Selbstmedikation bei AD(H)S

Hauptsächlich bin ich durch das Thema Selbstmedikation auf das Thema ADS aufmerksam geworden.
Ich finde auch, es ist gut wenn man sich darüber austauscht. Aber Gegenwind darf man auch nicht als etwas negatives sehen. Meistens sind es die Dinge die man nicht hören möchte, die am wertvollsten sind.

Der Umgang mit dem Thema muss aber in einem angebrachten Rahmen stattfinden.

Ja über Selbstmedikation soll man sprechen können , weil es ja auch ein typisches Merkmal ist. Ein ADHS Fachmann hat dies mit im Blick, dass stimmt und muss dann passend in der Medikation entscheiden

Wobei natürlich Selbstemedikation nicht gleich Selbstmedikation ist. .
Das schwierige hier war ja auch dass es um ADHS-Medikamente ging.

Aber nun „egal“ wir müssen hier halt die passende Form finden.

Ich hoffe @blauschwarz taucht wieder auf und das wir einen Umgang damit finden und sie sich weiter austauschen möchte .

Für mich ist Selbstmedikation, Selbstmedikation. Egal ob du nicht weißt, den Verdacht oder die Diagnose ADHS hast. Dabei ist auch egal welche Substanzen man als Hilfe nimmt.
Ich kann verstehen dass das hier in diesem Raum ein sensibles Thema ist, mit dafür vorgesehen medikamten zu experimentieren, aber das ist in meinen Augen ein subjektives Problem.

Das Problem an Selbstmedikation ist, wenn man es selbst in die Hand nimmt ohne externe Reflexion Haut man das hinten rum mit dem Ar*** um was man vorne rum aufgebaut hat.

Und wie @Anders es schon erwähnt hat. Man ist an der falschen adresse wenn der Facharzt das ganze nicht objektiv betrachten kann.

@Rocco
Es gibt schon einen Unterschied hinsichtlich der Selbstmedikation, nämlich die rechtlich unbedenkliche und die rechtlich bedenkliche. Letztere birgt auch das bei weitem höhere gesundheitliche Risiko.

Da bin ich ganz bei dir, aber rauchen, Koffein und Alkohol sind genauso ein gesundheitsrisiko wie alle andere Substanzen. In meinen Augen ist das auch ein Selbstmord auf Raten, genau deshalb suche ich mir ja Hilfe.

Aber warum ich einem Selbstmedikation mit illegalen Substanzen abraten kann ist, wenn du erwischt wirst kann dir dass den Boden unter den Füßen wegreissen.


Ja, aber bei Alkohol weiß man, was man zu erwarten hat, während man mit MPH, das ohne ärztliche Begleitung einfach „eingeworfen“ wird, medizinisch gesehen Russisch Roulette „spielt“.

Was haltet ihr davon, daß Thema Selbstmedikation in einem eigenen (neuen) Thread zu diskutieren? @Nanina hatte sich unter der Überschrift (s.o.) sicher etwas anderes vorgestellt… :wink:

Das ist aber nett dass wir jetzt hier weiter diskutieren dürfen :face_with_hand_over_mouth:

@Andromache
Ich möchte gar nicht abstreiten das es unbenklich ist MPH ohne ärztliche Verordnung einzunehmen, aber letztendlich hat alles was mit Selbstmedikation zu tun hat gesundheitliche Folgen.

Bei MPH ist man wenigstens noch auf seine Quelle angewiesen, diese Quelle sind auch zeitlich öfters erschöpft, dass es nichts mehr gibt, bei Alkohol sieht das ganz anders aus. Und wenn du eine Sucht entwickelst ist es sehr schwierig damit aufzuhören.
In jedem Supermarkt, Tankstelle, Kiosk steht Alkohol direkt an der ladentheke. Du wirst damit einfach konfrontiert weil du daran vorbei gehen musst.

Vielleicht muss man auch noch unterscheiden ob die Selbstmedikation unbewusst oder bewusst ablief bzw. abläuft.

früher Nikotin, das eine oder andere Feierabendbierchen und der Kaffee habe ich ja unbewusst im Bezug zu ADHS konsumiert.
Mit Beginn der Medikation war ja sofort der Kaffeekonsum und auch der Hype auf das Feierabendbierchen wie von Geisterhand weg. Hab ja auch erst da was von dem Thema Selbstmedikation gehört. Einige hatten das ja auch unbewusst mit Cannabis.

Nehme ich kein MPH, trinke ich schnell wieder mehr Kaffee , aber in dem Sinne ja nicht bewusst wegen ADHS sondern so wie er mir auf der Arbeit zur verfügung steht.

Besorgt man sich einfach so Canabis, konsumierT es gezielt wegen ADHS ist es eine bewusst gewählte Selbstmedikation
Nutzt man spezielle starke Kaffeeprodukte gezielt in bestimmten Situation wegen ADHS, ist es in dem Sinne auch eine bewusst gewählte Selbstmedikation

Besorgt man sich illegal MPH verhält es sich ebenso. der Unterschiede ist, das MPH in dem Falle ja auch noch ein Medikament ist, wo es dann auch noch quasi doppeldeutig ist.
Eine Aspirin einzunehmen ist ja in dem Sinne auch Selbstmedikation.

Ebenso kann man MPH ja nicht mal ebenso unbewusst zur Selbstmediaktion anwenden. Kaffee , Alkohol , Bier, Zigaretten und zum Teil auch Canabis, da rutscht man ja eher so herein.

Heyho,
danke fürs Verschieben in ein eigenes Thema.

@alle & Nelumba_Nucifera
ich bin nicht jeden Tag hier online, vor allem zur Zeit nicht, die Sonne scheint so schön :slight_smile: Das hat also gar nix mit euch zu tun, wenns n Tag länger dauert bis ich antworte…

Es tut mir leid, wenn meine Reaktion zu heftig war für euch. Ich bemühe mich eigentlich sehr, niemanden zu beleidigen und stattdessen zu beschreiben, was etwas mit mir macht und um Veränderung zu bitten. Es ist mir nur offensichtlich nicht gelungen.

@UlBre
ich möchte mich bei dir entschuldigen. Es war nie meine Absicht, rechtliche Schritte für dich oder das Forum zu riskieren.
tatsächlich hatte ich darüber nachgedacht, ob das okay ist, so offen darüber zu sprechen. Da an anderer Stelle im Forum offen über Drogensucht gesprochen wird, nahm ich an, dass es okay ist. Das war eine falsche Einschätzung. Sorry!

Das was du danach schreibst, das geht mir nicht so ganz rein. Ich verstehe den Ansatz. Aber wie geht es zusammen mit der Eigenverantwortung die jede*r hat?
Ich habe ja auch die Verantwortung, nicht alles zu glauben, was irgendwo geschrieben steht. Habe noch nicht so viel darüber nachgedacht, aber spontan wäre ich eher dafür, Medienkompetenz zu stärken als Forumsbeiträge aus zu großer Vorsicht zu zensieren.
Tatsächlich halte ich lieber einen Workshop über die Gefahr von Verschwörungstheorien. Kam schon vor.

@Nono
Das verstehe ich vollkommen. Es ist ja auch nicht normal. Und es nicht cool und es macht keinen Spaß. Und man kann das nicht einfach-so machen, denn es ist gefährlich.

Und ich bin dir dankbar, dass du auf den Umgangston hinweist. Vielleicht bin ich genauso „feinfühlig“ wie du :wink:

@Andromache
dein vorletzter Beitrag war sehr polemisch:

und im nächsten Post stellst du meine Kommunikation falsch dar. Ich habe durchaus eine sehr konkrete Frage gestellt. Es hat eine Person darauf geantwortet und dann ist die Frage in Vergessenheit geraten, weil die weiteren Sätze von mir im Vordergrund standen.
Aber macht das wirklich Sinn, dieses „Gespräch“ hier weiterzuführen? Das Ergebnis kann nur noch mehr Streit sein, wirklich konstruktiv ist das ist. Mal ganz abgesehen von dem Ton.

Um eines würde ich dich aber dennoch bitten wollen, und zwar ganz ernst gemeint – du hast geschrieben:


Ich verstehe ehrlich nicht, wo ich ausgeteilt habe. Ich möchte nicht austeilen, aber ich verteidige meine Grenzen. Wenn es dir die Zeit wert ist, dann wäre ich dir dankbar, wenn du mir schreibst, was du meinst. Hier oder als Nachricht. Danke.


Sehe ich auch so. Ich glaube, das hat zu Beginn dazubeigetragen, dass ich nicht gleich verstanden wurde.

@Anders @Rocco @Nelumba_Nucifera
Ich finde auch, dass eins sich darüber austauschen können sollte. Mir persönlich ist zum jetzigen Zeitpunkt ein bissl die Lust dazu vergegangen, verzeiht. Aber angesichts der krassen Wartezeiten finde ich es total gut, wenn Leute sich über ihren Kaffeekonsum unterhalten können und vielleicht auch Tipps geben, wie eins es schaffen kann, die Zeit zur Diagnostik zu überbrücken. Ich meine, es geht um JAHRE. Vor allem jetzt mit Corona :frowning:

Was das Gefährliche an Selbstmedikation angeht, finde ich, dass der Konsum von illegalen Drogen immernoch der gefährlichste ist, weil eins nie wissen kann, was wirklich drin ist. Das ist (wäre) anders, wenn die Drogen aus der Apotheke kommen. Letztlich ist es eine Frage der Definition, was Droge und was Medikament ist.

Stimme dir zu, @Nelumba_Nucifera, es gibt sicherlich beides, also unbewusste und bewusste Selbstmedikation.

Bis dann.

Danke für Deinen Beitrag, @blauschwarz. Coole Reaktion, finde ich! Ist wohl auch ein gemeinsamer Lernraum für Kommunikation hier, nicht nur für Inhaltliches. Mal ist es ein Kommunikationsversehen, mal jemandes Rejection Sensitivity, manchmal eine Mischung aus allem. Ich habe hier auch schon viel gelernt in dem Bereich und finde es niedrigschwelliger als offline.

Im Rückblick vermittelt mir der Blick auf - bewusste oder unbewusste - Selbstmedikationsversuche immer am meisten „Mitgefühl“ mit meinem Vor-der-Diagnose-Ich (und entsprechend auch mit anderen, die versuchen, sich irgendwie über Wasser zu halten).

Der Grad der Verzweiflung spiegelt sich z.B. in der Endphase in Nikotinpflaster-Versuchen (Stärke 3) als absoluter Nichtraucher, nachdem ich davon in einer Studie gelesen hatte. Es hatte zumindest Placebo-Einfluss, aber hat - wohl zum Glück - auch hinreichend heftige Kopfschmerzen mit sich gebracht. Als ich von dem Versuch einer Ärztin berichtet habe, konnte ich sehen, dass sie ab da den Leidensdruck besser einschätzen konnte. Da hatte ich sicher Glück, denn eine weniger empathische Reaktion hätte mich in die Flucht geschlagen. Es war mir alles ohnehin peinlich genug.

Und bei allem Schlauen, was man zu dem Thema mahnen und warnen kann: Je destruktiver die Versuche sind, desto ernster muss man sicher auch die Verzweiflung dahinter nehmen. Der eine hat Glück und ruft gerade da und dann an, wo in 5 Wochen ein Termin frei ist und der andere … hat das Glück eben noch nicht und verliert auf dem Weg den Mut.

Tim Ferriss hat mal mit einem Aufruf gesammelt, wie Betroffene sich ohne Medikamente zu behelfen versuchen: <LINK_TEXT text=„https://www.facebook.com/TimFerriss/pos … 7181172241“>Redirecting...</LINK_TEXT>

Von griechischem Bergtee bis mehr Sport und weniger Zucker ist wohl einiges im Programm, manches konstruktiver als anderes. Ich könnte immer noch heulen, dass ich verzweifelt genug war, mir lieber ein teures Nervengift aufzukleben als so weiterzumachen wie bisher.

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Hallo blauschwarz,

kommt mir irgendwie bekannt vor das mit der Selbstmedikation. Habe ich auch mal versucht, allerdinsg nicht mit btm.pflichtigen Mitteln, zumal das ja mit bzw. ohne Rezept auch eigentlich nicht möglich ist. Es sei denn, du hast es dir auf andere Weise beschafft, wofür deine Schilderung tatsächlich spricht. :wink:

Aber ist ja schon mal gut, dass du dich jetzt hinter die Diagnostik klemmst. Dazu kann auch auch ich dir wirklich nur raten, auch wenn es oft langwierig ist, wegen der Wartezeiten und so. Aber es lohnt sich. Zumindest kann ich das von meiner Seite aus sagen.

Irgendwie kommst „du“ bzw. kommt mir deine Schilderung mir bekannt vor und mir ist, als hätte ich sie in einem anderen Forum(?) schon mal unter einem anderen Nicknamen(?) gelesen? Also das soll jetzt nicht neugierig sein, obwohl ich ja (auch) neu hier bin und Neue von Haus aus (neu)gierig sind, falls das als Ausrede gilt? :wink:

Ich glaube, ich habe heute so einen Clown gefrühstückt, nicht zu ernst nehmen bitte! :stuck_out_tongue:

Hjertelig hilsen (herzliche Grüße),
Quadriga

danke! wobei ich trotzdem bissl verwirrt bin um welchen thread es eigentlich ging :lol:
(war das der ads/ass unterschiede-gemeinsamkeiten thread?)

ahh, das hirn! :oops:

@blauschwarz am meisten freue ich mich das du wieder da bist und ich habe mich über die Worte gefreut die du geschrieben hast. :slight_smile:
Natürlich habe ich mir trotzdem Gedanken gemacht wie es dir wohl geht und ob du gleich bei diesem Einstieg die Schnauze voll bekommen hast von ADHS-Foren, :wink: was ich ja gerade in deinem Falle voll Schade finde weil du echt in einer blöden Situation bist.

Für mich ist schon lange wieder alles ok und ich freue mich auf weiterem Austausch mit dir. :slight_smile:

@Elementary
Boah, huii, krass! Das mit den Nikotinpflastern. War vermutlich wirklich gut, dass du davon Kopfschmerzen bekommen hast, ist ja ein starkes Nervengift und dann auch noch starke Pflaster als Nichtraucher… huiui. Ja, aber ein gutes Beispiel für Leidensdruck und Selbstmedikation.

Danke für den Link! Ich bin gerade die 200 Beiträge durchgegangen und habe mir alles aufgeschrieben und recherchiert, was mir davon helfen könnte. Alles was mit besonderen Wirkstoffen zu tun hat, also pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel und Aminosäuren und so, werde ich nochmal in wissenschaftlichen Suchmaschienen eingeben. Und es war auch schön zu lesen, wie es andere Menschen so machen.

@Quadriga
ich weiß nicht so ganz, wie du das meinst? Also dieses ist das erste mal, dass ich in einem adhs-Forum schreibe, falls es das schon beantwortet.

Auch?

Genauso?

Ich glaube, das ist viel zu harmlos formuliert. Nein, nicht weil illegale Substanzen harmlos wären, es hat schon gute Gründe dass diese verboten sind.

Aber viel erstaunlicher ist, dass Alkohol und Tabak erlaubt sind! Ich habe in verschiedenen Quellen, die ich jetzt leider nicht aufzählen kann (müsste ich nochmal recherchieren), gelesen dass an den Folgen von Alkohol jährlich 74.000 und an denen von Tabak 111.000 Menschen sterben- allein in Deutschland!

Ich wollte nur noch mal klarstellen, dass jede Form der Selbstmedikation schädlich ist.
ABER: Die gesundheitlichen Schäden, die Alkohol und Nikotin verursachen können, sind hinlänglich bekannt, die einer Selbstmedikation mit Tabletten und illegalen Drogen dagegen nicht unbedingt.
Wie Tabletten und deren Dosen und auch die Drogen auf den Organismus wirken, kann niemand vorher einschätzen. Darin liegt die eigentliche Gefahr.

So können Tabletten, die gegen ADHS verschrieben werden, Suizidgedanken oder Bluthochdruck auslösen. Niemand kann vorher wissen, wie Tabletten wirken… Einfach auf gut Glück irgendetwas einwerfen kann dann auch kurzfristig fatale Folgen haben.

Absolut! Mir liegt es völlig fern, eigenmächtige Einnahme rezeptpflichtiger (und rezeptfreier) Substanzen zu relativieren.

Und genau so finde ich es sehr bedenklich, wenn manche Cannabisfreunde die Gefährlichkeit von Alkohol herausstellen- und zwar nur mit dem Ziel, ihren Stoff als harmlos hinzustellen.

Diese Einschätzung ist leider viel zu optimistisch. Natürlich, oberflächlich weiß Jede(r), dass Rauchen und Alkohol nicht gesund sind. Aber wie viele Krankheiten es auslösen kann und wie gefährlich bereits „normaler“ Alkoholkonsum ist, wissen sehr viele Leute nicht.

Na ja, ich bin mir nicht mehr sicher, wie lange es jetzt her ist, aber seit mindestens 5 Jahre wird mit dem Vorurteil, dass maßvoller Umgang mit Alkohol keine gesundheitliche Folgen hätte, sehr intensiv aufgeräumt. Ich weiß nicht, wie häufig in TV-Sendungen gesagt wurde und wie häufig ich in den Printmedien gelesen habe, dass Alkohol auch schon in kleinen Mengen die Gesundheit auf lange Sicht schädigt. Die alte Sichtweise ist seit Jahren überholt und das wurde und wird in den Medien auch sehr intensiv publiziert.

Alleine die Suche „Auch kleine Mengen Alkohol sind gesundheitsgefährdend“ ergibt bei Google 189.000 Ergebnisse.

PS: Aufgrund dieser Erkenntnisse trage ich mich schon seit längerem mit dem Gedanken, Alkohol gänzlich aus meinem Leben zu verbannen. Auf Hochprozentiges verzichte ich schon seit längerem sehr konsequent und trinke nur noch Sekt, Wein und im Sommer mal ein Radler.