Neuvorstellung / Diagnostik / Medikamente

Hi,
ich bin heute zum ersten Mal hier im Forum und noch unsicher ob ich hier richtig bin.

Kurz zu mir: ich bin weiblich, 42, ledig. Habe eine abgeschlossene Berufsausbildung. Arbeite aber nicht mehr in dem Feld.
In meiner frühen Erwachsenenzeit wurden erstmalig mittelschwere Depressionen und eine Angststörung diagnostiziert. Akut bin ich wieder wegen Depression in Behandlung.
Durch Gespräche mit einer früheren Klassenkameradin, die ADHS hat, kamen wir zu dem Schluss ziemlich viele Parallelen zu haben.
Daraufhin habe ich meinen Psychologen auf ADHS angesprochen und er hat mit einen Fragebogen mit 78 Fragen mitgegeben. Laut Text unter dem Test spricht vieles für diese Erkrankung bei mir. Er sagte jedoch, wenn überhaupt dann nur leicht.
Weil mich das sehr irritiert hat bin ich dann letztendlich hier gelandet.

Ich hoffe ihr könnt mir einige Fragen beantworten.

So würde ich mich gerne mit jemanden über mein verschriebenes Medikament austauschen.

LG :slight_smile:

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Huhu und Willkommen bei uns :adxs_wink:

Die Kategorie „Forum“ wäre eher unpassend, weil es hier um die Bedienung des Forums, Anregungen usw. gehen soll.

Wenn du aber die Fragen raushaust, die dir auf der Seele brennen, verschiebe ich das hier gerne anschließend in ein neues oder bereits offenes Thema in der entsprechenden Foren Kategorie :adxs_friends:

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Hi und danke.

Ich bin seit Jahren in keinem Forum mehr gewesen und hab es irgendwie nur da geschafft zu schreiben :face_with_peeking_eye:
Wäre lieb wenn du meinen Post verschiebst.

LG

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Kein Problem. Schon passiert :adxs_biggrin:

Da es u.a. um Medikament(e) gehen wird, habe ich es mal in einen neuen Beitrag in den Medizinisch/Therapeutischen Bereich geschubst.

Den Titel können wir nachträglich noch anpassen.

Jetzt aber los mit den Fragen. Sind alle schon ganz hibbelig vor Aufregung :adxs_woo:

Hi und willkommen,
Ja frag ruhig drauf los.

Ich persönlich hab übrigens immer ein Problem mit Fragebögen weil die öfter mal ziemlich verzerren. Vieles passt nicht so ganz und man weiß manchmal nicht so recht wie man antworten soll. Oft kann man selber auch erst mal gar nicht einschätzen, wie stark ein Symptom ist, da einem die Relation fehlt.

Also ich mein blos, besonders aussagekräftig ist so was jetzt nicht unbedingt.

Wär glaub gut wenn du dich da ein bisschen rein liest oder Fragen stellst um selber eine Idee davon zu kriegen ob das für dich passen würde mit der ADHS Diagnose.

Mein erster Psychiater wollte erst mal gar nichts von ADHS wissen. Die sind auch einfach oft genervt von dem Thema weil das grad viele haben „wollen“.

Hi ihr zwei und danke für die nette Aufnahme.

Wie kurz geschrieben habe ich mich mit jemanden ausgetauscht (meine Ex-Klassenkammeradin hat ADHS und wir haben super viel gemeinsam (Symptome)). Daraufhin habe ich meinen Arzt gefragt.

Der hat nur leider so gar nicht reagiert wie ich es erhofft hatte.
Fragebogen gut und schön. Hat er mir gegeben. Auf dem Zettel stand dann auch wenn man überwiegend so und so antwortet sollte man sich wegen ADHS oder ADHS-hypo mit einem Arzt besprechen. Ich hatte nur bei ca 20% des Fragebogens nein und beim Rest halt ja oder sehr oft.
Ich denke, dass 4/5 überwiegend genug sind um sich da ernsthaft mit zu befassen. Aber der Arzt sagt halt wenn, dann hab ich es nur minimal. Und nur auf meinen Wunsch hin hat er mir Medikinet adult 10mg (das Mittel hat er vorgeschlagen) verschrieben.
Ich soll es nur einmal morgens nehmen und schauen wie/ob es wirkt. Wenn ich nix merke dann habe ich kein ADHS sagt er.

Nach 5 Tagen Einnahme merke ich nix.

Ist es dafür zu früh?
Habe ich kein ADHS?
Könnte ich nix merken weil die Dosis zu gering ist?

Ich bin total verunsichert und überlege mich an einen Facharzt über die Liste hier zu wenden.

Habt ihr Antworten oder Tips für mich?

Sorry, dass der Text so lang ist
:face_in_clouds:

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@Traumfresserchen: so wie du bei deinem früheren Arzt komme ich mir aktuell eben auch vor.

Wegen meiner Depression macht der und tut und will mir quasi alles verschreiben inkl Reha.

Als ich ADHS ansprach wars plötzlich ganz anders.

Haben wollen klingt komisch, aber ich hätte für meinen „Zustand“ einfach gern einen Namen.
Damit ich was dran ändern kann.
Tollpatschig, hibbelig, unkonzentriert, leicht triggerbar, chaotisch, sprunghaft, ungeduldig, überempfindlich, … Ich könnte noch lange weiter schreiben was bei mir nicht „normal“ läuft.
Warum bin ich so? Doch nicht zum Spaß

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Da er Medikamente verschreibt, ist es wahrscheinlich ein Psychiater + Weiterbildung für Psychotherapie?

Dass er einerseits von „minimal“ spricht, dir andererseits aber von sich aus ein ADHS Medikament anbietet, kann man jetzt wahrscheinlich negativ oder positiv sehen.

Dass es ADHS ausschließt, wenn das Medikament nicht wirkt, ist allerdings falsch.
Da gibt es diverse Möglichkeiten, wie z.B.:

  • die für dich individuell passende Dosis muss erst noch gefunden werden. Das ist ja auch Zweck der Eindosierungsphase.

  • das Präparat ist nicht so deins. Da gibts u.a. noch Ritalin (vielleicht auch eher unwahrscheinlich, dass es am Präparat liegt, da in Medikinet Adult und Ritalin Adult der gleiche Wirkstoff und auch gleiche Menge enthalten ist - aber möglich ist alles, da andere Hilfsstoffe und leicht unterschiedliche Verteilung des Wirkstoffs).

  • solltest du auch bei höheren Dosierungen (würde mal behaupten - bis 40/50mg Einzeldosis) keine Veränderung feststellen, gleichzeitig aber auch keine besonderen Nebenwirkungen, dann könnte es auch sein, dass du auf den Wirkstoff Methylphenidat einfach nicht ansprichst. Es gibt schließlich auch die sogenannten Non-Responder.

Man könnte es ja auch mal andersherum denken:

  • Du nimmst 5 Tage eine Stimulanzie ein und wirst aber davon auch nicht unruhiger als sonst? Fühlst dich nicht völlig aufgedreht wie auf 5 Espresso (blödes Beispiel, weil Koffein hier viele beruhigt)

    Falls nicht, könnte es ja auch sein, dass es in höherer Dosierung noch positive Effekte zeigt.

Parallel zum Forum gibts noch das Kompendium mit allem möglichen rundum ADHS, Komorbiditäten, Medikamente und vieles mehr (siehe auch grüner Kasten oben).

Wenn du dich da registrierst (unabhängig vom Foren Login), könntest du den umfangreichen Symptomtest machen. Es ist zwar kein klinisch validierter Test, aber gibt Einsicht in diverse Symptombereiche und die Ausprägungen.

Die Ergebnisse sind anschließend in deinem Profil gespeichert - sind aber dennoch anonym.

Durch die Speicherung kannst du die Ergebnisse als PDF exportieren und den Test auch irgendwann nochmal wiederholen und die Ergebnisse vergleichen.

https://www.adxs.org/de/page/248/tests-und-umfragen#content-11-großer-adhs-symptomtest

Die Seite mal häppchenweise zu durchstöbern, kann ich wärmstens empfehlen :slight_smile:


Dann noch das Thema mit der Selbstwahrnehmung.
Die ist bei uns oft nicht so pralle.

Je nachdem, welche komorbiden Begleitstörungen da noch vorhanden sind, könnte es auch sein, dass man die Symptomatik bei sich selber als solche (noch) gar nicht wahrnimmt und/oder die Probleme beim Beantworten der Fragen „unbewusst“ herunterspielt, weil man es als „normal“ ansieht. Man kennt es schließlich nicht anders. :man_shrugging:

Die Lebensgeschichten und der Austausch hier haben schon oft die Augen geöffnet und geholfen, bei sich selber überhaupt „Macken“ zu erkennen.

Im Forum gibt es im Mitgliederbereich eine Kategorie „Neuvorstellungen“.

Vielleicht erkennst du dich da irgendwo wieder, oder erschreckst dich sogar - also so im Sinne von:

„Hä? Das bin ja 1:1 ich. Warum schreibt diese Person über mein Leben und woher kennt die mich überhaupt?“ :adxs_grins:


Es gibt hier im Forum und drüben im Kompendium (gefühlt) unendlich viel zu lesen :adxs_anfeuer:

Viel Spaß auf dieser Reise :adxs_friends:


*Das mit dem „Sorry für den langen Text. In Kurzform kann ich einfach nicht.“

Ich weiß gar nicht was du meinst. :adxs_crazy:
Solange Absätze verwendet werden, wird es in der Regel gelesen. Also keine Sorge.

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Hab das aus der Perspektive eines vermeintlich Ignoranten Psychiaters geschrieben. Wir wollen natürlich in erster Linie Hilfe und nicht die Diagnose, aber die brauchen wir halt um Hilfe zu bekommen.

Mein erster Psychiater hat auch wegen Depression an mir rumgedoktert. Irgendwann hat er dann eingesehen dass es vielleicht doch ADHS sein könnte fing dann aber an nach dem Motto: Stimulanzien verschreibe er eigentlich selten und so… Hat sich auch die ganze Zeit daran abgearbeitet, dass ich gekifft hatte, obwohl ich da wegen ihm aufgehört hatte und mein ADHS dadurch nochmal viel schlimmer geworden ist.
Irgendwann hat’s mir mit dem gereicht und ich habe jemand anderen gefunden.

Hör vielleicht einfach mal auf dein Bauchgefühl, ob Du bei dem Licht siehst.

Auf jeden Fall brauchst Du eine ordentliche Diagnostik. Wenn der das nicht machen will oder kann dann lass dich von ihm überweisen. Oder geh gleich zu jemand anderem.

Also das finde ich jetzt schon eher progressiv. Ist doch toll, dass er dir das so schnell verschrieben hat. Manche Psychiater handhaben das so, dass sie einfach testen ob das Medikament anschlägt.
Ich persönlich halte davon aber wenig, da MPH durchaus auch bei neurotypischen Menschen positiv wirken kann. Und bei ADHSlern negativ.

Wenn Du nix merkst brauchst du darauf auch nicht warten. Bei Elvanse vielleicht aber nicht bei MPH.

Dann musst Du die Dosis erhöhen. Weiß nicht ob das gut kommt wenn Du gegen die Anweisung verstößt aber andererseits schreibt er dein ADHS ja ohnehin ab wenn du mit den 10 mg keine Besserung hast, oder?

Ist ne ungute Situation. Vielleicht doch noch mal mit ihm reden?

Bei manchen tut MPH nämlich auch gar nicht gut und die brauchen dann einen anderen Wirkstoff.
Medikinet ist eh bissl problematisch durch die Art der Wirkstofffreisetzung. Unterdosierung kann auch problematisch sein. Ich erhöhe morgen weil ich mich grad mit dem Ritalin 10-0-0 so gar nicht konzentrieren kann und Sehschwierigkeiten habe.

Ich merke dafür im Gegensatz zu dir eine sehr deutliche Wirkung, blos halt keine besonders gute.
Ist bei jedem anders.

Hi,
im Kompendium habe ich mich sogar schon angemeldet und auch schon den Test gemacht.

Demnach ergeben sich 26 von 43 mögliche Symptome.
Für meine Antworten gibt es Hinweise auf 60,5% zu den 26 von 43.
92 der 169 Fragen, also 54,4% sind ADHS-typisch beantwortet.
ICD 10 Unaufmerksamkeit: 7 von 9
ICD 10 motorische Unruhe: 2 von 5
DSM 5 Unaufmerksamkeit: 8 von 9
DSM 5 Hyperaktivität: 6 von 10
Differentialdiagnostisch Angst und Depression (stimmt) , Anhedonie weiß ich nicht :see_no_evil:
ASRS-V1.1 Teil A :8 von 8
Teil B:11 von 12

Alles in allem liest es sich für mich mit Null Ahnung aber so, dass da wer mit mehr Ahnung genauer schauen sollte!

Ich werde auch fleißig weiter auf beiden Seiten lesen. Ich mach das aber immer von meiner Verfassung abhängig.

Bin auf jeden Fall froh mich hier angemeldet zu haben :blush:

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Vielen Dank, dass du deine Erfahrungen so offen teilst. Manchmal zweifelt man ja an sich selber und nicht am Arzt.

Da ich halt Recht gute Erfahrungen wegen der Depression bei ihm gemacht habe, dachte ich er wäre auch hier aufgeschlossen und engagiert.

Dementsprechend irritiert war ich dann letzte Woche halt.
Ich denke ich werde nächste Woche das WE für den von dir angesprochenen Selbsttest anvisieren. Dieses WE klappt nicht und ich mache das auf jeden Fall in einer ganz sicheren Umgebung.

Ich hoffe deine Umstellung läuft gut :crossed_fingers:

Wie hat dein/euer Umfeld auf die Diagnose reagiert? Oder weiß es privat keiner? Wenn zu persönlich: ich bin nicht böse wenn nicht geantwortet wird!

Ich habe auch schon verschiedene Äußerungen zu Kaffee und Co gelesen.
Seit meinen Teenagertagen macht Koffein nix bei mir. Ich schlafe genau so bescheiden wie ohne.
Wie ist das bei dir/euch?

:wave:

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Beim Umfeld gabs keine Probleme, allerdings ist da auch keine nervige Familie mehr. Es wissen nur Freunde, ein Paar Bekannte und die engsten Arbeitskollegen :slight_smile:

Ich mache da aber auch kein Geheimnis draus.
Hätte da keine Hemmungen, es zu erzählen, wenn es sich in einer Situation ergeben würde. Würde mir deswegen dann jemand doof kommen, wüsste ich zumindest, mit wem ich nicht mehr unbedingt zusammenkommen müsste :adxs_kp:


Koffein ist so‘n Ding :adxs_grins:

Theoretisch könnte ich 10 Tassen am Tag schlürfen und es treibt mich nicht wirklich an. Würde ich aber nicht regelmäßig futtern, wäre ich ab der 5. - 6. Tasse (Espresso Böhnchen) kognitiv eher müde, aber körperlich schon auch etwas aufgekratzt / rappelig.

Durch das Medikament sind es morgens zwei und dann mittags nochmal. Oft vergesse ich die Tasse beim Arbeiten und schlürfe die Reste übern Tag bis Tasse leer und dann wiederhole ich das Spielchen.

„Ooh, jetzt ein heißer Kaffee wäre toll“

Dann gibts 1-2 Schlückchen und der Rest wird vergessen :adxs_tanz:

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Oja, definitiv.

Hauptsächlich mit Zweifel. Also ein paar scheinen es jetzt nach der Diagnose zu glauben aber gerade meine Familie, also Mutter und Onkel geben mir ein komisches Gefühl. Die wissen aber auch einfach wenig darüber und ich bereue es fast, dass ich es erzählt habe.
Mehr Verständnis für meine Mängel kann ich von denen offenbar leider nicht erwarten. Meine Mutter gibt mir eigentlich ständig das Gefühl, dass ich die Dinge falsch sehe.

Ich bin mit zunehmendem Alter immer empfindlicher auf Koffein geworden. Ich könnte eine kleine Tasse am Morgen jeden Tag trinken. Problem ist, dass ich davon dann mittags in einen Rebound komme und ich es dann einfach lieber sein lasse. Was schade ist wegen dem Geschmack.

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Moin,
ich möchte es Mal so ausdrücken: ich liebe Kaffee und habe für meine Siebträgermaschine mehrere Sorten, je nach Lust und Laune.
Müsste ich den streichen wäre schon blöd für mich.

Bei mir ist es auch etwas schwieriger mit der Akzeptanz. Schon bei der Depression wars so bei meinen Eltern. „Stell dich nicht so an. Du übertreibst. Du gehst zum Psych? Du bist doch nicht verrückt.“
Also zum Psych geht man nur wenn man in die „Klapse“ muss :face_exhaling: ist das was ich so zu hören bekomme.
Die Tabletten soll ich auf keinen Fall nehmen, weil „am Ende bist du matsche im Kopf und Dauer-Dumm“ … ich schäme mich fast für die Ansicht meiner Fam

Die müssten sich ja selber erstmal analysieren und sich eventuell einiges eingestehen, wenn die das anerkennen und sich dabei vielleicht sogar selbst darin wiedererkennen.

Bei mir kam es in der Familie (die Geschwister - ich bin durchgerutscht bis ich knapp 40 war) schon in den 90ern vor. Ab da gab es in der Kindheit zu Hause eigentlich kein anderes Thema mehr.

Damit vernünftig umgegangen sind die trotzdem nicht und nach der Schulzeit wars das dann auch mit den Medikamenten. Dann war es kein Thema mehr.

Vor allem auf mütterlicher Seite zieht sich das durch die Familie, aber über sowas wird nicht gesprochen.
Da gibts paar, die sich mal einer Diagnostik unterziehen sollten, aber da ist der Zug abgefahren.

Meiner soll aber weiterfahren und auf deren „schlaue Tipps“ und Kommentare habe ich keine Lust. Die können sich selbst nicht sehen. Da könnte ich mich auch mit einem Wollpulli unterhalten.

Daher hieß es nach der Diagnose und dem Erkennen dieser Tatsachen dann eben „Türen zu… dieser Zug fährt alleine weiter :adxs_wink:

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Guten Morgen,
ich bewundere deine Einstellung. Du bist ganz schön stark.

Ich wundere mich warum in Kindertagen auf ADHS eingegangen wurde wenn auch nur bei deinen Geschwistern, weil du durchgerutscht bist) und dann auf einmal nicht mehr.
Aber das Problem mit dem Tot schweigen kenne ich. Über was man nicht redet ist auch nie passiert oder eben kein Problem (mit dem man sich beschäftigen muss). Das gibt’s bei mir in der Familie auch zu hauf.

Ich kann bei mir nicht Mal sagen ob noch jemand anderes von ADHS betroffen ist oder nicht. Eben weil „es sowas nicht gibt“.
Ich weiß, dass mütterlicherseits meine Oma schwer krank war und div Medikamente brauchte. Auch verabreicht/gespritzt durch meine Mutter (damals ab Teenageralter). Zu meinen Großvater mütterlicherseits weiß ich nix. Der hat sich früh vom Acker gemacht.
Väterlicherseits ist mein Großvater früh verstorben und meine Oma war quasi ständig auf Reisen. Aber bei ihr schließe ich es eigentlich aus.

Ich werde wohl, ähnlich wie du mit der Familie nicht mehr darüber sprechen. Bringt ja nix. Mein bester Freund und eine gute Kollegin und Freundin plus einige andere wissen um meine Situation und geben mir Halt.

Ihr hier natürlich auch. Ganz großes Danke dafür. Ich werde mich, wenn mein Stresslevel (Arbeit) wieder etwas gesunken ist noch Mal mit meinem Arzt beraten und evtl für die Diagnostik wechseln.

Ich wünsche euch erst Mal einen schönen Sonntag :four_leaf_clover::sun_with_face:

Morgen :adxs_wink:
(bin erst nach 13:00 aufgestanden👀)

Ich weiß nicht, ob es Stärke ist. Naja, vielleicht ein bisschen. Ich nenne es Selbstschutz.

Und je länger ich Abstand habe, desto mehr vergesse ich die alle. Das schlechte Gewissen verschwand immer mehr und heute ist da irgendwie kein Gefühl von Bindung mehr.

Ich war immer der liebe, nette Überangepasste.
Kann mir daher auch vorstellen, warum die es immer wieder mal versuchen, Kontakt herzustellen.

Für die schien es wohl wie „von jetzt auf gleich“.
In mir hat sich aber schon immer etwas gegen diese „Familie“ gewehrt. Eigentlich war es als Jugendlicher schon mein Wunsch, mit spätestens 18 weg zu sein und denen den Rücken zuzukehren.

Aber das Gewissen… „Kannste doch nicht machen! Ist doch Familie!“.

Und so blieb ich halt und schleppte mich gegen meinen Willen zu Familienfeiern & Co.
Ich war vorher schon tagelang schlecht drauf, danach dann auch immer K.O. und brauchte meine Ruhe.
Warum - das hatte ich früher nicht verstanden :man_shrugging:

Kann ich einfach nicht mehr und die würden mich auch nicht wiedererkennen.

Ein falsches Wort, eine doofe Bemerkung oder die üblichen Sätze, die mir unterbewusst schon immer gegen den Strich gingen - und ich würde wahrscheinlich abgehen wie ein Zäpfchen.

Wahrscheinlich würde mich der Anblick und deren Art und Weise schon triggern. Das kennen die so nicht von mir und ich will lieber nicht herausfinden, was dann passiert. Zurückhalten könnte ich mich jedenfalls nicht mehr. Mh mhh. Keine gute Idee :eyes:

Da gabs noch genug andere Vorkommnisse, wo es um andere ging und ich gesehen habe, wie die dann ihre Schutzmauern hochfahren und alles abstreiten.

Über die Vergangenheit und über Probleme wurde nie gesprochen und wird es auch nie. An sich arbeiten will da auch keiner.

Für mich wäre es also rausgeschmissene Energie, die ich 1. nicht habe und 2. jetzt für mich selber brauche. Selbstschutz halt :slight_smile:

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Danke, dass du das so mit mir teilst.

Schon hart wenn man da so alleine durch muss.

Kräfte einteilen und Selbstschutz klingen gut.

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Hallo Kopflos82 und herzlich willkommen,

du musst dich nicht schämen, solche Ansichten sind relativ häufig und auch ein Instrument, um den ganzen Bereich von sich wegzuschieben. Psychiatrische Hilfe brauchen nur die ganz schwer Gestörten, und das ist bei uns niemand. Thema abgehakt.

Und da haben wir auch eine Antwort auf deine Frage -

Ich gehe damit richtig offen nur in meiner Kernfamilie um - Ehefrau und eigene Kinder. (Schwieger) Eltern, Geschwister, Kolleg/innen eher nicht, da war und bin ich sehr zurückhaltend und empfehle das auch Anderen.

Okay, das ist etwas schwieriger, wenn man alleine lebt.

Nein, das kann schon mal nicht stimmen. Wer leicht ADHS hat, ist nicht mit Depressionen und Angststörungen in Behandlung. Entweder du hast keine ADHS und die anderen Störungen haben also mit ADHS nichts zu tun. Oder du hast ADHS und zwar eben keine leichte, weil du die Depression und die Angsstörung als Komorbiditäten entwickelt hast.

Denn ADHS ist typischerweise nichts, was man zu anderen Störungen dazu hat, sondern meist der Eisberg unter dem Eisberg.

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