Schlafprobleme mit Elvanse

Hallo, ich habe seit geraumer Zeit den Verdacht, dass ich durch Elvanse oder generell Stimulanzien, Schlafprobleme habe.
Ich bin körperlich totmüde, aber beim Einschlafen fehlt mir die letzte Hürde, um vom Halbwach-Zustand in den Schlaf zu gleiten. Der Kopf ist einfach noch ein bisschen zu wach/aufmerksam.

Langsam frisst mich das Thema auf, letzte Woche allein 3 schlaflose (0 Min Schlaf) Nächte gehabt. Scheint sich hormonell bedingt vor der Periode nochmal zu verschärfen. Beobachte es nun seit einigen Monaten.

Aktuell nehme ich nur 20mg morgens um 7. D.h., ich weiß gar nicht, was ich noch früher und noch weniger nehmen soll. Die Dosis ist an sich gut. Weniger sollte es aber auch nicht sein.

Und das ist das Problem: Ich mag eigentlich überhaupt nicht auf Elvanse verzichten, da es mir so toll hilft. Ich habe eine viel bessere stabilere Stimmung, bin sozial offener und bin viel gefestigter auf der Arbeit bzw. emotional mit meinem Mann.
Das will ich so ungern aufgeben.

Seit 2 Monaten nehme ich gegen hohen Puls durch Elvanse zusätzlich Clonidin, weil ich dachte, dass ich einfach noch einen zu hohen Puls von Elvanse hab nachts und deshalb nicht schlafen kann. Aber trotz niedrigerem Puls, gelingt mir einfach der letzte Step ins Schlummerland nicht. Ist aber ansonsten auch eine gute Wirkung und Elvanse ist dadurch wegen niedrigerem Puls einfach noch verträglicher geworden.
Dass ich die Schlafstörung von Clonidin habe, kann ich deshalb eigentlich ausschließen, da ich die vorher schon hatte.

Bin grad kurz davor, alles aufzugeben und einfach gar keine Medis mehr zu nehmen. Hatte vor ein paar Tagen mal 3 Tage Pause gemacht und schon kamen die Probleme wieder, total schnell weinerlich und emotional instabil… schrecklich. Geht also auch nicht. MPH schon anfangs probiert, ist aber irgendwie ähnlich mit dem Einschlafproblem.

Neurologe hatte auch mal was von Atomoxetin oder Buproprion gesagt. Aber ich hab Angst, dass meine Depris wieder kommen könnten. Hatte mal Concerta ausprobiert, das war schlimm mit meiner Stimmung. Deswegen trau ich mich kaum, nochmal was anderes auszuprobieren, vor allem, wenn es ein Spiegelmedikament ist. Citalopram war das Ausschleichen richtig mies und vorher geholfen hatte es kaum…

Melatonin wird jeden Abend 5 mg eingenommen.
Magnesium 400mg jeden Abend, und ein paar andere NEM’s.
Meditieren ist seit über einem Jahr fester Bestandteil meines Tages.
Perfekte Schlafhygiene scheint kaum Einfluss zu haben. Ich kann alles richtig machen und trotzdem ist dieses ein bisschen zu wache Gehirn aktiv.

Sollte ich vielleicht einfach mal 3 Wochen Elvanse weglassen und gucken, ob die Schlafprobleme dann weggehen? 3 Tage waren ja vlt. zu kurz…

Hab irgendwie total Schiss davor.

Noch eine Idee, was ich versuchen könnte??

Hallo, ich schreibe einfach ins Blaue erste Ideen:
Tagsüber mehr auspowern?
Vormittags halbe Stunde Tageslicht?

Versteh ich das richtig, dass du sonst super schlafen konntest, aber du nicht ganz sicher bist woher das nicht-schlafen-können kommt? Oder ist das ziemlich sicher vom elvanse? Ich wünsche dir, dass es bald wieder gut wird!

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Hast du das alles schon vor den Stimulanzien eingenommen oder erst mit den Schlafproblemen angefangen?

Wie war dein Schlaf vor den Stimulanzien? Hast du sonst irgendwas vllt. auch unbewusst verändert - im Tagesablauf, Sport, soziale Kontakte (sowohl inhaltlich, als auch in der Häufigkeit), Hobbies, …?

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Hallo, vielen Dank für deine Antwort :slight_smile:
Ich drücke mich leider immer etwas kompliziert aus, daher, tut mir leid…
Und jetzt Achtung, lange Antwort. Sorry :wink:

Seit ca. 1,5 Jahren nehme ich zuerst Medikinet, dann nur noch Elvanse.

Ja, ich bin mir nicht 100% sicher, ob es von Elvanse kommt, weil:

  1. … hatte ich das in der 2. Schwangerschaft vor ca. 2,5 Jahren ganz regelmäßig, also definitiv hormonell bedingt. Da wusste ich noch gar nichts von meiner ADHS-Diagnose und hatte noch gar keine Medikamente. Hier hatte ich zum ersten Mal die Nächte, wo ich 0 Min. geschlafen habe. Kannte ich so extrem vorher auch nicht. Es ließ mit der Geburt meiner Tochter zunächst nach. Ich hatte keine Einschlafprobleme (vermutlich wegen Stillhormone). Deshalb dachte ich bis jetzt , das wäre sicher nicht von Elvanse, sondern hormonell.
  2. …es sich erst ab Einnahme von (erst Medikinet, dann) Elvanse im Laufe des letzten Jahres ganz schleichend wieder-entwickelt hat. Hab auch viel mit der Dosis rumgespielt, egal, wieviel oder wie wenig ich genommen habe, war es mal besser, mal schlechter. Auch unabhängig vom Zyklus, aber sicher nochmal schlechter, wenn ich kurz vor der Periode war. Habe wegen PMS vor 6 Monaten bioidentisches Progesteron für die 2. Zyklushälfte bekommen, damit war es 2-3 Monate erstmal besser, wobei es auch hier in der ersten Zyklushälfte immer mal wieder bescheidene Nächte gab. Nun spüre ich davon aber seit 2-3Monaten gar keine Wirkung mehr und die Schlafprobleme sind wieder da.

Es gibt SOO viele Einflüsse.
Ich hab zwei kleine Kinder, im November wieder mit arbeiten angefangen und wir bauen jetzt ein Haus. Also es ist definitiv sehr viel Stress, den ich mithilfe von Psychotherapie zum Glück einigermaßen gut bewältigen kann.

Die Schlafprobleme hatte ich aber phasenweise auch in meiner Elternzeit, die relativ entspannt war im Vergleich zu jetzt und wo ich weder gearbeitet hab, noch Haus geplant… Also ich kann es auch nicht so richtig auf nur Stress zurückführen.

Ich hatte nur oft das Gefühl, dass ich wegen dem schnellen Puls abends nicht einschlafen kann. Dieser ist aber seit Clonidin besser geworden und trotzdem bestehen die Probleme.

Mittlerweile (das Aufschreiben hier hilft mir da auch), glaube ich, dass es eine Mischung aus Hormonen und Elvanse ist UND, weil ich gelesen habe, dass Dopamin Melatonin drückt, dass ich abends noch zu viel Dopamin im Blut haben könnte und zu wenig Melatonin. Da ja hormonell bei mir eh alles durcheinander ist, hatte auch verschiedene Mängel, ist mein Melatonin-Haushalt wahrscheinlich auch nicht ganz in Ordnung. Ich nehme zwar Melatonin, aber möglicherweise ist es nicht genug und habe auch das Gefühl, dass das aktuelle Produkt nicht gut ist.

Vielleicht bekomme ich vom Arzt mehr verschrieben? Habt ihr da Erfahrung, ob einem Melatonin in höhrer Dosis verschrieben werden kann?

Bzgl. deiner Frage zu Tagesablauf: Ja, ich rede öfters mit meinem Mann abends über die Hausplanung, wenn die Kinder im Bett sind. Wenn ich da nochmal richtig hochfahre vom Kopf her, ist das sicher auch nicht gut, habe ich selbst jetzt gemerkt. Das versuche ich zu vermeiden und irgendwie anders zu lösen… Ich probiere mal strikter, abends in Ruhe zu kommen und nichts Stimulierendes zu machen. Kein TV mehr, kein Handy mehr. Puh, wenn man Kinder hat, dann kann man das halt sonst nie machen, außer abends.

Ich probier außerdem jetzt mal, auf 10-20 mg Elvanse runterzudosieren. Gestern waren mir 10mg defintiv zu wenig, da war ich richtig abgeschlagen. Aber einschlafen konnte ich (der Schlafdruck von der Nacht zuvor war aber auch hoch, dann klappt es eh meistens).

Hab aber auch gelesen, dass Elvanse unabhägig von der Dosis Schlafprobleme machen kann. Das wäre richtig blöd. Daher versuche ich wirklich nochmal niedrigere Dosis plus strikte Schlafhygiene.

Ich hatte auch an Hormone gedacht, aber da hast du ja schon viel probiert. Richtung Wechseljahre, so ab 35 (ja ich weiß, das geht dann bis ca. 55 bis das Hormonchaos keinen Zyklus mehr macht) und nach Schwangerschaften ist ja sowieso so vieles anders. (Ich denk nicht, dass du direkt in den Wechseljahren bist oder sowas, aber da berichten so viele Frauen, dass sie heftige Schlafprobleme haben. Ich kann da nicht mitreden, weil ich schon immer ganz unterschiedliche Schlafprobleme hatte und habe.)

Ich finde Videos schauen entspannend. Am liebsten Podcasts hören, weil es einen vom eigenen Leben und Gedanken ablenkt und man die Augen zu machen kann. Und wenn du Augen aufgehen, spiele ich halt zusätzlich candy crush oder so einen Stumpfsinn.

Ab 20 Uhr mache ich keine sinnvollen Dinge mehr. Schlafbegleitung fürs Kleinkind und mich fürs Bett fertig machen und bisschen ablenken und irgendwann schlafe ich (wache nachts aber für längere Zeit auf, auch ohne vom Kind geweckt zu werden, aber hab ich schon lang, hab ich einfach akzeptiert.) Und wenn ich nicht schlafe, dann ruhe ich mich halt aus. Bringt ja auch etwas. Hauptsache nichts Produktives, das kann ich dann wieder tagsüber machen.
Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob alle typischen Schlaftipps überhaupt bei ADHS sinnvoll sind. Ich hab das Gefühl, ich muss immer einen ganz anderen Weg suchen als es die Mehrheit der Menschen macht, damit es bei mir etwas wird.

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Ich habe auch Schlafprobleme.
Die hatte ich aber schon immer :sweat_smile:

Bei MPH hatte ich zu Beginn das erste Mal einen richtig guten Schlaf Rythmus, doch das hat sich wieder gelegt. Mein Kopf ist wenn ich später ins Bett gehe, unterstimuliert und somit wach :adxs_icon_rolleyes:. Die Medikamente wirken zu dieser Zeit nicht mehr. Ich helfe manchmal mit Melatonin nach.

Seit kurzem nehme ich Elvanse und da hatte ich zu Beginn ebenfalls Schlaflose Nächte. Ich bin dann wieder auf MPH gewechselt, weil ich Schlaf brauchte!!!

Inzwischen geht es besser mit Elvanse und dem Schlafen. Das heißt, ich kann wieder schlafen, nur dauert es manchmal eben.

Zwei kleine Kinder und Hausbau ist einfach Stress!

Hast du mal eine Mini-Dosis unretadiertes MPH zum Schlafengehen probiert? Manchen hilft es. Also nur 2,5mg MPH können da schon reichen. Gibt über die Suchfunktion auch einige Beiträge.
Musst du halt mit deinem/deiner Arzt*in besprechen, ob du unretadiertes MPH verschrieben bekommst. Das muss man als erwachsene Person meist selber zahlen, da nur für Kinder zugelassen. Aber die Kosten sind sehr überschaubar (man braucht nicht das Markenprodukt Medikinet; das Generikum von 1A Pharma 10mg Methylphenidat ist gut teilbar [1/4 sind natürlich nicht offiziell vorgesehen von der Wirkstoffverteilung in der Tablette her, aber sehr viele haben da trotzdem gute Erfahrungen] und 100 St. kosten ca. 35€ - da hättest du ziemlich lange was von)

Das ist bei mir in abgeschwächter Form auch so. Am Ende des Zyklus (1-3 Tage vor der Mens) schlafe ich für eine Nacht sehr schlecht bis gar nicht. Manchmal gibt’s auch ein paar Tage vorm Eisprung noch eine ziemlich miese Nacht.

Elvanse nehme ich seit 1/2 Jahr und es hat meinen ohnehin schlechten Schlaf noch verschlechtert. Ich hab leider auch noch keine Lösung und lese hier interessiert mit.

Momentan teste ich auf Anraten meines Psychiaters ob ich mit einer geteilten Einnahme meiner Elvanse Dosis (20mg um 7, 10 mg um 10:30) sogar besser schlafe (längere Wirkung = weniger Unruhe und Gedankenkreiseln am Abend/Nacht). Die ersten 4 Tage waren überraschend gut und ich mache erstmal so weiter.

Melatonin (Spray aus der Apotheke) nehme ich auch. Bei mir wirkt es immer nur ein paar Tage gut um schneller Einzuschlafen. Wenn ich es zu regelmäßig nehme verliert es leider seine Wirkung, nach einer kleinen Pause wirkt es dann wieder besser.

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Hallo LogLady, wie ist es bei dir noch weitergegangen mit der geteilten Einnahme?
Ich habe jetzt mal eine Woche nur 20 mg Elvanse genommen. War so semi-gut. Einerseits konnte ich mit Clonidin morgens und nachmittags und Melatonin abends wenigstens ziemlich gut einschlafen. Andererseits war ich nachmittags mit den Kindern immer unfassbar erschöpft und hatte gefühlt keine Wirkung mehr von den 20mg Elvanse morgens. Auf Dauer ist es mir zu wenig Wirkung.

Gestern bin ich wieder auf 40 mg Elvanse hochgegangen (hatte leider keine 30mg) und schwupps konnte ich dieselbe Nacht wieder nicht schlafen. Für mich also endlich relativ deutlich, dass es an der Dosis liegen muss.
Meine Hoffnung wäre jetzt, dass 30mg genug Wirkung wären und gleichzeitig den Nachmittag einigermaßen abdecken, dass es aber dann nicht zu viel für die Nacht ist.

Werd mich jetzt auch mal zum Thema Attentin belesen… Vielleicht ist das noch eine weitere Alternative.

Hallo liebe @snope89, ich bin bei der geteilten Einnahme von 20mg + 10mg geblieben. Mein Schlaf ist weiterhin überraschend gut. Ich hab die 10mg nun auch schon vergessen und erst Mittags/am frühen Nachmittag genommen, Schlafen war trotzdem ok!

Ich komme so deutlich besser durch den Tag als mit 1x 20 oder 25mg am morgen. Nachmittags brauche ich aber trotzdem immer noch einen Kaffee, der reaktiviert bei mir das Elvanse etwas. Ich hab auch ein Kind, das Nachmittags nach der Kita oft intensive Betreuung von mir braucht, muss also wie Du bis abends irgendwie funktionieren.

Probier es doch auch einfach aus nochmal 10mg nachzulegen. Am besten am Wochenende, falls Du tatsächlich schlecht schläfst.

Ich will demnächst auch mal 20 + 15 oder 20 + 20 ausprobieren und berichte dann gern.

Eine geteilte Dosis scheint bei mir der bessere Weg zu sein als eine hohe Einzeldosis. Eingestiegen bin ich im letzten Jahr mit den üblichen 30mg Elvanse am Morgen und hab nach einem Monat auf 50mg gesteigert. Im Nachhinein hab ich mich mit 50 für 2 Stunden „drüber“ gefühlt (Mundtrockenheit, zitterig) und hab Nachmittags den Wirkungsabfall trotzdem so stark gemerkt, dass ich ohne mit Kaffee gegenzusteuern mein Kind nicht mehr gut betreuen konnte.

Ich weiß nicht mehr wie mein Schlaf bei 30 war, bei 50 hab ich jedenfalls fast jede Nacht viel wach gelegen. Entweder schlecht eingeschlafen oder mitten in der Nacht aufgewacht und wie angeknipst. Nach 3 Monaten ging es mir mit dem Schlafmangel aber auch mit Gewichtsverlust und ein paar kaum noch kontrollierbaren Ticks ziemlich schlecht. Ich bin dann auf 45 und 40 runter, hab ein paar Wochen die Dosis aufgeteilt (allerdings ohne Plan und jeden Tag etwas anders), Kaffee weggelassen hab ich auch getestet. Hat alles nicht viel Unterschied gemacht.

Weil ich so runtergerockt war, hab ich Elvanse 2 Wochen komplett pausiert und ganz viel gegessen & geschlafen. Dann bin mit 15mg wieder eingestiegen und hab ganz langsam in 5er Schritten bis auf inzwischen 30mg (also 20+10) gesteigert. Ich versuche jetzt insgesamt besser auf meine Ressourcen zu achten, das klappt immerhin manchmal.

Wenn Du keine 30 mg hast, kannst Du Dir doch die passende Dosis durch auflösen in Wasser mit Meßbecher oder Küchenwage „basteln“. Für die 10mg Dosis löse ich auch eine 20er Tablette in 200ml Wasser, nehme 100ml und hebe den Rest für den nächsten Tag im Kühlschrank auf.

Alles Gute für Dich :four_leaf_clover:

Hallo, danke für dein Feedback! Das versuche ich mal.

Tatsächlich habe ich auch eine ganze Zeit lang nachmittags um 13:30 Uhr eine Nachmittagsdosis genommen. Das hat vor Clonidin ganz gut funktioniert, jetzt unter clonidin hingehen scheint die Wirkung zu lang zu sein und ich hab zuletzt auch zuviel, nämlich 20 mg, nachmittags genommen. Das war irgendwann zu spät und zu viel. Um 10:30 Uhr müsste ich auch mal versuchen, nur 10mg.

Auf Dauer geht mir das mit dem Mischen schon ziemlich auf den Senkel. Ich bin gerade auch an so einem Punkt, wo ich durchgerockt bin und am liebsten alles hinschmeißen möchte und gar keine Medikamente mehr, weil ich die ganzen Nebenwirkungen nicht mehr möchte.

Aber jetzt weiß ich wieder: Das und auch das Mischen in Kauf zu nehmen, ist immer noch besser als meine aktuelle Verfassung. :wink: allerdings müsste ich so tatsächlich eine Spritze mit zur Arbeit nehmen. Naja, ich versuche es erstmal.

Danke jedenfalls!!

Meine Schlafqualität ist auch schlechter geworden, seitdem ich Elvanse bekommen habe. Ich habe zwei Jahre lang jede erdenkliche Dosierung ausprobiert, nichts hat geholfen. Die meisten Psychiater pumpen einen nur mit Schlafmittel voll, aber das verbessert nicht die Schlafqualität. In einer Psychiatrie bekam ich drei Schlafmittel auf einmal. Da war ich so fertig, dass ich einen Selbstmordversuch unternommen habe, der zum Glück aufgrund einer stumpfen Scherbe missglückte. Daraufhin wurde ich entlassen.

Aus Verzweiflung habe ich selbst einmal Dexamphetamin ausprobiert, da alle Psychiater die Verschreibung von Attentin blockieren. Ich nehme es jetzt seit etwa zwei Wochen, etwa 10 mg am Morgen und 5 mg mittags. Seitdem hat sich meine Schlafqualität massiv verbessert, und das trotz Benzodiazepin-Entzug und ohne Schlafmittel. Auch meine körperlichen Symptome wie Herzrasen oder psychosomatische Schmerzen haben sich seitdem gebessert bzw. sind fast verschwunden.

Vielleicht hast du mehr Glück bei deinem Psychiater und kannst nach Attentin fragen. Ich werde auf jeden Fall nicht mehr zu Elvanse zurückgehen, das wirkt einfach viel zu lange nach.

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Krass Geschichte. Warum wollten dir denn die Psychiater Attentin nicht verschreiben?

Finds auch krass, wie schnell und leichtfüßig einem Schlafmittel verschrieben werden.

Ich hab auch sofort bei meinem Neurologen eines bekommen, nachdem ich von den Problemen erzählt habe. Er meinte, damit ich jetzt mal 20 Tage durchschlafen kann - ja, aber dann? Was ist nach den 20 Tagen? Das bekämpft ja nicht die Ursache, habe ich mir nur gedacht. Und ich habe es nie genommen. Es stand auch im Beipackzettel, dass man es nur nehmen darf, wenn man sicherstellt, dass man 8 Stunden lang ununterbrochen schlafen kann, ansonsten auf keinen Fall nehmen. Meine 1,5 -jährige Tochter schlief zu der Zeit noch bei mir im Bett, da hatte ich nie eine 100%ige nächtliche Ruhe, vor allem nicht in der Zeit. Außerdem stand drin, dass es am nächsten Tag sehr stark müde macht. Also, was bringt es dann.

Frage mich, warum man dann zum Arzt geht und persönlich mit ihm spricht, wenn er noch nicht mal fragt, wie meine aktuelle Schlafsituation ist. Und, dass ich kleine Kinder hab, wusste er, weil ich es gesagt habe.

Wie gesagt, ich finde, Antidepressiva und Schlafmittel werden einem derart hinterhergeworfen, wohingegen um Stimulanzien oft ein Riesen-Hehl gemacht wird.

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Ich habe das Gefühl, dass sich Psychiater nur in der Theorie mit ADHS-Medikamenten auskennen. In der Praxis hat damit kaum jemand Erfahrung. Alle Psychiater waren schon skeptisch, als ich die Hartkapsel öffnete, um genauer zu dosieren. Jedes Mal musste ich erklären, dass es an Lysin gebunden ist und dadurch nicht schneller anflutet, und das in einer speziellen ADHS-Klinik.

Zusätzlich kommt das Problem, dass ich Benzodiazepine nehme, weil alle anderen Schlafmittel nicht wirkten, sowie die Vorurteile, dass Stimulanzien stark abhängig machen, und dass die Krankenkasse Attentin nur in Ausnahmefällen übernimmt bzw. es für Erwachsene nicht zugelassen ist.

Ich finde auch, dass das Betäubungsmittelgesetz total überholt ist. Ich habe noch nie von einem „Ritalin-Junkie“ gehört, aber es steht unter BTM, weil es ja angeblich so gefährlich ist. Währenddessen ist z. B. Phenobarbital kein BTM, obwohl man damit Menschen einfach ausknocken oder sogar umbringen kann. Und Cannabis wird legal? Die USA sind in Sachen ADHS-Medikation deutlich fortschrittlicher.

Brauche auf jeden fall einen neuen Psychiater, der bereit ist, Attentin zu verschreiben. Ich werde die Tage hier auch eine Frage dazu stellen, vielleicht gibt es Leute, die damit Erfahrung haben.

Oben über die Lupe / Suche: „Attentin Krankenkasse“ und nach Relevanz sortieren :slight_smile:

https://adhs-forum.adxs.org/search?context=topic&context_id=25232&q=Attentin%20Krankenkasse&skip_context=true

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@000 Hi, hast du Daridorexant schon ausprobiert? Scheint mir weniger riskant als Benzos.

Ja, habe ich bereits ausprobiert, war nicht so der Burner. Es unterdrückt leider nicht den REM-Schlaf, was ich bei Schlafmitteln problematisch finde, da man aus einem Albtraum schwerer erwachen kann. Das letzte Mal, als ich es genommen habe, wurden mir im Traum die Beine abgeschnitten, dann wurde ich über ein Planschbecken aufgehängt, um auszubluten. Außerdem konnte ich darauf irgendwie nicht richtig einschlafen, da ich ständig beim Einschlafen aufschreckte und dann hellwach war.

Ich nehme Schlafmedikamente auch lieber erst in der Nacht, wenn ich aufwache. So bekomme ich wenigstens ein paar Stunden erholsamen Schlaf ohne Medikamente und muss sie nicht jeden Tag „im vorraus“ einsetzen. Dafür eignen sich Midazolam oder Zolpidem mit einer Halbwertszeit von 2–3 Stunden besser. Nur wenn mein Schlafrhythmus verschoben ist, nehme ich für etwa eine Woche Lorazepam direkt beim Einschlafen, danach mache ich aber mindestens 3 Wochen Pause von Benzos.

Meine Schwester findet daridorexant gut. Sie hat kein Problem aufzuwachen damit. (Aber soweit ich weiß, hat sie kein richtiges Alptraumproblem.)

Ich hatte leider schon öfter seltsame Alptraumphasen, besonders wenn ich Antidepressiva hoch oder runter dosiert habe. Hab nie Schlafmittel bekommen, nur prometazin oder Quetiapin.
Gruselig war es als mein Mann eine App benutz hat, und zu schauen wie oft und wie lang er schnarcht und da meine Schreie aufgezeichnet wurden. Heftiger als in jedem Film und könnte ich bewusst nie so nachmachen.

Tut mir auf jeden Fall sehr leid für dich, dass du das erleben musst mit den Alptäumen.

Hast du von den Schlafmitteln, Zolpidem z.B., keinen Überhang, wenn du es erst nachts nimmst? Ist das nicht sehr anstrengend?

Hast du dich mal mit Clonidin beschäftigt? Zur Nacht eingenommen.
Wenn Englisch okay ist: In diesem Video eines australischen Psychiaters (ein genialer YT-Kanal). Falls Englisch nicht gut geht, kannst du den Text der Video Beschreibung dir ja von eibem tool übersetzen lassen, da stehten dir zentralen Lunkte in der Zusammenfassung:

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Hallo,
meintest du mich? Clonidin nehme ich schon länger (habe ich im ersten Beitrag erwähnt). Es scheint aber auch die Wirkzeit von Elvanse zu verlängern, habe ich jetzt auf der Seite „Gelbe Liste“ gesehen.
Bin jetzt am Rätseln, was ich tun soll. Vlt. Attentin. Hab nächsten Montag einen Termin beim Neurologen, bis dahin sollte ich es mir überlegt haben.

Vielleicht auch Atomoxetin, aber davor habe ich bissl Schiss wegen depressiver Stimmung.