Psychiater erkennt Diagnose nicht

Hallo zusammen,
nach einiger Zeit melde ich mich wieder.

Heute hatte ich nach etlichen Tests einen Termin bei bei meinem Psychater (habe in meinem vorherigen Beiträgen schon drüber gesprochen).

Er hat gesagt, dass er mir keine ADHS-Diagnose erstellen kann - und möchte mir keine Medikamente verschrieben.

Ich habe zig Tests gemacht - und abgesehen vom Arbeitsgedächtnis, das nicht gut funktioniert hat er keinen Behandlungsbedarf gesehen.

Ich habe aber trotzdem weiterhin Gedächtnisstörung (gerade wenn ich unter Stress stehe) und bin weiterhin verpeilt. Auch habe ich online-Tests gemacht, die alle dafür sprechen.

Was kann ich jetzt noch tun um die Medikamente trotzdem zu bekommen?

Ich schätze mal es sieht keinen Behandlungsbedarf weil ich eine Arbeit habe, in der ich sehr gut zurechtkomme (ich mache da ja auch NICHTS uns muss mir überhaupt nichts merken). Aber alles andere blendet er komplett aus.

Über Tipps/Ratschläge wäre ich sehr dankbar.

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Naja, wenn er eine ausführliche Diagnostik gemacht hat, dann hat er vielleicht einfach Recht und es ist kein Adhs. Gedächtnisstörungen können 10000 andere Ursachen haben, zu ADHS gehören ganz viele andere Symptome dazu.
Möglich ist natürlich immer, sich eine 2. Meinung zu holen.

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Hast du schon mal überlegt dich wo anders testen zu lassen ggf. einen anderen Psychiater zu konsultieren und zu schauen was er zu deinen Beschwerden und den Verdacht einer ADHS sagt?

Deinen Arzt bekommst du ja nicht geändert, wenn ich dich richtig verstehe

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Ja, den Termin habe ich leider erst im Juli. Es ist ja fast unmöglich Termine für eine Diagnostik zu erhalten, wenn man das nicht privat zahlt.

Mein Psychater bestätigt die Diagnose nicht. Im Mrt hat man aber auch nichts gefunden. Und ich habe Schwierigkeiten Dinge im Kopf zu behalten.

Hi @Meike01

Welche Symptome hast du denn noch, außer Konzentrations-/Gedächtnisstörung und verpeilt sein?

Ich bin innerlich unruhig, emotional, sehr impulsiv, timmunkschwankend- undd ich bin dopaminsüchtig (Schokosucht, Kaufsucht etc.). Wobei sich letztere mittlerweile in Grenzen hält.

Wie wurdest du denn getestet?

Wenn du das alles in den Fragebögen angekreuzt hast, hat er doch mehr als ein luschiges Arbeitsgedächtnis zu erklären?

Passt Dein IQ-Ergebnis zu den Anforderungen in deinem Job? Bei den Kindern guckt man, ob der IQTest zu den Noten passt, wenn du nen IQ von 130 hast und im Job Staubflusen sortierst, wäre das ja auch ein Hinweis darauf, dass was grundlegendes nicht rund läuft bei dir.

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Ich arbeite in einem Inklusionsbetrieb, bekomme etwas mehr als den Mindestlohn - und mache da kaum was. Ich wurde aufgrund der Schwerbehinderung eingestellt.

Oh dann bist du schnell.
Bei uns gilt 6 Monate als schnell, war für mich auch eine Ewigkeit, doch die meisten Paxen bis zu einem Jahr Wartezeit, manche Praxen 1,5 bis 2 Jahre und Unikliniken, wenn sie es machen bis zu 3 Jahre bei uns.

Und dann ist das nur die Diagnose, viele Fachärzte nehmen nicht auf zur Behandlung mit Stimulanzien, es gibt kaum Therapieplätze, bzw. Therpieplätze und Traumatherapieplätze haben viele aus meinen Gruppen nach 1,5 Jahre noch immer keinen Wartelistenplatz. Niemand weiß wann sie eine Chance bekommen

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Was schwerbehindert dich?

Ich kann dir nur raten die entweder einen neuen Psychiater zu suchen, oder dir woanders einen Termin zu einer Diaknostik geben zu lassen. Wenn du eine Diagnose hast, vllt verschreibt er dir dann Medikamente.
Oder du suchst dir eine Anlaufstelle, wo du eine Diagnose UND Medikamente bekommen kannst. Die Wartezeiten sind aber leider sehr lang.

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Ich hatte immer wieder Schwierigkeiten aif dem Arbeitsmarkt, bin immer ziemlich schnell in Panik geraten, war langsam und hatte Schwierigkeiten mir Dinge zu merken.
Bin jetzt seit einigen Jahren im Inklusionsbetrieb, dort geht es mir gut, da ich überhaupt kein Druck habe, mir nichts merken muss etc.pp.

In der Diagnostik vom Arztbericht 2014 oder 2015 stand: Diagnose: neuropsocholgisch bestätigte Konzentrationsstörung.
Und dann: „ADHS im Erwachsenenalter?“ Letzteren Satz hat der Psychater unter anderem zum Anlass genommen um die These ‚Konzentrationsstörung‘ zu widerlegen.

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Mit dem Fragezeichen dahinter ist das ja keine Diagnose. ADHS wurde als Möglichkeit für die Probleme angegeben, aber weder ausgeschlossen, noch gesichert festgestellt.

Was es bei Dir so schwierig macht, ist wahrscheinlich die Frage:

Kannst Du Dich wirklich schlecht konzentrieren?
oder
Kannst Du Dich „normal“ konzentrieren, Dir aber trotzdem nichts merken?

Welchen Einfluss hat das auf Deinen Alltag? Auf Sozialkontakte? In der Familie?

Was heißt denn neuropsychologisch bestätigt?

Deine Konzentrationsprobleme sind ja offensichtlich extrem umfassend, wenn du damit auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance hast und deswegen einen SBA hast.

ADHS wäre eine Erklärung.

Neuropsychologisch bestätigt klingt total vage. Was soll das sein?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man deswegen einen SBA bekommt. Das ist doch kein Grund? Mehr eine Symptombeschreibung als eine Diagnose oder verstehe ich das ganz falsch?

Ich denke, Du brauchst eine vernünftige Diagnostik. Die alle Eventualitäten abdeckt.

Und wenn die Möglichkeit besteht, dich mit ADHS Medikamenten wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu bekommen finde ich es extrem falsch, es nicht zu versuchen.

Aber vielleicht gibt es einen anderen Grund für die Schwierigkeiten? Drogenmissbrauch?, Fötales Alkoholsyndrom?, frühkindliches Trauma? Usw Aber auch diesen Gründen sollte man nachgehen…

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Es ist ein Arbeitsplatz mit tariflicher Bezahlung, aber mit gewissen ‚Vorzügen‘. Mein Psychater sagt: ’ Sie haben doch eine Abeit’. Und für ihn ist das Thema damit erledigt.

Das war der erste Bericht (die bestätigte Konzentrationsstörung). Im zweiten (sehr umfassenden) Bericht des Neuropsychologen ist herausgekommen, dass mein Arbeitsgedächtnis nicht funktioniert.
Intelligenz ist im grünen Bereich.

Ich kam als Frühchen (Mehrlingsgeburt) auf die Welt . Meine anderen beiden Geschwister, die die Geburt überlebt haben, haben aber keine Probleme. Ich war die vierte, wog deutlich weniger als die anderen beiden, die überlebt haben und lag - im Gegensatz zu meinen Geschwistern - viel länger im Brutkasten.

Kein Drogennissbrauch, kein frühkindliches Trauma.

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Edit: im MRT gab es keinerlei Auffälligkeiten.

Das ist doch verrückt!
ADHS ist eine klassische Folge von Früh- oder Mangelgeburt.

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Was mich stört, ist dass er noch nichtmal einen Versuch starten will!

Ich habe ja selbst die Onlinetests gemacht und in den Tests kam auch als Ergebnis ‚Verdacht auf Adhs‘ auf. Aber mein Psychater geht da überhaupt nicht drauf ein.
Die Konzentrationstörung bestätigt er, aber es ist kein Adhs (laut Tests). Aber gerade bei Adhs ist doch das Arbeitsgedächtnis bzw die Konzentrationsstörung mit involviert.
Was braucht er noch um die Diagnose zu stellen?

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Vielleicht kann er diese Diagnose nicht stellen, weil er sich zum Thema nie fortgebildet hat. Es ist ja lange eine reine Kinderkrankheit gewesen.

Daher ist es gut, dass du nun so einen flotten Termin bei jemand anderen hast. Denn Juli ist sehr schnell. Ich habe hier neben Frankfurt gar keine Chance auf eine Diagnose…