Heute mal Elvanse 70mg statt 50mg und mal wieder die große Frage was ich noch machen könnte. Ob ich überhaupt so wie ich das mache das ganze Sinn hat. Ich bin unsicher wie immer, ich brauche mehr externe Zusprüche und Einordnungen, Bewertungen und Support. Dies ist auch ein gutes Stichwort: mein 1. ADHS Doc hat nur noch Termine frühestens Mai, eher Juni, ansonsten montags eine offene Sprechstunde morgens, d.h. da kann ich mir schon mal freinehmen, Wartezeiten dann mehrere Stunden und erst mittags zuhause, aber vielleicht ist das dann einfach so? Ist nämlich auch nicht ums Eck und anstrengend und was soll ich denn überhaupt sagen? Schäme mich, weil ich (wie auch in psychotherapeutischen Behandlungen und meinen stationären Behandlungen) irgendwie nicht so richtig vorankomme, sind vielleicht meine Erwartungen zu hoch und vielleicht gar nicht erreichbar? Konkret gibt es Dinge, die sich verbessert haben, aber auch noch genug Dinge, die mich belasten, in denen ich keine Fortschritte gemacht habe. Es ist eher die Unzufriedenheit und meine Ungeduld und mein niedriges Selbstwertgefühl und -liebe. Demut und Registrierung von Dingen, die gut sind, die ich (und auch viele andere wohl) ausblende und nicht wahrnehme wegen der ganzen „Probleme“. Nicht lösungsorientiert und Blick nach vorne, Ziel(e) anpeilend und Schritt für Schritt, kontinuierlich… für mich ist dann letztlich so viel Aushalten, unter Widerwillen MACHEN und TUN, am besten 3 Dinge gleichzeitig, anstatt bewusst, achtsam und stetig ein paar kleine Schritte zu machen.
Qualvoller/anstrengender Sprint „KOMM JETZT, ICH MUSS ES MACHEN, MIR BLEIBT NICHTS ANDERES ÜBRIG, ICH WILL NICHT/ICH KANN NICHT…“ versus behutsamer/bedachter Marathon unterteilt in viele, viele Schritte und Zwischenstationen. Das war schon immer mein Riesenproblem, ich wünschte so sehr, ich wäre anders, ich kann das schwer akzeptieren. Das hat was von einem Unwetter… einem Sturm, rau und grau, unruhiges Meer, getrieben sein, unbeständig und ohne Identität und Ziel. Hat wenig Wertigkeit, hört sich das traurig an, so weit will ich nicht gehen, kurzer Exkurs in meinen „Inneres“, weiter geht’s…
Ritalin AL habe ich irgendwann mal Mitte Dez. letzten Jahres mehrere Tage genommen, 10mg dann 20mg, sogar 20-10, habe da nicht so viel gespürt, vielleicht hätte ich mal geduldiger sein sollen, aber Elvanse scheint vom Gefühl her (eher) das richtige zu sein als Medikinet (was nicht gut ging mit 40-20 bzw. 30-20, zu viele körperliche NW und das ganz OHNE KAFFEE und vor allem geistige/mentale Nebenwirkungen, die mich zurück in eine vergessen geglaubte Zeit zurückkatapultierten, mit Panikattacken, latentem Angstlevel… gut, dass das weggegangen ist / dank Venlafaxin?!) - und Ritalin geht ja eher in Richtung Medikinet als in Richtung Elvanse. Ich wünsche irgendwie ich könnte noch mehr probieren (Amfetaminsaft, ähnliche Präparate). Vielleicht wird mein Klinikaufenthalt in Bad Bramstedt irgendwann Herbst/Winter 2024 mich weiterbringen? Jedenfalls habe ich einen extremen Schiss davor, dass ich einen festen Termin erhalte (7-10 Tage vorher).
Ich wiederhole mich teilweise, glaube, dass das aber nicht schaden kann? Es ist auch immer wieder eine Art Hilfeschrei (jetzt nicht, aber ich bin schon abhängig von der Reaktion… darüber definiere ich mich auch ein stückweit leider…) Das ist auch so ein leidiger Leitsatz von mir: ich nerve und störe bestimmt, denke ich mir gerade, ich sage/schreibe zu oft ähnliches, es geht ja auch nicht richtig voran, wenig Neues, kein gutes Gefühl… 
Die bekannten Effekte von Elvanse (wie viel davon kommt, schwer zu sagen):
insgesamt aktivierter, meist besser gelaunt (am liebsten so wie ein wohliges Hintergrundrauschen, heute ist das weniger würde ich sagen, aber es ist da), gesprächiger, insgesamt die Punkte, die mich erfreuen, wenn auch irgendwie tagesabhängig…
Was hier jedoch was kontraproduktiv ist, ein wohlbekanntes Phänomen bei mir (zu wenig Stimuli, zu schnell gelangweilt?): ich mache mehrere Sachen gleichzeitig, bin auch schneller abgelenkt irgendwie? Gleichzeitig ist da ein Prokrastinieren einerseits (ich stelle mir immer wieder den Timer heute´, damit ich mal 20-30 Minuten was an meinen Bergen an Arbeit abarbeite, finde aber immer einen Weg dann doch eher was anderes zu tun… auf der anderen Seite vermischt sich das auch mal andererseits mit Hyperfokus (oder ich verwechsele hier was), das hat auch irgendwie was Zwanghaftes andererseit. Ich kann diese genannten Punkte auch echt schwer auseinanderhalten:
Vieles: Multitasking(Hyperaktivität) - Getriebensein/Tun/Machen - Eines: Hyperfokus
Chaos, aber mir geht es bis später nachmittags/abends nicht schlecht damit. Dann kommen das schlechte Gewissen, Gereiztsein, Müdigkeit/Schlappheit, teils richtig krasse Konzentrationsschwierigkeiten (so als würde ich innerlich Schielen/verschwommen Sehen, könnte nicht fokussieren, Birnchen was angebrannt? So fühlt es sich was an…)
Körperliche Symptome sind schon seit längerem schwitzige Hände/Füße (versuche meinen Kaffeekonsum jetzt mal von 3-4 Kaffee auf 1-2 Kaffee spätestens bis frühen Nachmittag runterzuschrauben) und schnellerer Puls hier und da
Und das leidige Thema Schlaf, das wird irgendwann wohl Böse enden, wenn ich das nicht in den Griff kriege… trotz Einnahme am Vormittag bin ich meistens spät abends/nachts irgendwie noch zu wach. Bin und war immer schon die übelste Nachteule, das war zu Zeiten des Studierens noch optimal, aber jetzt als „verantwortungsbewusster“ Erwachsener mit Vollzeitarbeit (wenigstens etwa 50% Homeoffice) ist das nicht ohne: unter der Woche ca. 5 Stunden im Schnitt, statt der benötigten ±7 Stunden und am Wochenende werden dann die 10-12 Stunden, die ich unter der Woche Minus nachgeholt: vorletztes Wochenende war ich ja sehr depressiv und das war beschissener als es überhaupt sein kann.
Ich hatte zudem auch mal wieder Gedanken die Beziehung zu meiner Freundin zu beenden, habe ich, wenn ic hdas Gefühl habe es ist alles Scheiße und ich kann nicht mehr, alle nerven mich besonders das nervt extrem, will meine Ruhe, will mich verkriechen wie eine Schnecke in ihr Häuschen, dazu leider ziemlich starke Gedanken „es“ einfach mal zu tun, 36 Jahre Strampeln und Rumeiern und Rumvegetieren sollten reichen, besser wird es nicht wozu also noch weitermachen? Das ging zum Glück gegen Sonntag was weg, meine Freundin ist da auch sehr empathisch und rücksichtsvoll und hat mir gesagt ich soll auf mich achten und mir gewisse Arschtritte gegeben, mich zum Spazieren getrieben, mich zum Spielen und Abschalten bewegt, das war wichtig und richtig! Und dieses Wochenende hatte ich weniger mit Depressionen zu kämpefn, aber mit extremer Müdigkeit und Schlappheit, in Zahlen: unter der Woche im Schnitt knapp unter 5 Stunden Schlaf. Am Wochenende jeweils 13-14 Stunden, heißt an den zwei Tagen am Wochenende mehr Schlaf als unter der Arbeitswoche an 5 Tagen. Das kann für Herz/Organe, Psyche nicht gut gehen und auf Dauer brenne ich vermutlich aus oder drehe komplett durch?! Sorry für die vielen Infos, bitte gerne was dazu sagen, egal ob negativ oder positiv, Rückmeldungen brauche ich irgendwie mehr als mir lieb ist (wäre lieber unabhängig und für mich alleine, aber so ganz ohne geht es leider nicht… schizoid oder nur dieser sehr introvertierte Teil in mir (ich kann auch extrovertiert und gesellig/offen/lauter sein…) und nicht belastungsfähig?
Was mir auch noch aufgefallen ist, weiß nicht genau, ob es überhaupt von Elvanse kommt oder so grundsätzlich: Ich war schon immer eher skeptisch, misstrauisch, beobachtend. Letzte Zeit fällt mir öfter auf, dass ich das teilweise echt was stärker habe oder fällt es mir nur so auf? Das ich öfters mal Gedanken ins Paranoide gehend habe (NOCH NICHT PATHOLOGISCH würde ich sagen und hoffe es zudem umso mehr
). Da kommt bei mir die Angst hoch, dass da mehr dran ist an (Paranoia/Schizophrenie)… es ist noch nicht ganz extrem würde ich sagen, aber es ist vorhanden. Vielleicht (wenn ich so darüber nachdenke, weil mein ADHS-Arzt es mal in einem Zusammenhang genannt hat, dass ich durch Medikamente öfter so depressive Stimmungen habe: ) weil ich durch die Medikamente „aufmerksamer“ und aktiver „lebe“/tue ? Oder vielleicht ist dies ein Zeichen, dass es zuviel ist? Die 70mg heute fühlen sich nicht viel anders an als die 50mg gestern, wenn ich länger darüber nachdenke, dann wird meine Einschätzung und Bewertung aber auch verwischt, ich zerdenke und zerdenke, dabei reichte es nur in sich zu horchen und zu „fühlen“ und darauf zu vertrauen? Mit Misstrauen und Skepsis, diesmal nicht nach außen (die anderen wollen mir schlechtes, wollen mich verarschen, wollen mich klein halten, das meine ich NICHT so wie ich es schreibe, nicht so krass, aber schon irgendwie habe ich öfter solche Gedanken und Gefühle… diese sind auch sehr gut aus meiner Familienbiographie herleitbar, auch mit familienfremden Autoritäten (Triggerpunkt, bspw. Kommentar meiner Chefin, Blicke, obwohl insgesamt alles eher positiv wird übermäßig negativ interpretiert, fühle mich wie der kleine Junge, der nicht verstanden wurde und „MAL WIEDER“ schlecht behandelt wird und den keiner mag, Danke an alle Autoritäten in meinem Leben, die mich verletzt haben… wie viel ist Sensibilität oder auch Narzissmus? Vielleicht wollte ich als was Besseres/der Beste wahrgenommen werden, nie genug erhalten, immer enttäuscht? Ich weiß es nicht und das ist nicht schön, weil ich so eigentlich nicht sein will
)
Zum Schluss neben dieser immer wiederkehrenden Fragestellung „ja was ist es denn?“: Wie viel Narzissmus und Egoismus stecken in mir? Borderline? Wie viel rezidivierende Depressionen, zwanghaftes/paranoides und schizoides Verhalten gehört fest zu meinem Charakter oder darauf, wie auch Verletzungen und Narben durch frühere traumatische Erlebnisse und Bedingungen (mich nervt gerade mein Ausschweifen und Gebrabbel, ich lasse es trotzdem stehen!) - wie viel ADHS ist da denn wirklich??? Darum auch die Frage daran anschließend: Wie viel bringt/hilft mir die Medikation tatsächlich? Ich stelle mir gerade bildlich vor (kann sowas normalerweise nicht so gut, aber es ist gerade so), wie ich total aufrecht und freudig auf einem Pferd in den Abgrund reite…
Ernsthaftes Feedback ist sehr erwünscht, ich glaube aber tatsächlich, dass ich hier (mal wieder?) den Vogel abschieße mit dem ausausufernden „Tagebucheintrag“…
SORRY
LG!