Schlafstörungen bei ADHS

Ehrlich gesagt wäre es ziemlich dumm die Behauptung aufstellen zu wollen, das man mit Adhs automatisch Schlafstörungen hat, das „kann“ sein „muss“ aber nicht sein.

Klar gibt es Hinweise dazu das Adhs Betroffene anscheinend auffällig oft unter Schlafstörungen leiden, besonders auch in der Kindheit, kann man immer wieder lesen.

Und ich muss zugeben, das ich persönlich auch schon als Kind Schlafstörungen hatte.
Sogar Schlafwandeln kam mal vor, allerdings nur kurzzeitig, soweit ich weiss nach einem Umzug.

Aber auch Menschen „ohne“ Adhs leiden unter Schlafstörungen.
Die Ursache „muss“ also nicht „zwingend“ am Adhs liegen, sondern hat vielerlei Gründe.

Also liegt kein Grund vor seine Adhs Diagnose anzuzweifeln weil man „keine“ Schlafstörungen hat.
Denn für die Diagnose Adhs sind ja bekanntlich andere Auffälligkeiten ausschlaggebend.

Also einfach froh sein wenn man einen gesunden Schlaf hat, das ist doch mehr als erfreulich, und viele beneiden Leute die schlafen können wie ein Murmeltier.

Diese „Soforteinschläfer“ sind mir nach wie vor ein Phänomen . :smiley:

Man was hat als Kind schon meine Birne dauergerattert und dann wurde es dunkel und irgendwann wurde es immer ruhiger im Haus und alle Lichter waren aus und jedes noch so leise Geräusch wurde immer präsenter. :ai


:lol:
Das ist eine preisverdächtige Leistung!

@AbrissBirne
Zur Farbe Blau im Schlafzimmer habe ich gehört, dass das belebend wirkt. Wie auch Wassermotive und Gluckern.
Andererseits gibt es auf YT Regengeräusche zum einschlafen.


Findest du? Naja… wir haben sehr gelacht. Aber trotzdem… genauso wie ich es schon geschafft habe bei einem James Bond Film bei der Actiongeladensten Szene einzuschlafen - im Kino. Und zwar ohne dass ich es wollte …
interessanterweise passiert mir sowas immer nur dann, wenn ich keine Wirkung der Medis habe.

Ich wollte diesen älteren Thread mal wieder auskramen, weil ich keinen neuen eröffnen wollte.

Schlafstörungen habe ich jetzt seit Jahren, teilweise ziemlich stark. Kommt auch immer ein bisschen auf Stress und co. an.

Es wurde hier schon einmal kurz erwähnt, aber ich wollte mal fragen, ob jemand ebenfalls an Nachtschreck (Pavor Nocturnus)* leidet? Im Internet findet man wenn dann nur was im Bezug auf Kinder. Bei Erwachsenen scheint es total selten zu sein und leider habe ich das Glück zu diesen seltenen Leuten zu gehören. Kann sich hier eventuell jemand anschließen?

Es ist nämlich wahnsinnig belastend und ich weiß bis heute keine Möglichkeit damit vernünftig umzugehen. Ich wollte demnächst mal zum Arzt gehen deshalb, vielleicht mit Überweisung zum Schlaflabor.

*Kurz für alle, die nicht wissen, was Nachtschreck ist: Man wacht nachts (in er ersten Nachthälfte, 1-3 Stunden nach dem Einschlafen) ruckartig auf, mit Herzrasen, Schwitzen, Desorientierung, manchmal schreiend oder mit den Armen fuchtelnd. Manchmal passiert es auch, dass man panisch aus dem Bett aufspringt und aus dem Zimmer läuft. Man ist jedenfalls nicht wirklich bei Bewusstsein, alles passiert so in einem Dämmerzustand. Und es ist wirklich angsteinflößend. Ich habe nämlich immer so ein Gefühl von Gefahr dabei, manchmal regelrechte Todesangst. Aber (!) man hat keine vorausgehenden Albträume. Es ist viel mehr eine körperliche Panikreaktion, ohne konkreten Auslöser.

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haha :smiley: das ist genial!
Hab mir die App gleich runtergeladen. Und das mit dem QR-Code und der Kaffeemaschine werde ich auch probieren. Perfekt einfach nur. Ich schaffs nämlich auch nie, meinen Eulen-Nachtrhythmus rauszukriegen, finds aber mega gut eigentlich, früh aufzustehen. Ist allerdings immer hart, mache auch ständig den Wecker aus und penne zwei Stunden länger.
Danke für diesen Tipp!

Aus gegebenem Anlass :roll_eyes: – hat hier Jemand dasselbe Problem wie ich und Erfahrungen gesammelt, was dagegen hilft?:

ich bin rel. Geräuschempfindlich, erschrecke mich sehr leicht und werde schnell abgelenkt, wenn ich Geräusche aus der Umgebung wahrnehme. Tagsüber ist das zwar phasenweise lästig, ich komme aber einigermaßen damit klar.

Nachts dagegen wache ich von jedem noch so leisen Geräusch auf, das aus den Nachbarwohnungen kommt. Auch andere Geräusche wecken mich manchmal, z. B. am Fenster vorbeifahrende Kraftfahrzeuge, summende Mücken, etc., das Problem scheint aber recht selektiv zu sein. Früher, teilweise auch heute noch, konnte ich bei Gewitter prima schlafen. Kühlschrankgeräusche o. Ä. sind lästig, und Trittschall, völlig egal wie leise er ist, weckt mich grundsätzlich. Auch Geräusche, die entstehen, wenn meine Nachbarn leise die Tür schließen, das leise Klopfen, wenn sie etwas auf dem Tisch abstellen, oder leise Stimmen aus der Ferne gehen für mich gar nicht. Z. T. wache ich sogar davon auf, wenn ich Ohrenstöpsel trage und die Geräusche nur ganz entfernt wahrnehme. Nach dem Aufwachen dauert es gut und gerne 2 oder mehr Stunden, bis ich wieder eingeschlafen bin. Ich kann aufgrund des Schlafdefizits nicht mehr konzentriert arbeiten, habe teilweise depressionsartige Zustände, bin extrem gereizt und weinerlich und fühle mich tagsüber, als ob ich von einer Dampfwalze überrollt wurde.

Ohrenstöpsel habe ich jahrelang jede Nacht getragen, bis ich immer wiederkehrende Gehörgangsentzündungen bekommen habe. Auch heute kann ich nur kurz Ohrenstöpsel oder Kopfhörer tragen, ohne wieder Probleme zu bekommen. Ich versuche sie daher weitestgehend zu vermeiden. Tiefe Frequenzen filtern sie sowieso nicht gut heraus.

Folgende Maßnahmen haben leider nicht geholfen:

  1. Mit den Nachbarn reden oder Beschwerden beim Vermieter – selbst wenn sie versuchen, leise zu sein, wache ich auf
  2. Meditationen aller Art (Atemmeditation, Achtsamkeitsübungen, Selbst– und Fremdmitgefühl, Mantrameditation, Body Scan, und, und, und,…)
  3. Entspannungsübungen (Autogenes Training, Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga,…)
  4. ASMR
  5. kognitive Neubewertung der Situation und Anfreunden mit den Nachbarn
  6. Psychotherapie
  7. Schlafhygiene (feste Bettzeiten, dunkles Zimmer, ein bis zwei Stunden vorm zu Bett gehen keine Bildschirme und kein helles Licht, Schlafzimmer nur für diesen Zweck nutzen, u.s.w.)
  8. Abklärung beim Hausarzt, Neurologen und HNO – Schlafanalyse war unauffällig
  9. Selbsthypnose und Hypnose mit einer zertifizierten Therapeutin
  10. Ohrenstöpsel – auch maßgefertigte – in jeder Form und Farbe
  11. weißes Rauschen in verschiedenen Versionen und Lautstärken
  12. das Aufwachen einfach akzeptieren und ignorieren
  13. Sport
  14. leichte Bewegung oder Spaziergänge am Morgen und am Abend
  15. Abend– und Morgenrituale
  16. Selbstanalyse (was fühle und denke ich in der Situation?/gibt es Parallelen zu miener Vergangenheit?) und die Fokussierung auf alternative Gedanken (Dankbarkeitsübungen u.s.w.)
  17. Kräutertees und Tabletten, incl. hochdosiertem Baldrian über mehrere Monate
  18. Johanniskrauttee und –tabletten
  19. spät Abends nichts mehr essen
  20. Tagsüber auf genug Lichtexposition achten
  21. Verzicht auf Kaffee, Tee, Cola, Schokolade und Allem, was sonst noch Koffein enthält
  22. Kaffee vorm zu Bett gehen trinken
  23. Visualisierung und gedanklich konstruktive „Interaktion“ mit den Geräuschen
  24. Schlafen in einem Tiny House in ruhiger Umgebung
  25. Atemübungen
  26. mir bewusst machen, dass ich mich in Sicherheit befinde
  27. drei Umzüge unter Berücksichtigung der Umgebung, Architektur und Fokussierung auf Dachgeschosswohnungen
  28. nächtliches Herumhüpfen und Boxen, um Dampf abzulassen, wenn ich aufwache und mich darüber aufrege
  29. Gewichtsdecke
  30. Schlafkarenz, in der Hoffnung, dass ich irgendwann so müde bin, dass ich trotzdem durchschlafe
  31. mich gedanklich nicht so sehr auf den Schlaf fokussieren und statt dessen mehr mit der „positiven Gestaltung“ meines Alltags beschäftigen

Grübeln und Gedankenschleifen kann ich mittlerweile recht gut „abschalten“ und Einschlafen kann ich auch sehr gut. Das Problem ist tatsächlich sehr stark auf Geräusche beschränkt. Irgendein Geräusch gibt es aber immer. Ich werde noch versuchen, mir mit Melatonin zu helfen und vll. einen Gang zur Akupunktur wagen, aber dann ist meine Kreativität leider ausgereizt. Da ich keine offizielle AD(H)S–Diagnose habe und eine Diagnostik in absehbarer Zeit auch nicht in Aussicht ist, fallen zudem Experimente mit medikamentösen Stimulanzien o. Ä. weg.

Hat irgend jemand hier Erfahrungen mit einer ähnlichen Situation und eine Idee was ich tun kann, um auch mit Geräuschen wieder durchzuschlafen und ein bisschen Lebensqualität zurückzugewinnen?!

Hey @Fliederieke
Du hast ja schon eine ganz menge guter Ideen umgesetzt :slight_smile:

Geräuschsensitivität scheint bei Adhs sehr häufig vor zukommen (zumindest berichten hier viele davon & ich kenne das auch).

Entscheidend sind auch hier die Adhs Medikamente. Sie erlauben tagsüber einen gesunden Fokus und abends eine wohlige Erschöpfung (soweit man sie ggf nicht zu spät am Nachmittag nimmt :wink: - aber auch da gibts Abweichungen).

Was mir noch einfällt:
Regelmässig Ausdauersport (aber nicht abends, sonst erreicht man das Gegenteil :grinning:

Und einige berichten hier von einer sog. schweren Decke, die helfen soll.

Dann gibts noch eigens vom Hörakustiker angefertigte Ohrstöpsel und Evtl.einen Versuch mit Melatonin und/ oder CBD Öl.

Vielleicht hilft dir das?
Liebe Grüße

Liebe Lea,

alles bereits ausprobiert – außer dem Melatonin. Der Wirkweise und Datenlage nach zu urteilen, wird das bei mir aber vermutlich auch nicht die Lösung sein. Ich reagiere auf Geräusche und dadurch scheint mein sch… :face_with_symbols_over_mouth:… Gehirn diese Geräusche auch immer negativer zu bewerten, was zu einem Teufelskreis führt, aus dem ich alleine einfach nicht mehr rauskomme. Zumindest denke ich, dass das die neurologisch–psychologische Ursache des Ganzen ist. Letzte Nacht habe ich – hurra – 1,5 h Schlaf bekommen. Wie zum Teufel soll das denn auf die Dauer weitergehen???

Wie bereits beschrieben habe ich leider keinen Zugang zu den ADHS–Wundermedikamenten, und selbst wenn ich irgendeinen Arzt finden würde, der mir auf gut Glück das Zeug verschreibt, wäre das für mich ohne offizielle Diagnose ein berufliches Aus, da ich dann nicht fahren dürfte (und evtl. auch nicht könnte).

Trotzdem lieben Dank für Deine gut gemeinten Vorschläge.

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OMG! Wie heftig :worried:
Das ist tatsächlich schlimm. Ich bin echt planlos, was man noch machen kann.
Aber fakt ist, es darf so nicht bleiben. Es macht ja krank :confused:

Bitte achte gut auf dich. Vielleicht vertraue dich einem lieben Arzt an, der dir helfen kann :heartpulse:

Ich sende dir viele liebe und besonders positive Gedanken :orange_heart:

Tja, die Ärzte scheinen das Thema Schlaf leider nicht wirklich ernst zu nehmen – ich war bereits bei Fünfen:

Ein Neurologe meinte, ich sähe gar nicht so müde aus und er hätte noch nie eine Patientin gehabt, die aufgrund einer Geräuschsensibilität nicht durchschlafen könne. Aber er hätte Patientinnen gehabt, die sich ihre Symptome eingebildet haben. „Therapie“–Empfehlung: ich solle mich Abends in die Badewanne legen und kalt abbrausen. Außerdem hat er mich an eine Wunderheilerin „überwiesen“, die mit Händeauflegen „Energieflüsse ertastet und heilt“ :face_with_raised_eyebrow:. Vermutlich hat er gedacht, ich würde an so einen Kram glauben und Placebo–Effekt sei Dank wieder schlafen…

Mein ex–Hausarzt hat mir Homöopathie empfohlen :roll_eyes:. Er scheint dieselbe Grundmentalität wie der Neurologe zu haben. Da heile ich mich doch lieber mit Würfelzucker – ist chemisch gesehen dasselbe und billiger…

Der neue Hausarzt hat nur gelangweilt gefragt, ob er mich an einen Psychiater überweisen soll, und Ebenjener hat festgestellt, dass ich nicht so gut drauf bin (wieso wohl :thinking:?). Er hat mir ein Antidepressivum verschrieben, ohne dabei zu berücksichtigen, dass a) meine Stimmung in Abhängigkeit der Schlafmenge und –qualität besser oder schlechter ist, da also ein glasklarer kausaler Zusammenhang besteht, die Ursache des Problems aber der Schlafmangel ist, und nicht umgekehrt, b) das SSRI sich ganz und gar nicht mit meinem Notfall–Medikament für etwas Anderes verträgt, und c) ich unter der Einnahme nicht arbeiten, und schlimmstenfalls meinen Job verlieren könnte.

Immerhin hat sich der HNO auf sein Fachgebiet beschränkt – Schlafapnoe ist jedenfalls nicht im Spiel. 3h Schlaf scheinen zum Glück für die Auswertung auszureichen. Mehr konnte ich nicht liefern.

Kurzum: niemand scheint mir helfen zu können oder wollen, und so langsam frage ich mich, was genau diese Leute im Medizinstudium an Müll vermittelt bekommen?! Hilf Dir selbst – dann freut sich Dein Arzt ist da wohl jetzt die Devise. Aber was macht Frau, wenn Sie selbst nicht mehr weiter weiß :neutral_face:? Die Einzige, die wirklich daran Interesse zu haben schien, mir zu helfen, war meine Hypnosetherapeutin, aber auch sie ist nicht ganz sicher, wo sie ansetzen soll und fängt bereits an, statt am Schlaf an meiner Lebensgestaltung arbeiten zu wollen :dotted_line_face:.

Danke Dir! :heartpulse:

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Unglaublich diese Ärzte :face_with_open_eyes_and_hand_over_mouth:
Was ist denn da los? Ich bin ehrlich entsetzt!

Was mir noch einfällt: warst du immer schon Geräuschempfindlich oder ist das erst in den letzten Jahren passiert?

Ich kann nur von mir berichten: früher konnte ich quasi n den Boxen in Clubs sitzen, je lauter desto besser, auf Festivals, ohrenbetäubender Motorenkrach am Nürburgring (Nordschleife, da sind wir selbst mit den Mopeds regelmäßig gecruised) usw, alles für mich null Problemo. Aber mit dem steigenden Stress und der Verantwortung im Job bin ich sensibler auf alles mögliche geworden und starke Geräusche schmerzen mittlerweile richtig in den Ohren.

Keine Ahnung, ob es dir hilft ggf auf die Stress-Ruhe Balance im Tag zu achten und öfter Auszeiten zu nehmen (aber ich glaube das machst du schon, wenn ich richtig gelesen habe)

Alternativ (und nur aus der Not heraus und bloss nicht immer!) wären Schlaftabletten eine Idee. Ich denke das krasse Schlaf Defizit könnte dadurch akut abgemildert werden. (Leider kenne ich mich mit Schlaftabletten überhaupt nicht aus, vllt wissen dazu andere hier mehr). Hat der Neurolge sowas nicht angeboten?

Und bei uns Frauen lohnt auch immer mal ein Blick auf die hormonelle Situation, dass da alles „im Lot“ ist.

Alternativ gibts auch noch das gute Glas Rotwein ab und zu, was die abendliche Schwere fördert.

Meine Tipps sind sicher das Ende der Fahnenstange, wenn sonst alle Mittel ausgeschöpft sind und nichts mehr geht.

Puh…ich wünsche dir von ganzem Herzen dass es dir bald besser geht. Ist sehr schlimm ohne erholsamen Schlaf :worried:

Vielen Dank für Deine Ideen, Lea :heartpulse:!

Ich war schon als Kind empfindlich, und Trittschall war auch damals ein Thema, allerdings war das früher nicht ganz so heftig, wie jetzt. Und unterwegs bin ich ganz gut mit Ohrenstöpseln zurecht gekommen.

Richtig „lustig“ wurde es in meiner Studentenwohnung, mit einem Nachbarn, der ständig unberechenbar laut geworden ist. Er hat z. B. um vier Uhr morgens gröhlend Fußball geschaut, und mit Freunden Tore gefeiert, indem er gegen die Wand gehämmert hat. Die Nachmieter haben Türen zugeknallt, Trittschall erzeugt, bei dem mein Kleiderschrank mitvibriert hat, die gesamte Nachbarschaft am wildem Sex teilhaben lassen, und lautstark, aber leider schief, gesungen. Das ging über viele Jahre so, und aufgrund psychischer Probleme war ich damals nicht in der Lage, umzuziehen oder mich durchzusetzen. Eine Therapeutin meinte, das wäre wohl „traumatisierend“ gewesen, sah sich aber nicht dafür zuständig, mit mir das vermeintliche „Trauma“ oder meine Schlafprobleme anzugehen. Statt dessen solle ich lieber mehr „unter Leute gehen“, und daran arbeiten, fröhlicher zu sein und weniger emotional zu reagieren, indem ich meine Bedürfnisse in sozialen Konfliktsituationen ein bisschen zurückschraube, schöne Aktivitäten plane, und meinen Tag strukturiere. Die „Therapie“ hat bei mir überhaupt nichts bewirkt, außer Frust, und dem Gefühl, unter Druck zu stehen und nicht verstanden zu werden. Das ist auch sonst meine Erfahrung in Bezug auf Psychotherapie. War alles sehr oberflächlich. Da bin ich mit Selbstbeobachtung und Selbstcoaching deutlich (!) weiter gekommen.

Ich denke also, es gibt eine neurologische Komponente (ich bin sensibler und kann Reize nicht oder schlecht ausblenden) und eine psychologische (negative Erfahrungen, Ängste und nicht ernst genommen werden), die irgendwie bewältigt werden müssten.

Das Paradoxe ist: je entspannter ich bin, desto mehr erschrecke ich mich und desto schlimmer sind für mich Störgeräusche. Im „hab Acht“–Zustand bin ich sozusagen mental darauf „vorbereitet“, gestört zu werden und werde nicht so sehr aus meinem Zustand herausgerissen. Streß scheint ansonsten für mich nicht so ein starker Modifikator zu sein.

Von Schlaftabletten und Alkohol habe ich mich bis jetzt distanziert, weil sie die Schlafqualität sogar negativ beeinflussen und ich nicht noch mehr Unruhe ins „System“ bringen möchte. Von Ersteren hat mir auch der Psychiater abgeraten aber vll. hole ich mir für einzelne Tage eine Notfall–Packung. Alkoholisiert schlafe ich gut ein, wache aber nach ein paar Stunden, und auch von Geräuschen, auf und dann geht gar nichts mehr. Wäre eher kontraproduktiv.

Hormone habe ich vor ein paar Jahren testen lassen. War wohl alles einigermaßen im Normbereich.

Dankeschön liebe Lea :sunflower:!

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Sowohl ich als auch meine Frau und meine schwiegereltern hatten das gleiche Problem mit dem schlafen. Bei uns half mehr Lüften im Schlafzimmer. Und zwar nicht einfach den Tag über und dann später zu machen oder einfach gekipptes fenster.

Das einzige was sofort ab dem ersten Tag geholfen hat war mit einem rohrventilator und einem schlauch direkt von draußen frische luft direkt zum Kopfende des bettes zu transportieren und sich damit nachts leicht anblasen zu lassen.

Hätte ich nicht gedacht aber es hatte sofort funktioniert und seither sind wir alle auch viel früher morgens fitt.

Davor hatten wir schon alles mögliche versucht aber nichts hatte geholfen. Am anfang kam es uns noch etwas kalt vor. Zwischenzeitlich merken wir nicht mal mehr wenn minus grade im Schlafzimmer sind. Seither schläft jeder von uns auch durch und geschnarcht hat seither auch niemand mehr von uns. Auch die empfindlichkeit wegen geräuschen oder licht in der nacht ging nach ein paar tagen vollständig weg.

Auch wenn das völlig abwegig klingt, es ist auf jeden fall einen Versuch wert. Ich selsbt hätte vor 6 monaten niemals geglaubt dass das hilft, aber seit 6 monaten hatte ich keine einzige schlaflose nacht mehr. Und rausgefunden haben wir das nur durch zufall.

In amazon gibt es so kleine rohrventilatoren mit drehzahlregelung in 100mm oder 150 mm durchmesser mit den passenden schläuchen von ac infinity. Die sind dafür perfekt da man die drehzahl eben runter drehen kann und die dann recht leise sind. Speziell zu anfang wenn man das zum ersten mal versucht und man noch etwas geräuschempfindlich ist macht das absolut sinn. Ein ende aus dem fenster hängen, das andere zum bett und dann direkt leicht anblasen lassen. Wenn man wegen pollen oder viren oder der luftqualität draussen bedenken hat, kann man noch einen aktivkohlefilter dazwischen hängen.

Ist auf jeden fall einen versuch wert!

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Ich bekam vor einigen Jahren durchschlafstörungen. Und ich bin mir sicher, dass manchmal, nicht immer, ich wegen (leisen) Geräuschen aufwache. Dadurch hatte ich auch teilweise wochenlang nur 3-5 Stunden Schlaf in der Nacht und die Tage waren die Qual.

Mir hilft Quetiapin, 25 mg. Es ist off Label und soweit ich es verstanden habe, geben Studien keinen Nutzen für den Schlaf her, aber bei mir ist die Wirkung eindeutig. Ich hatte zwischendurch 2-4 Wochen opiramol genutzt, aber da hatte ich genau dasselbe Problem wie vorher ohne medis. An sich will ich gerne auf etwas weniger potentes Wechseln oder auch gar keins mehr brauchen. Aber noch hilft es mir am besten, daher bleib ich dabei.

Einmal hatte ich aus Versehen die Tablette Quetiapin am Tag genommen (musste an dem Tag eh nicht arbeiten) und der Tag war gelaufen, so „betäubt“ hatte ich mich noch nie gefühlt. Keine Ahnung, unter welchen Bedingungen Menschen höhere Dosen brauchen und damit kann man einen echt gut ruhig stellen.