Ich habe auch auf dem Land gelebt, an Fliegen hat es nicht gemangelt und auch nicht an Kühen etc.
Ich habe mir eben etwas anderes vorgestellt, als im Reim angedeutet.
Der Bogen zur Sozialkompetenz: ist das auch im Umgang mit anderen Leuten so, dass ich etwas anderes hinein denke, als gemeint ist?
Du redest hier sehr viel von „man“ und meinst eigentlich dich, es wirkt aber eben sehr verallgemeinernd durch diese „man-form“ und damit kommst du ja anscheinend nicht nur bei mir ungut an.
Ich jedenfalls empfinde es als sehr pauschalisierend, was ich ja schon viel früher gesagt habe, mir da aber noch lustigerweise widersprochen wurde, später dsgegen genau meine aussage bestätigt wurde.
Ist das auch adhs-bedingt, dass man solche sachen übersieht und quasi dieselbe meinung dann nochmal anbringt ohne auf andere einzugehen oder liegts an meiner schreibweise?
Passiert mir nämlich im rl auh sehr oft und es neeeeervt soooo…
Hm, dieses „man“ hat mir mein Therapeut ziemlich früh aus dem Kopf getrieben. Passiert mir dennoch, dass ich so formuliere.
Dieses man kann einen gewissen Zwiespalt zu sich selbst darstellen. Bei mir wollte ich eine gewisse Distanz zu negativen Sachverhalten unter meinem Einfluss halten.
Daher sehe ich mich da meistens nicht angesprochen, durch dieses „man“. Für mich fühlt es sich nicht pauschalisierend an. Durch mich selbst weiß ich, dass „man“ häufig nur die Perspektive des Erzählers bedeutet.
Achtung, humorvoll gemeinter Trigger mit Bezug auf den vorigen Satz:
Man muss nicht immer alles auf die Goldwaage legen.
So empfinde ich das allerdings auch. Als eine art distanzschaffung zum eigenen empfinden.
Wenn man von sich selbst in der ich-form spricht, ist das um einiges persönlicher als eine allgemeine man-aussage.
Man macht das doch so. Man tut das doch nicht.
Man sollte dieses. Man sollte jenes.
Kann man (lol) schön auf alle oder auch niemanden ausweiten. Es steht im raum und hat erstmal keinen bezug, meint aber eigentlich alle, ohne angreifbar zu werden.
Dann solltest du dir Menschen suchen, die dich verstehen.
Ich weiss, dass sich das so leicht „daher“ sagt, aber auf Dauer hilft das ungemein und aussichtslos ist es auch nicht.
Da hast du recht, es ist mal schnell dahergesagt, hilft mir in diesem fall aber nix. MAN findet menschen die auf derselben wellenlänge schwimmen nicht an jeder strassenecke und wenn man sich eh von den meisten unterscheidet und introvertiert plus neurodivers ist, dann umso weniger.
Ich meine auch gar nicht privat , da hab ich da eh aufgegeben, verstanden zu werden, eher beruflich.
Und eher dsrauf bezogen, dass wenn ich eine aussage mache, die kaum wahrgenommen wird, jemand anderes dann aber dieselbe aussage macht und dessen meinung plötzlich voll zählt u d als gut befunden wird.
Wo ich mir regelmässig denke- aber genau das hab ich vor 2 min auch gesagt.
DAS ist mein schicksal und passiert eben witzigerweise auch in foren, drum komme ich ins grübeln.
@Equinox
Ich war mal in einer ADHS-Selbshilfegruppe und da waren 2 junge Männer und eine Frau, die selbst ich als selbst Neurodiverse schon recht strange fand. Das waren super liebe Menschen, aber als Extrem-Gamer nicht wirklich von dieser Welt.
Aber sie hatten sich gefunden und das schien ihnen zu genügen.
Will sagen: es müssen nicht viele, aber die passenden Menschen sein.
Über die Schreibweise mit „man“ statt „ich“ habe ich schon beim Schreiben nachgedacht und es fällt mir auch immer auf, wenn andere das verwenden.
Mit der „man“ Form versucht man, das Folgende von sich selbst zu distanzieren weil es einem unangenehm, peinlich etc. ist, zuviel Persönliches offenbart. Das war bei mir auch so, als ich den betreffenden Text hier geschrieben habe, aber es war nicht der alleinige bzw. nicht der Hauptgrund.
Bei meinen Schilderungen dachte ich nicht nur an mich sondern besonders an ein paar Bekannte, darunter einen den ich sehr gut und sehr lange kenne bzw. kannte. Er hat ein deutlich ausgeprägtes ADHS, will es aber nicht so recht wahrhaben bzw. sieht es nicht als behandlungsbedürftig an, weil er keinen Leidensdruck verspürt.
Wenn ich wieder entsprechende Schilderungen und Einschätzungen zum besten gebe, die ich nicht oder nicht nur auf mich beziehe, werde ich weiterhin „man“ schreiben. Aber vielleicht ein paar mal mehr Einschränkungen wie „viele“, „nicht alle“, „meiner Erfahrung nach“ etc. einbauen um das deutlicher zu machen.
Ich weiss schon, was du meinst, danke für deine aufmunternden worte.
Es liegt bei mir aber nicht nur an unpassenden leuten, sondern auch an mir. Ich tu mir quch mit passenden schwer. Man hat es als introvertierter adhlser mit eher kleinem sozialen enegiehaushalt halt net leicht
Sehr spannend! Ich lese das jetzt erst und finde mich in deiner Aussage völlig wieder.
Ich bin einerseits froh, dass es nicht nur mir passiert (sry f die Wortwahl;), andererseits fällt mir, Dank deines Gedankenanstosses auf, dass es vllt daran liegen könnte, wie ich teilweise formuliere oder an meiner Modulation. Ich denke, dass ich daran arbeiten werrde. Danke für deinen guten Hinweis!
Konkret: ich rede im Job adhs bedingt sehr schnell. Dadurch kommt der Inhalt ggf beim Gegenüber nicht vollständig an. Oder ich betone die wichtigen Worte nicht genug, so dass ein Kollege, der ein Thema gehaltvoll und mit künstlerischen Pausen vorträgt, mehr gehört wird.
Grundsätzlich kann ich gut frei reden und auch vor vielen Menschen, umso erstaunlicher, dass ich dennoch Parallelen erkenne, zu dem was du erzählst. Das nehme ich für mich mal als Hausaufgabe mit, daran weiter zu arbeiten.
Es soll allerdings auch das Phänomen geben, dass Dinge erst für voll genommen werden, wenn ein Mann sie wiederholt. Schon oft beobachtet, bei sehr kompetenten Frauen, die sich durchaus eloquent ausgedrückt haben. Kann also vllt auch eine Rolle spielen.
Und das Thema muss ich auch noch mal ausgraben. Ich habe in einem anderen Thread gelesen „in Gruppen mit mehr als 4 Personen finde ich meinen Platz nicht“ - ich glaube von @Friedaline. Mir geht es genauso, wobei ich nicht mal den Anspruch habe, meinen Platz zu finden, es würde mir genügen, nicht völlig überfordert mit der Situation zu sein. Perfekt ist es für mich, zu zweit zu sein - dann ist es auch (fast) egal mit wem. Ich mag Menschen nur, wenn es nur einer zur Zeit ist
Ist das typisch ADHS oder typisch Introvertiertheit?
Ein großes Problem ist das vor allem, seit wir 2 Kinder haben. Ich bin mehr als ausgelastet mit der Kernfamilie und es darf eigentlich niemand mehr dazu kommen. Ich kann nachmittags z.B. keine anderen Muttis mit Kindern besuchen, weil die 4-Personen-Grenze nicht eingehalten werden kann. Oder Familie sehen - ganz schwierig. Sobald nur ein Kind dabei ist, ist eigentlich schon eine weitere Person zu viel (es sei denn, sie kümmert sich ums Kind). Ich beneide andere Eltern so sehr, die diesen Stress aushalten können…
Es führt zwangsläufig zur sozialen Isolation, obwohl ich kein unsozialer Mensch bin.