Hallo ihr Lieben,
ich versuche es mal kurz zu machen. Ich bin am Limit angekommen und brauche Unterstützung.
Ich selbst habe demnächst Diagnostik, sehe mich ganz klar im ADHS-Spektrum. Ich gehe Vollzeit arbeiten.
Meine beiden Kinder (17 und 13) sind beide mit ADS diagnostiziert, aus meiner Sicht sind aber beide auch im Autismus-Spektrum. Der Sohn beginnt in 2 Monaten seine Lehre.
Mein Mann hat MS als auch eine Depression. Er ist selbstständig.
Wir kümmern uns um seine pflegebedürftige Mutter, die im Haus wohnt.
Bisher haben wir immer alles so gestemmt. Wir haben ein Haus, Jobs, gute Kinder - von außen wirkt alles prima. Das Geld reicht gerade so, Corona hast bei meinem Mann ein staatlich verordnetes, temporäres Berufsverbot bewirkt und die Nachwirkungen sind noch immer spürbar. Ich organisiere und kompensiere, habe für alles ein System und ein Tool, jeder aus der Familie tut was er kann, aber immer nur optimieren und sich „einfach mal zusammennehmen“ funktioniert einfach nicht mehr lange.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob uns überhaupt etwas zusteht aber so langsam kann ich nicht mehr. Der Haushalt bleibt beinahe komplett an mir hängen, obwohl mein Mann tut was er kann. Ich muss aber trotzdem immer alle an ihre Aufgaben erinnern oder hinter allen herlaufen, was natürlich nervt. Ich rede ganz klar von Erinnern und Anweisen. Grundsätzlich ist bei allen der Wille da, aber es hapert an der Umsetzung. Ich bin dauerhaft gefordert.
Die Kinder sind beide laut Diagnostik sehr intelligent, wirken nach außen hin also fit, selbstständig und klug. Im Alltag muss ich aber viel im Hintergrund leisten. Der Große braucht ständig Hilfe bei Schriftlichen Dingen, kann seinen Alltag nicht gut selbst strukturieren und muss an alltägliche Dinge wie sich Duschen erinnert werden.
Die Tochter gibt in der Schule alles, schafft zu Hause aber gar nichts mehr und braucht vor allem emotional viel Support.
Der Mann „funktioniert“ im Job und auch sonst irgendwie, ist körperlich aber nicht mehr so Leistungsfähig wie früher und seelisch stark belastet.
Der Einzige, der aus meiner Sicht gerade Hilfen irgendwelcher Art bekommen könnte, wäre mein Mann. Bei ihm ist es offensichtlicher.
Bei den Kindern ist es ja aktuell „nur“ ADS.
Trotzdem ist enorm viel zu kompensieren und ich weiß nicht, wo ich da Hilfe bekommen könnte.
Für die Tochter ist eine ASS Diagnostik geplant, aber erst nächstes Jahr. Der Sohn beginnt gerade, sich etwas mehr mit seinen Schwierigkeiten zu befassen. Er hat seine Diagnosen ADS und LRS immer abgelehnt und alles ausgesessen.
Ich habe leider so gar keine Ahnung, wohin ich mich wenden kann und was logische Schritte wären, hier mal voran zu kommen. Ich kann die Prozesse weder durchblicken noch Prioritäten setzen. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll nach Hilfe zu suchen, was sinnvoll ist und was nicht. Was gibt es überhaupt alles und welche Bedingungen gibt es. Pflegegrad, Grad der Behinderung, steuerliche Entlastung, Haushaltshilfe… was macht man wo und wann? Ich kann mich wochenlang zu Studien über ADHS und ASS befassen, aber bei diesen Dingen fehlt mir absolut der Zugang.
Ich brauche einen Fahrplan.