Packungsgrößen Generika

Servus,
ich habe morgen endlich meinen Termin in der Fachklinik um endlich eine Bestätigung mit Arztbrief für mein ADHS zu bekommen und im selben Zuge endlich ein Medikament zu bekommen, das mir wirklich hilft und nicht mit noch mehr Nebenwirkungen aufwartet wie Medikinet.

Jetzt hab ich mich hier im Forum einige Zeit damit beschäftigt was es noch alles für Alternativen gibt. Das hats ja alles damals nicht recht gegeben, Medikinet - das wars.
Mir wars wichtig, ich will nix essen müssen zur Einnahme, es soll lang halten, möglichst wenig Nebenwirkungen/Rebound am Ende haben und ich will nicht so stark aufgedreht sein von dem Zeug.
Zuerst war ich voll auf Elvanse und hab dann als Alternative für Medikinet Concerta entdeckt. Da gibts ja Kinecteen als Alternative zu Concerta und von Ratiopharm gibts das HCl Methylphenidat in den bekannten krummen Dosierungen. Nachdem ich die Wirkung von MPD nicht sonderlich schlecht finde, dachte ich mir, das könne evtl was sein.
Nachdem ich bereits ein Asthma-Medikament nehme in 3x30er Packungen hab ich jetzt wenig Lust drauf gehabt, jedes Quartal einen Termin machen zu müssen um das BTM-Rezept abzuholen (das andere Zeug der Dauerrezepte, kann ich online anfordern und die hinterlegen das, damit ich mit der Karte dann bei der Apotheke das Zeug holen kann - sehr geile Sache; Online-Formular und kein menschlicher Kontakt). Zusätzlich der ganze Müll der so produziert wird - der Wahnsinn..
Auf der Website von Ratiopharm bzw. der Produktinfo steht was drin, von wegen entweder 30er oder 100er Packungen.
Jetzt kommen wir zu meiner Frage: Sind diese 100er-Packungen denn Handelsüblich? Von Elvanse gibts über Ratiopharm ja 100er-Packungen in jeder Stärke.
Kann mir da wer sagen, ob ich da auf einen grünen Zweig komme, oder ich mir das aus dem Kopf schlagen soll mit den riesigen Packungen?

Übersicht - MPH / LDX - Generika

Ob die 100er verfügbar / lieferbar sind wirst du in der Apotheke vorab vielleicht besser klären müssen.

Dann natürlich auch das Rezept dafür bekommen und aber auch 1x im neuen Quartal hin, um die Versichertenkarte einlesen zu lassen :four_leaf_clover:

1 „Gefällt mir“

Hi @Retro

Ich werde jetzt nicht so ganz schlau aus Deinem Text. :adxs_noidea:

Hast Du denn schon mal was anderes genommen als Medikinet adult?

Elvanse ist ja kein Methylphenidat, sondern Lisdexamfetamin - also ein anderer Wirkstoff. Den müsstest Du eh neu eindosieren, wenn Du ihn noch nie genommen hast. Und dafür verschreibt Dir keiner die 100 Stück-Packung.

Von den BTM verschreibt vermutlich auch kein Arzt mehr als für 3 Monate. Habe ich hier jedenfalls noch nicht mitbekommen, dass das einer macht. Ganz im Gegenteil - manche Ärzte verschreiben sogar nur für einen Monat. Da kannst Du Dich schon glücklich schätzen, wenn Du nur alle 3 Monate ein Rezept holen musst.

Na, das kommt aber auf die Packungsgröße an. Ich habe Medikamente, die gibt es in 52-er (Medikinet Adult), 56-er (Ritalin Adult) und 100-er (MPH 1a) Packungen.

Wenn die 1a alle sind, kriege ich ein neues Rezept für 100 Stück, und da ich davon nur abends eine halbe nehme, reicht die Schachtel 200 Tage. Die Morgen- und Mittagskapseln reichen 52 bzw. 56 Tage. Da mein Hausarzt nie mehr als eine Schachtel pro Sorte aufschreibt, muss ich also ungefähr alle 52 Tage hin.

Dann musst Du ja trotzdem öfter als alle 3 Monate hin, auch wenn Dein Arzt eins der 3 Medis für länger als 3 Monate verschreibt.

Der TE möchte ja gern die Medis komplett für länger als 3 Monate haben, weil er keine Lust hat, alle 3 Monate ein BTM-Rezept zu holen.

Mein Arzt verschreibt mir immer 3 Packungen Elvanse auf einmal. Ich muss also nur alle 3 Monate hin. Der würde mir aber niemals 3 x LDX Ratiopharm á 100 Stück verschreiben. Da bekäme ich dann nur eine - die reicht ja für 3 Monate.

1 „Gefällt mir“

Naja, ok. Das hab ich bereits befürchtet, dass nur Quartalsweise die das machen werden. Aber das mit den Methylphenidat hat sich eh erledigt. Er hat mir zum Einstieg jetzt eine 100er-Packung Lisdexamfetamin aufgeschrieben. Heute Abend bekomme ich die Packung. Bin gespannt ob original Elvanse oder ein Generika rauskommt.
Jedenfalls muss ich mich wieder einlesen in LDA, des ist ja was komplett anderes wie ich erwartet habe. Und 100er-Packungen sind für ihn anscheinend kein Problem - der ist sehr entspannt. Nächsten Termin hab ich Ende Mai zum besprechen ob das was für mich ist und wenn ja, macht mein Hausarzt weiter mit den Verschreibungen.
Wenn das LDA nix ist, würde er weiterprobieren mit Attentin und noch irgendwas mit B am Anfang. Also trotzdem sehr aufgeschlossen.

Von Elvanse gibt es keine 100er Packung. Die haben nur 30er.
Soweit ich weiß, gibts 100er nur beim Generikum von Ratiopharm.

1 „Gefällt mir“

Ja, leider. Mein Hausarzt möchte nicht für ein ganzes Quartal verordnen. Die Kinderpsychiaterin meines Sohnes macht es allerdings. Sie verschickt die Rezepte sogar mit der Post.

In meinem Fall ist es nicht schlimm, weil die Hausarztpraxis nur 10 Minuten Fahrradfahrt entfernt ist. Und ich bin riesig froh, dass der Hausarzt es überhaupt macht.

1 „Gefällt mir“

Stimmt, ich hab grad in der Apotheken-App nachgeschaut und nur die Ratiopharm gibts als 100er. Die werden schon nicht schlecht sein. Wenn ich mich gleich auf Generika einstelle, werde ich sicher nicht die Probleme, die andere mit dem Austausch von Elvanse zu Ratiopharm, haben

1 „Gefällt mir“

Alternativ zur Apotheken-App, einfach oben im Link in die Übersicht schauen.
Da stehen die Packungsgrößen und PZN schon mit drin.

Oder die App von „Gelbe Liste“ ziehen, einen nicht-medizinischen Account anlegen und da nach Wirkstoff suchen.
Man sieht als Nicht-Mediziner zwar nicht alles, aber mehr als ohne Account, inklusive PZN, teilweise allgemeine Packungspreise, Fachinformationen (Packungsbeilage) usw.

Die Newsletter nach Interessengebiet sind auch nicht übel.
Da wird auch regelmäßig über Lieferengpässe (oder eben in die Lieferengpässe Datenbank des BfArM schauen), Anpassungen und neu zugelassene Medikamente informiert.

2 „Gefällt mir“

In der Generika-Liste hab ich schon geschaut. Es scheint nur das Junior als 100er zu geben. Gibts da recht unterschiede? Ich bin zwar selber grad am suchen, aber recht viel Info hab ich noch nicht ausgegraben.

Bis Anfang 2024 wurde bei Elvanse zwischen Elvanse und Elvanse Adult unterschieden, obwohl es 1:1 die gleichen Medikamente sind. Da ging es um zulassungstechnische Gründe.

Elvanse war für Kinder zugelassen und gab es in allen Stärken von 20-70mg.
Elvanse Adult war für Erwachsene zugelassen und gab es nur in den Stärken 30, 50, 70mg.

Der ganze Quatsch wurde dann endlich aufgehoben und Elvanse Adult verschwand (nur noch Abverkauf).
Seitdem heißt es einfach nur Elvanse und ist nun auch für Erwachsene in allen Stärken von 20-70mg zugelassen.

Die Hersteller der Generika hatten aber schon vorher ihre Anträge auf Zulassung eingereicht.
So kamen da erstmal, wie bei Elvanse damals auch, zwei identische Präparate mit unterschiedlichen Namen auf den Markt. Deswegen steht in unserer Übersicht dahinter in Klammern „Junior“.


Lisdexamfetamin-ratiopharm 20 mg Hartkapseln
Lisdexamfetamin-ratiopharm 30 mg Hartkapseln
Lisdexamfetamin-ratiopharm 40 mg Hartkapseln
Lisdexamfetamin-ratiopharm 50 mg Hartkapseln
Lisdexamfetamin-ratiopharm 60 mg Hartkapseln
Lisdexamfetamin-ratiopharm 70 mg Hartkapseln
Lisdexamfetamin-ratiopharm® Erwachsene 30 mg Hartkapseln
Lisdexamfetamin-ratiopharm® Erwachsene 50 mg Hartkapseln
Lisdexamfetamin-ratiopharm® Erwachsene 70 mg Hartkapseln


Am 21.11.2024 kam aber dann vom Hersteller eine Anwendungsaltersänderung:

„Bei Lisdexamfetamin-ratiopharm 20-/ 30-/ 40-/ 50-/ 60-/ 70 mg Hartkapseln hat sich das Anwendungsalter geändert.
Der Hersteller informiert.“

Schaut man jetzt in die aktuelle Lisdexamfetamin-ratiopharm Fachinfo der Präparate ohne den Zusatz „Erwachsene“ (Aktualisiert im August 2024), sind alle Stärken mittlerweile auch für Erwachsene zugelassen.

3 „Gefällt mir“

Damit kann man definitv arbeiten. Ich merk schon, ich muss mich mehr einlesen…
Weil ich noch am Arbeiten bin: Kann ich direkt mit 20mg loslegen? Ich find da ein paar Antworten die direkt mit 30 losgelegt haben und andere machen keine Angabe. 20 kommt mir etwas viel vor, wenn man bei MPH erst mit 5 mg anfängt…

20 mg ist die kleinste erhältliche Dosis von Lisdexamfetamin.
Die übliche Startdosis für Erwachsene ist 30 mg. Wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, dass jemand empfindlich auf Medikamente reagiert, kann der Arzt auch 20 mg als Startdosis festlegen.

Bei der Dosierung kann man LDX nicht mit MPH vergleichen.
So weit ich das hier mitbekomme, liegen viele bei MPH bei einer Einzeldosis von 15-30 mg (retardiert), was in etwa 7,5 - 15 mg unretardiert entspricht.

Bei LDX nehmen viele zwischen 30 und 50 mg Einzeldosis.

MPH muss 2-3 Mal täglich genommen werden, weil es nicht so lange wirkt.
Bei LDX reicht bei vielen eine einmalige Einnahme am Morgen für den ganzen Tag. Einige nehmen es auch 2x (was aber off label ist).

Mir haben 10-5-0-0 Medikinet retard für den Tag gereicht. Danach hatte ich Kincteen 27 mg, bevor ich auf Elvanse umgestiegen bin. Elvanse habe ich mit 10 mg angefangen - reagiere aber auch sehr empfindlich auf viele Medikamente.

20mg ist die kleinste Einheit.
Ich würde damit beginnen und maximal wöchentlich um 10mg steigern.

Eine Alternative wäre das Auflösen in Wasser, aber das macht den Start wohl unnötig kompliziert und offiziell so vorgesehen ist es auch nicht. Das würde ich persönlich nur dann empfehlen, wenn sich 20mg schon als deutlich zu hochdosiert herausstellen sollten. Solche Fälle gibt es natürlich, aber die meisten steigen mit der vom Hersteller empfohlenen Dosis ein.

Dann bin ich gespannt, wie lang bei mir eine Dosis hält. Morgen fang ich mit 20 mg in der früh gegen 6.00 an.
Mein Tag geht aber bis 19.00 mal schauen ob da 13 Stunden wirklich möglich sind. Destoweniger oft ich was einnehmen muss, umso besser.

Ich denke auch, dass für die Allermeisten 20mg LDX als Einmalgabe morgens auch sinnvoll sind. Sollten natürlich individuelle Verträglichkeiten, Risiken usw. eine geringere Anfangsdosis notwendig machen, kann die Hartkapsel (off-label) gelöst werden. Das machen wohl einige und von manchen Ärzten (vor allem Kinder-/Jugendpsychiatern) wird das sogar geraten.

Seit Ende 2024 / Anfang 2025 geht es aber auch in-label und einfacher. Der Hersteller Aristo hat eine Lösung zu 10mg/ml inkl. Spritze zur Dosierung und einem Inhalt von 100ml eingeführt. „Lisdex-Aristo 10 mg/ml Lösung zum Einnehmen 100ml“ mit der PZN 19206046.

Man kann damit auch einfacher weiter eindosieren in 10mg Schritten und auch auf mehrere Einzeldosen verteilen. Z.B. nachdem 10mg morgens vertragen werden auch mittags 10mg hinzufügen usw.

Falls ich bei meiner (erneuten) LDX Eindosierung Schwierigkeiten haben sollte, würde ich das auch mal probieren. Vor allem ist man nicht am diese nervigen 30 Kapseln gebunden, wenn man bereits nach 14 Tagen eine Steigerung vollziehen wollte oder wieder runtergeht…

Ich hoffe natürlich, dass sich das irgendwann ändert, weil es sinnlos ist - aber soweit ich lesen kann, ist Lisdex Aristo in Tropfenform eigentlich nur zugelassen…

  • zur Erstbehandlung bei Kindern und Jugendlichen

  • zur fortführenden Behandlung bei Erwachsenen, die mit Lisdex Aristo in Tropfenform bereits in der Jugend behandelt wurden. Beispiel: Jemand wurde in der Jugend damit behandelt, erreicht das 18. Lebensjahr und wechselt nun vom Kinder- und Jugendpsychiater zu einem Psychiater

Ansonsten wäre es für Erwachsene zur Erstbehandlung aktuell ein Off-Label-Use und kann von der GKV abgelehnt werden (sofern es in einer Rechnungsprüfung überhaupt auffällt natürlich).