Reha Kliniken für Erwachsene mit ADHS/ADS

Da ich mich nach einer Reha nur für mich, Erwachsene mit Erschöpfung und ADS, umschauen will, wollte ich mal in die Runde fragen, wer da was raten kann…

Gibt es hier bei den Mitgliedern schon Erfahrungen?

Weiterhin würde mich interessieren, ob es Tipps bezüglich Autismus gibt, da mein Sohn und noch andere in meinem Umfeld von Autismus betroffen sind… was für mich auch ein Thema ist - wie gehe ich mit Autismus um… was bedeutet das für mich… worüber informiere ich Schule, Freunde, Nachbarn… usw…

Also wir waren als Erwachsene in der Klinik am schönen Moos in Bad Saulgau. Wie überall ist da das eine gut, das andere schlecht und leider gibt es viele Umstrukturierungen, weil die RV nicht mehr alle Therapien bezahlt. Aber der Klinikleiter kennt sich zumindest mit dem Störungsbild aus und hat auch Patienten dort aufgrund der Diagnostik auf ADHS testen lassen, was ich gut fand.

Nebenbei, können dort auch Begleitkinder mit. Ist aber kein Muss…

Autismus?! Mhm, also das überlappt sich ja zu 80 % mit ADHS, von daher ist es schwer zu sagen, was jetzt wohingehört. Zuindest bei unserem Sohn, der beide Diagnosen hat. Wir haben ASS lediglich diagnostizieren lassen, da es „vorteilhafter“ ist bei Schwerbindertenausweis, Schulamt, und Jugendamt bzw. bei deren Hilfesystemen. Wir gehen genauso damit um, wie mit ADHS. Ich persönlich sehe keinen Grund etwas anderes zu tun. Höchstens könnte es schweiriger werden ggf. eine ADHS Medikation zu bekommen, wenn du „nur“ ASS als Diagnose hast.
Ob Du andere darüber informierst, würde ich vom Einzelfall abhängig machen. Je nach Verhältnis und welchen Bezug und Vertrauen du hast. Wir haben schlechte Erfahrungen gemacht hauptsächlich in der schule, bei Ämtern und bei Klassenkameraden, weil unser Kind im Außen nicht auffällig war oder es „als normal“ galt. spüre rein, was sich für dich richtig und stimmig anfühlt. Ich geh bei manchen auch sehr offen damit um, aber wo anders erwähne ich es nicht mehr, weil es einfach keinen Sinn macht.

Geht es speziell bzw. ausschliesslich um Reha-Kliniken (medizinische oder berufliche Reha?) oder sind auch Informationen zu psychosomatischen Kliniken interessant? Wenn es nur um Reha gehen soll würde ich dann einen Strang zu psychosomatischen Kliniken aufmachen oder anregen… :slight_smile:

Bzw. zusätzlich (?) einen Strang zu „Wo ist da jetzt genau der Unterschied?“

Es gibt doch auch psychosomatische Reha und ich denke, die wird für ADHSler im Vordergrund stehen. Hier geht es um Reha-Kliniken, die auf ADHS bei Erwachsenen spezialisiert sind. Und da gibt es so viele nicht. Ich denke daher nicht, dass da ein eigener Strank Sinn macht.

Reha wird prinzipiell in soziale, berufliche und medizinische Reha unterschieden. Wer die wie von wem bekommt und wer das zahlt, wie die zu beantragen sind usw. unterscheidet sich deutlich (ich bin da nicht durchgestiegen und nicht zuletzt deshalb derzeit in einer psychosomatischen Klinik (und nicht in einer medizinischen Rehabilitation für eine psychosomatische Erkrankung…)

Ausserdem: Sooo wenige sind das jetzt nicht. :slight_smile:

<LINK_TEXT text=„https://www.kurklinikverzeichnis.de/ind … en/adsadhs“>ADS/ADHS - Kurklinikverzeichnis - Rehakliniken und Kurkliniken in Deutschland</LINK_TEXT>
<LINK_TEXT text=„http://www.adhs-deutschland.de/desktopd … read-2197/“>http://www.adhs-deutschland.de/desktopdefault.aspx/tabid-103/133_read-2197/</LINK_TEXT>

Da ist aber sicher auch noch mal zu unterscheiden zwischen „Joah, ADHS können wir auch, ich hab da mal diese Broschüre gelesen, und der eine Oberarzt hat in seiner Facharztausbildung vor 15 Jahren mal einen Monat auf einer Spezialstation verbracht“ und „Wir haben uns ein spezielles Therapiekonzept erstellt und haben eine Station mit eigens geschultem Personal, die ausschliesslich darauf ausgerichtet ist“

@Frevilo

Die wenigsten Kliniken sind ausschließlich für Erwachsene mit ADHS. Die Vielzahl der Kliniken sind Kurkliniken für betroffene Erwachsene mit ADHS-Kindern.

Der Aufenthalt in einer Reha-Klinik wird von der Rentenversicherung bezahlt und ist auch über diese zu beantragen. In eine Akkut-Klinik muss dich ein Facharzt einweisen und der Aufenthalt wird von der Krankenkasse bezahlt.


Es gibt auch Rehas die das (angeblich) kombinieren, ich war vor ca. 2 Jahren in einer medizinisch/ beruflichen Reha über die RV… für mich persönlich, verschwendete Zeit!

Das Konzept, Adhs’ler für 4-6 Wochen in einer Reha-Klinik unterzubringen und mit Alibi-Therapieangeboten zu beschäftigen, geht meiner Meinung nach überhaupt nicht auf- zumindest nicht für den Adx’ler… :wink:

Dieses ‚HausmitgrooßemGartenwojederjedengrüßt‘ Setting mit 3 Mahlzeiten täglich erschafft eine Blase, die viel zu weit von den ADHS-typischen Schwierigkeiten im heimischen Alltag entfernt ist, um einem dafür eine Hilfe sein zu können!

Ein Coaching oder so stelle ich mir da wesentlich sinnvoller vor…

Ich hatte vor vier Jahren eine medizinische, bei der im Anschluss eine berufliche hätte stattfinden sollen. War unspezifisch psychiatrisch/psychosomatisch ganz ohne „ja, wir können ADHS“ - das war ziemlich sehr furchtbar, ich bin immer noch traumatisiert.

Absolut! Ich hege allerdings noch die Hoffnung, daß es sinnvoll umgesetzte Konzepte für ADxS gibt…

Naja, das kann bei einer Krise zumindest Mal stabilisieren. Fatal wäre halt, ohne irgendwelche anschließende Massnahmen wieder nach Hause geschickt zu werden.

Bei dem Link zu ADHS Deutschland war bis vor kurzem noch eine Bewertung zu jeder Klinik vorhanden, die war aber schlecht nachvollziehbar, deshalb haben sie vermutlich nur den Verweis auf das jeweilige Heft drin gelassen.

Die Mittelrheinische Klinik scheint ziemlich ADxS spezifisch ausgerichtet zu sein und bietet ausschließlich Reha an, die beiden Schön Kliniken in Bad Bramstedt und Bad Arolsen sind meines Wissens nach ausschließlich psychosomatische Behandlung an. Von letzteren habe ich bisher viel Gutes und nichts schlechtes gehört, die Mittelrheinische hatte von ADHS DE eine gute Bewertung, wenn ich mich richtig erinnere…

Hallo!
In Bad Münder ist nur die Reha ADHS-spezialisiert. In Bad Arolsen ist es auch die Psychosomatik.
Bei allen ADHS-Patienten und Selbsthilfegruppen-Leitenden habe ich überwiegend Lob zu Bad Bramstedt gehört.
Nur dass es da als Kassenpatien eine lange Wartezeit (9 Monate) gibt.

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Lohnt sich zuwarten kann nur Bad brandstedt empfehlen

Ich wollte das Thema mal raufholen:
ich bin selbst auf der Suche nach einer Klinik für medizinische Reha (DRV Bund), die ADHS bei Erwachsenen als Schwerpunkt hat und möglichst ein sinnvolles Konzept anbietet.

Mir sind die beschränkten Möglichkeiten eines stationären oder REHA-Aufenthaltes bei ADHS bewusst, aber in meiner Gegend gibt es leider NICHTS an ADHS-spezifischem Therapieangebot für Erwachsene, und ich leide inzwischen seit drei Jahren an einer mittelgradigen Depression …

Ich war zu einem stationären Aufenthalt (andere Station als Reha wäre) in Bad Bramstedt* im Jahr 2022. Es geht mir ein bisschen besser seither (kann aber auch am kurz darauf gewechselten Antidepressivum liegen - DIREKT einige Tage nach der Klinik begann für mich nämclich erstmal ein heftiges Tief für einige Wochen …)

Aber ich bin nicht nur unsicher, ob ich jetzt für die REHA nochmal nach Bad Bramstedt möchte (auch wenn es eine andere Station wäre), sondern Bad Bramstedt wird momentan auch als „nicht verfügbar“ gelistet bei der deutschen Rentenversicherung.

Nun habe ich nach langen Recherchen insgesamt drei weitere Kliniken gefunden, und frage mich, ob jemand da vielleicht Erfahrungen hat?


[*Insgesamt wurde mir in Bad Bramstedt stationär irgendwie viel zu wenig an Programm irgendeiner Art angeboten (es gab Tage, an denen ich nur ein oder zwei Sachen für je 30-50 Minuten hatte, wovon eins eine kommentarlos vorgelesene Achtsamkeitsübung sein konnte - der Rest des Tages waren ein 10minütiger Morgenkreis, drei Mahlzeiten und viel viel viel zu viel unbeschäftigte Freizeit, in der keiner merkte, wenn man sechs Stunden am Stück einfach nur depressiv im Bett lag und zu keiner Mahlzeit erschien. Gravierender Personalmangel, der Oberarzt, dessen persönlichem Einsatz die Klinik den Ruf eines guten ADHS-Schwerpunktes verdankt, ist leider im Sommer 2022 gegangen und es gab seither viel personelle Veränderung und nachrückende junge Therapeut:innen mit wenig bis keiner Ahnung von ADHS. Die Gespräche mit der Oberärztin, die ich alle zwei Wochen für 15 Minuten sah, haben mir aber sehr geholfen, und natürlich sind alle bemüht, im Rahmen des Möglichen. Der Kontakt zu so vielen Mitpatienten mit ADHS ist ja auch schon wie eine wohltuende Therapie. Endlich mal ein "ja, das geht mir GANZ GENAUSO, wenn man Dinge erzählt, die sonst nur Stirnrunzeln und Unverständnis bei Mitmenschen ernten :blush: .]

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Gefunden habe ich für medizinische REHA:

Mittelrhein-Klinik Bad Salzig:

  • als ich ADHS-Deutschland schriftlich anfragte, wurde mir diese eine Klinik genannt für Reha bei ADHS im Erwachsenenalter (ob es die einzige ist, die sie kennen, oder ob es unter mehreren die beste ist, konnte ich nicht herausfinden)
  • Wartefrist laut Patientenmanagement derzeit 5-6 Monate (das wäre ggf. okay für mich - lieber warten auf ein GUTES Angebot, als die Reha-Möglichkeit irgendwo verschwenden)
  • Was sie über ADHS auf der Website schreiben, ist sehr „übersichtlich“ (i.e. wenig)
    AD(H)S im Er­wach­se­nen­al­ter | Mittelrhein-Klinik
  • Bewertungen mit dem Stichwort „ADHS“ auf „Klinikbewertungen*“ für die Mittelrhein-Klinik waren eigentlich ganz okay: https://www.klinikbewertungen.de/klinik-forum/erfahrung-mit-mittelrhein-klinik
  • das Bewertungsprofil der Klinik auf der Klinikübersichts-Seite der DRV ist überdurchschnittlich gut:
    Meine Rehabilitation


Klinik Lüneburger Heide:

  • Wartefrist laut Chefarzt-Sekretariat derzeit wohl nur 8-10 Wochen, vor allem wenn man (parallel zum Antrag auf Kostenübernahme bei der DRV) direkt auch schon Diagnose und medizinische Unterlagen an die info@-Mailadresse der Klinik schickt. Wie eine Blindbewerbung quasi. :thinking:
  • auf Klinikbewertungsportalen habe ich die Klinik GAR NICHT gefunden
  • das Bewertungsprofil der Klinik auf der Klinikübersichts-Seite der DRV ist leider nicht abrufbar - da gibt es einen Programmierfehler (es werden schlicht die Durchschnittswerte der Vergleichsgruppe angezeigt)


MediClin Deister Weser Kliniken

  • habe ich nicht angerufen aufgrund der folgenden Punkte
  • das Bewertungsprofil der Klinik auf der Klinikübersichts-Seite der DRV ist unterdurchschnittlich
  • laut nachfolgender Kliniksuche-Website hat die Klinik 83 ADHS-Patienten (bzw. mit „hyperkinetischer Störung“) pro Jahr - das finde ich sehr wenig. Rehaklinik suchen | deutschlandweit | DAS REHAPORTAL
  • ob REHA für ADHS angeboten wird, habe ich nicht erfragt.


SCHÖN-Klinik Bad Bramstedt

  • bietet laut zentraler SCHÖN-Kliniken-Patientenhotline REHA für ADHS plus Depression (mittelgradig) und zwar nur in Bad Bramstedt (Bad Arolsen, wo auch stationärer Aufenthalt für ADHS möglich ist, hat wohl keine Reha?)
  • laut Patientenmanagement Klinik derzeit Wartefristen von circa 5-6 Monaten
  • das Bewertungsprofil der Klinik auf der Klinikübersichts-Seite der DRV ist okay: Patientenzufriedenheit leicht über Durchschnitt, Therapiestandards etc. aber deutlich unterdurchschnittlich
  • ABER dort ist die Klinik seitens der DRV als „Derzeit nicht verfügbar“ gelistet - was auch immer das heißt (Wartefristen zu lang? Andere Probleme?)
  • In diesen Klinikbewertungen* wurde mehrfach der von mir auch beim stationären Aufenthalt erlebte Personalmangel und der oft halbleere Therapieplan als sehr schwierig/unbefriedigend beschrieben https://www.klinikbewertungen.de/klinik-forum/erfahrung-mit-schoen-kliniken-bad-bramstedt
    Außerdem wurde der große Unterschied zwischen Privatpatienten und Kassenpatienten mehrfach erwähnt - ob das anderswo ebenso ins Auge fällt (Therapiefrequenz/Angebot/Verflegung/…) weiß ich nicht.


Oberberg-Kliniken:

  • haben laut Hotline leider nur Akut-Kliniken für ADHS-Patienten. Die einzige REHA-Klinik im Verbund hat kein ADHS-Angebot.

Hat irgendwer Erfahrungen mit einer der Kliniken bzw. Reha dort zu ADHS und Depression?
Weiß irgendwer noch andere in Frage kommende Kliniken?


(*Und mir ist klar, dass auf solchen Bewertungsportalen überproportional viele Menschen schreiben, die aus welchen Gründen auch immer SCHLECHTE Erfahrungen gemacht haben)

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Ist das eine andere Klinik als die wo du gewesen bist? :thinking:

Bad Bramstedt geht für Depressionen aktuell deutlich schneller als für ADHS!

Da kommt es auf die Diagnose an.

Ich kann Deister Weser nicht wirklich empfehlen. Wobei da definitiv mehr als 80 mit ADHS Symptomatik waren.

Ich habe mich umgehört und habe folgende Vermutung. Die DRV gibt ein Rahmenprogramm vor und das ist überall gleich bzw ähnlich.
Es ist effektiv eine begleitete Auszeit.
Für mehr fehlt Zeit, Ressourcen und Fachkräfte. Hinzu kommt, dass 90% der Ressourcen in der Forschung für die Analytik ausgeben werden und nur 10% für die Erforschung von geeigneten Maßnahmen.

Ich halte Psychologie mittlerweile für professionellen Voyeurismus. Ich kann mich aber auch irren.

Seitenweise Analytik. Ja und was machen wir jetzt mit mir inkl ADHS? Keine Ahnung.

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Tja, das isst ein altes Problem. :pensive:

Der Wille versetzt bekanntlich Berge; ausser in der Psychiatrie, dort versetzt er nur den Patienten.

In der von Frevilo empfohlenen Liste tauchen allein 65 Kliniken mit ADHS Bezug auf, wenn auch die meisten Mutter-Kind-Applikationen (Väter mit Kind gibt es ja nicht mehr, seitdem die Feministinnen in allen Bereichen auch ohne Männer auskommen).

Also: jeder, bei dem das Licht in der Birne noch nicht vollständig ausgegangen ist, und der nicht mit Stearin nachheizen muss, weiß, dass das nicht stimmen kann.

Daselbe ist mir schon an der berühmten Ärzteliste, die im Forum kolportiert wird, aufgefallen.

Gehen wir mal, in einer großzügigen Schätzung, von 2o Leuten aus, die sich in Deutschland mit ADHS auskennen (Kinderärzte ausgerechnet), dann kann eine Ärzteliste nicht stimmen, in der allein für Baden-Württemberg 6o Adressen gelistet sind. D.h. beim Grossteil dieser Anlaufstellen muss es sich um getarnte Vollpfosten handeln.

Das Ironische an der Sache: Der Grund der Liste soll geradezu darin bestehen, Kontakte zu Vollpfosten zu vermeiden. In der Praxis sieht es aber so aus, dass der Kontakt zu diesen Vollpfosten erst vermittelt wird.

Aha, und was hat dies mit den Kliniken zu tun? :adxs_kp:

Ganz einfach. Ich bin schon in vielen Kliniken gewesen, und die einzige in der ich auf einen Sachverstand in Sachen ADHS getroffen bin, war die B.-Reha-Klinik im schönen K. im Schwarzwald. Und zwar hatte mich dort die Putzfrau sofort als ADHSler „diagnostiziert“ und unter der Hand mit wertvollen, von ihr illegal kopierten Informationen und Tipps versorgt.

Überflüssig zu erwähnen, dass das offizelle Personal, von der Oberärztin bis zur Pschotherapeutin, überhaupt noch nie etwas von ADHS gehört hatten.

Psychologin: „ADHS bei Erwachsenen gibt es nicht.“

Eiselein: „Dann schauen sie mal im ICD nach.“

Psychologin (such-such, kruschtel-kruschtel): „Tut mir leid, Herr Patient, aber ich glaube, wir haben in dieser Klinik kein ICD.“ :adxs_kp:

Eiselein: :adxs_trost: Da brauchen Sie doch jetzt nicht rumheulen; so etwas Abwegiges wie ein ICD in einer Psycho-Klinik hätte ich doch gar nicht erwartet.

Psychologin: „Aber, Herr Patient, ich habe da noch ein paar wichtige Fragen.“

Eiselein: „Weil Sie die Antworten wissen wollen oder für den Entlassbericht?“

Psychologin: „Warum wollen Sie denn das wissen?“

Eiselein: „Weil ich für den Entlassbericht stringenter formuliere und alles weglasse, was Sie eh nicht interessiert und was sie auch nicht gebrauchen können. Ehrlich, ich will ihnen doch nur helfen. Wir schaffen das.“ :adxs_trost:

Aber, es wird noch besser. Unter dem von Frevilo propagierten Link habe ich nach einer Rehaklinik für Diabetes und Adipositas gesucht. Dreimal dürft ihr raten, was das Verzeichnis als absolute Diabetes-Spezialklinik ausgespuckt hat.

Richtig, unsere Freunde aus dem Schwarzwald, die Psychoklinik ohne ICD. Ich denke, es ist an dieser Stelle überflüssig zu erwähnen, dass diese Klinik nicht nur über kein ICD verfügte, sondern auch über keinen einzigen Diabetiker, der dort während der Zeit meines Aufenthaltes behandelt worden wäre.

So ungefähr ist die Lage.

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Ich hatte mal eine Woche das Glück in einer sogar von meiner Ärztin als beste Klinik für ADHS gerühmten Klinik.

Der Chefarzt wird auch hier und da gerne zum Thema ADHS Reha interviewt.

Bloß ich habe ausgerechnet einen Bezugstherapeuten erwischt, der dort frisch angefangen hatte und immer wieder betonte, dass er sich bezgl. ADHS „erst noch einarbeiten müsse‘.

Mein Programm der ersten beiden Wochen bestätigt das, was @anon52525231 bzgl DRV-Rehas oben schrieb.

Es war extrem unspezifisch, keine Psychoedukation.

Ich kenne einige, die auch ganz zufrieden waren mit ihrem Aufenthalt. Aber die hatten auch auf 6 Wochen verlängert. Vielleicht ist das in der Summe dann stimmiger.

Aber wer da mit Diagnose aber ohne Medikationankam, wurde zb bei Elvanse selbstverständlich mit 30mg abgeschossen und lief erstmal mit Kopfweh, Schlafstörungen und irgendeinem komischen Gefühl durch die Reha.

Gut, wenn man dann auf 6 Wochen verlängern kann und die verpassten Wochen aufholen kann.

Ich selber fühlte mich inhaltlich fehl am Platze.

Die anderen Patienten in meiner Therapiegruppe hatten viel stärker zu leiden mit massiven Ängsten, Depressionen, Borderline und sowas. Hauptsächlich und „nur“ ADHS kaum jemand.

ASS war überhaupt nicht der Erwähnung wert. Wo es doch so oft überlappt…

In der zweiten Sitzung verließ eine Patientin die Gruppe und kam nicht wieder. Da musste der Therapeut, der sich ja mit ADHS auch nicht auskannte, sich entschuldigen, er müsse die Patientin suchen gehen. Wir könnten ja selber weiter machen.

Auf Eltern mit ADHS Kindern und oder Ehepartnern bin ich da gar nicht gestoßen. Meine Probleme sind nämlich hauptsächlich durch das heftige ADHS/hochfunktionale und daher lange nicht erkannte ASS meines Sohnes entstanden.

Wahrscheinlich tummeln diese ADHS-habenden Eltern sich, weil die wie ich eigentlich gar nicht ohne Kinder weg können von zu Hause, in Mutter/Vater Kind Kuren. In denen aber niemand drauf kommt, die Zeit zu nutzen, um die Eltern zu diagnostizieren und schnell medikamentös einzustellen, damit sie diesen Trubel irgendwie überleben.

Denn ich war nach jeder dieser Kuren stärker erschöpft als vorher.

Ach ja, die Reha musste ich abbrechen, weil mein Mann zu Hause nicht alleine zurechtkam…

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Hallo ihr Lieben,

ich durchsuche gerade das Forum nach Tipps für eine Reha-Klinik.

Hier sind ja schon einige genannt, daher nutze ich diesen Post, um meine aktuellen Erfahrungen zu teilen:

Ich war in der MEDIAN Klinik für Psychosomatik Bad Dürkheim - laut Website spezialisiert auf ADHS.

Achtung: das stimmt definitiv (nicht) mehr.

Die Klinik hat überhaupt kein Angebot für ADHS. Weder Diagnostik noch Einstellung der Medikation, geschweige denn irgendein therapeutisches Angebot.

Auf meine Beschwerde, dass ich mir nur deswegen diese Klinik ausgesucht habe, wurde nur mit einem Achselzucken reagiert - ach, da ist wohl die Website noch auf dem alten Stand.

Es gab viele mit ADHS dort, die dachten, die Klinik wäre spezialisiert.
Einige bekamen sogar zu hören, ADHS sei eine Kinderkrankheit und Erwachsene haben das nicht.
Ok - das ist jetzt nur „Hörensagen“, weil ich nicht dabei war. Ich halte es allerdings für sehr glaubwürdig.

Ich hatte quasi Glück im Unglück, dass ich aus anderen dringenden medizinischen Gründen, die Reha nach 2 Wochen abbrechen konnte.

Ich wollte mich auch bei der RV beschweren - denn wenn ich da erstmal 5 Wochen war, dann sagen die, tja das wars jetzt mit Reha… frag mal in 2 Jahren nochmal nach. Egal ob die Klinik ADHS im Angebot hatte oder nicht.

Fazit: wer Unterstützung in Sachen ADHS sucht, ist in Bad Dürkheim fehl am Platz.

Wer einen guten Tipp für mich hat - gerne her damit :slight_smile:

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Hi, meine Psychiaterin hat in ihrer Praxis (seit 12 Jahren selbstständig, vorher Fachärztin in einer Klinik) sehr viele Erwachsene ADHSler. Und sie kennt keine wirklich „spezialisierte“ Kliniken oder Rehaeinrichtungen. Für die Patienten, die eine solche Unterstützung brauchen, schaut sie nach deren Bedürfnissen und Problemfeldern, insbesondere auf die Komorbitäten. Für mich kam nach einem Zusammenbruch daher nur eine Tagesklinik in Frage, mit einem intensiven Verhaltenstherapeutischrn Angebot. Für andere Patienten können die Auswahlkriterien ganz andere sein.

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Ich bin selbst gerade auf der Suche nach einer Klinik und finde es schon wichtig, dass zumindest ADHS Expertise vorhanden ist, es müssen ja nicht unbedingt spezielle Therapien sein.

Aber mit Ansätzen für neurotypische Menschen kommt man hat auch bei den komorbiden Störungen oft nicht weiter, das habe ich nach 3 stationären Aufenthalten inzwischen verstanden.

Zumindest sollte ein Grund Verständnis für ADHS da sein, sonst führt es oft doch nur zu Frustration, wenn z.B. die üblichen Entspannungsübungen eher triggern als entspannen.
Erzwungenes rumliegen und auf den eigenen Atem lauschen ist zumindest bei mir total kontraproduktiv, ich bin da echt schon fast ausgetickt und für die Mitpatienten war das auch nicht lustig.

Auch, dass es zu paradoxen Reaktionen auf Medikamente kommen kann, ist ganz oft nicht bekannt, selbst mein Psychiater, der mir „Stimulanzien“ verschreibt, hat bis heute nicht kapiert, dass die mich ruhiger machen. :crazy_face:

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