Sohn 8 J. Aggressiv/ Medikament nehmen?

Hallo Zusammen.
Ich bin neu hier und wollte mich gerne mit euch austauschen.
Mein Sohn wird im Sommer 9 Jahre. Seit dem Kindergarten ist er uns gegenüber aggressiv (beißen,hauen,treten). Mittlerweile haben wir dir Diagnose ADHS erhalten. Wir haben ihn die 2 Klasse wiederholen lassen und das wir eine sehr gute Entscheidung. In der Schule läuft es gut und da können wir uns nicht beklagen. Er sagt mittlerweile es war die richtige Entscheidung, aber das lange stillsitzen fällt ihm sehr schwer. Zu Hause hat sehr starke Stimmungsschwankungen die meist am Ende mit beißen, hauen, Beschimpfungen gegen uns enden. So das entweder er oder ich am Ende auch weinen. In dem Moment sagt er auch er will uns verletzen, hinterher tut es ihm leid. Mittlerweile finden aber diese Aggressionen jedes Wochenende (auch mehrmals täglich) statt. Leider hilft uns der Arzt mit seinen Ratschlägen auch nicht weiter. Ich kann nicht mehr. Daher überlege über Medikamente zugeben nach. Die Ärztin weiß das wir darüber nicht gut denken. Wann habt ihr mit Medikamenten angefangen bei euren Kinder und was der ausschlaggebende Grund?
Viele Grüße

Unser Sohn hatte so ein Verhalten sowohl zuhause als auch in der Schule. Wir haben auch mit 8 Jahren mit Medikamenten angefangen. Ich hätte früher angefangen, wir haben aber davor keine Diagnose bekommen, es hieß nur, dass wir zur Erziehungsberatung sollen.

Danke für deine Antwort.
Also war für dich das aggressive Verhalten der Grund für die Medikamente? Hat sich das Verhalten dir gegenüber verändert? Wie hat dein Kind reagiert Medikamente zunehmen?
Die Ärztin hat uns sehr ernst genommen und hat ja auch gesehen das er nicht ein unerzogenes Kind ist. Er scheint in der Schule zu funktionieren und zu Hause kommt alles raus. Wir haben feste Regeln und Medienkonsum gibt es nur am Wochenende 1 Film. Aber gerade danach ist er voll überdreht.

Wir haben einige Schwierigkeiten, nicht nur Aggressionen. Mein Sohn nimmt Medikamente ohne Probleme. Unter Medikamenten reagiert er weniger Impulsiv. In der Schule hat er jetzt deutlich weniger Schwierigkeiten, macht auch besser mit.
Nachmittage sind medikamentös noch nicht abgedeckt und sind schwierig.

Das heißt hauptsächlich ist es bei euch für die Schule?
In der Schule ist er auch unkonzentriert,aber nicht Aggressiv. Zu Hause hat er seine Impulse gar nicht im Griff. Er ist entweder total in seiner Sache vertieft, hält sich an keine besprochene Absprachen und möchte nur machen wozu er Lust hast. Wir müssen am Wochenende ihn auch zwingen mal raus zugehen. Er will nur Geschichte hören.
Leider können wir ihn auch nicht für ein Hobby begeisterten. Einfach keine Lust.
Also haben bei euch nur Medikamente geholfen?

Ne, nicht nur für die Schule. Aber wenn von der Schule keine Anrufe kommen, ist es auch schon viel Wert. Früher hatten wir ständig Anrufe von der Schule und zusätzlich noch schwierige Nachmittage.

Wir sind noch dabei, passende Medikamente, Dosierung und Zeitpunkt der Einnahme zu finden, damit der ganze Tag abgedeckt ist. Die Nachmittage waren auch schon eine zeitlang deutlich entspannter, jetzt müssen wir wieder die Medikamente anpassen.

Ja, er hat vorher Verhaltenstherapie und Ergotherapie gemacht, es hat nichts gebracht.

Uns haben sie jetzt noch eine Kinder Reha vorgestellt. Aber 4-6 Wochen nicht arbeiten geht halt nicht einfach so. Und ob es am Ende was bringt?
Wir haben jetzt noch eine persönliche Elterngruppe angeboten bekommen (22.02 für 8 Sitzungen). Ich bin gespannt. Ich versuche ja alles.

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Schau mal hier rein:

Für mich wäre alleine schon das erhöhte Risiko eines vorzeitigen Todesfalls aufgrund von Unfällen Argument genug…

Vielen Dank für den Link. Ich lese es mir in Ruhe durch.
Ich bin einfach unsicher bei Medikamenten. Ich kenne mich da nicht aus und kann im Endeffekt nur den Arzt vertrauen. Gibt es keine anderen Alternativen?
Dann gibt es auch Artikel wo es heißt ADHS gibt es nicht und das Kind ist einfach nur anstrengender als andere oder man hat es nicht im Griff.
Ich verstehe halt nicht warum er sagt, er möchte uns bewusst weh tun wenn er wütend ist, obwohl er weiß es ist falsch. Mein Mann und ich sind eher ruhig von der Art und knallen nie Türen usw.

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Es gibt solche Berichte auch über Krebs.
Manche haben Glück und überleben ihn mit den jeweils propagierten Heilmethoden. Die meisten nicht. Von denen hört man nur nicht mehr so viel. Auch Steve Jobs ist auf diese Weise recht schweigsam geworden…

Leider gibt es keine nichtmedikamentöse AD(H)S-Behandlung, die auch nur annähernd ausreichend wäre. Die beste nichtmedikamentöse Methode ist Sport. Mindestens jeden 2. Tag, besser noch jeden Tag mindestens eine dreiviertel Stunde. Wichtigstes Auswahlkriterium wäre für mich, was ihm Spaß macht.
Aber bei dem, was du da beschreibst, würde auch das nur ergänzend wirken können, und allein definitiv nicht ausreichen. Nichtmedikamentöse Methoden können bei sehr schwachem AD(H)S ausreichen, aber keinesfalls bei einer so starken Form wie du sie beschreibst.

AD(H)S-Medikamente haben in der Psychiatrie eine Sonderstellung. Es gibt zu keinem anderen Störungsbild Medikamente mit einer derart hohen Effektstärke und so niedrigen Nebenwirkungen.
Die emotionale Abneigung gegen Medikamente ist aber durchaus nachvollziehbar. Wer gibt oder nimmt schon gerne Psychopharmaka, wenn es sich vermeiden lässt. Diese immanente Abneigung wurde dann leider in den 60er Jahren von Scientology befeuert. Nutzt nur leider den Betroffenen nichts.

Schau dich gerne in aller Ruhe hier im Forum um. Hier findest du Beiträge von tausenden Betroffenen, die alle nicht aus der Medizin- oder Pharmabranche kommen. Alle wären dankbar, eine Methode zu finden, die ohne Medikamente auskäme. Wenn es so was gäbe, und wirklich wirksam wäre (gemeint: universell und über die Werbeversprechen hinaus), würde es sich hier wie ein Lauffeuer verbreiten.

AD(H)S ist ein Syndrom: eine hohe Anzahl ganz unterschiedlicher Störungen („Krankheiten“), die gemeinsam haben, dass sie (neben ihren ganz spezifischen eigenen) auch AD(H)S-Symptome zeigen. Die AD(H)S-Symptome werden durch verringerte Dopamin- und/oder Noradrenalin(wirk)spiegel verursacht. Da setzen die AD(H)S-Medikamente an, indem sie diesen Mangel beheben - aber eben an der Zwischenebene der Symptomvermittlung (weshalb sie nur diese vermeiden können) und nicht an der Ursache.
Die Medizin ist leider noch lange nicht so weit, die verschiedenen wirklichen Ursachen erkennen und spezifisch behandeln zu können. Manche kennt sie schon (Enzephalitis, einzele monogenetische Störungen, Geburtsschäden etc.), die meisten aber nicht. Das wird noch viele Jahrzehnte dauern.
Wenn du also Werbeversprechen liest von alternativen Heilmethoden, die behaupten, den heiligen Gral gefunden zu haben und HEILUNG versprechen, solltest du extrem vorsichtig sein. Denn meist sind diese ziemlich geschönt und zielen außerdem nur auf eine kleine Gruppe Betroffener ab, die eben diese spezifische Ursache teilen, die da erfolgreich behandelt werden konnte. Dass es nur ein kleiner Ausschnitt der Betroffenen ist, denen geholfen werden kann, wird meist verschwiegen.

Falls du dich in die unfassbare Komplexität einlesen willst: ADxS.org hat dazu viel Material gesammelt. Eine Lösung wirst du jedoch weder dort noch sonstwo in der Fachliteratur finden - weil es sie leider einfach noch nicht gibt.

Oder, anders herum, sehr provozierend und überspitzt formuliert:
Man könnte das Syndrom AD(H)S heilen - wenn…:

  1. man wüsste, welches Störungsbild beim konkreten Betroffenen die Ursache für die Symptome ist. (Kann die Medizin bislang nicht).
  2. es für genau diese spezifische Störung eine Heilmethode gäbe. (Selbst bei den bekannten gibt es für die meisten keine).

Es gibt alternative Heilmethoden, die mehr oder weniger zu einer dauerhaften Verbesserung (aka Heilwirkung) beitragen können. Neurofeedback, Transkraniale Magnetstimulation, Hemisphärentraining und viele viele andere.
Wenn sie wirken, ergeben sie in der Regel nur eine kleine Effektstärke (die meist durch die Eltern überbewertet wird, weil a. die Alternativität der Heilmethode subjektiv gewünscht wird und b. die eigene Mitarbeit der Eltern eine subjektive Verbindung ergibt, die ein Bias schafft).
Kann man trotzdem machen, und ist auch sinnvoll, denn auch eine Effektstärke von 0,2 sollte man mitnehmen. Oder besser gesagt, möglichst viele davon.
Das hat aber gewisse praktische Probleme:

  • Ob sich die Effektstärken einfach so summieren lasen, ist völlig offen. Ich würde nicht darauf bauen, aber es dennoch versuchen, als zusätzliche Unterstützung zu den Medis.
  • Wer das alles nacheinander ausprobieren wollte, wäre mehrere Lebensdauern lang unterwegs. Dazu müsste man also erst mal zum Buddhismus wechseln :wink:

Wir (ADxS e.V., gemeinützig, zu 100 % Betroffenen-Spenden-finanziert, komplett werbefrei) schauen uns alle alternativen Heilmethoden an, die uns über den Weg laufen. Immer wieder sind auch vielversprechende dabei. Es ist uns immer eine große Freude, da etwas hilfreiches zu finden. Hilfreich ist schon eine Effektstärke von 0,2 bei manchen Betroffenen (Medis haben eine Effektstärke von 1,1 bis 1,5, Sport realistisch bis 0,6).
Wenn wir den heiligen Gral finden, wirst du es hier im Forum lesen - die Begeisterung all derjenigen, die es erfolgreich ausprobiert haben, wird der Beweis sein. Das ist ja etwas, was sich alle wünschen.

Bis dahin bleibt uns nur - leider - die vernünftige Verwendung von Medikamenten zu unterstützen. Denn bis dahin sind Medikamente das, was die Lebensqualität der Betroffenen am meisten verbessert.

Vielleicht tröstet dich das:
AD(H)S-Medikamente bewirken, dass der Betroffene sich viel mehr als sich selbst fühlt. Falls ein Betroffener sich weniger als sich selbst fühlt, ist etwas falsch und das Medikament passt entweder nicht oder wird falsch angewendet.
Und, anders als Antidepressiva und viele andere können Stimulanzien jederzeit von heute auf morgen wieder abgesetzt werden, ohne Nebenwirkungen zu verursachen.

Alles Gute dir und euch!

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Hallo und Willkommen,

ich kann euch nur raten, Medikamente auszuprobieren. Meine beiden Kinder (12, 14) profitieren sehr davon, sowohl in der Schule als auch zu Hause. Die Grundschulzeit war hart. Mit Medikamenten wäre das besser gelaufen, aber die Diagnose hatten wir leider erst Ende der vierten Klasse, darum ist es gut, wenn ihr schon so weit seid.

Früher hatten wir einen Anruf pro Woche von der Schule, weil unser Sohn ausgerastet ist. Er wurde von der Klassenreise ausgeschlossen und wir sind bei den stundenlangen Hausaufgaben verzweifelt. Vor einem Jahr haben wir die richtigen Medikamente gefunden und seitdem ist Ruhe. Es ist nicht 100% perfekt, aber 80-90% reichen auch schon :wink:

Man kann sich vorher einfach nicht vorstellen, wenn man es nicht selbst gesehen hat. Unsere Kinderpsychologin meinte damals: „Es ist so wertvoll, dass die Medikamente das bewirken. Impulsivität ist kaum durch eine Verhaltenstherapie in den Griff zu bekommen.“

Am Anfang dachte ich immer, mein Sohn sei manchmal eben schwierig (impulsiv, aggressiv, verträumt,…) und wir müssten damit umgehen lernen. Als die Medikamente anschlugen, habe ich erst erkennen können, wass es doch keine Charaktereigenschaften sind, sondern ADHS-Symptome. Hätte ich vorher nicht geglaubt.

Alles Gute
Katha

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Ich bin Lehrerin und Mutter mit ADHS von einem Kind in der Diagnostik und einem Kind ohne Symptome. Erstmal: dass euer Kind bei euch aggressiv ist, sich negative Gefühle erlauben kann, das ist für euch sicher ganz schwer auszuhalten. Es spricht aber für eure Bindung, er darf das, ohne befürchten zu müssen, dass er danach weniger geliebt werden würde.

Selbst wenn er in der Schule „nur“ unkonzentriert ist: Das ist wahnsinnig anstrengend. Er bekommt bestimmt oft zu hören, dass er sich noch kurz anstrengen, zuhören, zusammenreißen soll. Er merkt, dass die anderen Kinder besser aufpassen können. Er merkt, dass sie schneller fertig sind, weniger hampeln, weniger vergessen.
Das macht was mit seiner Selbstwahrnehmung und das ist nicht zu vernachlässigen. Das negative Selbstbild ist bei vielen von uns ganz schwer abzulegen, obwohl wir ja mittlerweile wissen, woran es liegt.
Man internalisiert das.

Ich habe die Diagnose erst seit letztem Sommer und wollte eigentlich nur wissen, ob es ADHS ist und wollte kein Medikament nehmen. Die Psychiaterin hat mir gesagt, dass sie mir wünscht, dass ich neben Arbeit und Kindern noch Energie für mich habe, also habe ich mich darauf eingelassen und wenig erwartet.

Ich wünschte, ich hätte das Medikament während der Schulzeit bekommen. Und während des Studiums. Wenn ich jetzt mal einen Tag aussetze, frage ich mich, wie ich das alles schaffen konnte.
Wenn mein Sohn die Diagnose bekommt, wonach es aussieht, dann hoffe ich, dass er das Medikament so gut verträgt wie ich. Damit es für ihn leichter wird.

Was ist denn deine oder eure Sorge? Ich habe das in der Schule manchmal bei Eltern, dass sie denken, ihr Kind würde süchtig oder ruhig gestellt… Da muss man nur mal nachlesen um zu verstehen, dass das nicht der Fall sein wird.
Das Medikament ist eine Chance auf ein Leben mit einem normalen Selbstwert, mit einer normalen Bildungsbiographie, mit guten Beziehungen zu Familie und FreundInnen und auf ein Leben ohne Sucht, Risikoverhalten, psychische Schwierigkeiten, Trennungen und kriminelles Verhalten. Oder zumindestens weniger vom einen und mehr vom guten.

Frag hier ruhig alles nach, vielleicht können wir dir ja Ängste nehmen.
Das Medikament gleicht einen Mangel aus. Wie eine Brille oder Insulin.

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Hallo und willkommen @Regenbogen

Ich möchte dir nur eine Frage stellen, nein besser, du solltest dir selbst eine Frage stellen: Würdest du deinem kurzsichtigen Kind die Brille wegnehmen? In der Hoffnung, dass es nur genug üben muss, genauer hinzuschauen? Wenn du die Medikamente unter diesem Aspekt betrachtest, werden deine Zweifel vielleicht weniger.

Und es gibt noch einen anderen Gedanken: Du kannst aus dem Raum gehen, wenn es zuviel wird, dein Sohn kann nicht von sich selbst weggehen. Er muss das aushalten - all das, was damit zusammenhängt - die Wut, das Weinen, die andern Kinder, die sauer sind, seine Mama, die traurig und erschöpft ist… alles das ist Stress, den du deinem Kind nicht wünschst.

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Hallo Regenbogen,

ringt euch bitte zu Medikamenten durch. Nein, es gibt keine Alternativen, die auch nur annähernd so viel bringen.

Und vor allem für euren Sohn ist es ganz schlimm, wenn er diese Stimmungsschwankungen erleben muss und sich nicht unter Kontrolle hat. Ihr tut ihm keinen Gefallen, wenn ihr ihm Medikamente vorenthaltet. Mit Medikament könnte er ganz sicher mehr Erfolgserlebnisse haben.

Wir haben zwei ADHS-Kinder. Das erste ist mittlerweile erwachsen und bekam Medikamente seit er 5 war; das zweite ist 10 und nimmt Medikamente seit er 4 1/2 war. Bei beiden haben wir es nie bereut und es war auch nicht zu früh.

Ich selbst bekam meine ADHS-Diagnose mit 37 und nehme seitdem Medikamente, jetzt bin ich 57. Ich bin emotional stabiler und habe mehr Geduld für meine Frau und meine Kinder.

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Vielen Dank für eure Nachrichten. Bisher habe ich nur Bücher gelesen dazu. Dieser Austausch ist sehr hilfreich.

Unsere Ärztin meinte ja auch, es ist ein gutes Zeichnen wenn er sich nur bei uns so verhält. Aber das hilft einen nicht weiter. Mein Mann hat auch gesagt so kann es nicht weiter gehen. Wir sollten nochmal mit der Ärztin sprechen.

Ich kann gar nicht so richtig sagen, warum ich gegen Medikamente bin. Ich denke ich will es nicht wahrhaben, dass er eine Krankheit hat. Jedes Kind ist ja irgendwie auf seine Weise anstrengend und anders. Manchmal denke ich vielleicht müssen wir uns mehr anstrengen - weniger kritisieren und viel mehr loben.
Ich selbst nehme auch nicht gerne Tabletten wenn ich krank bin, aber auch weil ich sie nicht gerne schlucke. Und dann hat jedes Medikament auch seine Nebenwirkungen. Wer weiß was dann mit seinen Körper passiert.

Hat jemand von euch schon eine Kinder Reha (nicht Mutter/Vater Kind Kur?

Der Tag fängt wieder „wunderbar“ an. Wir haben gestern schriftlich aus gemacht,dass er mich heute früh 8 Uhr weckt und wir dann gleich die AntonApp Mathe 1 Päckchen machen. Heute früh kam er und wir haben gekuschelt und er hat gleich gesagt er hat keine Lust. Er möchte Deutsch machen. Ich habe gesagt, dass er Mathe üben soll und das wird es schriftlich ausgemacht haben. Er meinte dann: er macht seine Unterschrift halt weg (ohne Worte). Ich habe gesagt komm wir fangen wenigstens an, du schaffst das. Ich habe es an gemacht und er hat auf unser Bett geturnt. Dann hat er angefangen und dann hat er was falsch gedrückt und schon hat er sich komplett verweigert. Naja so ging es weiter. Ich habe ihn dann ignoriert und gesagt das es mich ärgert. Dann hat er in mein Arm gebießen. Er meinte dann er hat Hunger. Mein Mann hat in derzeit den Tisch gedeckt. Jetzt liege ich noch im Bett, mein Mann ist im Wohnzimmer und Sohnemann ist mittlerweile in sein Zimmer (scheinbar doch kein Hunger).
Später kam er raus und meinte er hat auf in der AntonApp gespielt,damit ich es weiß.
Um 11 Uhr hat er 2 kleine Aufgaben von 7 gemacht. Und jetzt gehen wir raus und treffen uns mit meiner Kollegin und ihren Hund.

Kaum zu Hause geht wieder das Theater los :face_with_peeking_eye:

Solche Abmachungen kenn ich auch. Einer von vielen Versuch und Ideen, weil es mit den Hausaufgaben so anstrengend ist. Kann ich sehr nachfühlen. :hugs:

Solche Tipps hatten wir von der Therapeutin auch mal bekommen. Es war so ziemlich genauso erfolgreich wie bei euch.

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Seine Berichtigung von seinem Test hat er für morgen auch nicht gemacht, dabei dauert es nicht mal 5 Minuten. Dann muss er halt morgen mit der negativen Reaktion der Lehrerin rechnen. Ich habe es jetzt oft genug gesagt. Ich bin echt froh, dass er die Hausaufgaben im Hort macht. Aber ich weiß noch nicht wie es später mit lernen wird, wenn er dann Noten in der 3. Klasse bekommt. Davor habe ich echt Bedenken.

liebe @Regenbogen
bei diesem Satz kam mir direkt in den Sinn: wenn er deutsch machen will, warum kann man dann nicht damit anfangen? Das motiviert vielleicht sogar ein bisschen?

Und das hier:

Das wäre doch - theoretisch - ein guter Zeitpunkt, ihm zu sagen, dass er das gut gemacht hat? Ich meine, er hat die Aufgaben dann ja selbständig gemacht, sehe ich das richtig?

Ja, um 11 waren es vielleicht 2 Aufgaben von 7. Aber wer weiß, möglicherweise sind es bis zum Tagesende vielleicht 4 oder 5 von 7?
Klar, das ist nicht alles was man erreichen wollte, aber es ist vielleicht ein Anfang?

Ich habe selbst keine Kinder, aber ich habe ADxS und für mich war die Schule auch schwierig (Diagnose mit 27). Deshalb wollte ich euch einfach mal meine Gedanken dazu mitteilen. Wie zielführend es tatsächlich ist, weiß ich natürlich nicht.

Und zum Thema Medikamente: ich bin da der selben Meinung wie @Falschparker , ihr tut ihm keinen Gefallen, wenn ihr ihm die Medis vorenthaltet. Er hat viel bessere Chancen, wenn er Medikamente bekommt.

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