Schlimme nervosität Medikamenteinstellung - Medikinet retard

Ich habe vor ein paar Wochen Medikinet adult angefangen. (10 - 40 mg) Bei 10 mg habe ich zuerst nichts gemerkt, nur dass ich mich euphorisch gefühlt habe und plötzlich normal lesen konnte. Doch als ich nach ein paar Tagen auf 20 mg erhöht habe, war es als hätte ich 4 Espresso auf leeren Magen getrunken. Ich war ganz hibbelig und nervös, hatte herzrasen und fühlte mich furchtbar.

Es war immer so dass es mir am morgen sehr gut ging und ich mit der ganzen Energie motiviert war und viel arbeiten konnte, doch gegen mittag war es als wäre die Energie zu viel für meinen Körper und er wüsste nicht wohin damit. Ich konnte nichts tun, nicht mal spiele spielen weil es sich so furchtbar angefühlt hat.

Ich dachte es geht weg sobald sich mein Körper dran gewöhnt oder die Dosis höher wird, doch es wurde teilweise noch schlimmer. Mein Arzt meinte ich könne weiter machen aber das hat mir irgendwie angst gemacht und ich habe die medikamente nach eineinhalb Wochen schon abgesetzt.

Noch dazu, fühlte ich mich so selzam. Als wäre ich von meinem Körper abgelöst und er macht die ganze Arbeit alleine aber ich bin abwesend. Alle meine lieblings Aktivitäten fühlten sich plötzlich an wie die selbe grau stufe oder jede andere normale aktivität wie Essen oder Zähne Putzen. Die Tage sind alle ineinander verschwommen. Das war der eigentliche Grund wieso ich die Medikamente abgesetzt habe. Ich hatte Angst dass es für immer so verändert und alles sich so gleich anfühlt.

Nach einer Woche pause, habe ich mich heute entschieden nochmal 10 mg zu nehmen und zu schauen wie ich damit klar komme und genau zu dokumentieren wie ich mich fühle.
Am morgen fühlte ich mich sehr sehr gut, ich war plötzlich so sorglos und einfach nur innerlich zufrieden da zu sein wo ich bin. Ich habe mich im Moment gefühlt, hatte auch keine Angst mehr das Haus zu verlassen und ich war sehr extrovertiert. Es war der schönste morgen seit langem. Dann gegen mittag, 3-4 std nach einnahme, fühlte ich mich plötzlich wieder so hibbelig und furchtbar nervös als wäre es zu viel. Zur selben zeit war ich erschöpft und mein Körper fühlte sich unbeschreiblich seltzam. Ich musste mich ins Bett legen um meinen Puls und Körper zu beruhigen damit ich nicht an die decke gehe. Als das Gefühl nach so 2-3 stunden gegen 16 uhr dann wieder langsam nachgelassen hat, fühlte ich mich wieder super Motiviert und glücklich, ich hatte echt lust und spaß daran plötzlich Sachen zu tun vor denen ich mich lange gedrückt habe und war/bin wieder sorglos und zufrieden.

Bevor mir die Medikamente verschrieben wurden, wurde kein EKG oder Blutbild oder sonst irgendwas gemacht. Nur Gewicht und Größe gemessen.

Ich möchte den Medikamenten echt eine chance geben. Ich habe mich einerseits so glücklich gefühlt und kann so viele Dinge mit euphorie tun. Andererseits fühlt es sich manchmal an, als wäre ich auf Autopilot und ich habe keine aktive Entscheidung darüber welche Aktivitäten ich unternehme und meine Kreativität und mein ganzes Innenleben ist weg. Vor allem besorgen mich aber diese paar Stunden folter, jedes mal 2-4 stunden nach der Einnahme. Ich habe Angst, dass es nicht weggeht und ich mir das umsonst antue.

Ich würde mich sehr darüber freuen zu hören ob jemand Erfahrung damit hat und eventuell weiß ob die agitiertheit und perönlichkeits „Unterdrückung“ mit der Zeit weggeht, oder so bleiben kann. Mein Arzt hat mir bei Nachfrage keine so wirklich klare Antwort gegeben, aber ich werde mich mit ihm in Kontakt setzen.

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Hallo und herzlich willkommen!

Es klingt als hättest du beim ersten Mal viel zu schnell gesteigert!

Isst du genug zur Einnahme?

Das Medikament wirkt normalerweise zwischen 5-6 Stunden, kann auch kürzer sein. Wichtig ist ausreichend zur Einnahme zu essen und kein Koffein zu trinken.

Nach der Wirkung kommt der Rebound.

Das war dann wahrscheinlich der Rebound.

Auf jeden Fall solltest du die Dosis nicht steigern im Moment. Langsam daran gewöhnen.

Kein Koffein!

Vielen Dank für die Antwort! :slight_smile:

Ich esse immer Müsli und ein dickes Sandwich und nehme die Medikamente dann mit dem letzten Schluck/Bissen.

Am Anfang habe ich Kaffe getrunken, aber dann schnell die wirkung bemerkt und auch direkt damit aufgehört. Das Gefühl war noch da, allerdings nicht so schlimm wie mit Kaffe.

Vielen lieben Dank! Ich habe den Medikamenten Plan meines Arztes befolgt, doch dann werde ich es nochmal viel langsamer angehen.

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Wie war denn genau der Plan vom Arzt?

Hallo Steinesser,

das liest sich, als hättest du einen starken Rebound. Der könnte nach einer Weile besser werden, aber langfristig solltest du ohnehin eine zweite Dosis nehmen, denn eine Kapsel reicht ja nicht über den Tag.

Der Zeitpunkt für die zweite Dosis muss dann rechtzeitig vor dem Nachlassen der ersten liegen, um den Rebound gar nicht erst stattfinden zu lassen. Und die zweite Dosis sollte dann etwas geringer ausfallen, ansonsten verschiebst du den Rebound nur nach hinten.

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Tag 1-3 /10mg

Tag 4-6 /20 mg

Tag 7-9 /30 mg

Tag 10+ /40mg

Das ist zu schnell. Damit würde es mir auch schlecht gehen.

Nur eine Dosis am Tag?

Ich würde es langsamer machen. Und wenn Nebenwirkungen auftauchen natürlich nicht steigern sondern erst warten oder nochmal einen Schritt zurück gehen.

Möglichst bald zwei Dosen an einem Tag. Günstig ist es wenn die zweite Dosis niedriger als die erste ist.

Zum Beispiel 20-10-0

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Nicht nur langsamer, also mindestens 5, besser 7 Tage für die nächste Dosis.

Sondern auch nicht so bald so viel. 40 mg Medikinet Retard Einzeldosis kann man nehmen, ich tue es (morgens) auch, aber zu diesen Dosen kommt man frühestens im dritten Monat, finde ich.

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Vielen Dank, ich werde es so probieren. Ich nehme nun schon länger 10 mg, allerdings ist der rebound effekt immernoch täglich da und gleich stark. Das macht mir ein wenig Sorgen. Er hilft mir physisch zu arbeiten, allerdings nicht wirklich mich zu fokussieren. Kommt das eventuell erst wenn ich die Dosis erhöhe oder sollte ich davon schon etwas spüren?

Wisst ihr zufällig auch, was Indizien dafür sind, dass man das Medikament wechseln sollte? Ich würde gerne wechseln, da ich das Gefühl habe, dass es nicht zu mir passt. Doch kann auch sein, dass ich einfach zu voreilig bin und mir der rebound angst macht. Allerdings wäre für mich die Konzentration wichtiger als das physiche arbeiten.

Vielen Dank für die Hilfe!

Den Rebound kann man reduzieren wenn die zweite Dosis niedriger ist.

Oder auf ein anderes Präparat wechseln.

Hier habe ich mal erklärt, welche Präparate mit Methylphenidat in D für Erwachsene zugelassen sind und was die wichtigsten Unterschiede sind:

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