(Prokrastinierend) der Prokrastination auf der Spur

Ohhh need jetzt linkt die schon wieder :lol:

Ich weiß nicht mehr wo in welchem Thread aber wir hatten es auch über ADHS und Küche und Kochen und mir fielen diese beiden Filmchen wieder ein, ich fand die sehr hilfreich

ADHD Friendly Cooking Tips (Or, How to Not Start Kitchen Fires) - YouTube
How to Get Comfortable in the Kitchen ft Hannah Hart! - YouTube

ich bin immer noch diesem
ihr wisst schon was
diesem Pro… auf der Spur. :wink:

Heute Blick auf meine nachträgliche ToDo Liste
Hört sich vielleicht doof an , aber ich habe diese Wörter dann untereinander geschrieben und als ob ich empfinden würde was man in 5 Minuten schreibt hätte auch in 5 Minute fertig sein können :wink:

Es stehen einfach nur Wörter untereinander , die ich in keiner Verbindung zum Zeitaufwand bringe kann und ich denke bestimmt wäre noch mehr gegangen. Daneben liegt mein Kalender und ich sehe welche Zeit alles so wirklich benötigt hat.

Also würde ich z.B drei Dicke Dinger aufschrieben

ARBEIT
HAUSHALT
PROBE

sind das drei ToDos zum abhaken

ich erfasse nicht

ARBEIT 7h
HAUSHALT 3h
PROBE 3h

Macht zusammen 13h + Fahrwege und Vorbereitung eigentlich 15h die ich damit beschäftigt war

Tag eigentlich schon fast schon vorbei

Hab das bis heute so durchgezogen .
Meine Todo Liste Vom Tag plane ich im Handy, getanes hake ich ab.
Termine stehen auch im Hadykalender

In Bullet trage ich die festen Termine und regelmäßige ToDos ein mehr nicht.
Abend setzte ich mich hin und übertrage alles getane aus der Handy Todoliste , wie eine Todoliste ins Bullet . Danach hake ich es ab.
Je nachdem ob ich meine Zeit getrackt habe , übertrage ich es ins chronodex , oder Zeitplan.

Nach wie vor daddel ich Zuviel in den Foren herum. Aber dadurch das ich nur aufschriebe was ich getan habe fühlt sich das Viel viel besser an Und manchmal wundere ich mich auch was ich trotzdem geschafft habe. Heute habe ich dann auch aufgeschrieben. Wäsche gewaschen, Wäsche abgenommen, Wäsche aufgehangen. Klingt besser wie nur eine Todo mit Wäsche . Zumal ja beim auf und abhängen oft schon was auf den nächsten Tag geschoben wird.

Im Rückblick der letzten Tage sieht das echt schon cool aus. Weil jeden Tag alles auf der ToDo Liste ist abgehakt :wink:

Wie oft hatte ich schon eine lange Todo List und manchmal nur einen Haken :frowning:

Ich schaffe nicht unbedingt mehr dadurch , aber es fühlt sich besser an und gibt den Dingen, die ich trotzdem geschafft habe mehr Wertschätzung.

Ich neige auch dazu, Geschafftes gar nicht zu sehen, sondern nur das bohrend im Hinterkopf zu haben, was ich nicht geschafft habe.

Ich habe mir deshalb jetzt ein Büchlein an-geschafft, das zentral auf dem Esstisch liegt und in das ich Dinge, die ich erledigen möchte, nacheinander reinschreibe, so wie sie mir einfallen, z.B. „Altglas wegbringen“.

Ich sehe das aber weniger als To-Do-Liste, sondern mehr als Ideenspeicher. Da schaue ich dann immer mal rein, wenn ich es sehe, und erledige das eine oder andere, was gerade geht,

Das wird dann zu einer hübschen Have-Done-Liste, auf der ich Erledigtes fett durchstreichen und mit einem Smilie oder sonstigem verzieren kann. Klappt bisher wirklich gut, fragt sich nur, wie lang. :wink:

Das doofe bei mir ist, dass ich so Ideenspeicher immer als ToDo Liste des Tages erfasse.
Also wenn ich z.B heute aufschreiben würde „Weihnachtsgeschenke November“ dann sieht das für mich aus als ob ich es jetzt gleich erledigen muss.

So eine Ideenliste wird bei mir immer länger und ich fülle sie auch mit nichtigem Zeug, und je länger um so mehr überforderte es mich.
Es treibt mir Dann manchmal Tränen In die Augen, weil ich dass doch eh alles nie schaffen werde. Was ja auch stimmt, aber nur weil ich es in ein falsches Zeitfenster setzte.
Es ist bei mir so, je mehr ich aufschreibe und Platz in meinem Kopf schaffe um so mehr Neues rückt nach , bis da dann jetzt mal „sinnbildlich übertrieben gesagt“ da stehen würde Steckdosenlöcher mit Q-Tipp reinigen, einfach nur weil ich denke , könnte man ja mal machen.

Wäsche, was ja einfach nur eine für immer abzuarbeitende rotierende-Routine ist , alleine weil dieses Wort immer wieder auftaucht empfinde ich es falsch und denke ich bin zu „doof“ endlich mal die Wäsche fertig zu bekommen.

Ich glaube, das einfach diese falsche Wahrnehmung uns so viel erschwert .
Durch Corona war ich woanders eingesetzt , ich hatte klare konkrete Arbeitsaufgaben ein auffüllen einer ToDo-Liste nicht erfordert und auch nicht erwünscht und auch nicht notwendig. Keine Termine für die Zukunft , keine Tätigkeiten für die Zukunft einfach nur täglich das selbe. Das tat so gut.
Unter anderem war Wäsche meine Aufgabe. Da konnte ich es erfassen wieviel ich in der Zeit schaffe mit gleicher Routine und selbst wenn noch Wäscheberge über waren , war meine Arbeitszeit vorbei und die Maschinen halt noch am laufen und ich war von der Wäsche nie überfordert, sie ging mir leicht von der Hand.
Das macht es alles noch schräger für mich !

Ich vergaß zu schreiben, dass in diesen Ideenspeicher nur Dinge kommen, von denen ich weiß, dass ich sie wieder vergessen werde oder die ich die ganze Zeit schon machen wollte, aber wieder vergessen habe, weil sie mir schwerfallen, ich keine Lust darauf habe oder sie mir nicht so wichtig sind (anderen aber schon).

Mein Problem ist eher weniger, diese Aufgaben tatsächlich zu erledigen (man könnte sich ja mit sich selbst auf eine doofe Tätigkeit pro Tag einigen), sondern auf dem Schirm zu haben, was überhaupt ansteht.

Tätigkeiten wie Wäsche waschen, die mir in Fleisch und Blut übergegangen sind und die einen ja regelrecht anspringen, spätestens, wenn der Schrank leer und der Wäscheberg übergroß ist, kommen nicht in mein Büchlein.

Und wieso Weihnachtsgeschenke im November? :lol:

Damit ich dran denke sie rechtzeitig zu kaufen :wink:

Aber dann musst du ja viel länger prokrastinieren als wenn du erst am 24.12. anfängst. :lol:

Das versteht „das männliche Geschlecht“ nicht :lol:

Stimmt. :sunglasses:

Aber Addy hat recht :lol:

Deswegen schenken wir uns nix. Da kann ich das ganze Jahr prokrastinieren :lol:


Noch mache ich es immer noch so , :mrgreen: :mrgreen: fragt sich nur wie lang :mrgreen: :mrgreen:
und wenn ich zurückblicke und all diese Tage so vorher geplant hätte, dann wäre ich zum Hyperprokrastinator geworden.

und es handelt sich dabei um Tätigkeiten, die nur auf dem Papier stehen die entweder gemacht werden sollen oder gemacht wurden und es fühlt sich so unterschiedlich an . Das ist doch echt schräg

@Nelumba_Nucifera das ist so cool!!

Ich möchte es auch gerne so machen, aber am Ende des Tages, wenn die Kinder endlich Ruhe geben, lese ich zu viel im Forum, dann fallen mir die Augen zu.

Aber ich hänge nicht mehr so eng an dem To Do Listen…

einfach nur ein Link zu diesem Themen mit Gedanken zum drüber nachdenken :wink:

Das sollte jeder Mensch lesen, bevor er sein nächstes Ziel plant | myMONK.de

und das ließ mich auch nachdenken :wink:

Danke, @Nelumba_Nucifera!

Ich bin heute in einem sehr aufgeräumten Hochsensibilitäts-Video total an der Formulierung „Raum der Möglichkeiten“ hängengeblieben.

(Da ging es um eine Art Steuerzentrale zwischen innen und außen, in der man sich wieder entfalten kann, wenn das Leben einen zusammengefaltet hat - oder auch: der selbsterzeugte Zeitdruck nach Prokrastination…, kann sich ja auch wie eine Müllpresse anfühlen und Spiel-Räume verkleinern).

Und jetzt komme ich hier vorbei - und habe dann gleich vier Räume zur Auswahl. Ich kann gerade viel anfangen mit der Idee, in welchem dieser Räume es die meisten situationsadäquaten Möglichkeiten gibt…

Das deckt sich so sehr mit meinem Verdacht, dass AD(H)S zu einem bestimmten Teil von etwas anderem angetrieben ist. Nicht bei jedem, nicht bei jedem gleich, aber es gibt Symptome, die keine Folge von AD(H)S zu sein scheinen, sondern eher Ursache…:
Darüber grüble ich gerade intensiv nach. Vielleicht mag jemand mitgrübeln?

- Rejection Sensitivity
Ich komme immer mehr zu dem Ergebnis, dass Rejection Sensitivity kein Stressfolgesymptom ist, sondern etwas, das bewirkt, dass Stress intensiver wahrgenommen wird.
<LINK_TEXT text=„Symptome - ADxS.org … und_stress“>Gesamtliste der ADHS-Symptome nach Erscheinungsformen - ADxS.org</LINK_TEXT>
Übrigens soll RS mehr mit ADHS-Subtypen korrelieren (überwiegend oder gleich starke Hyperaktivität) als mit ADS (überwiegend Unaufmerksam).
Frage daher: gibt es hier gibt es hier ADSler mit überwiegender Unaufmerksamkeit, die trotzdem eine ganz ausgeprägte Rejection Sensitivity haben ? Also AD(H)Sler mit ganz schwachen ADHS-mit-H-typischen Symptomen (Hyperaktivität / Erholungsunfähigkeit / Innere Unruhe / Ungeduld / Impulsivität / externalisierende Stressphänotypik) und dennoch starker Rejection Sensitivity ?
Und falls ja, ist die trotzdem von Stimulanzien beeinflussbar ?
Wäre für ein Feedback oder eine PN sehr dankbar.

- dysfunktionaler Perfektionismus
<LINK_TEXT text=„Symptome - ADxS.org … hs-symptom“>Gesamtliste der ADHS-Symptome nach Erscheinungsformen - ADxS.org</LINK_TEXT>
Das ist das, was Nelumba so geschickt umgeht, indem sie sich nicht mehr aufschreibt, was sie alles tun könnte (aus dem dysfunktionaler Perfektionismus dann ein „und ich bin nur dann gut genug, oder auf der ganz sicheren Seite, wenn ich allesallesalles geschafft habe, was auf der ToDoListe stand, und zwar noch bevor mir das nächste einfällt, was ich noch tun könnte, weil dann krieg ich ja schon ein schlechtes Gewissen, weil das alte aufgeschriebene noch gar nicht alles gemacht ist wenn ich was neues dazuschreibe“

Und bevor jetzt jemand meint, AD(H)S sei rein genetisch und solche Ideen würden bei ihm nichts bringen, ja, das kann beides sein. Muss es aber nicht.
Wie ich woanders vor kurzem geschrieben hatte, ist AD(H)S dimensional und geht von:

  • gar nicht
  • ein bisschen
  • ein bisschen mehr
  • schon einiges
  • ziemlich
  • ganz schön fett
  • richtig dreckig

Bei den letzten 2 oder 3 können diese Ideen allenfalls helfen, zu unterstützen, den Stress zu verringern. Vermeiden werden sie ihn sicher nicht Bei den anderen könnte ich mir vorstellen, dass sie einen kleineren oder sogar größeren beitragen könnten, AD(H)S so zu entschärfen, dass man aus dem orangenen ein kleines Stückchen in den hellgelben Berich rutscht - oder vielleicht sogar etwas weiter.

Wer hat da noch Ideen / Gedanken dazu ?

Neugierige Grüße

UlBre

Interessanter Gedanke.

Ich „verfüge“ sowohl über Rejection Sensitivity als auch über dysfunktionalen Perfektionismus und würde sagen, dass ich sowohl unaufmerksam und hyperaktiv etwa zu gleichen Teilen bin. Als nicht das, wonach du suchst… :wink:

Ich habe inzwischen den Eindruck, dass die Rejection Sensitivity ganz konkret mit MPH geringer ist, glaube aber auch, dass beides vor allem durch die VT positiv beeinflusst wurde. Das war bisher allerdings gar keine ADHS-Therapie, sondern gegen Depression. Fakt ist aber, ich mir wegen beidem inzwischen deutlich weniger Stress mache.

MPH wird ja auch off-label gegen Depression verschrieben, vielleicht wegen dieses Aspekts? Bisher habe ich das ja immer als ADHS-Aspekt verstanden.

Meinst du mir deiner Theorie also, dass z.B. eine Vulnerablität für Depressionen eine ADHS-Veranlagung verstärken könnte? Und Depression eher Ursache der ADHS sein könnte als die Folge?

Wenn ich mich in meiner Herkunftsfamilie umschaue, dann war/ist Angst vor Zurückweisung, extreme Schüchternheit, geringes Selbstwertgefühl und hoher Anspruch an sich selbst schon bei sehr kleinen Kindern und in verschiedenen Generationen zu beobachten. Einige Familienmitglieder hatten auch schon als Kleinkinder eine eher gedämpfte Stimmung, die sich bis ins Erwachsenenalter gehalten hat.

Ich habe immer schon an der Theorie gezweifelt, dass sich all dies aufgrund negativer Erfahrungen wegen ADHS entwickelt, denn es zeigte sich eben nicht bei allen, die unter gleiche Bedingungen aufwuchsen, andererseits aber trotzdem auch bei einem sehr wertschätzenden Umgang in der frühen Kindheit.

Wenn ich es mir - angeregt durch deine Vermutung - recht überlege, dann sind sämtliche Familienmitglieder, bei denen ich am wenigsten an ADHS denke, auch diejenigen, die ich als eher selbstsichere Kinder in Erinnerung habe. Und umgekehrt.

Dazu muss ich allerdings sagen, dass keiner außer mir eine Diagnose hat, es aber einige Kandidaten gibt, u.a. meine Mutter, die sicher eine Diagnose bekommen würde und das selbst auch so sieht.

Hi Andy,

danke Dir, Du bestätigst die Hypothese, dass RS eher ADHS-affin ist :slight_smile:

Dass RS durch Stimulanzien verringert wird, berichten viele AD(HS-Betroffene.

Nein, ADHS ist keine Folge einer durch Depression erhöhten Vulnerabilität - aber andersrum wird ein Schuh draus.
AD(H)S in der Kindheit kann man mit dem in Deckung bringen, was in der Stressmedizin als „first strike“ bezeichnet wird. Kommt dann noch der „second strike“ dazu, also weiterer Stress in der Jugend, erhöht das das Risiko psychischer Störungen im Erwachsenenleben (einchliesslich persistierendem AD(H)S drastisch. Dann ist zunächst eine Angststörung sehr naheliegend und direkt danach in der Wahrscheinlichkeit kommt die Depression.
Ist ja auch irgendwie schlüssig: Angst und Depression sind einzelne Stresssymptome, die dysfunktional geworden sind. AD(H=S sind funktionale Stresssymptoome, die nur ausserhalb des adäquaten Anwendungsbereich auftreten (Stresssymptome ohne angemessenen Stressor).

Der Beitrag von Rejection Sensitivity zu Depression wird übrigens durch Stress moderiert…

MPH als off-label User gegen Depression ?
Nun, rund 1/3 aller behadlungsresitenten Depressionen schienen eine verkappte AD(H)S-Störung zus eine.
Und es gibt eben auch eine dopaminerge Spielart der Depression.

Depression und ADHS haben ja beide auch eine genetische Komponente. Sind es nicht zum Teil sogar identische Gene, von denen man vermutet, dass sie sowohl Depressionen als auch ADHS auslösen?

Wäre es dann nicht naheliegend, dass eine depressive Veranlagung eine ADHS-Veranlagung zusätzlich befeuert? Sind es am Ende sogar zwei Seiten derselben Medaille?

Rejection Sensitivity und dysfunktionaler Perfektionismus sind sicher nicht zufällig auch klassische Themen der Psychoedukation bei Depression. Da scheint sich nach meiner Wahrnehmung einiges zu überschneiden…