Hier in Forum habe ich zum ersten Mal den Begriff gesehen, dachte es wäre ein esoterisches Kram. Heute habe ich es gegoogelt und fand es ziemlich interessant. Daher würden mich eure Erfahrungen damit sehr interessieren.
Ein Paar Fragen dazu:
übernimmt es bei euch die Krankenkasse?
spürt ihr eine tatsächliche Verbesserung z.B. der Konzentrationsfähigkeit, der Entspannungsfähigkeit etc.?
Was mich wundert, wenn diese Therapie so viel versprechend ist, wozu dann Medikamente, ich meine mit 20-30 Sitzungen ist man wohl geheilt oder sehe ich wieder alles schwarz/weiß? :roll:
die Krankenkasse übernimmt das im Normalfall nicht. Man kann es als Ergotherapie bekommen „Computergestützte Therapie“ und soweit ich weiß können es Psychotherapeuten theoretisch irgendwie auch abwickeln.
Also, für mich: Neurofeedback sehe ich als Menaltraining. Es baucht viel Erfahrung und Wissen des Trainers um gut anzuwenden. Medizinisches Neurofeedback braucht nochmal unendlich mehr Erfahrung, weshalb ich das für mich komplett streiche.
Ja, man spürt damit eine Verbesserung. Also man kann sie spüren. Definitiv. Es ist ein Mentaltraining für mich. Und da kann man viel erreichen. Wobei es meiner Meinung nach isoliert, ohne Medikation sehr schwer ist, es ist eine Kompensation, und die kostet die bekannte Kraft.
Geheilt, nein. Das Gehirn ist mental schwingungsfähiger, und du kannst evtl besser wahrnehmen in welchem Zustand du bist, und wie du in einen anderen kommst.
Genau, bei Ergotherapeuten muss man genau hinschauen (bei Nicht-Ergos natürlich auch). Denn die Ausbildung, Einstellung, „Religion“ geht recht weit auseinander - weil auch keinerlei Regeln unterworfen. Speziell bei Ergo muss man sagen, dass diese es halt aus ihrer ganzheitlichen „Therapiebrille“ sehen. (Was nicht immer falsch ist). Ich für mich sehe es eher aus dem Trainingsgesichtspunkt. Und da kann man definitiv viel viel machen.
Meine Ergotherapeutin hat sich regelmäßig fortgebildet und darüber das Training immer besser anpassen können.
Das spricht schon sehr dafür gut zu schauen an wen man gerät.
Absolut… Es gibt auch einige „Philosophien“… Die sind sich teilweise ähnlich, teilweise sehr unterschiedlich… Daher ist das echt ganz ganz schwer; zumal man es als Laie ja auch nicht unbedingt beurteilen kann - vieles was viele sagen hört sich so unglaublich stimmig an
Wenn jemand Fragen zu NFB hat, kann er sich gerne melden bei mir, ich beantworte gerne alles was ich weiß und zu wissen denke (und kennzeichne auch was lediglich meine Meinung / Erfahrung ist).
Danke @Thorsten,
wieviele Sitzungen hast du bereits gemacht? In welchen Feldern siehst du eine Verbesserung: Konzentration, Entspannung oder was anderes? Machst du die Sitzungen ohne oder unter Medikamenten?
Bisher habe ich Selbsterfahrung in klassischem Frequenzbandtraining.
Entspannung (in verschiedenen "Stufen), Aufmerksamkeit (auch wieder Stufen, Daueraufmerksamkeit - also ein „Flow Zustand“, sowie spezifische gerichtete Aufmerksamkeit).
Ohne Medikamente, diese nehme ich ja auch erst seit kurzem. Ich denke ich sollte meine Selbsterfahrung mal „auffrischen“ nun
Aber dann nicht zufriedenstellend genug, sonst würdest du keine Medikamente nehmen müssen? Oder hat Neurofeedback seine Grenzen? Musstest du zu Hause auch irgendwelche Übungen machen bzw. irgendwie selbstständig üben?
Neurofeeback kann nicht „heilen“ und je nach Ausprägung vom ADHS auch nicht ganz von den Medikamenten befreien.
Es hat zur Verbesserung der Konzentration bzw. Fokus beigetragen , also eher die Medikamentenwirkung verbessert und auch ohne was verbessert aber alle ehr subtiler . Ähnlich wie eine niedrige Dosis MPH die ja trotzdem leicht wirkt.
Wir haben halt auch getestet was unterschiedliche Dosis bewirkt
Oder wenn ich z.B. Fidgets nutze oder welche körperliche Unruhe mir hilft mich besser zu konzentrieren.
Da habe ich dann so fidgets getestet die nicht auffallen und eben versucht die Konzentration ohne körperlich Aktivität aufrecht zu erhalten und mich zu konzentrieren.
Üben musste ich nichts , aber versuchen was anzuwenden
ich kann über Neurofeedback nichts aus eigener Erfahrung sagen, aber dennoch:
Wie soll eine Art Training Konzentration fördern und die Impulsivität verringern und die Selbst- und Fremdwahrnehmung verbessern und die emotiononale Unausgeglichenheit verbessern?
Okay, das mit der Konzentration geht vermutlich ganz gut. Aber der Rest?? Kann ich mir gerade nicht vorstellen.
Aber ich konnte mir natürlich auch nicht vorstellen wie Methylphenidat wirkt bevor ich es selbst nahm, von daher könntet ihr mir durchaus etwas Neues berichten, wenn es so sein sollte.
Ich stimme euch Beiden zu. Das ist genau meine Meinung von Neurofeedback.
Jedoch: Training kann Teile davon tun. Es ist nicht so unähnlich zu Meditation - jedoch technisch unterstützt. Es kann dir helfen deine mentalen Zustände zu beeinflussen. Nicht mehr und nicht weniger. Sprich exakt kann es:
Wahrnehmung und Selbstregulation verschiedener mentaler Zustänge verbessern (im Falle eines Neurotypischen kann man das so ausdrücken; bei ADHS kann man es als Kompensation sehen) → Frequenzbandtraining
Die „Aktivierbarkeit“ positiv beinflussen (z.B. der Zustand, bevor wir über die Straße gehen) → SCP Training
(der Vollständigkeit: darüber Hinaus gibt es die Philosopie das qEEG mit einer Datenbank zu vergleichen, und das eigene qEEG diesem „Normzustand“ anzugleichen - davon bin ich persönlich nicht überzeugt, die Datenbank ist meiner eigenen Meinung nach fragwürdig, … ACHTUNG: meine Meinung!)