bei mir wurde ADS diagnostiziert und vor einer Woche habe ich Mediniket retard 10mg verschrieben bekommen. Leider hat die Ärztin wohl sehr wenig Ahnung von der Eindosierung. Sie meinte, ich solle das bis zum nächsten Termin in sieben (!) Wochen morgens nehmen. Als ich sie darauf ansprach, dass dies doch eindosiert werden soll, meinte sie, dass ich ja jetzt so lange ohne Medikation gelebt habe und sie das eben langsam steigert. Ich könne ja, nach der Hälfte der Zeit noch eine mittags nehmen.
Sie hat mir jetzt auch ziemlich genau diese Anzahl an Tabletten verschrieben.
Ich dachte mir, gut, dann mache ich das eben so.
So, und nach dieser Woche merke ich, dass das so nicht geht. Ich merke extrem deutlich wie die Wirkung nachlässt. Nach spätestens 5 Stunden bin ich sowas von extrem müde und mir ist übel, dass ich mich hin legen muss. Das ist zwar während des Wirkfensters eine Lebensverbesserung, aber danach eine Katastrophe und so nicht tragbar.
Ist es normal, dass der Rebound bei mir so heftig ist?
Ist dieses Medikament vielleicht nicht das Richtige für mich?
Könnte dies vielleicht auch mit der erst kürzlich überstandenen Corona Infektion zusammenhängen?
Soll ich, was ich eigentlich gerne würde, die Eindosierung so machen, wie es hier beschrieben ist? Über den Kopf meiner Ärztin hinweg? Ich könnte jedoch nur mit den 10mg retard erhöhen. Eigentlich macht man die Eindosierung doch mit unretardiertem Medikinet.
Blöd ist auch, dass ich teilweise abends arbeite. Wenn ich morgens die 10mg retardiert nehme, ist um 17 Uhr beim Arbeitsbeginn ja lange nichts mehr übrig.
Dann hättest du in Drei Wochen keine Medis mehr… auch doof. Daher würde ich bei der Ärztin anrufen und deine Situation schildern, den Rebound… dass du zB auch Abends arbeitest und 5 Stunden Wirkung pro Tag, einfach nicht reichen.
Bitte Sie, da du während der Wirkung von dem Medikament profitierst (aber nichts ohne ihren Rat machen möchtest) darum, schon jetzt eine zweite Tagesdosis nehmen zu dürfen und schon vor dem nächsten Termin (so ab der 3.Woche) morgens auf 20mg hoch zu gehen… dann könntet ihr ja bei dem Termin besprechen, wie es gelaufen ist und wie es weiter gehen könnte.
3 Wochen bei 10mg (Einzeldosis) zu bleiben ist zwar auch noch echt übertrieben langsam eindosiert, aber immer noch besser als vernünftig eindosiert und nach 3 Wochen keine Medikamente mehr zu haben…
Jedenfalls was das Arbeiten am Nachmittag betrifft, so lange du nur eine am Tag nehmen „darfst“, tu das doch an den Spätschichttagen nachmittags.
Man kann die Eindosierung mit unretardiertem Medikinet machen, muss aber nicht unbedingt - manche Ärzte vermeiden das, um nicht gleich mit den Patienten über Selbstzahlung diskutieren zu müssen (denn die unretardierten Tabletten übernimmt die Krankenkasse nur für Kinder).
Aber dass deine Ärztin so langsam vorgeht, dafür gibt es keinen vernünftigen Grund. Dann seid ihr ja in einem halben Jahr noch nicht fertig mit der Dosisfindung.
Um dann auf der Arbeit oder auf dem Heimweg im Rebound zu landen? Nicht wirklich zielführend…
Da es, wie du selbst schon ganz richtig angemerkt hast… für die Vorgehensweise der Ärztin keinen vernünftigen Grund gibt, (und noch dazu, viele dagegen) ist zur Zeit die einzig richtige Option, dort anzurufen und um mehr Spielraum bei der Dosierung zu fragen…
Ich würde sagen, dass es normal ist. Das mit dem Rebound hat sich bei mir z.B. gelegt (Das hat aber ca. 2,5 Monate gedauert und ich war echt am Überlegen, ob ich die Medis überhaupt nehmen möchte). Je nach Dosierung natürlich ist Rebound mal weniger, mal mehr spürbar, aber subtil im Vergleich zum Anfang.
Wie hier schon einige geschrieben haben, würde ich an deiner Stelle die Ärztin kontaktieren und ihr deine Anliegen äußern.
Vielen Dank für die Antwort. Ich hab der Ärztin jetzt mal ne Mail geschrieben und den Leitfaden von Dr. Endrass mit der Bitte, es so zu handhaben wie dort beschrieben und der Frage, was sie davon hält.
Bitte halte uns doch auf dem laufenden was dabei raus kommt. Und wenn du magst kannst du gerne weiterhin irgendwas fragen was dich so beschäftigt.
Eigentlich jeder hier sollte bereit sein gerne zu helfen
Hallo Miranda,
Wenn du bei 10mg schon eine gute Wirkung hast, bist du ja schon fast eindosiert.
Wenn der Rebound so stark ist kann es sein, dass die Dosis etwas zu hoch ist. War zumindest bei mir so. Beim unretadierten Ritalin (oder Medikinet) ist die Dosis Findung leichter weil es beliebig teilbar ist.
Eine Packung kostet < eur 30. Egal ob retard oder nicht, am Rezept darf es sicherlich nicht scheitern!
Ich wünsche dir alles Gute!
Lg.
Ich habe schon stundenlang hier im Forum gelesen (Hyperfokus lässt grüßen) und sehr sehr viel davon profitiert. Hab mich jetzt eigentlich auch sehr darauf gefreut und bin doch etwas ernüchtert. Ich hätte noch Tausend Fragen, aber irgendwie ist das alles noch zu wirr in meinem Kopf.
Momentan bin ich mir nicht sicher, ob das ein zu starker Rebound ist oder vielleicht etwas anderes. Vielleicht vertrage ich Methylphenidat einfach nicht und sollte grundsätzlich was anderes nehmen?! Dachte auch schon dran, ob ich vielleicht jetzt schon überdosiert bin. Von meinem Sohn hätte ich noch 5mg retard. Aber eigentlich wollte ich mich echt an den Plan meiner Ärztin halten. Und es macht doch keinen Sinn jetzt wieder runter zu gehen mit der Dosis, oder?
Was auch noch sein könnte, wäre meine gerade erst überstandene Coronainfektion. Ich war donnerstags das erste Mal negativ und dienstags drauf hab ich mit den Medis begonnen. Hört man ja häufig, dass man danach noch lange mit starker Müdigkeit zu kämpfen hat.
Dann kommt noch dazu, dass ich die Hitze grundsätzlich schlecht vertrage. An den heißeren Tagen, letzte Woche, war es auch schlechter.
So geht es mir eigentlich auch gerade. Aber das passt ja auch zu dem mega schlechten Eindosierungsplan. Würde das vernünftig gemacht werden, sollte das nicht so laufen, denke ich. Also werde ich es wohl auch erstmal weiter so durchziehen.
Wenn ich Abendschule habe (ich unterrichte von 17 bis 20 Uhr) werde ich die erste Dosis um 11 Uhr nehmen und eine zweite Dosis um 16 Uhr. Dann sollte ich die Arbeit noch gut abdecken können.
Hey, ich geb auch mal noch kurz ne Info dazu ab. Ich hatte etwas mehr glück, wurde zwar auch mit Medikinet Adult eindosiert, sollte aber steigern bis die Dosis für mich passt. Das fand ich erstmal gut. Dabei hat er aber auch ausgelassen das ich Mittags etwas nehmen darf und schon gar nicht erst 3 Dosen am Tag. Fand die Vorstellung auch aberwitzig. Hatte den selben Rebound wie du und hab mir auch nicht reinreden lassen. Hab dann zum Glück genug gehabt, da er wollte das ich bis 40mg 1x tgl morgens hochdosiere → dann aber mit 30mg zufrieden war und mittags dann teilweise einfach nochmal 30 oder so genommen habe. Hab dann gemerkt das es mittags auch weniger sein kann. Weil ich dazu was essen musste und das nicht kann und will, hab ich dann auf Ritalin Adult umstellen lassen. Da wollte er mir dann nur 30 morgens und mittags 10 geben. Die 10 haben gar nicht funktioniert, so das ich jetzt einfach 30/20 seit einer Weile mache. Manchmal klappt es damit gut, manchmal mache ich trotzdem noch 30/20/20 draus.
Das resultiert natürlich darin, dass ich bald von den 10ern nichtmehr genug habe, ich hole mir dann an der Rezeption neue und werde mich dann den Fragen stellen, die wohl kommen werden. Nehme allerdings auch die Medis mit, damit er sieht das ich das Zeug nicht verkaufe oder so sondern einfach nach Gusto hochdosiert habe. Mit Ritalin Adult habe ich nichtmehr ganz so heftige Ausfälle (Konzentration, fast Apathie)und vor allem keinen extremen Rebound(Müdigkeit, Zappeln auf Knopfdruck). Allerdings bin ich insgesamt auch nicht sehr zufrieden. Wirkt einfach manchmal sehr gut und manchmal schlecht, das nervt. Soll jetzt aber nicht Thema sein. Punkt ist, andere Präparate wären eine Option was den Rebound angeht und eventuell kannst du dich ja auch auf das Forum beziehen. Ich hatte den Eindruck im Gespräch damit eher auftrumpfen zu können, als ich ihm sagte dass ich mich mit anderen Betroffenen ausgetauscht habe und es daher gerne probieren würde, wenn nichts dagegen spricht. Das MPH leider nicht nur 5h wirkt ist echt ne Qual. Ich komm immer mehr in den Gedanken, dass ich nur mit Pillen so funktioniere wie es sein sollte und ohne nicht mehr kann. Das ist ekelhaft, da ich eigentlich zu gar keinen Süchten neige(und das sage ich obwohl ich genug Substanzerfahrungen habe).
→ da kann man wohl das mindeste Erwarten finde ich, dass man sich nicht wie ein Mensch zweiter Klasse fühlen muss, der nur zu bestimmten Zwecken zu funktionieren braucht
Habe Rückmeldung von der Ärztin. Ich soll auf 10-10-0 gehen und bei Bedarf nochmal auf 20-10-0 erhöhen. Das soll ich dann so beibehalten, bis zum nächsten Termin. Sollte ich weiter Beschwerden haben, soll ich zum Hausarzt und den Blutdruck kontrollieren.
So kann ich jetzt eher mitgehen. Blutdruck kontrolliere ich zuhause und bei Auffälligkeiten gehe ich zum Hausarzt. Hab aber eher einen niedrigen Blutdruck.
Hab gerade meine Blutwerte beim Hausarzt abgeholt und da ist (nach der Coronainfektion) tatsächlich nicht alles in Ordnung. Ich gehe jetzt also mal davon aus, dass meine Probleme eher daher kommen.
Das klingt doch, sofern ich da nicht irgendwas gravierend überlesen habe, schon Mal besser
Freut mich sehr dass deine Ärztin scheinbar so zugänglich dafür war / ist.
Drücke dir die Daumen dass du damit jetzt besser zurecht kommst.
Nur bitte mach nicht den Fehler zu schnell hoch zu dosieren.
Lass lieber ne Woche zwischen den Anpassungen vergehen (es sei denn du merkst dass irgendwas im argen ist, dann natürlich umgehend / zeitnah wieder reduzieren ).
Die Blutwerte würden mich interessieren, falls du das teilen magst.
Mein Blutdruck liegt unter Medis so grob bei 140/150 systolisch. Diastole ist immer im Normalbereich. Glaube aber da kriegt man auch nicht so leicht was verschrieben. Was allerdings ärgerlich ist, wodurch es kommt ist den Gefäßen ja eigentlich egal. Bin zwar kein großer Verfechter dieser ganzen Blutdruckgrenzen Sache, aber gibt immerhin scheinbar schon ein paar Studien die im Zusammenhang mit Demenz usw. eine Korrelation von einem Systolischen Druck von über 130 und dem entsprechenden Risiko sehen.
Klingt eigentlich auch einleuchtend, dass die Gefäße im Hirn eher leiden, wenn der Druck auch höher ist. Mit Sport wars vor Medikamenten oft im unteren Normalbereich bei 110, da musste ich mir weniger Gedanken machen, allerdings hatte ich da auch tagsüber Pulse von 45… Damit will ich nicht meinen tollen sportlichen körperlichen Zustand zur Schau stellen, sondern sagen das bei mir wahrscheinlich vorher eher ein großes Dopamin Defizit da war und deswegen jetzt Pulse von 70 unter Medikation eher Normal sind und ich nach knapp 4 Monaten auch noch nicht fest Eindosiert bin → hoffe das es sich also noch legt. Sport habe ich die Woche wieder angefangen, könnte also auch helfen.
Frage dazu die leider off-topic ist, aber ist Schwindel bei euch auch eher normal unter Medikation in Verbindung mit Sport? Will gar nicht wissen in welchen Sphären der Druck sich da befindet… Sternchen hab ich jedenfalls noch keine gesehen
Der Schwindel kann meiner Beobachtung nach evtl ein Zeichen von Flüssigkeitsmangel (zu wenig getrunken / schlaf (evtl beides?)) Sein. Wie sieht es da bei dir aus?
Schlaf passt soweit. Flüssigkeitsmangel kann eher sein. Ich vergesse das Trinken gerne. Kann aber auch an meinem linkenGleichgewichtsorgan liegen. Ist letztes Jahr komplett ausgefallen und arbeitet auch nicht mehr zu 100%.
Das könnte jetzt natürlich durch die Medikation auch wieder etwas schlechter werden.
Die waren ja von vor der Medikation. Deshalb hier eigentlich irrelevant. Grob: Niere nicht ok und weiße Blutkörperchen. Morgen habe ich Termin mit meiner Hausärztin.
Blutdruck ist ok. Eher zu niedrig. Ich kontrolliere das jetzt selbst regelmäßig.
Die extreme Müdigkeit ist gestern und heute auch während dem Wirkfenster vorhanden. Deshalb denke ich nicht, dass es damit zusammen hängt.
Rebound hatte ich kaum, weil ich mittags noch eine 10er genommen habe. Das ist also ganz ok, denk ich.
Ich vergesse auch immer wieder zu trinken.
Und zu essen!
Mir helfen da auch immer wieder Wecker als Reminder.
Jedoch solltest du das so gestalten (also nicht so wie ich) dass du dann auch wirklich die geplante Aktion ausführst. Schaffe es immer wieder den Wecker aus zu machen und dann zu vergessen was ich eigentlich machen wollte weil grad noch mit was anderem dran!