Reha Kliniken für Erwachsene mit ADHS/ADS

@ADHSadult

Wie waren denn Deine Vorkenntnisse zu ADHS vor der Reha?

Ich frage mich immer, ob jemand, der schon lange hier im Forum ist, bei so einer Reha noch viel Neues lernen würde.

Das frage ich deshalb, weil es ja sein könnte, dass man bei entsprechenden Vorkenntnissen vielleicht nicht so sehr auf eine spezialisierte Klinik angewiesen sein könnte?

Was wäre das Problem, wenn man in einer nicht auf ADHS spezialisierten Klinik landen würde… also ich kann mir meine Frage wahrscheinlich schon selber beantworten… man würde einen nicht mit seiner Problematik verstehen, es nicht anerkennen und womöglich andere Diagnosen stellen bzw man würde als non compliant abgestempelt, wo man einfach nur ADHS-Traits zeigt…

Hallo

Bei uns in der Familie gab es schon Fälle mit ADHS.

Das hat mich dazu gebracht, das testen zu lasen mit 53 Jahren. Zu dem gab es hinweise in den Grundschulzeugnissen.

In einer Reha kannst du vielleicht noch lernen was den Umgang damit anbetrifft. Du tauschst dich mit anderen Rehabilitanten aus. Das kann schon spannend sein.

Mfg

Ich habe mal eine Reha angefangen in einer Klinik, die unter anderem auf ADHS spezialisiert ist. Aber mein Bezugstherapeut sagte schon selber, er kenne sich noch nicht mit ADHS aus, er sei erst ganz neu da.

In der Gruppe gab es niemanden mit Kindern, was ja bei mir der hauptsächliche Belastungsfaktor war und ist. Die wenigsten hatten ADHS. Und Vorträge zu ADHS waren zumindest in der ersten und zweiten Woche nicht im Programm…

Ich musste dann die Reha nach einer Woche abbrechen, weil es zu Hause eine Krise gab und mein Mann nicht alleine damit klar kam.

Also jedenfalls war diese Erfahrung für mich so, dass ich das Gefühl habe, dass es irgendwie ganz viel drum geht, Sport zu machen und Entspannung zu lernen, so wie in jeder Mutter Kind Kur.

Nur dass man computergestützte Fragebögen über den Zustand bei Ankunft und Abreise machen musste, in denen es letztlich um die eigene Einschätzung der Belastung und des Befindens ging.

Und dann letztlich bei vielen um die Frage, ob sie arbeitsfähig sind und in welchem Umfang und ob sie eben am Ende der Reha voll oder teilweise arbeitsfähig sind.

Diesbezüglich standen einige massiv unter Stress die ganze Zeit, weil sie Angst hatten, als voll arbeitsfähig eingeschätzt zu werden, aber wussten, dass das vielleicht nach 6 Wochen „auf dem Zauberberg“ so aussehen könnte als ob sie arbeitsfähig seien, aber dass es was völlig anderes ist, wenn man wieder zu Hause ist und den Job hat…

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! =)

Im Forum gibt es zu der genannten Klinik Äußerungen:

siehe hier

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hey Mecha Monkey!

Bist du noch am suchen?

Ich könnte dir ansonsten auch recht gut, also als ordentliche Klinik würde ich sagen die Burgenland Klinik in Bad Kösen empfehlen. Also das ist eine psychosomatische Rehaklinik, mit so mittel ADHS Kompetenz, aber sehr bemühter Behandlung und hauptsächlich doch sehr zufriedenen Patienten, würde ich sagen.

sehr viele ADHS Patienten da. Essen geht so, für Vegetarier schwierig, total fleischlastig. Aber wie gesagt, geht so, nicht schlecht.

Übrigens finde ich mich bei deinen Problematiken sehr sehr wieder und bei mir ist es auch ADS😶.

bist du auch so langsam im Denken und vom Verständnis her? Bist du vielleicht sogar ähnlich kompliziert vom Denken und Verständnis her wie ich?

liebe Grüße!

Hallo Anni2,

vielen Dank für deinen Vorschlag. Da mein Therapeut mich über eine (Akut-)Einweisung an eine Klinik übermitteln möchte, ist die Burgenland Klinik leider keine Option, da diese soweit ich sehen konnte nur Reha anbietet.

Ich habe meine Suche abgeschlossen und mich für die Schön Klinik in Bad Bramstedt entschieden. Werde mich in den kommenden Tagen dort anmelden, die Einweisung dafür habe ich bereits bekommen.

Ich würde nicht sagen, dass ich im Denken perse langsam bin. Ich habe meist eher das Problem je nach Frage / Aufgabenstellung / Problem zu viele Aspekte zu sehen, die ich versuche in meinen Gedankenprozess mit einzubeziehen. Meistens sind viele dieser Aspekte eher irrelevant oder deren Eintreten sehr unwahrscheinlich. Da ich jedoch Probleme habe die wichtigen Aspekte zu erkennen und zu priorisieren und unwichtigeres zu ignorieren, verliere ich mich oft in Details. Dadurch benötige ich schlussendlich oftmals unnötig viel Zeit zum Erledigen von Aufgaben oder um auf eine Frage zu antworten.

Da ich in einem sowohl kreativen als auch technischen Berufsfeld unterwegs bin, ist das Ganze ein zweischneidiges Schwert, das einerseits sehr wertvoll sein kann um mögliche Probleme frühzeitig erkennen und verhindern zu können, andererseits sich oft genug gegen mich wendet, da ich mir unbewusst Aufgaben schwieriger und aufwendiger mache als sie eigentlich sind.

Ich glaube, dass diese Porblematik im Privatleben und Alltag zusätzlich meine Prokrastination verstärkt, da ich kleinere Aufgaben gedanklich hocheskaliere, mir also überlege was falsch laufen könnte und wie ich damit umgehen würde, anstatt einfach zu machen, da in den meisten Fällen einfach alles funktioniert.

Tatsächlich habe eine konkrete Sache bei der ich mich sehr, sehr langsam und unfähig zu Denken fühle. Wenn bei Brett-/ Gesellschaftsspielen die Spielregeln erklärt werden ist es mir meist unmöglich mich darauf zu konzentrieren und diese zu verstehen.

LG :victory_hand: