Reaktionen des Umfelds auf die Diagnose

cool, vllt kauf ich mir die heute bei zeitschriftenhändler. evtl liegt die februarausgabe noch da :slight_smile:

Danke!!!

@Irrlicht Stimmt, die ist ja ganz aktuell, ich schaue heute auch mal ob ich sie kriege :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Fehlt dann nur noch der Parallel-Artikel für ADxS ohne sichtbares H, zu allem Überfluss vielleicht von einer Frau…

Ich will individuelles Leid gar nicht vergleichen. Der Autor beschreibt nur selbst sehr gut, wie ihm ein im Grunde zugewandtes Umfeld seinen Kampf gerade ohne Medis wieder ansieht… Und er trifft zum Beispiel auf einen Neurologen, dem er davon erzählt, und der ihm sagt „Testen Sie, wie es wieder mit Tabletten ist.“

Wenn man an dieser Ausgangssituation ein paar Stellschrauben verdreht… Richtung Hypo, Richtung eher Kampf nach innen, Richtung „sowieso eher für andere da in der Familie“, Richtung Medizinsystem, in dem Frauen mit Endometriose von ihren eigenen Frauenärzten immer noch hören, dass das allen Frauen so geht in der Regel…

Dieser Beitrag hier kommt - obwohl evtl. nicht direkt aus Betroffenen-Sicht - aber auch schon ziemlich gut dran: https://www.adhs-riedstadt.de/media/71748a84-795b-44f0-b90e-4bcdc2a46da4.pdf

6 „Gefällt mir“

@Elementary Wow, das ist so hilfreich! Für mich selbst als betroffene Frau und auch für eine mir sehr nahestehende Frau, bei der erst kürzlich ADS festgestellt wurde. Ich leite das auch an sie weiter und ich danke dir für das Teilen des Beitrags!

1 „Gefällt mir“

Da hat sich bei ADHS das Stresssystem verselbstständigt.
Wer schrieb mal ADHS ist, wie wenn man ständig in Insolvenz lebt.

Wer viel verschusselt, zu langsam ist, zu viele Gedanken hat und ständig überreizt ist, kein Wunder.

Wenn andere ADHS nicht nachvollziehen können, ist es vielleicht einfacher zu sagen ich habe das „Zerstreuter Professor“ Syndrom.
Obwohl, das wäre dann auch verniedlichend.

4 „Gefällt mir“

ADxS.org :wink:

Erklärt irgendwie einiges :frowning:
Ändert leider nichts daran wie extrem belastend das (vermutlich nicht nur für mich) ist…

1 „Gefällt mir“

Hey,
Ich habe gerade erst letzte Woche meine Diagnose bekommen und bin immer noch etwas ratlos wie ich jetzt damit umgehen soll. Es tut gut, hier zu lesen, dass es auch anderen so geht.
Tatsächlich habe ich sofort meine beste Freundin angerufen und ihr das Ergebnis mitgeteilt und sie reagierte gut, bis zu dem Moment, wo ich sagte, dass ich ADHS habe und nicht ADS. Tatsächlich konnte sie das „H“ gar nicht nachvollziehen…
Ich denke, dass wenn die Diagnose erst im Erwachsenenalter gestellt wird, wir schon soviele Subrutinen laufen lassen um uns viele Dinge nicht anmerken zu lassen oder zu kompensieren, dass sie selbst von nahestehenden Personen nicht unbedingt wahrgenommen werden.
„Mit Händen und Füßen reden“, „allzeit auf dem Sprung sein“, usw. wird dann eher als „temperamentvoll“, „dynamisch“ und „liebreizende Eigenschaft“ gesehen.
Mit meiner Freundin konnte ich das gut besprechen, sie ist die beste, aber ansonsten habe ich erstmal nicht vor meinem Umfeld davon was zu sagen, weil ich selbst noch so unsicher mit der Diagnose bin…

6 „Gefällt mir“

@Helena Erstmal herzlich willkommen.
Schön das du bei uns bist :slight_smile:

Ich denke das Problem dabei ist dass die wenigsten außenstehenden wissen was es bedeutet ADxS zu haben.
Mein bester Kumpel hatte beispielsweise deutliche Probleme damit zu akzeptieren dass ich positiv bin.
Fällt denke ich auch den Menschen, wenn man sie schon viele Jahre kennt, entsprechend schwer zu akzeptieren „hey, der / die hat was wovon ich gar nichts mitbekommen habe“. Und an dieser Stelle kommen die von dir die bereits benannten Subroutinen zum tragen.
Meine Empfehlung an dich ist: Überleg dir gut mit wem du aus deinem Umfeld drüber sprichst. Egal ob privat oder beruflich.
Du wirst erst mal eine ganze Menge mit dir selbst zu tun haben. Vor allem wenn du Medikamente nimmst.
Ich kann dir verraten dass ich selbst jetzt (auf den Tag genau) seit einem Monat MPH nehme und für mich ist jeder Tag wieder wie ein neues kennenlernen von mir selbst.
Vieles ist anders. Die Umwelteinflüsse, Emotionen usw…
Aber es wird schon mit der zeit.
Frag hier wen du willst :wink:
Und wenn du einfach jemanden zum austauschen suchst wirst du hier auf jeden Fall fündig werden :slight_smile:

5 „Gefällt mir“

Hallo Helena und herzlich willkommen,

ich überlege gerade, ob ich deinen Beitrag und die Antworten darunter von diesem Thread abtrennen soll. Zwar passt dein Thema gut hierein, aber Zibajoons Anliegen ist seines und dein Anliegen deines, wenn du verstehst was ich meine.

Du bist nicht eine Aneinanderreihung dreier oder vierer Buchstaben, und ob mit oder ohne H ist ja nochmal unwichtiger. Mein Arzt diagnostizierte mir 2003 ADS, und ich war eigentlich der Meinung da gehört eigentlich ein H dazwischen.

Aber das ist ziemlich egal, die Behandlung ist weitgehend die gleiche! Die Leute ohne H haben eben nur den Nachteil, dass es meist viel länger dauert, bevor mal jemand darauf kommt.

3 „Gefällt mir“

Das H hat mich bei meiner eigenen Diagnose selbst am Meisten überrascht, bis der Arzt mir sagte, dass es ja auch geistige Hyperaktivität gibt, und mit dem Konzept konnte ich sofort was anfangen. Und dann fielen mir die vielen Situationen ein, in denen mir als Kind gesagt wurde, ich solle stillsitzen. Das hatte ich selber schon fast vergessen, so normal wurde es im Lauf der Zeit…

2 „Gefällt mir“

Das H bei mir:

immer was machen müssen
Fidgeting: Beinwackeln oder Essen
Clown spielen
bei Gesprächen das Ruder übernehmen und reden wie ein Wasserfall
schnell Reden
Tätigkeiten im Schnelldurchlauf erledigen, so als wäre der Teufel hinter einem her
keine Ruhe finden
Sätze von anderen beenden, wenn es mir zu lange dauert oder ich die Aussage schon verstanden habe
bei Anweisungen nur zur Hälfte zuhören um dann zu merken, dass einem ein paar Details nun fehlen
oft zum Kaffeeautomaten gehen oder zur Toilette, damit man rumlaufen kann
immer sehr hektisch in den Tätigkeiten
man bringt „Unruhe in den Raum“

7 „Gefällt mir“

Das H steht für Hyperaktivität, die aber bei Erwachsenen zurückgeht. Die darunter liegende (und schon bei Kindern vorhandene) innere Unruhe wird nun besser sichtbar, sie wird vond er Hyperaktivität nicht mehr verdeckt.
Das H hat einen Zwilling, das ist die Impulsivität. Sie ist bei H immer mit an Bord, bei mit ohne H dagegen eher spärlicher…
So fassen es auch die amerikanischen Bezeichnungen der Subtypen zusammen: pH/I (predominantly hyperactive / impulsive) und pI (predominantly inattentive).

5 „Gefällt mir“

Ich hab mal einem Dozenten gesagt er soll bisschen schneller machen, hier ist so viel Leerlauf im Kurs. Danach durfte ich mir was anhören.
Und nein, da war ich lange kein Kind mehr.

2 „Gefällt mir“

Ehrlich gesagt wollte ich das nur als Beispiel dafür aufführen, dass selbst sehr nahestehende Personen komisch oder seltsam reagieren…
Trotzdem muss ich sagen, dass ich die Kommentare dazu sehr hilfreich finde, dankeschön. Ich nehme mir ZappelPhilipps Rat zu Herzen und werde es erst mal nicht weiter in meinem Umfeld verbreiten, aber bin durchaus, oder vielleicht auch gerade deswegen interessiert, wie andere das machen und wie die Reaktionen in derem Umfeld waren.

3 „Gefällt mir“

Bei mir ist zwar das Gegenteil der Fall… Die Reaktionen sind eher á la „Das habe ich mir schon immer gedacht“, „Überrascht mich gar nicht“, „Das erklärt alles“, o.Ä.

Es wird einem dann aber immer ausführlich erläutert, was für ein Chaot, Tollpatsch, Träumer und Trottel man ja immer war und dass das ja dann jetzt gut ist, wenn das behandelt wird. Das fühlt sich dann für mich seltsam an, weil man ja immer noch derselbe ist. Als wäre das Leben vor Diagnose so daneben und fremdgesteuert gewesen, was einfach nicht der Fall ist.

4 „Gefällt mir“

Reaktionen auf die Diagnose sind mir inzwischen so was von Sch*egal, da ich nicht mehr so dumm bin das irgendjemand anvertrauen zu wollen.
Denn ich bereue es zutiefst das ich den Fehler kurz nach meiner Diagnose gemacht habe, viele Leute waren vor meiner Diagnose schon bescheuert, aber nach meiner Diagnose noch bescheuerter.
Verständnis erwarte ich schon lange nicht mehr von irgendwelchen Leuten, die wenigsten wissen was darüber und die wenigsten interressiert es wirklich.

2 „Gefällt mir“

Hey @Helena,
ich denke auch, dass es besser ist erstmal einen eigenen Umgang mit der Diagnose zu finden bevor man anderen davon erzählt. Eine Ausnahme mache ich bei Menschen, mit denen ich sehr eng befreundet bin, die haben auch sehr gut darauf reagiert und meinten sogar, dass nun viele meiner Verhaltensweisen/ Wesenszüge Sinn machen würden. Ich persönlich brauche den Austausch, auch um meinen Prozess den ich seit der Diagnose durchlaufe, zu reflektieren. Außerdem kann ich so eine Info nicht lange für mich behalten, das ist bestimmt auch ein wenig meiner ADHS geschuldet :wink: Die Freundin, die zunächst so „hart“ reagiert hatte, hat sich tatsächlich nochmal an mich gewendet und wir konnten gut darüber reden. Ich denke, Menschen die einen schon sehr lange kennen, müssen das erstmal begreifen und sacken lassen.
Die Attribute, die du bzgl. Hyperaktivität nennst, wurden genau als solche auch immer von meinem Umfeld benannt. Wichtig ist ja auch zu wissen, dass Hyperaktivität eben auch innere Unruhe, Zerstreutheit und vor allem auch Gedankenflut sein kann, das musste ich erstmal selber verstehen lernen.
Ich wünsche dir weiterhin einen guten Prozess beim Finden eines Umgangs :slight_smile:

2 „Gefällt mir“

Danke für dein Feingefühl an der Stelle @Falschparker :slight_smile: Ist voll in Ordnung für mich, wenn das alles so zusammenbleibt, irgendwie gehören die Themen ja auch in den Kontext.

@Maxmalwieder Absolut, geistige Hyperaktivität trifft bei mir auch voll und ganz zu!

1 „Gefällt mir“