Durch das Buch von Russell Barkley hab ich erkannt, dass ich tatsächlich keine (gedanklichen) Selbstgespräche führe (auch keine lauten), was für AD(H)S wohl typisch ist (also typisch, es nicht zu tun).
Kinder sprechen bis zu einem gewissen Alter aus, was sie gerade tun oder tun wollen, das Sprechen begleitet die Handlung. Sie planen auf diese Weise die Handlung und während der Ausführung hilft das Sprechen dabei, sich immer wieder darauf zu konzentrieren, was als nächstes gemacht werden soll. Ab einem bestimmten Alter wird dieses Sprechen dann nicht mehr laut sondern nur noch in Gedanken ausgeführt.
Bei AD(H)S-Kindern soll das nicht der Fall sein.
(Hoffe, ich habe das richtig verstanden und richtig wiedergegeben.)
Nun lese ich vom „Selbstinstruktionstraining“. Man soll während des Ausführens einer Handlung dies mit laut ausgesprochenen Worten begleiten („handlungsanleitend“). Mit der Zeit und nach einiger Übung soll dann dazu übergegangen werden, die Handlung nicht mehr laut sondern nur noch in Gedanken auszuführen.
Ich will das jetzt mal ausprobieren, z.B. mit so einfachen Handlungen wie Kaffee zubereiten oder Wäsche zusammen legen.
Hat jemand von euch davon schon mal gehört oder selbst das für sich trainiert? Und denkt ihr, dass das im Erwachsenenalter überhaupt noch zu lernen möglich ist?
Als ich von diesem inneren Sprechen las, hat es mich sehr erschreckt, festzustellen, dass ich das tatsächlich nicht tue. Ich denke zwar ununterbrochen irgend etwas, aber dieses sich selbst anleiten kenne ich überhaupt nicht. Kein Wunder, dass ich bei allem, was ich tue, so konfus bin und hin- und her springe oder dass ich etwas irgendwie anfange und dann merke, dass ich anders hätte anfangen müssen etc. pp. Es ist doch frustrierend, mit so einem Gehirn zu leben