Schulverweigerung in der 2. Klasse

Ich habe das auch schon öfter erlebt und kann dich gut verstehen.

Ich habe sogar von einem Arzt zu hören bekommen, dass es an uns liegt, da die Medis nicht helfen, so wie erwartet :woman_facepalming:

Ich kann es inzwischen nicht mehr hören, Kind MUSS zum Sport, Kind MUSS soziale Kontakte knüpfen und ich soll zusehen und das umsetzen. Sie haben doch keine Ahnung, was wir alles versuchen und durchmachen.

Such weiter, es gibt Leute und Stellen, die einen verstehen und zumindest versuchen zu helfen. Es ist aber ein langer Weg.

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Oh man, ich kann dich so gut verstehen!
Fühl dich einmal ganz lieb in den Arm genommen oder was auch immer dir jetzt helfen würde!

Nein, ihr seid nicht das Problem! Ihr seid diejenigen, die am besten euer Kind verstehen.
Ihr seid Eltern, die sich Sorgen, die Ursachen und Lösungen finden wollen.
Ihr seid Eltern, die trotz ihrer eigenen Ängste immer wieder für das Kind einstehen.

Auch wir haben die Erfahrung gemacht, dass erstmal wir als Problem gesehen wurden. Aber diese Leute haben einfach absolut keine Ahnung davon, was Neurodiversität im realen Leben bedeutet.
Was es für ein Kind bedeutet, für eine Famiie und was es für selbst betroffene Eltern bedeutet.
Lasst euch nicht einreden, dass ihr dabei das Problem seid.

Eure Freundin hat recht, jetzt müssen erstmal positive Erfahrungen in der Schule gesammelt werden.
Ich finde es großartig, dass du mit in den Unterricht konntest! Somit gab es einen erfolgreichen Schulbesuch!

Ob ein Belohnungssystem hilft musst du schauen… wenn es wirklich so ist, dass eure Tochter auch das PDA-Profil hat, kann das durchaus auch nicht funktionieren. Kann auch sein, dass Wochenziele zu langfristig sein.
Problem bei PDA und Belohnungssystem: Angst vor Versagen, nicht Erreichen der Belohnung ist gleichzusetzen mit Versagen, dann lieber gar nicht erst versuchen.
Letztlich ist das beste Belohnungssystem kein Belohnungssystem. Die Erfahrung selbst sollte die Belohnung sein. Also die positiven Erfahrungen in der Schule.
Wenn es bei euch aber funktioniert, dann ist das natürlich super. Ich will nur etwas Hintergrundwissen geben, falls es nicht klappt.

Du bist keine schlechte Mutter, nur weil du zu Weihnachten keine Kekse mit deinem Kind backst!
Du leistest dafür ganz andere Dinge. Du bist jeden Tag für deine Kinder da und unterstützt sie wo du nur kannst.

Wir machen auch nicht so viel Zeug mit unseren Kindern und zumindest meine zwei sagen mir oft, dass sie sehr zufrieden mit uns als Eltern sind. Sie sehen, wo wir uns bemühen und einsetzen und das ist ihnen wichtig. Wenn deine Tochter mal größer ist wird sie dir bestimmt das selbe sagen :heart:

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Bei uns hat das Belohnungssystem auch entweder gar nicht funktioniert oder nur eine Woche, solange es neu war.

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Hallo @Feloidea, die Situation klingt wirklich belastend.

Ich habe den Thread nur überflogen, und vielleicht habe ich es übersehen, aber ich frage mich was sagt denn deine Tochter?
Hat sich jemand mal in einem ruhigen Moment mit ihr die Zeit genommen um sich ihre Sorgen anzuhören?
Möglicherweise lässt sich dann auch eine gute Lösung finden, und zwar mit ihr zusammen.
Kinder sind sich oftmals des eigentlichen Problems bewusst, sagen aber im ersten Moment etwas anderes. (Ist ja bei Erwachsenen auch meistens nicht anders)

Im stressigen Alltag geht es leider oft unter dass man den Kindern wirklich die Möglichkeit gibt sich zu äußern, weil man so sehr darum bemüht ist eine Lösung zu finden.

Das einzige was ich hier raus lesen konnte war, dass sie ein Problem mit dem Verhalten der Lehrerin hat, und das auch schon lange.
Sollte das tatsächlich der Grund sein warum sie nicht mehr zur Schule möchte, könnte sie, sofern möglich, die Klasse wechseln oder sogar die Schule.
Da ist vielleicht mittlerweile einfach die Chance für die Lehrerin vertan, es ins Positive umzuwandeln, ohne das Kind weiter zu quälen. Als Pädagogin sollte sie sich das eingestehen können.

Vielleicht kann sich jemand, am besten jemand dem sie vertraut und der sich bisher nicht in die Schulproblematik eingemischt hat und sie auch unter Druck gesetzt hat, mit ihr unterhalten.

Ihr erklären dass sie gesehen wird, dass ihr alle helfen wollen, und warum sie nicht zur Schule gehen möchte.
Sobald sich das Problem herausgearbeitet hat ist es es manchen Kindern auf Nachfrage sogar möglich selbst Lösungsvorschläge zu überlegen. („Was denkst du was sich ändern muss damit Problem XY nicht mehr so ist?“)

Und bitte, bitte, versucht euch ein bisschen zu entspannen. Wenn man aus Verzweiflung sein Kind auf den Po haut, ist das offensichtlich nicht okay, und macht die Situation für alle nur noch schlimmer.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft.:heart:

Ps. Ich habe mich, allerdings erst in der weiterführenden Schule, auch manchmal im Treppenhaus versteckt, bis Mama weg war.

Edit: mir ist bewusst dass der Druck von außen kommt. Angst zu haben dass einem die Kinder weggenommen werden könnten etc. Das ist natürlich auch absolut nicht in Ordnung. Leider ist unser System an vielen Stellen zum kotzen, aber wir können daran nicht mal eben etwas ändern.

Ich habe übrigens keine eigenen Kinder, spreche aus Erfahrung aus meiner Arbeit in der Kita, als ungelernte Kraft.

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Hallo Feloidea,
ich kann mich so gut in deine Lage versetzen, einfach zum Heulen eure Situation.

Ich finde es aber so toll, dass du mit deiner Tochter zusammen in die Schule gehst! Macht ihr das jetzt regelmäßig als Eingewöhnung?

Vor etwa 2 Jahren war ich an einem ähnlichen Punkt, an dem du jetzt bist. Man merkt einfach, dass die Erziehung für das Verhalten des Kindes verantwortlich gemacht wird. Und wenn man noch nichts über ADHS/ASS weiß, kann man es sich selbst nicht erklären und stellt alles in Frage.

Wie gut also, dass du schon davon gehört hast. Jetzt musst du nur noch verinnerlichen, was es bedeutet, ADHS / ASS zu haben - für deine Tochter und vielleicht auch für dich. Das ruckelt ordentlich am Selbstbild, war für mich aber unglaublich befreiend.

Dass andere Menschen kein Verständnis für eure Situation haben, wird wahrscheinlich erstmal so bleiben. Man kann es ihnen nicht mal vorwerfen, ich habe früher genauso gedacht über diese ungezogenen Gören mit ihren unfähigen Eltern😋. Ich bin so froh, nicht mehr so denken zu müssen und gleichzeitig drüber stehen zu können, wenn andere es tun.

Ich wünsche dir so sehr, dass du dir jetzt die Zeit nehmen kannst, das Verhalten deiner Tochter zu verstehen. Das könnte dir das nötige Selbstbewusstsein geben, hinter dir und deiner Tochter zu stehen. Und ich hoffe so, dass es mit der Diagnostik voran geht. :heart:

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Hallo Tagträumerle,

wir reden generell sehr viel mit ihr, über ihre Gefühle, über unsere, sie weiß auch, dass wir ein sehr ähnliches Problem haben wie sie und ich glaube, das hilft ihr etwas. Wir arbeiten auch Streits miteinander auf und entschuldigen uns, wenn etwas nicht fair war.
Wenn wir sie fragen, was wir machen könnten, dann würde sie nicht mehr in die Schule gehen wollen, das ist aber nicht gerade DIE Lösung :sweat_smile:.

Heute ist es schon sehr viel besser gelaufen. Ich mache ihr auch morgens keinen Druck mehr, wenn wir etwas zu spät kommen, dann ist das eben so.
Heute bin ich auch direkt besser in den Tag gestartet, weil es so gut lief.

Und wir haben gestern Abend die Nummer der Psychotherapeutin bekommen von der Schulpsychologin und ich habe heute Vormittag angerufen und wir haben einen Termin zum 28.10. zur ersten Diagnostiksitzung von fünf. Da werde ich mich auch mal vorbereiten so gut es geht. Den ersten Termin haben wir gemeinsam, den zweiten hat sie nur mit unserer Tochter und den dritten nur mit uns. Ich bin gespannt, wie schnell wir da jetzt vorankommen werden.

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Hey, das ist ja super! Herzlichen Glückwunsch, dass es plötzlich so schnell geht mit der Diagnostik! Da hat es sich ja vielleicht sogar gelohnt, dass du so einen verzweifelten Eindruck auf die Schulpsychologin gemacht hast :yum:…auch wenn du dich nicht so richtig ernst genommen gefühlt hast, das Ergebnis zählt :blush:

Man, ich freue mich richtig für euch und bin gespannt, wie es weiter geht :grinning:!

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Ach die Schulpsychologin war nicht das Problem, die hat uns schon sehr ernst genommen :blush:. Ging nur um die Lehrerin und Schulsozialpädagogin, was das nicht erntsgenommen angeht.

Ich schaue mir übrigens auch gerade die Liste an, welche ich mir von adxs hab schicken lassen, mein Internet geht heute endlich mal wieder und somit kann ich am PC schauen :grin:

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hast du denn dein kind gefragt woran es liegt?
kein spaß?
keine lust?
lehrer nerven?
Also es gibt unzählige gründe warum ein kind nicht in die schule gehen möchte… Wie gut die beziehung zwischen euch beiden ist kann ich natürlich nicht beurteilen aber es ist definitv einfacher wenn man vom eigenem kind gemocht wird und miteinander viel zeit verbringt/hat.

Ich würde mir über irgendwelche ämter keine sorgen machen, solange du nirgendswo unterschreibs und dir von diesen mafias die voll geil darauf sind familien zu zerstören nichts einreden lässt wird garnix passiern.

finde erstmal heruas woran es liegt und verbring einfach einbisschen zeit mit deinem kind.

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Das sind tolle Neuigkeiten! Glückwunsch!

Was ich aber trotzdem nochmal fragen möchte:
Was sagt denn nun eure Tochter, warum sie nicht gern in die Schule geht?

Vielleicht kann man da jetzt schon ein bisschen helfen. Ist es ihr zu laut? Weiß sie die Abläufe nicht? Ist es ihr zu leicht? Fühlt sie sich schnell angegriffen von der Lehrerin?

Es sind die vielen negativen Rückmeldungen, die sie erhält, vor allem von der Lehrerin, sie hat Angst ermahnt oder geschimpft zu werden und hat sich da so reingesteigert.
Die Woche lief es aber echt gut, sie hat sich sogar zu einem Jungen gesetzt, der höchstwahrscheinlich auch ADHS hat und die beiden wollen sich gegenseitig helfen und bisher funktioniert das ganz gut, habe dazu auch eine positive Rückmeldung der Lehrerin bekommen, die es auch ganz toll findet, wie feinfühlig sie ist. Daheim ist es auch besser geworden. Ich hoffe es bleibt so, ich muss nur mit der Nachmittagsbetreuung noch reden, gestern kam sie ganz aufgelöst heim, weil sie geschimpft wurde, weil sie nach Hause gehen sollte, sie aber irgendwie noch ihrer Freundin irgendwie helfen wollte oder irgendwas. Vielleicht wird es besser, wenn ich ihnen sage, wie sensibel sie ist und wie schlimm sie sowas aufnimmt, sodass sie da etwas mehr Einfühlungsvermögen bekommen.

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Das sind so wunderbare Neuigkeiten! Ich freue mich sehr für euch!

Die Problematik der höheren Sensibilität auf Kritik kennen wir hier auch.
Das wurde aber besser, als sich im Allgemeinen viel bewegte. Also in Richtung Diagnostik, Akzeptanz, Verstanden-werden und so weiter.
Da seid ihr auf dem richtigen Weg!

Ich wünsche euch weiterhin alles Gute!

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Vielen Dank :blush:. Ich habe auch das Gefühl, dass es ihr viel bringt, dass wir sie verstehen, sie sich besser versteht usw. Lesen gerade „Lotte, träumst du schon wieder“ da erkennt sie sich auch stark wieder und freut sich, nicht alleine zu sein.

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Zum Thema: Du bist schuld.

  1. Klar, bist du schuld. Mütter sind grundsätzlich an allem schuld. Von der Ernährung in der Schwangerschaft, dem (Nicht)Stillen, der Spielzeugwahl, Zähne putzen, Unfälle, Schwimmkönnen, Höflichkeit, Geräuschpegel. Grundsätzlich an Allem! Du bist übrigens auch schuld, wenn deine Tochter fröhlich ist und gut schläft, wenn sie was gerne isst und laut lacht, wenn sie phantasievoll spielt und mit leidenden Wesen mit leidet, wenn sie dir ihren Kummer erzählt und dich zum Kuscheln aussucht, dass sie gesund rumspringt und Sprechen kann. Jedes „Bitte“ ist auf dich zurück zu führen und jedes „danke“. Du bist toll! Unter anderem, weil Du schuld daran bist, dass es diese tolle Tochter überhaupt gibt. Drück sie fest von mir!

  2. Die Schuldfrage ist vollkommen wurscht! Bei der Frage, wie man einer Schülerin hilft, stellt sich die Frage, inwieweit Eltern mitwirken können, nicht ob sie schuld sind. Die Frage ist nicht, wie ist es dazu gekommen, dass dieses Kind so schwierig ist, sondern welche Ressourcen hat dieses Kind, dass wir sie doch fröhlich beschult bekommen. Wie bekommen die Beteiligten das zusammen hin.

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Falls noch wer hier liest. Wir haben heute ihre Diagnose bekommen, natürlich ADHS, jetzt müssen wir schauen, dass wir vielleicht einen früheren Termin als März für die Medikation bekommen…
Ich glaube auch immernoch, dass Autismus bei ihr eine Rolle spielen könnte, heute war sie das erste Mal die Woche in der Schule und ihre Lehrerin schrieb mir wie es lief. Auszug:

Blockzitat
Zu Beginn war es sehr schwer. Anabelle wollte gar nicht ins Klassenzimmer. Ich konnte sie dann dazu überreden, sich hinten auf den Boden zu setzten. Dort lag sie dann die ersten beiden Stunden, fast apathisch und hat sich gedreht und gewälzt. In der Essenspause kam sie an ihren Platz und man merkte, dass es besser wurde. Auch die anderen Kinder waren sehr nett und hilfsbereit. Sie hat die Pause dann am Lehrerzimmer vorne verbracht, da sie nicht nach draußen wollte. In der 3. und 4. Stunde saß sie an ihrem Platz, hat sogar ein wenig mitgemacht und sich in HSU zum Thema Gemüse gemeldet

Oder ist sowas auch bei ADHS der Fall?

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Ich weiß nicht, ob das auch bei adhs der Fall sein KANN, aber es klingt für mich eindeutig so, als solltet ihr ASS dringend auch abklären lassen, stimme dir da absolut zu! Ich hoffe, ihr findet wen, die*der sich mit ASS bei Mädchen und dann im besten Fall auch noch mit der Kombi adhs+ASS auskennt (da die beiden sich gegenseitig recht gut überdecken können, was das Erkennen schwieriger macht), das ist ja leider nicht so einfach :see_no_evil:

Aber tolle Lehrerin, dass sie das alles auch ohne Diagnose so „zulässt“, das ist ja leider nicht selbstverständlich.

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Ich fürchte auch, dass wir das abklären sollten und dass die Suche nach einem Spezialisten schwierig wird… aber irgendwie wird das schon.

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Halte ein Abklären von ASS auch für sinnvoll.
Bis dahin kann jetzt aber nach PANDA Strategie gearbeitet werden und dazu eine Einzelfallhilfe (oder Schulbegleiter, je nach Bundesland) beantragt werden. Diese kann emotionale Stabilität geben, Impulse geben (Ordnung halten, Zeiten einhalten, Routinen aufbauen etc.) und generell den Schultag erleichtern. Auch das wird dauern, also Beantragung und so, würde ich aber anstreben.

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