer zu liegen … Ich glaub, das ist auch für Neurotypische nicht grad ein Spaziergang, aber vielleicht hauen ADHS und ASS da noch eine Schippe drauf.

Liebe Grüße – und gleich muss ich los zur nächsten Session …

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Ich hatte noch keine Bestrahlung, aber ich kann es trotzdem nachvollziehen das es da bestimmt ganz viel gibt was dein System dann hochfährt.

Bei Behandlungssituation wo ich genau weiß , was mich überreizt habe ich zum Glück Ärzte gefunden die mir immer genau erklären wann was wie kommt und zu gleich verstehen wo mir leider was zu viel ist, wo ich trotzdem durch muss. Die versuchen ihr Bestes und alleine das hilft schon.

Neben den räumlichen Gegebenheiten die alles überreizen können weiß ich nicht ob du evtl auch die Bestrahlung an sich für dich sehr anstrengend ist oder ob dein Körper und Bewusstsein Dinge wahrnimmt, die sonst nicht jeder spürt.

Bei allen anderen Dingen würde ich reflektieren was wo zu viel war und was du machen kannst, damit du dich wohler fühlst .

Kopfhörer / Lieblingsmusik / Kuscheldecke / um gedimmtes Licht bitten/ vielleicht ein Raumteiler / jemanden mitnehmen/ Lieblingsduft

Ich würde aber auch Rücksprache halten ob denen solche Nebenwirkungen bekannt sind und vielleicht haben die sogar Maßnahmen die dir helfen können .

Vielleicht auch nochmal in einem Forum spezifischer mit Autismus nachfragen.

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:adxs_wink:
…und dabei nimmt er nur 'ne andere Strecke, aber die Erkenntnis dauert einen Moment, bis sie sich durch Tränen, Trauer & Wut durchgekämpft hat…
:four_leaf_clover:
Wie @Nelumba_Nucifera bereits erwähnt hat, sprich mit den Leuten vor Ort, bist du in einer Praxis oder Klinik?

Magst du alles wissen oder eher nicht? Das Wissen um Eventualitäten hilft mir persönlich sehr, muß nicht passieren - kann aber, hilft / half dann beim einsortieren von Begebenheiten.

Da würde ich gerne kurz
:adxs_tuete:
drauf eingehen…Begleitung fand ich persönlich essenziell, denn da ist einfach jemand, der dich zur Not auffängt, wenn mal eine Session nicht so gut läuft.

Was ist mit Schmerzen, kann da etwas auf dich zukommen?
:four_leaf_clover:
Was die persönlichen Sachen angeht, für mich wäre es undenkbar gewesen, etwas aus meinem Bestand zu nehmen.

Diese Dinge wären bzw sind dann auf ewig mit diesen besonderen Umständen verbunden und ich könnte sie nicht mehr ohne Gedanken an diese schwere Zeit benutzen.

Es sei denn, sie wurden extra „angeschafft“ und haben heute, trotz der schweren Zeit einen positiven Vibe, weil alles gut gegangen ist, dann dürfen sie auch bleiben und bekommen unter Umständen auch Glücksbringer Status, ansonsten auf Nimmerwiedersehen…

Also „alte“ Glücksbringer aus dem Bestand sind somit ausgenommen
:adxs_grins:
aber da bin ich vielleicht ohnehin etwas schräg drauf…

Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Kraft für die nächste Zeit
:four_leaf_clover:

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Bestrahlung und Brustkrebs hatte ich nicht, aber ich hatte „eine Magenbypassop“ und ich war vor der Op körperlich schon so unten, daß wirklich nicht mehr viel ging und hätte ich die Op nicht gemacht wohl das nächste halbe Jahr nicht mehr erlebt.

Optimistisch ging es in die Op, im Zimmer halbwegs gut aufgewacht, mit dem Physio die Mobilisierung nicht geschafft und ob es noch den, ich glaube eher den Folgetag (Nacht schon mit vielen Schmerzen) meine Ärztin mit diesem komischen Blick, ernst - ich: sie wollen nochmal operieren" es wurde bejat - und das nächste was ich weiß mit extremen Schmerzen, völlig fertig in einem lauten komischen Zimmer → Intensivstation → ab dann ging der tägliche Röntgen und Op Marathon los, dazu wenn im Zimmer haben alle in der dritten Person über mich gesprochen und mich mit der 80 jährigen im Zimmer verglichen, ich wurde wild mit Morphinen in diversen Kombinationen zugepumpt und als OPen nicht mehr gingen, weil der Zustand zu kritisch war, ging es mit täglich Endoskopischen Eingriffen von 8 bis 12 std los um die Anastomoseninsuffizienen zu behandeln und durch die Morphinmixe (dumme Ärzte) zigfach animationspflichtig, mit Spezialmasken (Erstickungsgefühl) wegen schwerer Atemdepressionen (Co2 Narkosen genannt). schön war es auf Normalstation nach Monaten zu kommen und dann lag ich wie tot wochenlang im Bett, mit einer mich zuquatschenden Bettnachbarin und Mutter. Ich hab gegen allem je bekannten (Sprechdurchfall) wochen und monate wirklich so gut wie kein Wort gesagt, wollte nicht angesprochen werden, selbst als ich mal für 3 Wochen zu meinen Eltern nach Hause kam (extrem pflegebedürftig und immobil) nur auf einer Seite im Bett lag und nicht sprach und dann wieder Krankenhaus und masdig Operationen…

Ich weiß wie hart kacke ist, aber ich hatte anders wie du keine Ängste, denn ich war so am Ende der Kräfte, merkte wann ich wegschlief/starb, war sauer, böse agressiv wegen jeder Reanimation, die lt. bekannter Patverfügung verboten war. Ich wäre zu jedem Moment froh gewesen die Qualen wären vorbei gewesen.

Bis zur ersten Op hatte ich aber ohne Ende Ängste und immer wieder versucht ins Handeln zu kommen, weil mir dieser körperliche Abbau und Verfahl Angst und Panik machte und ich immer Angst hatte an der Luftnot (ständig steigernd) kaputt zu gehen. Da dreht der Kopf kräftig am Unglückrad und den Panikschrauben und man fühlt sich als der einsamste und verlassenste Mensch der Welt.

Hast du denn seit Diagnose oder OP das erste mal Zeit vor lauter Kampf und Aktion zu realisieren was es bedeutet und hadt „Ruhe“. Weil mit Krebs geht eine Maschinerie los, die einen ja mitreißt und gefühlt auch keine Zeit läßt zu verarbeiten, weil Zeit ist Chance, andere sind in ihren Routinen bieten an und das reißt mit.

Dowas hab ich mit dem Thema Krebs auch erlebt, aber halt nicht an mir und auch nicht mit dir vergleichbar, aber anders schon sehr betreffend, auch heute noch täglich und für ein anderes Lebewesen entscheidend deutlich über 1 Jahr, was emotional schon ganz schön fordernd ist und ich denke, muß man das für sich ist es noch mal anstrengender

Ja, du hast recht – und danke für deine lieben Worte! Auch die Bestrahlung ist anstrengend und macht sehr müde, das ist eine bekannte Nebenwirkung. Ich schätze, bei mir kommt da einiges zusammen: die Überreizung, dann PTSD, die auch von Krankenhausaufenthalten als Kind ausgelöst wurde, und die Protonen, die da durch mich durchgeschossen werden (oder waren es Photonen? Vergessen …). Gestern war es nicht ganz so schlimm, und ein Heulanfall kam auch erst heute Morgen.

Rücksprache halten finde ich total schwierig. Die Menschen werden da am laufenden Band durchgeschleust. Ausziehen, hinlegen, dann kommt über Mikro die Stimme, wann ich einatmen, Atem anhalten und wieder ausatmen soll. Bewegen darf ich mich nicht, Licht dimmen geht auch nicht, weil es ja die Maschine ist, die mich anstrahlt. 10, 15 Minuten, fertig, nächster Patient.

Aber ich hoffe, das wird mit jedem Mal ein klitzekleines bisschen besser … Und heute werde ich immerhin abgeholt und muss nicht mit den Öffis zurück. Und es tut mir gut, das hier zu beschreiben – danke für eure Teilnahme!!

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Ja, das tut im Anschluss schon weh, aber ist aushaltbar. Angst macht mir die Fatigue, die bei vielen durch die Behandlung ausgelöst wird. Aber da muss ich gucken und merke, okay, ich hab viel drüber gelesen, aber ich muss auch aufhören, daran zu denken. Sonst weiß ich nicht mehr, ob ich so erschöpft vor Angst bin oder wegen der Bestrahlung selbst.

Sachen mitnehmen, da bin ich wohl ein bisschen wie du, die sind dann für immer damit verbunden. Aber ich hab ein Lied, das im Radio gespielt wurde, als mich mein Mann zur OP gefahren hat. Das höre ich jetzt immer, es tröstet mich irgendwie. Und wenn das alles vorbei ist, werde ich es bestimmt aus der Playlist streichen.

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Was du schreibst, tut mir sehr leid! Und sorry, ich muss mal lernen, eine Antwort für viele zu verfassen.

Aber dir alles Gute, liebe Kathy!

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Danke, es ist halt gegessen, es ist nur wegen der Nachvollziehbarkeit gewesen und das du nicht alleine bist wenn es um schwierige Lebenslagen. Meine liegen Jahre zurück, sind zwar nie vergessen, doch weils mir recht gut geht ist das Vergangenheit und schaue dann eher über SHGs etc was ich dann für andere so verändern kann, das sie nicht ähnliches durchmachen müssen.

Und mit meinem Tier (für mich mit ASS der Lebensmittelpunkt und Ruhepol) schauen wir wie es heute ist, ob noch was anzupassen, was zu optimieren ist - manchmal träumt nan noch ein wenig in Quartalen - doch mehr als 44 Tage plane ich nicht mehr..

Ich finde es völlig in Ordnung und genieße jeden Moment.

Durch die Kriesen und durch die böse Diagne meiner Katze habe ich in den letzten 13 Monaten wirklich gelernt den Moment zu genießen und dafür aus der inneren Tiefe dankbar und zufrieden zu sein. Das war ich früher nicht.

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Oh man, meinen tiefsten Respekt, dass du dich diesen Dingen stellst um dich selbst zu retten.
Ich finde deinen „Zusammenbruch“ da mehr als nachvollziehbar.
Ich hab ja keine Ahnung, aber dürfte man eine VR Brille tragen? Dann hätte man wenigstens schöne Bilder vor Augen.

Für mich ist es auch voll nachvollziehbar wenn man nichts persönliches damit hinnehmen möchte.

Wie ist es mit ein wenig angenehmen Duft unter der Nase ?

Oder du trägst einfach alte Klamotten , die nur noch dafür da sind und die bekommen immer einen super Schleuder Waschgang um „mental“ alles mit rauszuwaschen. Dir Klamotten hängen dann auch nicht im Schrank sondern woanders Und wenn alles vorbei ist, dann werden die entsorgt .

Dann, sobald du zu Hause bist gibt es mindesten 1000 Dinge die dir gut tun.

Ich wünsche Dir, das Du ganz viele Optionen findest , die Dir irgendwie helfen so viel wie möglich abzumildern .

Visualsier dir die kleinen Protonen/Photonen als kleine nette Helferwesen die dir helfen wollen

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Ausgelöst werden kann, oder ist es bei deiner Art der Bestrahlung gesetzt?

Vielleicht führst du ein wenig Buch darüber, wann bzw wonach du ein besonderes Gefühl der Erschöpfung gespürt hast.

Ebenso deine Schlafzeiten, da ist zu Beginn ohnehin meist alles durcheinander und die Überwältigung schafft eine, macht ganz kirre.

Das macht es so schwierig, bin ich bloß erschöpft oder hat mich nun die Fatigue erwischt.

OK, das klingt nach Klinik, sehr schade…

Gibt es keine „Taxischeine“ mehr?

:adxs_daumen:
Bestrahlung nach der OP, das bedeutet, du bist auch noch in der Wundheilung?

Nein
:speak_no_evil_monkey:
füttere nicht dein Schmerzgedächtnis, lass dir etwas verschreiben, für den Notfall. Du bist erst am Anfang, von 28 oder wieviel hast du gebucht?

Du musst keine Heldin sein und aushalten.
Durchhalten, das steht jetzt oben auf deiner Prio Liste und das wird schwierig, wenn du auf dem Zahnfleisch läufst.

Scheue dich nicht, um Hilfe zu bitten…
:four_leaf_clover:

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Das finde ich toll, dass du zufrieden und dankbar bist, trotz der ganzen Krisen und Schwierigkeiten! Das kommt bei mir auch manchmal, aber manchmal auch das glatte Gegenteil …

Danke :slight_smile: Coole Idee mit der VR-Brille, aber leider nicht möglich. Ich muss auf einen kleinen Bildschirm vor meiner Nase gucken, um die Tiefe meines Atems zu kontrollieren. Ist die linke Brust und das Herz daher nahe, da muss durch den Atem Raum geschaffen werden. Bei der rechten könnte man mal fragen, ob sie was erlaubt ist. Aber ich hoffe, da komm ich nicht auch noch hin … :slight_smile:

Hihi, das gefällt mir!

Nee, glücklicherweise nicht! Aber es ist mehr die Regel als die Ausnahme. Ich hoffe natürlich trotzdem, dass ich sie nicht bekomme, und versuche das bisschen, was man da wohl unternehmen kann, umzusetzen (also ärztliche Ratschläge zu Bewegung und Schlaf).

Ja, das auch, wobei die Wunde selbst glücklicherweise schon zugewachsen ist. Aber klar, so was braucht ein bisschen …

Das stimmt! Aber ich bin eigen mit Schmerzmitteln, was ich immer schon. Ich mag es lieber, das durchzustehen, aber dann auch zu wissen, dass es mir besser geht, wenn die Schmerzen nachlassen. So schlimm ist es aber wirklich nicht. Und ja, ich stehe noch am Anfang, ich hab aber glücklicherweise „nur“ 16 Termine (und mit heute vier geschafft, yeah).

Danke euch allen! Es hat mir gutgetan, das mit euch zu teilen!!

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Liebe FurryClock,
doch … ich habe das auch schon hinter mich gebracht. Allerdings habe ich die (bei mir) 3min Bestrahlung ganz gut ertragen, nur nicht dass niemand mit mir spricht! Hatte quasi umgehend Fatigue. Nach chron. Erschöpfung seit 30 Jahren. Hätte nicht gedacht, dass die Erschöpfung noch steigerungsfähig sein könnte…! Und erst nach 10 Bestrahlungen mal einen Arzt gesehen. Der hatte mir zu tgl. 30min. spazieren gehen geraten - nachem ich ihm erzählt habe, dass ich kaum noch in der Lage bin, bis zum Auto zu kriechen…! Lass dir möglichst nichts erzählen sondern sein hartnäckig mit deinen Fragen - wenn du das kannst… Ich hab das leider versäumt bzw. eben keinen Plan, was da auf mich zukommt. SPRICH mit dem Personal, dem Doc, sag ihnen, dass du ADHS hast, wie sich das bei dir/der Bestrahling auswirkt!!! Das wisden die tatsächlich nicht und können es nicht einschätzen!
Wenn du auch Fatigue entwickeln solltest - melde dich nochmal. Auch das muss frau nicht einfach ertragen!
Liebe Grüße und eine feste Umarmung!!

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:adxs_wink:
Da wäre ich jetzt aber auch interessiert @Francine

Ääääh, ich habe erst viele Wochrn NACH der OP Bestrahlung bekommen. Beim ersten besprochenen Termin haben sie mich wieder heimgeschickt: zu früh, noch nicht genug vetheilt!!
Vllt. ist es bei dir ja auch noch zu früh?? Scjmerzen bei der Bestrahlung? Noch nie gehört!!
Ich habe übrigens damals von einer Freundin empfohlen bekommen:
X-Ray C200 (Globuli), Barlach-Apotheke in Bad Boll. 5 Stck. täglich.
Ich hatte das leider erst in meiner dritten und letzten Bestrahlungswoche, aber trotzdem hat es noch was geholfen. Ich konnte mich anschließend an die Bestrahlung (und nach 2-3 Std. ruhen) tatsächlich noch um 2 oder 3 Dinge des alltägl. Lebens kümmern!!
Eine Freundin hat es im Frühjahr schon im Vorfeld der Bestrahlung eingenommen und hatte NULL Nebenwirkungen. Klar, man weiß nicht wie es ohne X-Ray C200 gewesen wäre, aber …
Liebe Grüße!

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Liebe Francine,

vielen Dank, dass du davon erzählst! Puh, da hatte ich dann aber schon Glück – ich hatte ein ziemliches langes Gespräch mit einer Ärztin, bevor die Bestrahlung losgegangen ist. Und sie hat mir geraten, mich nach den Tageseinheiten eine Stunde aufs Sofa zu legen, dann aber aufzustehen und spazieren zu gehen. Das hab ich auch brav befolgt und merke, dass ich danach wieder wacher werde.

Bei mir ging es auch erst sechs Wochen später los (oder fünf). Ich glaub, die Schmerzen kommen daher, dass ich eine ziemliche Beule geronnenes Blut nahe der Wunde habe. Das wurde besser, jetzt ist es aber wieder angeschwollen. Davon abgesehen geht es aber.

Und danke für den Globuli-Tipp! Mal gucken, wie es mir demnächst geht – heute hatte ich einen guten Tag.

Alles Liebe!

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Liebe FurryClock!
Das klingt gut, dass es bei dir ein ausf. Gespräch vorab gab!! Geht also…! Schade dass das so unterschiedlich gut gehandhabt wird!!
Ich drücke dir die Daumen!!
Alles Liebe von mir zu dir!
Francine

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Hallo @FurryClock ,

wie geht es dir jetzt?

Ich habe Bestrahlungen gehabt nach/gegen Brustkrebs.

Das fand ich eigentlich nicht so schlimm im Vergleich zum Rest.

Aber dieses Atemgating das Du offenbar machen sollst, das ist wirklich blöd.

Ich habe es bei der Vorbereitung nicht gleich hinbekommen und dann hieß es auf einmal, es ginge auch ohne.

Toll… mich haben solche Sachen immer sehr geärgert.

Ich sollte auch eigentlich 30 Sitzungen bekommen. Habe gefragt, weshalb denn 15 Sitzungen nicht auch gehen. Da dies es, ja, dann würde man halt etwas stärkere Strahlendosis geben, das ginge im Prinzip auch. Im Ausland würde das inzwischen durchaus auch schon so gemacht. Es hätte sich halt in Deutschland noch nicht den Leitlinien niedergeschlagen.

Auch wieder sowas…

Die Lagerung war bei mir immer sehr unangenehm, irgendwie haben die mir immer die Wirbelsäule in seitlicher Richtung gegeneinander verschoben. Da hatte ich das Gefühl, dass ich offenbar die einzige und erste war, die sie hatten mit so einer Schmerzempfindlichkeit.

Ich fand das immer schrecklich, erstens Schmerzen und dann völliges Unverständnis.

Im Laufe von 4 Wochen ab Ende der Bestrahlungen habe ich dann einen massiven Fatigue bekommen und außerdem wurden das bestrahlte Gebiet und die ganze Schulter und Brustkorb steif und derb, ich wusste gar nicht, wie mir geschah, das hatte mir nun niemand angedeutet.

Als ich zu den Radiologen und dann zur Gyn ging, bekam ich überall nur Rezepte für Lymphdrainage, was ich ja gar nicht brauchte. Und weil sie mehr als 20 Minuten aufgeschrieben hatten, passte das nie richtig in den Zeitplan der Physio Praxen und ich musste ewig warten, bis ich endlich anfangen konnte. Und es brachte wie erwartet überhaupt nichts.

Schließlich bin ich zur Osteopathie gegangen und das war super. Nach drei Sitzungen war es deutlich besser. Aber ich musste es halt selber zahlen.

Danach merkte ich dann, dass es gleich wieder alles steif zu werden drohte und habe dann aber selber ganz viel gedehnt. Einmal bin noch wieder zur Osteopathie und habe es dann aber geschafft, nicht wieder teure Osteopathie zu benötigen.

Insofern…

Es gibt soviel unterschiedliche Erfahrungen…

Es ist einfach eine ganz blöde Krankheit.

Am Schlimmsten fand ich eigentlich, dass man so überrascht war wird von so einer Diagnose. Dann kommt eine Welle von Untersuchungen und man kann einfach nur noch alles stehen und liegen lassen und eh man sichs versieht ist ein ganzes Jahr rum und dann hat man auch noch diesen Fatigue und ich weiß nicht was…

Ich hoffe, Du kommst allmählich etwas besser klar… wieviele Male hat Du denn noch?

Alles Gute Dir!

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Liebe Nono,

ganz lieben Dank für dein Teilen deiner Erfahrungen! Puh. das klingt krass! Und dass die Chemo weit schlimmer ist, kann ich mir so gut vorstellen – ich bin sehr dankbar, dass mir das erspart blieb. Die OP wiederum hatte mir im Vorfeld riesige Angst gemacht, im Endeffekt war das aber bei mir eine Sache von zwei Tagen Krankenhaus und Schmerzen, und danach ging es mir eine Weile zwar psychisch schlecht, aber physisch hab ich mich schnell erholt.

Ich hab vorgestern die Hälfte geschafft, also die achte von 16 Bestrahlungen. Mittlerweile scheint sich das ja in Deutschland auch durchgesetzt zu haben, dass es nicht mehr 30 Tage dauert. Es nimmt mich jetzt auch nicht mehr ganz so mit. Vielleicht hab ich mich an das ganze Prozedere gewöhnt, weiß, wie ich den Tag im Anschluss noch gestalten sollte usw.

Und du trifft es für mich aber auch total auf den Punkt: Ich hatte auch das Gefühl, mit Vollspeed gegen eine Wand gefahren zu sein, als ich die Diagnose erhielt. Zwei Monate vorher hatte ich zum ersten Mal Medikinet genommen und hatte das Gefühl, ah, endlich krieg ich mein Leben auf die Reihe. Tja, das mit dem Aufdiereihekriegen muss dann erst mal warten.

Hat sich die Fatigue bei dir gebessert?

Liebe Grüße!

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Hi, ist doch prima, die Hälfte schon mal geschafft zu haben. Ja, man muss sich an jede Art der Behandlung einfach erstmal gewöhnen.

Da ich schon vorher um mich jahrelang schwierige familiäre Sachen, auch rund um die Kinder, hatte, Öl nicht nur, musste das alles die ganze Zeit, so gut es ging, von mir weiter gewuppt werden. Das hatte auch den Vorteil, dass ich gar nicht in ein Loch fallen konnte, denn ich war ja sozusagen schon drin.

Also raus aus der Krebsbehandlung, rein ins andere Gemenge, es hatte sich ganz vieles aufgestaut.

Fatigue hatte ich also vorher sowieso schon, dann wurde es noch schlimmer und dann wieder über 3-5 Monate kaum spürbar aber doch etwas besser.

Ich glaube, weil meine Belastung hier weiterhin groß ist, bin ich jetzt eher in einer art Dauerburnout grade.

Also ohne den ganzen Kram, und wenn ich eine Reha hätte machen können, wäre ich jetzt wahrscheinlich recht gut wieder hergestellt.

Also meine Situation kann man nicht sehr gut auf andere übertragen.

Was ist wegen der ganzen Geschichte gelernt habe, ist, etwas häufiger nein zu sagen und dazu zu stehen, dass eben manche Sachen auch mal komplett in die Hose gehen.

Und dann war ein Aspekt an den Bestrahlungen für mich sogar ganz schön - denn zur Klinik sind es von hier aus 45 Minuten Fahrt mit dem Fahrrad. Da habe ich mir dann einfach die Zeit genommen und bin mindestens eine Strecke per Rad gefahren, manchmal auch beide.

Aber tatsächlich habe ich mir auch nach der Bestrahlung erstmal eine gute halbe Stunde gegönnt zum Verschnaufen. Aber Radfahren ging, die Müdigkeit war mehr im Kopf.

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(Ich vergaß zu schreiben, dass der Radweg durchs Grüne und über große Strecken an einem Fluss entlang verlief. Somit waren die Bestrahlungen eine gute Ausrede, diese schöne Tour immer wieder zu machen.)

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