(Prokrastinierend) der Prokrastination auf der Spur

Die App heißt OneList und bildet dass ab was in ApplesErinnerungsapp steht.

Leider gibt es die App aktuell nicht im AppStore. Es ist die einzige App die nur einen Punkt per Widget abbildet.
Alle anderen bilden mindestens zwei ab.

Wenn OneList irgendwann nicht mehr funzt werde ich wohl auf reminder+ umsteigen

Ich war heute bei meinem Doc und habe ihm von meinem aktuellen Prokastinationsfall berichtet. Ich bekomme im Job eine Aufgabe nicht hin, weil ich vollkommen blockiert bin. Ich sitze vorm Bildschirm wie das Kaninchen vor der Schlange…

Mittlerweile vermute ich eine Angststörung. Mein Doc hat mir zugestimmt. Hat mich aber auch auf das Thema Zwangsstörung aufmerksam gemacht… Na dann auf zur nächsten Baustelle. :roll:

Im Auge behalten , weil sowas kann sich ja leider entwickeln. Ist nur die Frage ob die Baustelle dir bei deinem aktuellen Problem hilft. ??

Also wenn bei mir der Miniwäscheberg zum Himalaya mutiert
und bei Hedwig das Spülmaschinen ausräumen zu einem Gefühl von Lohnsteuer mutiert
…welches Bild mutiert bei dir ???

Kannst du die Sache praktisch angehen ???
Also könnte dich einer Coachen , dir helfen es kleinschrittig zu zerlegen damit du starten kannst und dich dann freundschaftlich „kontrollieren“ und motivieren.

Manchmal fehlt einem mit ADHS doch einfach nur Orientierung und etwas Halt., was dann vielleicht Angst und Zwang wieder abschwächt.
Würde es dir nicht besser gehen mit der Aufgabe vielleicht doch zu starten wie darauf zu warten ob es eine Zwangstörung ist?

Ist nur eine Idee , oh man ich kann diese Blockade so gut nachvollziehen !!!

@Andromache
Was machst du denn zwanghaft? Prokrastinieren?

Ich bin nur mit meinem Smartphone online und kriege das mit dem Zitieren leider nicht richtig hin.

Bei mir zeigt sich kein Bild, sondern es ist eine starke Emotion. Es schnürt mir den Hals zu und ich erstarre förmlich.

Ja, das mit dem Coaching ist eine sehr gute Idee. Ich bin jetzt mittlerweile so weit, dass ich Hilfe annehmen kann. Ich habe schon mit meiner Vorgesetzen gesprochen und ich soll es dem Azubi erklären, damit er es umsetzen kann.
Das ist echt nichts schweres, eigentlich bescheuert und peinlich. :frowning:

PS:
Aber ein Gutes hat es. Alle anderen Aufgaben sind erledigt. In meinem Vermeidungswahn habe ich alles andere gemacht, um einen Grund zu haben, diese eine Aufgabe nicht machen zu müssen.:v:

Ich denke, ich will immer alles perfekt machen und verkompliziere Dinge unnötig. Warum einfach, wenn es ko impliziert geht, ist mein Lebensmotto.

Es gab eine Zeit, da habe ich mich mit dem Gedanken getragen, mich selbständig zu machen.

Ich habe es dann aber verworfen, weil ich wusste: Wenn ich einen Auftrag habe, dann werde ich nie fertig, weil ich nie zufrieden bin und das perfekte Ergebnis haben will. Und das würde viel zu lange dauern und wäre auch nicht effektiv. Aber mit 80% wollte ich mich nicht zufrieden geben.

Heute weiß ich, dass bei ADHS die Unfähigkeit, sich aufs wesentliche zu konzentrieren, oft auf Perfektionismus trifft. Und dann kommt das dabei raus.

Ich würde mich also, wenn es das bei dir trifft, auf das Thema Perfektionismus mit seinen gesamten Unterthemen wie Selbstwert, Angst vor Zurückweisung etc. konzentrieren.

Ich selbst übe mich seit längerem darin, Fünfe gerade sein zu lassen, und fahre immer besser damit. Akzeptanz ist dafür die Voraussetzung…

Spülmaschine ausräumen , Wäscheberge minimieren ist auch ziemlich einfach.
Wenn es bei mir ganz schlimm ist bekomme ich nicht mal für einen kurzen Moment eine Jacke an den Haken gehängt .
Steh da wie pöttchen Doof weiß das ich nur eine Jacke aufhängen muss und es fühlt sich an wie die Wurzel aus 0 8 15 zu ziehen


LoooooooooooooooooooooB!!!

Ich frag manchmal auch Kollegen ob sie mir eben denken helfen können.

Aber ich es ist schon sowas von scheißen doof mit diesen bei einfachen Dinge Blockaden
warum habe ich die eigentlich nicht beim Essen von Schokoladen :lol:

@Nelumba_Nucifera
Oh ja, Schokoblockaden gibt es in meinem Leben auch nicht. :roll:

Was ich nicht verstehe, ist dass ich mir dieses Glückgefühl, wenn ich etwas geschafft habe, nicht konservieren und zur Motivation abrufen kann, wenn ich mal wieder prokastiniere.
Das habe ich schon einige Male probiert, aber es funktioniert leider nicht.

Das gehört zu ADHS leider einfach dazu. Schön beschrieben schon bei Krause/Krause. Das Belohnungsystem macht einfach einen verdammt schlechten Job. :frowning:

Was ich nicht verstehe: Du weißt doch, dass du nur bei hoher Motovation funktionierst. Warum also in Sachen Prokrastination nicht etwas gnädiger mit sich sein?

@Addy_Haller
Ja, ich denke, am Thema Selbstwert und Akzeptanz muss ich noch arbeiten.
Hatte ich noch nicht so auf dem Schirm!

Danke dir! :slight_smile:

Gerne. :slight_smile:

Trostlos scheinendes Thema, tröstlicher Thread trotzdem. Jedenfalls für mich. Ich hatte exakt dies auch diese Woche. Verschiedene Varianten, zB die „5 Wochen verschoben, in 5 Minuten gemacht“. Und die "wenn es mir nicht unter dem Hintern weggezogen worden wäre, wäre nie was rausgegangen (und nachbessern geht dann doch meist noch irgendwie und leichter) und die Komplettscham über Stunden, dass das so ist. Noch nach Abgabe.

Und all das garniert mit „Das versteht doch kein Mensch, dass man so ist. Wo soll das enden?“

Kennt Ihr das Buch oder den Film „Anatomie eines Mordes“?

Da sezieren sie ein Geschehen in Einzelteile. Wie kam es dazu, etc.

Ich werde diesmal eine „Anatomie einer Prokrastination“ machen, (wenn ich es nicht prokrastiniere…).

Mir schwebt so eine Skizze vor wie beim Metzger hängt: Schulter, Rücken, Nacken, Keule

Denn es gibt da ja echt so „wenn, dann“-Teilstücke: Erst hängt man die Latte quälend hoch, aber sie ist noch weit weg. Dann kommt sie näher und dieser Kloß in Magengegend meldet sich. Dann kommt irgendwann der Selbstvorwurf. Zwischendrin gern Prise Chaos/Suchen/Zeug nicht da. Und dann Selbstvorwurf wg Chaos. Dann bisweilen Wiederauferstehung wg Fristverlängerung (auch bekannt als „zurück auf Los mit -4000 Euro“).

Gern gesehen auch: „wenn es jetzt so lang gedauert hat, ist die einzige Rettung, dass es jetzt larger than life wird und oberedelprima. Dann verzeiht man mir vielleicht.“ Perfektionismus deluxe also.

Was mir vorschwebt, ist die Stücke leichter wiederzuerkennen. „Ah, das ist jetzt „Keule“. Da hilft das“ „Hallo, Filet, geh bitte zurück in die Pfanne.“

Vielleicht mal ein ähnliches Thema zum Drübernachdenken und Analogiefinden:

Mein Sohn hat ein echtes Problem mit dem Homeschooling: Wenn es losgeht, geht bei ihm erstmal gar nix: kein Bock, alles zu schwer oder zu leicht und natürlich viel zu viel. Nicht zu schaffen, ein Riesenberg. Also wird gebockt, gezetert, geschrieen, worauf es nur eine sinnvolle Reaktion gibt: ruhig bleiben, aushalten, aussitzen. Alles andere ist kontraproduktiv.

Nach gefühlt einer Stunde wird dann doch mit der Arbeit angefangen und ganz schnell, in einem Bruchteil der Zeit erledigt. Einfach so. Als hätte es den einstündigen Terror zuvor gar nicht gegeben. Wird natürlich danach auch gemeinsam reflektiert, dass das doch irgendwie seltsam und nicht verhältnismäßig sei (natürlich auf kindlichem Niveau).

Und was passiert dann am folgenden Tag?

Zurück auf los :sweat_smile:

Exakt. :roll:

@Elementary
Anatomie eines Mordes sagt mir was, aber was ist das schon gegen die Anatomie einer Prokastination. :slight_smile:

Eine geniale Idee!
Ich bin gespannt und hoffe bald auf das erste Filetstück!

Leider bin ich momentan etwas „wortkarg“, da ich nur auf dem Smartphones tippen kann und das macht mich kirre.

Kein Problem, ich habe den perfekten Plan: Ich nehme mir primär vor, mein noch unveröffentlichtes Hauptwerk „50 shades of procrastination“ fertigzuschreiben. Während ich das dann prokrastiniere, erledige ich im Windschatten schnell die Anatomie-Skizze, spül das Geschirr weg und bringe im Sport-Thread für Team A-K den Sieg nach Hause.

:v::v::v::v::v::v: :o :o :lol: :lol: :lol: