schon sehr voll ist, möchte ich meinen medikamentösen Weg gerne hier weiterführen!
Deshalb hier nur einmal kurz die Zusammenfassung:
Ich habe heute von meinem Psychiater unretardiertes Ritalin 10mg verschrieben bekommen und solle es so nehmen:
Woche: 1-0-0
Woche: 1-1-0
Woche: 2-1-0
Woche: 2-2-0
Da im anderen Thread @Justine sagte, dass unretardiertes MPH garnicht für Erwachsene zugelassen ist, bin ich jetzt sehr verunsichert. Wie kann das sein? Ist das gut oder schlecht?
Ich solle nebenbei Tagebuch führen und habe den nächsten Termin in 1 Monat.
@Justine:
Ist dann das Ergebnis nach 1 Monat mit 2x20mg generell zu hoch?
Ich hab gerade eine genommen… konnte es nicht abwarten ich Depp Bitte nicht steinigen.
Werde aber dann ab morgen 2,5 mg nehmen. Wie erklär ich das meinem Psychiater dass ich seine Anweisungen quasi umgehe?
Ganz einfach. Du hast dich belesen und bist vorsichtiger vorgegangen! Kannst ihm auch gerne schöne Grüße von mir bestellen!
Der hat sich vielleicht einfach vertan?
10 mg unretardiert entsprechen 20 mg retard. Kann gut sein das du jetzt Nebenwirkungen spürst. Wirkt aber auch nur 2-4 Stunden. Geht vorbei. Wenn du kaum Nebenwirkungen hast könntest du auch direkt mit 5 mg beginnen. Und dann alle drei Stunden nach nehmen.
Nee nee, das klang nicht nach vertun bei ihm. Er sagte ja sogar zu mir was von unretardiert und wir haben die Dosierung besprochen und nochmal mit der Sprechstundenhilfe.
Heißt das, ich soll auch nicht nur 2 am Tag nehmen? Also jetzt in der ersten Woche eh nicht, aber was danach?
Könntest du mir mal eine Beispieleindosierung geben? Bin irgendwie überfordert davon.
Schau mir die Tabelle da gerade an. Alle 3 Stunden ist ja Horror. Wieso ist denn dann das unretardierte so gut zur Eindosierung? Ich müsste dann ja 4mal am Tag was nehmen um bis 19:00 Uhr klarzukommen.
Mit einer einmaligen sehr geringen Dosierung starten (2,5 mg unretardiertes MPH) und davon erst mal ganz bewusst keinerlei Wirkung erwarten.
Zweck:
Vorsichtiges Gewöhnen des Körpers an den Wirkstoff zur Vermeidung von Nebenwirkungen, die andernfalls überwunden werden müssten, was zu vermeidbarem Absetzen führen könnte.345
Danach 2,5 mg unretardiert zweimal am Tag.
Weitere Steigerung der Anzahl der Einzeldosen bis zur Abdeckung des Tages.
Da unretardiertes MPH nur 2,5 bis 3 Stunden wirkt, sind für eine Tagesabdeckung 3 bis 5 Einzeldosen erforderlich. Mit zwei Dosen bliebe fast der gesamte Tag unmedikamentiert. Dies könnte die Beurteilung durch Betroffene oder Dritte völlig verfälschen, insbesondere wenn sie über das begrenzte Wirkzeitfenster (und den zu erwartenden Rebound) nicht aufgeklärt wurden. Vor allem aber würde es die Symptomatik und damit die Belastung des Betroffenen nicht ausreichend verringern.
Danach alle 4 bis 7 Tage die Dosierung um maximal 2,5 mg / Einzeldosis steigern.
Dosissprünge von 5 mg unretardiertem MPH / Einzeldosis (oder 10 mg / Einzeldosis Halbtagesretard, wie es z.B. die Medikinet-Fachinformationen empfehlen), halten wir für nachteilig.
Zweck: Das langsame Hochdosieren vermeidet, dass die optimale Dosis übersprungen wird. Nicht alle, aber ein signifikanter Teil der Betroffenen hat nach unserer Erfahrung ein sehr schmales Fenster für eine optimale Dosierung von deutlich unter 5 mg, sodass 2,5 mg weniger / Einzeldosis nicht ausreichend und 2,5 mg mehr bereits erste Überdosierungsphänomene auslösen können. Es dürfte bislang recht häufig eine Unverträglichkeit angenommen worden sein, die in Wirklichkeit auf unpassende Dosierungen zurückzuführen war.
Da so kleinteilige Eindosierungsstufen den anderen Betroffenen nicht schaden (sondern im Gegenteil Eindosierungsnebenwirkungen vermeiden helfen),6 sollten Dosierungsschritte in 2,5-mg-Schritten (bezogen auf eine unretardierte MPH-Einzeldosis) der Goldstandard sein. So auch Kühle.7 In dieselbe Richtung weist eine große Metastudie.8
Andere Quellen empfehlen einen Start mit 1-2 Einzeldosen zu 5 mg und eine wöchentliche Steigerung der Einzeldosis in 5 mg-Schritten.9 Aus den genannten Gründen halten wir diese Dosissprünge bereits für zu groß.
@UlBre sagt auch, das ist der Goldstandard. Das gerade für einen ADHSler das nur schwer umsetzbar ist - alle 2-3 Stunden etwas zu nehmen - finde ich auch sehr schwierig.
Deshalb - VOR dem Arztbesuch am besten wissen, was man möchte und sich hier informieren.
Aber egal jetzt das beste daraus machen. Stell dir einen Wecker am Handy.
Das Leben ist kein Ponyhof.
Wir sind hier nicht bei „wünsch dir was“
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?
Achso, habe 60 Tabletten bekommen und in 1 Monat den nächsten Termin. Also muss das auch mit berücksichtigen bei der Eindosierung, nicht dass ich dann plötzlich keine mehr habe…
Schlaue und motivierte Köpfe könnten jetzt anhand der Tabelle errechnen… aber ja. Hust!
Dachte ich wäre ganz ok vorbereitet gewesen. Habe mir ja innerhalb kürzester Zeit tausende neue Infos angelesen. Ich hatte noch im Kopf rumschweben, dass unretardiertes MPH irgendwie gut wäre am Anfang.
DAS ist mir jetzt neu. Ich hatte doch bisher so ein super Leben und jetzt wird es plötzlich schwierig!
Nee Spaß. Ich bin ja erstmal glücklich, wie es gelaufen ist und werde jetzt das Beste draus machen
Bisher hab ich nur so ein leichtes, komisches Druckgefühl im Kopf. Und irgendwas fühlt sich anders an, ich kanns noch nicht beschreiben und zuordnen.
Mein Freund hat jetzt Feierabend, werden ein paar Einkäufe erledigen und was essen gehen. Vielleicht kann ich dann eher was benennen!
Wie kommts, dass ich das quasi „einfach so“ bekommen habe? Das irritiert mich.
Gibt es denn Vorteile vom unretardierten zum retardierten? Also wieso ist das so gut zum eindosieren?
@UlBre an dieser Stelle auch nochmal - hab jetzt auch den ganzen Eindosierungsleitfaden nochmal gelesen - was ist denn der Grund, die Eindosierung mit unretardiertem MPH zu machen? Und wo finde ich dafür die wissenschaftlichen Belege?
Ein Vorteil wäre, dass man vom unretardierten in 2,5 mg Schritten steigern kann. Das ginge sonst nur mit Medikinet retard 5 mg. Ritalin adult gibts erst ab 10 mg.
Und wenn du in einem Monat eh wieder einen Termin hast, kannst du nun gut deine passende Dosis finden erstmal. Und dann auf retard wechseln oder sonst n anderes Medikament.
Ist jedenfalls wirklich sicher kein Vertun, sondern gar nicht mal so unüblich.
Du schaffst das.