Starke Depression und Überbrückung der langen Wartezeit

Sensationelles Negativbeispiel für eine dysfunktionale Kommunikation einer Mutter:
Der Kleine wäre schon 5 Mal drüber gekommen, wenn Mummy nicht immer wieder das Problem thematisiert hätte.

Denk nicht an einen rosa Elefanten funktioniert also auch bei ODD?
Well, tell me something new, please…

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Hi @Lea

Ich habe das nnochmal überlegt, und ich glaube, ich merke es daran, daß ich so hyper mega krass ausgeglichen bin, wenn ich dieses elvanse / Autismus ding habe.

also, nicht drogeninduziert euphorisch, sondern ich bin einfach eins mit mir selber. ich mag mich dann.

es ist ein zustand den ich sonst kaum habe.

auch kann ich mit elvanse manchmal so wunderbar und erholsam schlafen, einfach nur krass ist das. gelingt nicht immer, aber dafür daß es ein stimulanz ist, recht oft.

Bei ritalin habe ich das nicht so krass.

Bei den nebenwirkkungen ist s so, daß dazu immer auch ein „ich bin drauf, drogenmäßig, auf eine lustige aber auch unangenehme weise“ - Komoponente mit dabei ist.

das ist natürlich sehr schwer, sowas jemandem glaubhaft zu machen, der das miindset hat: „man nimmt medikamente und gut ist“

also, wenn ich sowas erzähle kann ich mir gut vorstellen, daß jemand anderes denkt, daß das total ausgedachter, geträumter psyscho kwatsch ist.

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also,

abgesehen von OCD Diagnose, die ja sein kann, hier ist mein Gedankengang, und mir tut der kleine wirklich Leid:

(meine Idee muss nicht stimmen, es ist das was ich als Autist über den Yoghurtbecher denke)

Regeln und Mustererkennung.

KInd hat gelernt:

es gibt offen und zu.

yoghurtbecher darf er erst essen, bzw das yoghurt aus dem becher, wenn offen.

genauer gesagt, wenn das blechfolie ab ist. weil sonst schweinerei, wenn die folie so am löffel klebt, und kinder und yoghurt und kleckern und so.

das ist seine regel. deckel muss ab sein.

der deckel war aber nicht ab. da hat noch ein stück gefehlt.

also widerspricht das der regel, die ihm eingetrichtert wurde: man darf das yoghurt erst anrühren wenn der deckel ab ist.

aber jetzt kommt die mama, und sagt ihm, er soll seine regel brechen.

das macht für ihn keinen sinn. jetzt ist er verwirrt und empört. er wurde ja quasi verarscht.

die mustererkennung + regelwerk ist nicht sehr dynamisch. da gibt es oft keine halben sachen, weil es sonst zu kompliziert wird.

jede anpassung ist mühsam. jede situation muß man lernen.

in dem video hat er kleine am ende seine regeln angepasst, unter stress, das hätte auch sanfter gehen können, durch die richtigerere instruktionen seiner mama.

nun gibt es die regel: „yoghurt ist auch offen wenn noch ein stück vom deckel dran klebt, dann darf man es essen.“

Die mutter hätte erklären müssen, daß es nicht nur um offenen becher geht, sondern auch darum, daß die folie ab muß, damit sie nicht im weg ist, und wenn genügend folie ab ist, daß sie nicht mehr im weg ist, dann ist das yoghurt quasi essfertig.

ihr müßt mir das nicht glauben,

aber ich habe mich mehre male MEHRERE STUNDEN LANG jeweils mit meiner Schwester und meiner cousine (beides meine sozialkatalysatoren @diesummsi )

über dieses video unterhalten, weil ich es nicht kapiert.

ich dachte, ocd wäre, wenn man etwas zwanghaft, und obwohl man es nicht will, und genau weiß, daß es unlogisch ist, immer wieder wieder und wieder tun muß.

das mit dem yoghurt, ich weiß nicht, auf welche weise das ganze OCD ist.

ich kapiers einfach nicht.

Mir macht das als autist so und so sinn, ich habe versucht es zu erklären.

Ich glaube, ich habe mir das video 30 mal angeschaut, im laufe der jahre.

lg

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Ich habe mir das nochmal überlegt, und ich bin zu dem schluß gekommen, daß du wirklich ziemlich krass gelitten haben musst. daß tut mir wirklich leid, daß vergangenheitstamaracha so leiden mußte.

ich bin echt froh, daß es dir besser zu gehen scheint, und daß es dir gelungen ist, dich von diesem mindwashing und mindcontrolling zu lösen.

einfach nur krass. richtiger mindfuck.

da gehört schon was dazu, sich dem zu entziehen. respekt.

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Danke @ppaul, dass du es so sehen kannst. An sich ist das Gefühl erst mal geil, wie körpereigener Rausch. Plötzlich ergibt alles auf eine kranke Art Sinn und du hast dein autosuggestives Beruhigungsmittel immer dabei. Scheiß auf deine Probleme, Jesus erlöst dich. Zum Glück waren das nur Freikirchler und Pfingstler und keine richtig krass organisierte Sekte. Erbsünde, Satan, Erlösung, um Vergebung bitten, Kreationismus, das ist trotzdem ziemlich weit weg von der evangelischen Weichspültheologie. Jetzt mache ich mich vielleicht unbeliebt, aber Erbsünde funktioniert ein bisschen wie besonders aktivistische linke Identitätspolitik. Wenn du alt, weiß und oder männlich bist, klebt ein Makel an dir, der dich immer wieder nötigt, dich für das zu entschuldigen, was du bist. So funktioniert Erbsünde. Du entschuldigst dich bei der höheren Instanz dafür, dass du menschlich und somit sündig bist. Leider habe ich durch diese Gruppierung damals mehr Akzeptanz und soziale Integration erlebt als durch wegschauendes überfordertes Schul- und Internatspersonal und ignorante Angehörige. Diskussionsversuche von Atheisten haben sich i.d.R. auf das Herauspicken von Logiklöchern beschränkt, wogegen man in dem Zustand aber immun ist, weil im Verstand sitzt ja der satanische Virus.

Der Anstoß, mich davon zu lösen, kam nicht durch Logik, sondern durch Ethik. Mir fiel auf, dass ich anderen gegenüber zunehmend intolerant, unempathisch und kalt wurde. Homophobie gehört zu den Auflagen, dann haben LGB eben Pech gehabt. Es gab Spannungen mit den Fundis, weil ich irgendwann sagte, dass sie doch nicht Leute für ihre Art zu lieben in die Verdammnis schicken können. Das war ein längerer Prozess des inneren Ringens, bei dem die allgütige ethische Fasade Gottes immer mehr Risse bekam. „Du befiehlst mir, Menschen wegen irgendwelchen angeborenen Eigenschaften zu verurteilen? Dann bist du nicht so gut wie deine Anhänger glauben. Ich mach meine eigene Ethik, die besser ist als deine Scheinheiligkeit.“ Die Güte anzuzweifeln, hat mich auch die Manipulation sehen lassen. Danach ging es immer schneller. Inkonsequentes Rosinenpicken wie von manchen vorgeschlagen kam nicht in Frage, ich musste radikal auf Distanz zu alledem gehen, außerhalb des Einflussbereichs. Natürlich kann man Theologie immer weiter zurückschneiden, bis fast nichts mehr davon übrig ist und keine widerlegbare oder prüfbare Aussage mehr enthalten ist. Dann kann man auch kurzen Prozess machen und das Thema als erkenntnistheoretisch unergiebig abhaken. Logik und viel Satire waren eher die Tools um schnell die Giftpfeile zu erkennen und abzuwehren.

Man kann da leicht paranoid werden und dann überall böswillige Manipulation und toxisches Verhalten hineinlesen. Dann findet man alle Leute scheiße, weil man das überall sieht. Von narzistischem oder selbstwertdienlichem Verhalten ist kaum ein Mensch wirklich frei (inklusive meine Wenigkeit), da müsstest du die ganze Bevölkerung dafür anprangern. Deswegen achte ich zwar auf die Anzeichen und weise darauf hin, aber ich versuche auch, meinen Verdacht zu widerlegen und Alternativerklärungen zu prüfen. Ich will genau diejenigen verdächtigen, die es wahrscheinlich verdient haben.

Du kannst so tolle, witzige und faszinierende Beiträge schreiben, @ppaul, da könntest du echt Satire draus machen. Du kannst uns mit deiner direkten Art den Spiegel vorhalten. Wir brauchen Autisten in der Kunst. Mein Eindruck ist aber auch, dass du dein Misstrauen in zwischenmenschlichen Dingen und den Detektor für Giftpfeile etwas kalibrieren könntest, ein bisschen mehr in Richtung wohlwollende Interpretation.

Sorry fürs Kapern deines Threads, liebe @DieSummsi. Ich hätte das Thema nicht angerissen, wenn ich nicht gewisse Parallelen zu deiner Geschichte gesehen hätte. Poste ruhig deine Updates zum ursprünglichen Thema weiter. :wink:

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Ich kann mit deiner „Glaubensverdrossenheit“ richtig gut raisonieren (irgendwie sieht das Wort total merkwürdig aus…?), Weil ich selbst aus einem streng katholischen Elternhaus komme und seitdem auch eine starke Abneigung dem Ganzen gegenüber entwickelt habe. Das erste Mal richtig hinterfragt, habe ich das ganze, als ich zum Konfirmationsunterricht geschickt wurde mit 12. Ich habe das dann natürlich dem Familienfrieden zuliebe trotzdem alles noch durchgezogen. (in der Zwischenzeit haben meine Eltern sich getrennt und ich wollte nicht noch zusätzlichen Stress machen, bei all dem Rosenkrieg) aber als ich dann Schule gewechselt habe, und alt genug war, um meine Fächer selbst zu wählen, habe ich Ethik statt Religion gewählt. und da ist es mir zum ersten Mal so richtig klar geworden, dass Religion in erster Linie die Funktion hat, Menschen über den Tod und die Endlichkeit des Seins hinweg zu trösten. Es war für mich als Kind natürlich auch etwas tröstliches, mit dem Gedanken einzuschlafen, dass wir uns alle irgendwann im Himmel wieder sehen. aber in meiner Familie wurde das Ganze fanatisch auf die Spitze getrieben, wir sind nicht nur jeden Sonntag in die Kirche und zur Beichte gerannt, sondern es gab Fastentage, und auch sehr viel Scheinheiligkeit und Doppelmoral, was meine Eltern sich gegenseitig angetan haben, oder uns Kindern – ich kann kaum glauben, dass man das als Katholik eigentlich über sich bringt.
Meine Mutter und meine Tante schicken mir auch immer noch regelmäßig übers Handy irgendwelche Jesus Bildchen, Psalm, oder Bibel, Zitate. Sie behaupten auch, dass meine Depressionen und schlechten Verfassungenerkrankungen der Seele sind, weil ich meine Verbindung zu Gott abgebrochen habe. Ich kann es eigentlich gar nicht aus formulieren, ohne aggressiv zu werden – was laut meiner Tante auch bedeutet, dass ich komplett vom Satan besessen bin.:rofl:

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@ppaul und Alle
Ein paar Beiträge, weiter oben, und insgesamt unter der Rubrik Medikation fällt mir immer wieder auf, dass manche Menschen davon berichten, dass sie durch die Medikamente eine Wesensveränderung bei sich feststellen, oder das Ganze von ihrem Umfeld zurückgemeldet bekommen. Überwiegend sind es dann solche Sachen wie Gefühlskälte, oder niedriger Affekt. Irgendwie deckt sich das mit Pauls Aussage, dass wenn man erst mal Medikamentös gegen das ADHS vorgeht, dass tiefer liegende Problem (obwohl ich das jetzt nicht Problem nennen würde), der Autismus entblättert wird. Ohne mich jetzt gut genug mit der Symptomatik von Autismus Auszukennen, frage ich mich, ob das wirklich bei einigen Menschen hier unerwünschte Nebenwirkungen von den Medikamenten sind, oder eigentlich Teil der Wirkung, die allerdings nur bei denjenigen von uns auftritt, die einen verkappten Autismus haben…? Ist natürlich eine steile These von mir, aber ich finde das so interessant, dass manche Patienten eben von diesen unerwünschten Wirkungen berichten, und andere nicht.
Und ich frage mich, ob das wirklich daran liegt, dass manche das als etwas super angenehmes wahrnehmen, mal eine viel flachere Kurve an Emotionen tagsüber hinzulegen, und dass deswegen einfach gar nicht berichten, weil es für sie völlig unproblematisch ist. (sie das aber genauso haben, wie die anderen, die Daraus einen Leidensdruck ziehen)?

Jetzt mal an alle gefragt: berichtet euer Umfeld davon, dass ihr euch verändert habt? Oder wie nehmt ihr das wahr? Würdet ihr sagen, dass das so subtil ist, dass das nur euch auffällt? Angenommen, ihr würdet nur unter der Woche Medikamente nehmen, und am Wochenende nicht. Wärt ihr dann so eine Art Doktor jeckym und Mister Hyde?

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Nun ja, meiner Erfahrung nach wirken alle Psychopharmaka im Gehirn und das wirkt sich natürlich auch auf Verhalten, Laune, Emotionen usw aus.

Also ja, gewisse Veränderungen sind da wohl möglich, aber lässt sich vermutlich nur ausprobieren.

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das liegt vor allem daran,

BEI MIR LIEGT ES DARAN

(nicht bei anderen)

daß man Nein sagen lernt.

Die wesensveränderung bzw Charakterveränderung ist ja gewünscht.

Also, ich habe nachgedacht nachgedacht nachgedacht

und mir viel auf, daß es bei allen diesen themen, die bei mir kritisiert wurden mit rita + Charakterveränderung, da ging es immer darum, daß ic h michnicht hab überreden lassen, daß ich icht sozial genug war, daß ich früh gegangen bin, daß ich gesagt hab daß es mir nicht gefällt und gegangen bin, daß ich nicht x y z einfach so gemacht habe, für andere Leute.

Zb waren wir einmal im Wald, und der „chef“ unseer bande meinte, ein Feuer sei ja gemütlich, und Paul samelt sonst immer Holz, und jetzt kann Paul das ja auch machen.

hab gesagt nein kein bock mir ist kalt, Feuer war nicht ausgemacht, du kannst ja Holz dammeln wenn du möchtest, ich sammle kein Holz.

naja das war halt egoistisch von mir.

man vertraut sioenem urteil viel mehr, und läßt sich nicht so belabern.

um den Autismus kommt mehr hervor kram mach dir keine sorgen. Das ist keine wesensveränderung, falls du das haben solltest, und es ist unwahrscheinlich, aber falls das bei dir passieren solltest, dann wirst du erkennen, daß es dein gutes altes Ofenpferdchen aus der Kindheit ist, was sich sonst imemr hinter der scheune versteckt hat, und du dachte4st, es sei tot.

es ist aber immer noch da.

es ist das, was beißt, wenn du den athletikschub hast. es ist das tier.

schon vergessen?

das biest ist in dir drin. und es ist dein freund. da musst du dir keine sorgen drum machen.

die leute können das biest nicht sehen, aber manchmal hast du einen luciden moment, und du weißt, daß es rastlos in dir umhertigert.

es ist die stärke, die du in deinen händen spürst, das ist es, was dich manchmal sachen machen lässt, bei denen andere total abklappen.

aber du hast spaß, weil du plötzlich lebendig bist.

das tier kommt erst raus, wenn du völlig am ende bist.

ist natürlich metaphorisch gemeint, ich weiß selber, das es gar kein biest gibt und das ritalin auch nicht mit mir redet, ich bin nicht bekloppt.

also, bekloppt schon. und ich nehme da auch noch Drogen dabei, aber ich bin nicht verrückt.

Ich hab das sogar bei meinem neuen Epilepsiemedikament gemerkt. Das alte hat etwas tranig gemacht und Emotionen stumpfer, das neue macht das weniger und lässt z.B. auch Wut schärfer hervortreten. Muss man sich auch erst mal dran gewöhnen. :wink:

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Stimulanzien können selbstbewusst, euphorisch und sogar manisch machen oder aggressiv

Also ja in der Regel dürften soziale Ängste verschwinden und das Selbstbewusstsein steigen.

Meine Frau wurde von Bupropion sehr schlecht gelaunt und ständig genervt und verspürte Aggressionen. Da fehlte wohl Serotonin zum Ausgleich. Das macht eher friedlich und gechillt und gut gelaunt

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Geilomat! Schon bei „Polnisch und Italienisch“ hat der Katholizismusdetektor bei mir angeschlagen, um ehrlich zu sein.

Was die bei dir machen, ist astreine emotionale Erpressung. Deine Wut hat wahrscheinlich eher damit zu tun, dass du betrogen und verarscht wurdest von Leuten, denen du vertraut hast. Das ist ein schmerzhafter Verlust, der traurig und wütend macht. Mir hat damals echt nur bitterböse Satire geholfen, darüber wegzukommen. Also nicht einfach Lästerei, sondern z.B. so Bücher wie Vorsicht, bissiger Gott von Shalom Auslander, wo das Ganze so ins Absurde gezogen wird, dass man es nur noch auslachen kann. Oder fürs Katholische vielleicht auch etwas in dieser Richtung:

Welches Medikament denn

  • Das neue ist Briviact (Brivaracetam).
  • Das alte war Tegretal (Carbamazepin).
  • Vimpat (Lacosamid) hatte ich auch mal, war aber eher nicht der Hit.

Ok, die kenne ich nicht wirklich.

Generell machen Dopamin und Noradrenalin eher selbstbewusst, aufgeputscht, im Überschuss aggressiver, unsozialer, manisch usw.

Ist eine Frage der Dosis und bei ADHS scheint es ja in korrekter Dosis nicht so zu sein, aber generell bei Dopamin Überschuss dürften diese Nebenwirkungen auftreten.

Serotonin bremst das Dopamin ja eher und macht sozialer, ruhiger, irgendwann auch emotionsloser und dämpft.

Also wundert es mich nicht, wenn @ppaul mit Stimulanzien selbstbewusster und unsozialer wird. Das ist ne normale Dopaminwirkung und nicht dem Autismus geschuldet.

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Wenn du Wesensveränderungen spürst, guck ob du sie magst oder nicht. Ich verstehe die Medikation so, dass sie gern eher unauffällig im Hintergrund wirken darf.

Ich bin noch nicht angekommen, aber Ritalin hat mich offener und freundlicher gemacht (bessere Reizfilter → mehr Kapazitäten), bei Elvanse konnte man mich mit der Kneifzange nicht anfassen, außerdem hat es meine Kreativität gekillt.

Bei meinem Ritalin-Generikum stand sogar im Beipackzettel, wenn einen das Umfeld auf eine Wesensveränderung hinweist, sollte man unbedingt mit seinem Arzt sprechen.

naja, ich werde halt eben auch sozialer MIR gegenüber.

ist ein sehr schwieriges thema, sehr sehr subjektiv.

ich glaube, damit meinen die wenn man so psyscho mäßig unterwegs ist.

ich meine aber mit wesensänderung, daß man SELFCARE endeckt, und dann gut für sich sorgt, und anderen menschen Grenzen aufzeigt.

und natürlich hat man dann sein wesen verändert, und wahrscheinlich sogar dauerhaft, weil das mit dem selfcare vergisst du nicht einfach so, wenn du keine stimulanzien nimmst.

denn gedanken und die realisation hattest du dann, du kannst das nicht ungeschehen machen.

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… Hoch die Hände - Wochenende!

Ich wollte euch ein kurzes Update geben, kann mich aber nicht so recht kurzfassen.

  1. Ich war gestern mit meinem Anruf/Mail-Protokoll persönlich bei meiner Krankenversicherung, zwecks Antrag auf Kostenrückerstattung einer privaten Psychotherapie.
    Zur Einordnung für diejenigen, die erst ab Hier mitlesen:
    Es gibt grundsätzlich die Möglichkeit, im Falle einer nachweislich (!) unzumutbar langen Wartezeit auf einen Psychotherapieplatz mit gleichzeitig vorliegendem Behandlungsbedarf die Möglichkeit, auch eine Psychotherapie bei Therapeutin*innen ausnahmsweise (!) zu genehmigen, die KEINEN Kassensitz haben (also eigentlich nur Selbstzahler und Privatpatienten behandeln). Die Voraussetzung ist, dass man ein Protokoll führt mit Datum des Telefonats/Mailverkehrs mit den Praxen, die behaupten sie hätten keine Kapazitäten und/oder einer Angabe der voraussichtlichen Wartezeit bis zum frühstmöglichen Behandlungsbeginn.

Tja Leute…
Es kam mir so einfach vor - ich habe zwischen Mitte Dezember und heute über 60 Praxen/Therapeuten abtelefoniert/angemailt, und zum Teil auch diese (sinnlosen) Erstgespräche vor Ort geführt, die ich zu Protokoll gegeben habe.
Ich bin also hoffnungsvoll zu meiner KK marschiert und dachte, von meiner Seite aus sei alles getan…

Dumm nur, dass ich den Rest nicht richtig gelesen habe:
Man muss sich ERST einen Therapeuten suchen, der ohne Kassensitz bereit wäre sich überhaupt den bürokratischen und unentgeltlichen Aufwand zu machen
A) einen eigenen Antrag auf die außervertragliche, ambulante Psychotherapie zu formulieren, zuzüglich zu meinem eigenen Antrag
B) einen Kostenvoranschlag erstellen
C) Ein Probatorik durchführen
D) Einen Bericht darüber schreiben und an den medizinischen Dienst weiterleiten


So.

Und jetzt stellt euch mal vor, wie motiviert ein Therapeut auf einer Skala von 1 bis 10 ist, für einen dahergelaufenen Rando’ wie mich diesen unbezahlten Mehraufwand von A bis D durchzuturnen, mit dem 50:50 Chance, dass die Krankenkasse den Antrag ablehnt, oder ich zwischenzeitlich anderweitig einen Therapieplatz bekomme, bei einem Kollegen mit Kassensitz?

Richtig. Keine Wutz macht sich freiwillig diesen Aufwand.
Ich wünschte, ich hätte mir das Procedere genauer angeschaut, es hätte mich einige Enttäuschungen erspart.

  1. Ich glaube ich muss aufpassen, was ich schreibe und warte mal auf die Mods, bevor ich hier Klarnamen verwende und wegen Verleumdung in Schwierigkeiten gerate.
    Was ich jedenfalls sagen wollte:
    Meine Diagnostik hatte ich als Selbstzahlerin bei einer Therapeutin in Hamburg, die hier im Forum auch schon erwähnt wurde, Frau L.G.
    Es herrschte in dem Strang sehr viel Verwirrung darüber, inwieweit so eine Diagnostik überhaupt anerkannt wird, oder nicht. Wie schön, dass ich das auch JETZT erst gelesen habe.

Frau L.G. war im Termin super freundlich und ich hatte mich sehr wohl gefühlt. Sie selbst hat direkt im ersten Satz gesagt, dass sie KEIN ADHS hat, es aber ihr Spezialgebiet geworden ist, auch in der Zusammenarbeit in ambulanter Therapie und Coaching, was sie beides für Privatpatienten und Selbstzahler zuzüglich zur Diagnostik anbietet, da sie keinen Kassensitz hat. Warum erzähle ich das so genau?
Nun: Beim Diagnosetermin (100min ingesamt für 400€) war sie noch sehr zugewandt, gab mir sogar selbst (!!!) den Tipp, es mit dem Kostenrückerstattungsverfahren bei meiner KK zu versuchen, da meine Depression und der Wunsch nach einer ambulanten Psychotherapie auch kurz Erwähnung fand. Ich fand sie so sympathisch und auf Augenhöhe, dass ich mir in dem Moment schon sicher war, dass ich jegliche Mühen auf mich nehmen werde, um das durchzuboxen und ihre Patientin zu werden.
Dann der erste Dämpfer:
Nachdem ich eine Woche auf meinen Diagnose/Befund-Bericht gewartet habe (das waren ausschließlich copy&Paste Bausteine, die vielleicht 10min insgesamt in Anspruch genommen hätten, aber egal dazwischen lagen Feiertage), habe ich mich dafür bedankt und sie gefragt, ob sie zufällig von ihren Patienten weiß, wo die alle zwecks Medikation hingehen. Das war am 30.12.24.

Auf diese höfliche Nachfrage habe ich nie eine Antwort erhalten.
Nicht falsch verstehen - ich erwarte nicht, dass man über das Maß hinaus Engagement für Laufkundschaft zeigt, die noch nicht mal zu den Bestandspatienten zählt. Aber ein einfaches „Nö, Adressen und Tipps hab ich leider nicht.“ hätte absolut gereicht, damit ich mich nicht geghostet fühle.

Dann, nach zwei Wochen, habe ich jetzt nachgesetzt mit dem aktuellen Stand des Kostenrückerstattungsantrags (Kurzfassung: Hallo Frau G., ich habe alle Unterlagen bei meiner KK eingereicht, jetzt scheitert es nur noch daran, dass ich sie fragen wollte, ob Sie sich vorstellen könnten, mich in ihrer Praxis zu behandeln…?)

und… trommelwirbel
Schon wieder Schweigen im Walde.

Bei aller Sympathie - es hat jetzt doch einen bitteren Beigeschmack. Bis die 400€ Rechnung beglichen war, war die Motivation mir auf Mails zu antworten (es waren nur 2) recht hoch und die Reaktionszeit betrug wenige Stunden. Jetzt, wo die Kohle einkassiert ist, gibt es seit 3 Wochen keinerlei Antwort mehr.

Ich will nicht gekränkt sein - und doch fühlt es sich so an. Demütigend.

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Nuja, das sind bis heute 14 Tage.
Das find ich jetzt noch nicht soooo unangemessen…

(Nicht hauen, bitte…)

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Mmmm, vielleicht nicht zu viel von anderen Menschen erwarten und immer klar deine Interessen vertreten.

Bei 400€ für 100 Minuten gehe ich auch davon aus, dass da ein hoher finanzieller Faktor dabei ist.

Ich bin generell gegenüber Menschen vorsichtig und vertraue nie leichtfertig. Und wenn Geld im Spiel ist , bin ich besonders vorsichtig

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