Psychiater erkennt Diagnose nicht

Das meinte Hausarzt auch: man weiß nicht genau, woher die Problemen kommen, deswegen ist es schwierig eine genaue Diagnose zu stellen. Im MRT gab es auch keine Auffälligkeiten.

Aber genau deswegen hätte mein Psychiater ja wenigstens einen Versuch mit Medikamenten starten können.

Und: Arbeitsgedächtnis und ADHS korrelieren doch auch miteinander.

Allerdings.
Hol dir eine zweite Meinung bei einem ADHS-Spezialisten.

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Auf seiner Homepage liest man nichts von ADHS. Könnte sein, dass er keine Ahnung von hat.

Ich habe alle Tests, die ich bei ihm gemacht habe, angefordert (ich hoffe, ich bekomme die auch, sonst schalte ich meine KK ein) und werde die Fragebögen mal hier anonym reinstellen, falls es erlaubt ist.
Der Fremdfragebogen (den ich einen Kollegen zum ausfüllen gegeben habe) wurde vielleicht etwas zu gut bewertet: bei Fragen wie ‚erledigt ihre Arbeit gut‘, ‚ist pünktlich und sorgfältig‘ bekam ich natürlich eine sehr gute Punktzahl. Das liegt natürlich daran, dass ich in einem Inklusionsbetrieb arbeite, wo die Anforderen komplett anders sind, als in der freien Wirtschaft.

In einem anderen Fragebogen ging es um Kindheits-Erinnerungen. Ich konnte mich an gar nichts erinneren. Sollte das nicht auch nicht ein Anhaltspunkt für ADHS sein?

Ja, wie gesagt: Termin ist leider erst im Juli.

Ich kann sehr gut verstehen, dass du gerne wüsstest, was mit dir los ist. Diese online Tests bringen meistens nichts. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf das Thema ADS kam, aber ich hab mich SEHR viel informiert. Gegoogelt, Berichte, Dokus auf YouTube geschaut.

Mein Psychiater hat mir empfohlen: Gib mal auf YouTube Hirschhausen ADHS ein, dann kommt eine gute Doku, er hat selbst ADHS und unterhält sich auch mit verschiedenen Leuten die ADHS haben.

Ich habe mich wie gesagt sehr intensiv damit beschäftigt und ich KANNTE diese ganzen Sachen, ich hab mich auch immer falsch gefühlt, es war als würde mir mein Leben beschrieben.

Ich habe nicht immer ganz Gesellschaftsmäßig gelebt, war Teil einer Außenseitergruppe. Deshalb hab ich das abgesehen von meiner Verpeiltheit, Vergesslichkeit, unorganisiertheit nie als soo belastend empfunden, fand meine Verpeiltheit sogar witzig, obwohl ich sooo viel unabsichtlich kaputt gemacht habe. Wie die Klobrille oder die Griffe von Schubladen. War auch schon immer chaotisch und sehr umständlich, manchmal etwas schwer von Begriff und beim Aufräumen sprang ich oft von einer Tätigkeit zur nächsten, das habe ich bewusst aber schon verbessert, meine Verpeiltheit ist auch viel besser geworden.

Dann bin ich Mutter geworden und meine Welt hat sich zu 100 Prozent gedreht. Ich schaffe es einfach nicht eine Struktur herzustellen für mich und mein Kind. Habe auch viel Unterstützung, aber das frustriert mich. Zudem fällt es mir wahnsinnig schwer morgens aus dem Bett zu kommen und antriebslos bin ich auch. Ärgere mich, wenn ich meine wertvolle Zeit dann noch durch das Handy verschwende.

Habe dann gegoogelt ADHS als Mutter und ADHS als Frau. Hatte es schon immer vermutet aber DAS war mein Leben zu 80 Prozent, was da stand. Natürlich stimmte nicht alles mit mir überein, aber es war doch sehr vieles.

Habe einen Bericht gesehen, wo eine Therapeutin o. Ärztin sagt, die auf ADHS spezialisiert ist, dass die meisten das Tief in sich spüren und 80 Prozent von den Leuten, die dort mit einem Verdacht hinkommen, es zu haben, die haben es auch.

Also kann ich dir nur raten informiere dich mit googel und YouTube und wenn du merkst, dass die dein Leben beschreiben, hast du es wahrscheinlich.
Falls du nicht das Gefühl hast, mache dennoch noch wo anders eine Diagnostik.

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Ein wahrer ADHS-Spezialist berichtet > 90 %. Könnte auch an der geschlossenen Warteliste liegen und dass er nur noch die ihm notfallmäßig genug klingenden Notfälle reinnimmt.

Niedrige Maßstäbe in einem Inklusionsbetrieb können das Bild natürlich verfälschen. Wie ist es denn sonst mit Pünktlichkeit?

Sich gar nicht an die Kindheit zu erinnern ist jetzt nicht typisch ADHS. Kommt zwar immer mal wieder vor, was oft damit zu tun hat, dass die Kindheit nicht besonders schön war und deswegen verdrängt wurde.

Bei ADHS ist die Chance halt auch groß, die Kindheit eher negativ wahrzunehmen, weil man oft gemaßregelt, kritisiert und nicht verstanden wurde.

Man kann nicht alles im MRT sehen. Das wird hauptsächlich dafür gemacht, um Hirntumore usw. auszuschließen. „Nichts zu sehen“ heißt aber nicht, dass es dann zwingend ADHS sein muss.

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Seitdem ich arbeite hat sich bezüglich Pünktlichkeit vieles zum Positiven gewendet.