Revenge-bedtime-procrastination


Gefühlt oder auf dem Papier? Dazwischen liegen mindestens 15 Jahre :lol:
Unglaublich, aber laut meinem Perso, soll ich schon etwa eine Dekade vor Dir das Licht der Welt erblickt haben :ai

Ich hab momentan keine von außen auferlegte Tagesstruktur und ja die Disziplin diese selbst zu gestalten, hab ich nicht wirklich, sporadisch klappt’s mal aber dann wieder gar nicht.

Vorgestern war ich sogar abends gegen 22h müde, also bis 22.20h bettfertig gemacht und Smartphones außer Reichweite gelegt. Nach ner guten halben Stunde eingeschlafen und um 23.30h wieder aufgewacht, gnnahh :x
Versucht wieder einzuschlafen, hat auch kurz geklappt aber um 1h wieder wach… und dann tat mir der Rücken so weh, dass ich nicht mehr einschlafen konnte (hab mich dann 'ne Stunde auf meine Yogamatte gelegt, manchmal hilft das) war wieder bis 4h wach und hab dann bis 10h geschlafen ohne Unterbrechung. Ich verstehe nicht, wieso es mir so schwer fällt vor Mitternacht durch zu schlafen, aber in den frühen Morgenstunden klappt es dann problemlos. Warum ist das so?


Echte Zeitblindheit kenn ich nur, wenn ich einer wirklichen interessanten/spaßigen Aktivität nachgehen, dann denk ich oft, „Was schon X Uhr?! Aber, aber gerade war es doch erst…“
Wenn ich aktiv prokrastiniere, ist es bei mir oft keine Zukunftsblindheit, sondern konsequentes Zukunfts-ignorieren/verdrängen, ich bin mir also schmerzlich bewusst, was ich eigentlich tun sollte/müsste.
Aber ich bin dann einfach blockiert oder Jetzt-Ich denkt sich, „Soll Zukunfts-Ich doch die Konsequenzen auslöffeln, ich mache lieber etwas was überhaupt keine Relevanz hat, aber Spaß macht bzw. weniger unangenehm ist“ :roll:

Oh, ich merk grad, ich hab das total falsch verstanden, hab gedacht du bist jetzt Anfang 20, aber da steht ja ein ‚hatte‘. :oops:
Ok, demnach kann ich nicht ableiten, ob ich älter bin, aber mein Alter ist jetzt ableitbar, bin Anfang 30 :slight_smile:

Ich bin Bj 1985, also noch 35

Ich habe mal das k im Titel gegen ein C getauscht - und möchte einfach diesen Thread wieder hoch holen.

Auf der Suche, nach Lösungen. Der Schichtdienst macht es nicht einfacher.

Eine Studie, in der die Teilnehmer 2 Wochen lang nur 6 Stunden schlafen durften, fand einen Rückgang der anhaltenden Aufmerksamkeit und des Arbeitsgedächtnisses, der dem von zwei Nächten mit vollständigem Schlafentzug entsprach. Im Gegensatz zu den Teilnehmern, denen der Schlaf 2 Nächte vollständig entzogen wurde, waren sich die Teilnehmer mit 2 Wochen à 6 Stunden Schlaf ihrer kognitiven Defizite nicht bewusst.

Ich glaube so habe ich es bei Matthew Walker auch gelesen.

Da kann man lernen und das gelernte kann nicht richtig gespeichert werden. Also braucht man viel mehr Zeit und geht natürlich deshalb dann wieder später ins Bett :sleeping_bed: - weil der Tag ja einfach überhaupt nicht reicht um alles zu erledigen - wenn man so ineffektiv ist. :see_no_evil::sob:

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Handy nicht mehr mit ins Bett. Hm. :thinking:

Das sowie der Link oben gehen aber vollkommen am Thema vorbei.

Revenge bedtime procrastination bedeutet, dass man nicht ins Bett geht, obwohl man müde ist und genau weiß, dass man ins Bett gehen müsste, es aber trotzdem nicht tut.

Außerdem tut man in der Zeit, in der man das Schlafen aufschiebt auch nichts wirklich produktives, sondern sitzt rum, schaut TV oder verschwendet die Zeit mit anderen unwichtigen Dingen. Das hat auch nichts mit den üblichen Schlafproblemen zu tun, da man sich bewußt gegen das Schlafen entscheidet.

Medienkonsum im Bett steht auf einem ganz anderen Blatt! Das geht eher in Richtung Mediensucht, wenn man selbst im Bett nicht vom Smartphone lassen kann und meint, etwas zu verpassen.

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Na toll voll erwischt :sweat_smile: sitze mit Smartphone im Bett und dachte bevor ich nun das Licht ausmache noch mal eben ins Forum zu schauen :crazy_face:

Na dann gute Nacht! :wink:

Finde ich nicht. Für mich zählt das auch zur Zeitverschwendung ähnlich wie Fernsehen - Mediensucht kommt sicher auch noch dazu.

So lese ich das aber in sämtlichen Artikeln.

Du scrollst stundenlang durch Instagram, schaust Fernsehen, klickst dich durch Onlineshops und checkst, was es Neues auf Twitter gibt – obwohl du eigentlich längst schlafen solltest. Wenn auch du das Zubettgehen häufig aufschiebst, betreibst du möglicherweise Bedtime procrastination (deutsch: „Bettgehzeit-Verzögerung“). Wie jede Form des Prokrastinierens kann auch Bedtime procrastination negative Folgen nach sich ziehen.(Immer zu spät ins Bett: So kannst du mit "Bedtime procrastination" umgehen - Utopia.de)

Bei der Revenge Bedtime Procrastination kommt es aber nicht auf die Tätigkeiten an sich an, sondern auf die Motivation, die dahinter steht! Dafür steht das „Revenge“. Man könnte schlafen, will es aber nicht, weil man dem Tag noch mehr Zeit abtrotzen will.

Dagegen richtet ein „Handyverbot im Bett“ gar nichts aus, sondern da muss viel tiefer angesetzt werden und der Tag anders strukturiert werden.

RBP ist keine übliche Schlafstörung!

Einfach mal ein, zwei Artikel zu überfliegen, wird dem Thema nicht gerecht. Mit diesem Thema muss man sich schon intensiver auseinandersetzen.

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@Justine
Du hast wohl das "möglicherweise’ überlesen.

Ich beschäftige mich als selbst Betroffene schon recht lange mit dem Thema und weiß, wovon ich rede.

Man muss hier die verschiedenen Störungen klar voneinander abgrenzen.

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Ich habe tatsächlich nur ein paar Artikel überflogen und das Konzept bestimmt noch nicht ganz verstanden. ALS Schlafstörung habe ich das gar nicht interpretiert.

Bei mir ist es ein Mix - und Teufelskreis. Allerdings keine bewusste „Rache“, obwohl das wahrscheinlich niemand so sieht.

Die Gründe, warum ich abends zu spät schlafe sind verschiedene. Meine Gedanken dazu :thinking:

  • der verzögerte Schlafphasenrhythmus, ich werde einfach abends wieder wach
  • der Teufelskreis: weil ich zu wenig schlafe (einer der Gründe ) bin ich tagsüber nicht so effektiv und habe dadurch weniger Zeit, der Tag ist einfach viel zu kurz - und tatsächlich möchte ich dann abends etwas Zeit für mich haben - aber auch eher unbewusst.
  • wenn ich abends noch ein Handy in der Hand habe, verliere ich mich einfach und kann kein Ende finden.
  • Der Medienkonsum selbst hält mich eher wach. Wenn ich stattdessen ein Buch lese werde ich eher müde.

Oft geht’s dann auch von etwas effektivem in etwas ineffektives (falsches deutsch, ich weiß - kann mich aber aufgrund von gefühlter Aphasie gerade nicht anders ausdrücken, ich hasse es)) über.
Zum Beispiel lerne ich abends - habe dabei meist einen Laptop, iPad und Handy bei mir und recherchiere zwischendurch immer wieder - irgendwann werde ich dann jedoch immer ineffektiver und gehe schließlich völlig lost. Das passt dann wohl wahrscheinlich nicht zu dem Konzept RBC.

Und wenn ich im Bett noch ein Handy in der Hand habe sorgt das natürlich nicht dafür das ich runter fahre. Ich verliere mich ja schon im Kopf in tausend Sachen. Manchmal mache ich die Augen :eyes: wieder auf, nachdem ich schon halb eingeschlafen bin - weil mir etwas einfällt und ich es unbedingt nachgooglen muss. :see_no_evil:.

Fand den Vortrag von Monika Riedinger auch ganz gut um zu verstehen , dass ADHSler Abends ohnehin wesentlich mehr Zeit zum runterkommen brauchen - und man deshalb etwas langweiliges machen soll.
Mach ich aber nicht.

Obwohl es sich um einen relativ neuen Begriff handelt, ist das Aufschieben vor dem Schlafengehen für Forscher kein neues Konzept.3 Das Verhalten - definiert als spät ins Bett gehen, ohne äußere Gründe und mit dem Verständnis, dass die Verzögerung zu negativen Folgen führen wird - wird als Selbstregulierungsproblem konzipiert.
Additude

Dazu gibt es auch ein Webinar von ADDitude:

Gibts Artikel/ Inhalte zum Thema die du besonders empfehlen kannst?

Das ist seit nunmehr einem halben Jahr mein persönliches „Forschungsgebiet“.
Warum leiden so, so viel eMenschen an Schlafproblemen (Ein-, Durch-, Ausschlafen) und fühlen sich tags drauf „wie gerädert“…
Was geht da speziell im Körper und im Kopf ab, dass ein einfaches Bedürfnis, wie das Schlafen, nicht ausgeführt werden kann?
Was mir auch aufgefallen ist, ist folgendes:
AD(H)S-Betroffene sind sowohl als Kinder, aber stärker noch im Erwachsenenalter davon „betroffen“ oder mit Schlafproblemen belastet. Und die meisten Medis verschlimmern das Schlafen auch noch (siehe Beipackzettel und Nebenwirkungen).

Es ist mega komplex und fordert mich gut heraus, auf dieses Phänomen (besonders unter Berücksichtigung von AD(H)S) die biologischen Mechanismen zu verstehen.

Aber was ich schon herausgefunden habe, ist:
AD(H)S-Betroffene haben auf Grund erhöhter Impulsrate im neuronalen Geflecht (Gehirn, Rückenmark, Darm) auch einen Mehrverbrauch an vielen Mikronährstoffen (z.B. Fettsäuren, Aminosäuren und spezifischen Mineralien → die braucht es um Hormone oder Botenstoffe im Körper herzustellen).
Salopp ausgedrückt:
Wenn nicht genügend Baumaterial zur Verfügung steht, kann auch keine ausreichende Menge benötigter „Produkte“ (Schlafhormon, Immpulshemmer etc.) produziert werden.

Ich hoffe, dass dir dieser Gedankenanstoß nützlich sein kann :slight_smile:

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Hallo @Andromache
Interessant ich hatte mich vor ein paar Monaten total in einem Video über AD/H)S-Paralyse gefunden.
Das hier ist auch sehr interessant.
Letzendlich muss man aber herausfinden, wie man aus diesen Löchern kommt, oder wie man das Verhalten ändern kann.

Ich bin dran… aber jeder Tag ein Challenge
Stimmungen kann man nicht so einfach drehen, und beeinflussen ja logischerweise auch Verhalten. So - wenn man das „Fehlerverhalten“ genau betrachtet, gibt es immer bestimmte Gründen, warum das so ist, oft sind es bei mir Zwänge oder Blockaden, massive Ünschlüssigkeit (ev. Reizüberflutung??? - Aber ein Vakuum ist und bleibt ein Vakuum, wo ich tatsächlich Entscheidungsunfähig bleibe, das geschieht ja völlig ausserhalb meines Willens, als würde mir eine Fremdperson die Handbremse ziehen…).

Das macht die Sachen so saumässig schwer, selbst wenn man sich fast jedens Fehlverhalten, selbst im Moment bewusst ist. Aber man dann es nicht oft gar nicht verhindern.

Längerfristig gesehen, kann man sich die Rahmenbedingungen ändern. Ich sehe, wenn ich sehr früh aufstehe, dass ich weniger den typischen Störungen und der inneren Unruhe ausgesetzt bin.
Zum Glück stehe ich am Morgen i.a. noch gut auf, aber wenn ich zwischen 4:00 und 7:00 Maile und mein Tagebuch schreibe, hab ich zwar die Zeit angenehm genutzt, aber keine Erledigung ist vom Tisch…
Also ich sehe: wichiges muss ich halt dann anfangen, solange da noch geht, das ist i.a. vor dem ersten Hundespaziergang. Danach wird der Störlevel schon sehr hoch, und je langer der Morgen dauert, und ich nicht-anfange, desto unwahrscheinlicher ist, dass ich meine Pendenzen angehe.
Der Giersch wächst und wächst, meinst Du ich könne mich mal aufraffen, ihn zu jäten. Jedes Jahr das gleiche. Bis Ende Monat wächst alles Kniehoch, jetzt wäre es noch - immer noch etwas - einfacher. Aber nein… morgen ist auch noch ein Tag.

Ich verstehe mich oft selbst nicht, und so schwierig diese Art von Widerständen zu überwinden.

Bei Deinem Link - ich muss das später suchen, der Link lässt sich IMO nicht direkt anklicke.
Danke aber für Deinen Beitrag.

Haltet ihr eine krasse bed time procrastination möglich als Rebound Reaktion? Unter elvanse hatte ich das nun schon zum zweiten mal. Bis 5 uhr morgens am Fr wach zuhause auf der Couch. Vorher noch nie passiert.

…. Weil ich gerade so lachen musste:

Ich dachte bei dem Titel erst, es gehe um die Rache von Eltern, deren Kinder ums Verrecken abends nicht pennen :joy:.

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Nein, eine bed time procrastination ist eher ein Auflehnen gegen das schnelle Vergehen eines Tages, dem man noch etwas Zeit abgewinnen möchte.
Man weiß, dass man eigentlich ins Bett gehen sollte und ist auch müde, aber man will eben noch nicht ins Bett, da man noch etwas „erleben“ will; uns sei es nur noch langer im Netz surfen oder Musik hören.

Das lange Wachsein bei Elvanse deutet eher auf eine Überdosierung hin. Ich konnte damals drei Nächte nicht schlafen und wurde auch nicht müde. Das geschah als ich von 30 mg auf 50 mg hochdosiert wurde.
Hinterher habe ich festgestellt, dass ich mit meinem 50 mg vollkommen überdosiert war.

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