Probleme mit Führerschein und Behörde

Dahingehend ist mir gerade nichts bewusst…
Ich glaube man kann eine Art Beratungsschein beantragen, diesen kann man mit zu einem Anwalt nehmen und muss für die Beratung dann nur 15€ bezahlen. Das würde aber wahrscheinlich für meinen Fall zu lange dauern.

Grundlegend ist es so, dass ich aktuell Nebenberuflich als Rettungssanitäterin arbeite im gleichen Betrieb. Dort fahre ich den Krankentransportwagen , das geht mit meinem B Führerschein.
Als Notfallsanitäter speziell wäre ich dann auf dem Rettungswagen nur der Beifahrer, also muss in der Regel nicht fahren. Das übernimmt der Rettungssanitäter, beziehungsweise ein Notfallsaniäter, wenn davon zwei auf dem Rettungswagen eingeplant sind.
Es wurde uns allerdings trotzdem nahe gelegt, den C1 Führerschein im Rahmen der Ausbildung zu absolvieren.
Das hätte folgende Vorteile: in der Ausbildung übernimmt der Betrieb 1500€ der Kosten für den Führerschein, ich könnte nebenbei Dienste auf dem Rettungswagen machen (12 Stunden Dienste- mehr Geld). Davon abgesehen kann es später auch mal sein, dass mein Kollege ( Rettungssanitäter) gerade durch zB Unwohlsein nicht fahren möchte, dann müsste ich in der Regel erstmal fahren bis ein anderer Mitarbeiter die Krankenvertretung machen kann.
Sollte ich jetzt wirklich Probleme bekommen, dann würde ich dies erstmal meinem Wachenleiter berichten und dann mal schauen…

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Ja.
@Jessi1
Wenn du wenig Einkommen hast, dann kannst zum Amtsgericht gehen und dort einen Beratungshilfeschein beantragen (außer du wohnst in Hamburg oder Bremen (die haben andere Regelungen). Einkommensnachweise mitnehmen, Kontoauszüge, Mietvertrag…

Den Schein bekommt der Anwalt, dann kann er mit der Staatskasse abrechnen. Von Dir kann er nur noch 15,- € verlangen. Aber das musst Du vorher mit dem Anwalt klären, ob der auf Beratungshilfe tätig wird.

Du kannst auch direkt zum Anwalt gehen und die Beratungshilfe beim Amtsgericht nachträglich beantragen. Der Antrag muss nur innerhalb von 4 Wochen beim Gericht sein, nachdem der Anwalt den ersten Handschlag getan hat. Aber auch hier wichtig: Als erstes mit dem Anwalt klären, dass das über Beratungshilfe laufen soll!

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Gute Frage.

Weiß der Arbeitgeber das du ADHS hast @Jessi1 ?

Bist du noch in der Probezeit?

Ist dein Arbeitgeber mit dir zu frieden?

Fakt 1: In der Regel sind Arbeitgeber in Sozialen Berufen, Krankenpflege , Rettungsdienst etc. schon recht offen und haben wenig Vorbehalten.

Fakt 2:
besser du gehst hin und sagst es von dir aus, indem du mit deinem Ausbilder und dem Personalchef/ Leiter der Wache ein Gespräch vereinbarst und das klar offenbarst

Fakt 3:
machst du es nicht (gesetzlich mußt du nicht) kann das rüberkommen, als würdest du ihnen nicht vertrauen oder schlimmer versuchen was zu verheimlichen

Vorgesetzte wissen die Aufrichtigkeit und Loyalität zu schätzen, wenn man auf sie zugeht und dann offenbart was schief läuft als es durch Dritte oder notgedrungen zu erfahren weil du wegen Bescheiden oder der Verwehrung des Führerscheins ihnen dies mitteilen mußt

Seit dir bewußt früher oder später kommt der Moment woves egal von wem und ob gezwungen durch dich, durch das Amt deinem Arbeitgeber mitgeteilt wird. Und wenn du es nicht sagst, was kann/ darf das Straßenverkehrsamt anderen Behörden mitteilen - was dann z. B. eine arbeitsrechtliche gesundheitliche Begutachtung deines Zustandes auslösen könnte.

Ich weiß nicht ob und in wie weit das möglich wäre, aber wenn soetwas aus heiterem Himmel auf deinen Arbeitgeber zukommt, fallen die aus allen Wolken, das bringt ggf. dann große Probleme mit sich…

Sagst du es selbst können sie sich auch vorbereiten ggf. selbst einen Mediziner im Gesundheitsamt fragen bzw. dich dort hinschicken und deine Diensttauglichkeit bestätigen lassen - dadurch behälst du, aber auch dein Arbeitgeber das Zepta des Handelns in der Hand und ggf. können sie dann auch solch eine Meldung dann entkräften, weil sie vorher schon alles was wichtig ist einleiten/ oder auch schon die Diensttauglichkeit vekräftigen und der anderen Behörde den Wind aus den Segeln nehmen.

Doof und unangenehm ist es, du kannst nur erhobenen Hauptest nach vorne gehen. Das führt sich auch dann viel besser an und man muß nich zittern was noch alles kommen könnte

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erst mal zum Anwalt und sehen was er sagt.

Zur not nach Prozesskostenhilfe bei ihm fragen.

Und vergiß nicht zu fragen:

**Wie muß ich mich künftig in einer Verkehrskontrolle verhalten?

Muß ich ADHSund Medikamenteangeben bzw. in welchem Fall muß ich das offen Kommunizieren?
Was wenn ich einen Unfall habe und ggf. zum Bluttest muß weil der Schnelltest auf Drogenpositiv war.?**

Das sind Fragen die dich auch dein Leben mit Stimulanzien begleiten und du bist ja schon mal da und bezahlst, da gibt es diese Antworten im Gesamtpaket mit.

Schreib dir das auf für den Fall, daß irgendwann dieser Fall eintreten sollte (jahre, Jahrzehnte) und du bist zu aufgeregt überdreht, damit du durch das Lesen was du ‚jetzt‘ zu tun hast deine Ruhe und Sicherheit. Sowas hilft sehr

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Danke für die ausführliche Erläuterung! :slight_smile:
Mein Arbeitgeber direkt weiß nichts von meiner Krankheit.
Allerdings gibt es im Rettungsdienst wahnsinnig viele Mitarbeiter, welche auch ADHS haben.
Ich schätze, dass diese Art von Beruf viele von uns Betroffenen anzieht.
In der Probezeit bin ich nicht mehr, ich bin jetzt fast Mitte 2. Lehrjahr. Nächstes Jahr im September wäre ich fertig.
Ebenso weiß allerdings mein Wachenleiter von meiner Medikation.
Als ich dieses Jahr erst beim Betriebsarzt war, damit er die ärztliche Untersuchung für den C1 durchgeführt hat, war alles soweit in Ordnung. Da habe ich ebenso einen Reaktionstest usw durchgeführt, aber leider vergessen meine Medikation zu erwähnen.

Dankeschön für die Tipps :rose:
Ich habe mich vorhin mit einem Anwalt kurz geschlossen, um erstmal einen Überblick über diese Situation zu bekommen.
Grundlegend riet dieser mir an zu dem Gutachten zu gehen.
Denn wenn ich es nicht machen werde, könnte die Behörde aktiv von einer Fahruntüchtigkeit ausgehen.
Er riet mir aber an, dass ein anwaltliches Schreiben zur Aufklärung der Gesetzesgrundlage hilfreich sein könnte und meine Position ebenso stärken konnte.
Eben so, falls dieses Gutachten negativ ausfallen sollte, dann sollte ich rechtlich dagegen vorgehen.

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Dankeschön für den Hinweis!

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Wird schon

Kppf hoch

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Wenn dein Chef eh bescheid wiß sprich mit ihm, wie ihr dienstlich damit am besten umgeht.

Wenn der Dienstarzt nichts gemerkt hat super, also wirken die Medikamente so wie sie sollen, sie helfen den Alltag sucher und zuverläsdig zu gestalten

Entsprechend wird das auf der Arbeit kein Problem werden :grinning:

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Achso und weil du in Ausbildung bist tritt in ver.di für 2,5o Euro ein im Monat da ist nach 3 Monaten sehr viel Rechtsschutz und Anwaltleistung drin. Bedingung die Sache ist erst nach dem Eintritt entstanden ob rund um Miete/wohnen, Arbeit, sogar seils Sozialgerichtssacjen und vieles mehr. Sie nehmen dann für die Techtsgebiete auch kein zusätzliches Geld. Das ist auch sehr hilfreich und befreiend, wenn man es dann braucht

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Bin von der Verdi auch schon mal rechtlich gut unterstützt worden. Da hatten sich die Mitgliedsbeiträge schnell ausgezahlt.

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eben als als Azubi für 2,50 auch gut bezahlbar

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Wie kann denn eine Behörde so ein Theater machen, wenn klar geregelt ist, dass ADHS und Medikamente kein Problem für die Fahrtauglichkeit darstellen?

Vielleicht sollte man sich dann einfach auch darauf berufen.

Die können doch wohl kaum einfach eine MPU anordnen und den Führerschein B in Frage stellen, nur weil man ADHS hat. Entweder gibt’s dafür eine Gesetzesgrundlage oder eben nicht.

Und wie wir ja klargestellt haben, ist ADHS und Medikamente kein Grund, den Führerschein zu entziehen. Vielleicht sollte man das einfach erwähnen. Und sich nicht auf irgendein unnötiges nicht gesetzlich erforderliches Gutachten einlassen?

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Dankeschön! Tatsächlich bin ich seit 30.12.24 bei Verdi Mitglied.:blush:

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Freut mich gerade total :adxs_rot:

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Es gibt da ja immer diesen Schildbürgerstreich mit:

Fragt man bewegen sich erst Menschen

  • diese Menschen sind meist auf spezielleres nicht so eingearbeitet (außerhalb des Regelfalles) und es passieren leicht Mutmaßungen
    • wenn dann nicht die passenden Dokumente wie Diagnosen von Ärzten bestätigt, im Zweifel Spiegelnachweise oder ähnliches
      die haben bestimmt eine Liste gehabt, die sie so abarbeiten
      fehen dann Nachweise, Verkehrsmedizinische Untersuchungen können/dürfen bzw. letztlich müssen sie anordnen um die Fahrtauglichkeit nachzuweisen

Sowas geht schnell.
Da sowas aber vorher nicht abgedragt wurde kam das durch die Anfrage
und wenn ich das gestern richtig verstanden hatte wollten sie eine Begutachtung

Der Anwalt hat zu Jessi gesagt, daß ließe sie sich nicht begutachten, dann könnte das so ausgelegt werden, als wolle sie eine fett gedruckter Textmögliche Fahruntauglichkeit verschleiern. Entsprechend scheinen sie dann ganz andere Befugnisse ausspielen zu dürfen, wenn ich das richtig verstanden und mit meinem Wissen abgleiche
Bei Entziehung einer Begutachtung/ Untersuchung und dem damit ausgelösten Verdacht darf die Führerscheinstelle eine MPU anordnen. Das passiertja auch wenn du betrunken, erkrankt wie mit Parkinson, Epilepsieetc

Gibst du in Google ein: Wer ordnet eine MPU an kommt folgendes

>>> Die Gründe für eine MPU. MPU ist die Abkürzung für die medizinisch-psychologische Untersuchung. Diese Untersuchung wird von der Führerscheinstelle angeordnet, wenn diese Zweifel daran hat, dass Sie körperlich oder charakterlich geeignet sind, ein Kraftfahrzeug im Straßenverkehr zu führen.<<<

Und dann ist die Ahrerlaubnis one bestandene MPU weg bis eine bestandene MPU nachgewiesen wir, selbst wenn du 20 Jahre brauchst

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Frag mal ob sie auch das übernehmen, denn hat ja was mit dem Beruf zu tun Jessi, dann könnte das quasi kostenlos über deren Anwälte erfolge. Dein Fahrrecht geht ja hier ins Arbeitsrecht, das ist Verdis zuständigkeit

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Hallo ihr Lieben,
kurze Rückmeldungen:
es lief äußerst gut beim verkehrsmedizinischen Gutachter, von seiner Seite aus gibt es keine Bedenken bezüglich meiner Fahrtauglichkeit und dem Erteilen meiner C1 Erlaubnis.
Ebenso gibt es ein äußerst detailliertes und aufklärendes Schreiben meines Arztes, welches die Sinnhaftigkeit und Relevanz meines Medikaments genauer erklärt.
In dieser Hinsicht sieht es erstmal ganz gut für mich aus.
Natürlich muss ich jetzt auf den entgültigen Beschluss der Behörde warten.
Falls dieser negativ ausfallen sollte, werde ich dagegen rechtlich vorgehen.
Es gibt nun grundlegend einige schriftliche Dokumente, welche für meine Fahreignung etc. sprechen.
Ich danke euch vielmals für eure Hilfe, das schätze ich sehr.
Ich bin natürlich weiterhin für Tipps offen und würde euch informieren, wie es weiter gehen wird. :rose::rose:

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Supi. Gut, dass du dich nicht hast bekloppt machen lassen :adxs_friends:

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Gibt es Rettungssanitäter oder Notfallmediziner, die kein ADHS haben?
Das ist einer der typischsten ADHS-Berufe.
Arbeitgeber in der Branche, denen das nicht bewusst ist, kann man auch nimmer helfen…

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