Schulverweigerung, LRS, V.a. ADS

Ich kann zum Rest mangels Erfahrung nicht viel beisteuern, aber bzgl einschlafen kann ich Melatonin empfehlen. Ohne braucht meine Tochter ewig, mit schläft sie verlässlich innerhalb kürzester Zeit ein.

Danke :smiling_face: als Spray oder wie nimmst die das?

Wir hatten es schon als „Gummibärchen“, momentan hat sie ein Spray, funktioniert beides gut. Wichtig ist halt in ihrem Fall nur, dass es zumindest 1mg Melatonin ist.

Nachdem es bei 20mg retard morgens und 5mg unretardiert mittags den übelsten Rebound am Abend gab inklusive krasser Einschlafprobleme über Stunden hat die Ärtzin heute vorgeschlagen Kinecten 36mg zu probieren.

Zusätzlich Melatonin am Abend.

Hat jemand Erfahrung mit Kinecteen und kann mir Meinungen sagen?

Hallo,

das ist aber eine ziemlich holprige Achterbahnfahrt…

Erst 5mg unretardiert mit Lücke von vermutlich ca. 09:30-Mittagessen und dann ab ca 16:00 am Nachmittag und Abend ohne alles…?

Das ADHS ist doch nicht nur in der Schule…

Und jetzt - hoops! - gleich die doppelte Dosis (weil Retard)… wie lange wirkt das denn bei deinem Sohn?

Bei 20mg sollte er dann schon eine halbe Stunde vor Wirk-Ende die Nächste nehmen. Sonst gibts nen unnötigen Rebound vor dem Mittagessen.

Wenn es nicht bis zum Mittagessen reicht, könnte man die erste Kapsel vielleicht auch noch später geben?

Eigentlich höre ich immer, dass auf 20mg mittags 10mg folgt…

Mein einer Sohn nimmt 20mg-15mg- und im späten Nachmittag nochmal 5mg.

Zum Einschlafen nimmt er auch Melatoninspray.

Die 5mg untetardiert morgens war nur zum eindosieren. Wurde dann stetig gesteigert und dann kam 20mg retard. Die 5mg unretardiert mittags kamen dann zusätzlich, da der nachmittags rebound so schlimm war.
Die Medigabe mittags hat es dann aber nur nach hinzen verschobenen und abends war es dann noch schlimmer wegen dem Einschlafen.

Zusätzlich schafft er es aktuell auch wieder nicht in die Schule😔

Die 20mg retard wirken ca 7 Stunden und die unretardierten 5mg mittags ca 3-4.

Schade

Kinecteen wirkt ca 10 Stunden, flutet langsamer an, hört auch sanfter auf.
Vielleicht wird es besser klappen.

Ich hoffe es. Bisher hatte ich das Gefühl, dass sobald die Medis anfangen zu wirken er sich besser für die Schule motivieren kann.

Wenn das neue Medikament lönger für die Wirkung braucht habe ich schon wieder bedenken.

Haben Montag einen Termin in der KJP bei der ambulanten Tagesklinik zur Beratung.

Manche nehmen morgens schon unretardierstes MPH zum starten, niedrig dosiert

Das klingt gut. Werde ich erfragen wenn es so nicht klappt.

Vielen Dank🤗

Huch, das mit dem Kinecteen hatte ich ganz überlesen…

Mein anderer Sohn nimmt Concerta, das ist wohl ähnlich wie Kinecteen. Es flutet auch relativ langsam am. Früher hat er auch mal Unretardiertes vorher genommen. Das war dann echt ganz gut so.

Da er jetzt ja parallel abends noch Atomoxetin nimmt, geht es morgens ohne Anschub mit Unretardiertem.

Er nimmt aktuell Concerta 36 morgens und im Anschluss Medikinet Retard 10mg.

Ich überlege, ob er nachmittags noch mal 5 mg Retard nehmen könnte oder das Atomoxetin nochmal ein bisschen erhöht wird.

Schön, dass bei Deinem Sohn die Mittel so lange wirken. Bei uns ist das irgendwie nicht der Fall.

Ein Rebound von 5mg Retard erscheint mir ziemlich unwahrscheinlich. Da würde ich eher auf Erschöpfung wegen Unterdosierung tippen, dadurch kann man sich ja auch sehr mies fühlen.

Wenn er morgens 20mg nimmt, dann wären 10mg Retard eigentlich der angemessenere Anschluss.

Vielleicht passt es dann ja mit dem Kinecteen irgendwie besser. Aber tendenziell erscheinen 5mg im Anschluss nach Erfahrungswerten etwas sehr wenig, beobachte mal gut, ob nicht eine Überanstrengung vorliegen könnte.

Aber doof, dass Dein Sohn wieder nicht in die Schule mag…

Wurde mal eigens nach Hochbegabung geschaut?

Denn bei den ADHS Tests etc wird ja nur die Minderbegabung ausgeschlossen - wenn man sehen will, ob eine Hochbegabung vorliegt, dann muss das nochmal separat getestet werden. Dazu evtl. mal umschauen und jemanden suchen, der sich mit HB Testung spezieller auskennt.

Teilleistungsstörungen sind ja bei HB auch nicht ungewöhnlich…

Und das Sozialverhalten kann auch ungewöhnlich sein…

Es wäre ja blöd, jetzt weitere Diagnosen einzufangen, wenn die Ursache eine andere ist.

Da kann es ja auch durchaus zu Schulabsenz kommen…

Mein Sohn geht jetzt auf eine Schule, die sich da spezialisiert hat auf HB Kinder, in der Regelschule unglücklich wurden, die Teilleistunsschwächen haben und dazu womöglich noch ADHS oder Autismus.

Leider gibt es da nicht so viele Schulen für die „Underachiever“ und so… und da wird auch noch sehr viel experimentiert…

Mein Sohn wollte auch in der 3. Klasse erstmals nicht mehr in die Schule gehen. Dann in der 5. wurde es sehr ernst, in der 7. kam ein Rückfall.

Er hatte ab der 5. Klasse keine richtigen Freunde in der Klasse.

In der neuen Schule hat er am ersten Tag einen richtigen Herzensfreund gefunden und versteht sich mit den anderen auch viel besser…

Ja also recherchier doch mal zum Thema HB, vielleicht tut sich da ja überraschend eine sinnvolle Fährte auf…

Vor ca 1 1/2 Jahren wurde eine LRS diagnostiziert und in der Diagnostik auch ein IQ Test gemacht, da wurde eine Hochbegabung ausgeschlossen.

Es gab auch nur eine Verdachtsdiagnose was ADS betrifft, da er laut der Psychologin sozial überangepasst war bei der Diagnostik.

Erst 2 Monate nach der Diagnostik ist hier alles eskaliert. Er hatte vorher auch schon Auffälligkeiten aber die komplette Verweigerung der Schule gegenüber, Traurigkeit, extreme Verhaltensweisen in der Schule, starke Unruhe und ständiges kauen am Dingen kam alles total plötzlich.

Er sagt immer egal wie sehr er sich anstrengt, er schafft es nicht die Anforderungen zu erfüllen.

Den meisten Druck macht er sich selbst dabei.

Was bedeutet denn dieses „ sozial überangepasst“ bei der Diagnostik?

Darunter kann ich mir grade nicht so recht etwas vorstellen… weshalb dann die Diagnose nicht richtig gestellt werden kann…

Es kann evtl. schon sein, dass manches mit guter Intelligenz kompensiert wird.

Hohe Begabung in Teilbereichen schließt ja nicht aus, dass man in anderen Bereichen weitaus schwächer ist…

Mein anderer Sohn, viel offensichtlicher ADHS-betroffen und Autist, hat einen Begabungstest gemacht, bei dem die Werte so weit auseinanderklaffen, dass der Test eigentlich „ungültig“ ist.

Er ist - mit einer nur mittelmäßigen Medikation aus zu wenig Atomoxetin und viel zu wenig Concerta - in 1/3 der Fragen bei 120, dann aber auch bei viele Fragen durchschnittlich oder unterdurchschnittlich. In der Summe ergibt das 110.

Aber es sagt doch auch, dass in Teilbereichen eine deutlich gute Intelligenz vorhanden ist.

Wir haben irgendwie immer das Gefühl, dass er ständig hin und her schwankt zwischen blitzschnell praktische und technische Dinge verstehen, dann aber handlungstechnisch völlig null Plan zu haben. Er könnte viele praktische Projekte super hinkriegen - aber irgendwie braucht er immer jemanden als „Assistenten“…

Diese Unfähigkeit zur Handlungsplanung ist ja ganz typisch für ADHS.

Und emotionale Labilität ja auch, mangelnde Frustrationstoleranz…

Und wenn in einigen Bereichen die Intelligenz total gut ist, aber das ADS einen ausbremst, das kann einen dann auch wahnsinnig machen und am Selbstwert nagen.

Dann wird man natürlich sehr unglücklich.

Es ist übrigens auch bekannt, dass man nach erstmaliger medikamentöser Behandlung des ADHS ziemlich traurig werden kann, weil man erst so richtig durch den Vorher-Nachher-Vergleich merkt, wie stark eingeschränkt man ist.

Das Allerschlimmste ist dann, wenn durch unretardierte Medikamente solche Lücken mit kleinen Rebounds entstehen und alles mal geht und mal nicht. Und das mehrfach am Tag.

Ist für mich kein Wunder, wenn es mit dieser Medikation keinen Durchbruch gab.

Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie jemand so einen Eindosierungsplan machen kann, wo die Medikamente doch bei jedem so unterschiedlich lang wirken…

Dieser Plan könnte exakt auch mit diesen mg-Angaben mit Medikinet Retard funktionieren. Aber dann nicht unretardierte rezeptieren…

Morgens unretardiert und dann als Angabe für die nächste Einnahme „mittags“… das ist ja logisch, dass da eine Lücke entsteht.

Und was ist mit nachittags und abends…?

Hausaufgaben ohne Medikation sind K**cke.

Spielen mit Freunden geht auch viel schöner unter Medikation, man kann ihnen besser zuhören, besser auf sie eingehen, besser in Ruhe einen Kompromiss aushandeln, hat mehr Geduld…

Wenn Concerta tatsächlich so lange wirkt bei deinem Sohn, braucht er vielleicht nicht unbedingt eine Anschlussmedikation.

Ansonsten könnte man wiederum bei einer Anschlussmedikation bei 5mg retard bleiben, weil es ja dann ab dem späten Nachmittag andere Anforderungen sind.

Wenn es nachmittags ab 14:30 oder 15:30 wieder schwieriger wird, würde ich um Anschlussmedikation bitten.

Dann schauen, ob 5mg reichen oder ggf. auch mal 10mg testen.

Natürlich immer mit dem Arzt besprechen…

Die Ärzte sind extrem empfindlich, was Eigenmächtigkeiten bei BTM-Medikamenten angeht.

„Sozial überangepasst“ wäre glaub ich dieses berühmte „Maskieren“, also soziale Kompetenzen vorspielen, die man eigentlich nicht intuitiv hat. Das macht die Diagnostik dann schwierig.

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Genau so ist es

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Bei seinem Papa (wir sind getrennt) maskiert er auch durchgehend.

Es ist extrem anstrengend für ihn eine längere Zeit dort zu sein.

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Was wären denn solche Verhaltensweisen?

In welchen Situationen?

Ich dachte, das „maskieren“ ginge erst bei älteren Kindern / Jugendlichen los…

Aber sehr sensible Kinder passen sich natürlich sehr gut an.

Ich kann jetzt nur von meinem Kind reden, aber die hat mit dem Maskieren schon im Kleinkindalter begonnen, also irgendwann zu dem Zeitpunkt, wo sie halt angefangen hat zu begreifen, wie die gesellschaftlichen Erwartungen an ein „braves“ Kind sind. Ich hab ihr das nie vermittelt, aber es kam leider von ganz allein ab einem gewissen Alter und im Zuge von Fremdbetreuung usw.

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Also wäre „gutes Benehmen“ eigentlich gleich „maskieren“…?

Hmmm… ich muss mal ziemlich nachdenken über mich als Kind, Erziehung, das Benehmen meiner Kinder…

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Er versucht immer alles richtig zu machen, sich an alle Regeln zu halten. Er ust nicht bei sich sondern immer nur damit beschäftigt was andere von ihm halten oder ihm sagen könnten was er falsch macht.

Weiteres Beispiel:
Er sagt mir ganz oft er möchte nicht zu seinem Papa und Familie. Sobald der Papa hier ist und wir drüber reden wollen verändert sich sein Gesichtsausdruck auf total neutral und er geht einfach mit als wäre nichts gewesen vorher.

Keine Wutausbrüche, Provokation oder sonst irgendwas in der Art.

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