ich möchte nach zwei Jahren einen neuen Versuch starten mich medikamentös einstellen zu lassen.
Ich habe nun Listex Aristo bekommen und soll mit 5mg starten.
Gestern Mittag habe ich das Medikament bekommen und mit 3mg begonnen. Abends fragten meine Freunde warum ich so fertig aussehe. Mein Puls war danach sehr hoch und ich habe mich sehr unwohl und panisch gefühlt.
Heute Morgen bin ich mit einem total verspannten Nacken aufgewacht.
Gutes Frühstück und 4mg rein.
Tag heute war wie Horror. Ruhepuls 25 Schläge höher als sonst, Blutdruck habe ich garnicht erst gemessen, meine Garmin sagt ich soll heute nichts mehr machen. Bin rumgelaufen wie ein Zombie, habe heute Vormittag direkt noch mal 2h geschlafen, war vorhin im park und konnte mich auf nichts konzentrieren. Wie auf Wolken.
Morgen mache ich Pause um mein Nervensystem zu resetten.
Macht es Sinn weiter zu machen oder ist es bei solchen Nebenwirkungen in so geringer Dosis einfach das völlig falsche Medikament?
Ich habe wenig Ahnung von Lisdexamfetamin, aber hab mal gelesen, dass der Einstieg mit Dosen unter 20 (oder 30) mg nicht zu empfehlen ist, weil es mit sehr geringen Dosen auch wieder Nebenwirkungen gibt, die mit „normaler“ Einstiegdosis nicht vorkommen.
Nach 2 Einnahmen kannst du so ziemlich genau gar nix sagen.
Ich frage mich gerade rational folgendes:
Warum:
mit 5mg starten?
bist du stattdessen auf 3 und 4mg gegangen?
Das was du beschreibst, können auch Symptome einer deutlichen UNTERdosierung sein.
(Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du Koffein usw. weggelassen hast / keine weiteren Medikamente nimmst und somit eine Überdosierung eher nicht im Raum steht? Falls doch, wäre es gut zu wissen, was und wie viel du nimmst, dann prüfe ich mal das Thema Metabolisierung ab.)
Leider kenne ich das Aristo bisher (noch) nicht aus eigener Erfahrung.
Habe bisher das Original (Elvanse, nehme ich immer noch / wieder) und das von Ratiopharm gehabt.
Was ich jedoch sagen kann, ist, dass die Generika teils anders wirken, als das original.
Und das, was ich bisher so mitbekommen habe, leider oftmals gar nicht so gut.
Lisdexamfetamin hat eine Steady-state von 5 Tagen = 5 mal zur gleichen Zeit gleiche Dosis, erst dann ist der Moment erreicht, wo man so viel Wirkstoff dem Körper zuführt wie der Körper verbraucht. Vereinfacht gesprochen wirkt Lisdexamfetamin 1 1/4 Tag und des baut sich durch die Verstoffwechselung die Dosis erst auf.
Gleich Tage in der Eindosierung erleichtern dem Körper und der Bewertbarkeit der Wirkung erst.
Unterdosiert macht es viel schlimmere Nebenwirkungen als überdosiert.
Wdnn du klein starten möchtest würde i ch persönlich eher 20 mg auf 2 oder 3 Einnahmen über den Tag verteilen als zu niedrig dosiert durch den Tag zu laufen. Es muß ja einen triftigen Grund geben wiesk es keine 10 mg Dosis gibt. Für den einzelnen kann es a dere Bedarfe geben, doch nicht für die Masse der Menschen. Vielleicht sind dann Nebenwirkungen zu grlß lder was auch immer
Vielleicht hinterfragst du mal, ob du lieber Angst vor Nebenwirkungen, die du gerade hast, haben möchtest, die kleinste übliche Dosis nehmen oder machen Medikamente gerade keinen Sinn weil du noch Zeit für dich benötigst um für dich annehmen zu können das immer Nebenwirkungen auftreten können, die sich für jeden unterschiedlich anfühlen und unterschiedlich schlimm empfunden werden
Im Forum gibts einige Erfahrungsberichte, aber am Ende ist es individuell unterschiedlich und die allgemeine Einstiegsdosis für Erwachsene ist nunmal 30mg.
Klinisch erwiesen ist es aber, dass es einen therapeutischen Bereich gibt, also eine Wirkstoffkonzentration, wo das Hirn ausreichend stimuliert wird und die ADHS Symptomatik möglichst gut lindert - bei gleichzeitig wenig Nebenwirkungen. Soviel wie nötig, so wenig wie möglich.
Unterhalb ist es eben subtherapeutisch.
Darüber ist auch ungünstig und kann die Symptomatik wieder verschlechtern.
Den therapeutischen Bereich findet man für sich mit der Eindosierung heraus. Daran kommt man leider nicht vorbei.
Auszug - Fachinformation / Packungsbeilage
Dosierung
Die Dosierung ist nach den therapeutischen Erfordernissen und dem Ansprechen des Patienten individuell einzustellen. Zu Beginn der Behandlung mit Lisdex-Aristo ist eine sorgfältige Dosistitration erforderlich.
Die Initialdosis beträgt 30 mg einmal täglich morgens.
Wenn nach Einschätzung des Arztes eine niedrigere Anfangsdosis angemessen ist, können die Patienten die Behandlung mit einer Dosis von 20 mg einmal täglich morgens beginnen.
Die Dosis kann in ungefähr wöchentlichen Abständen in Schritten von jeweils 10 oder 20 mg erhöht werden.
Lisdex-Aristo ist in der niedrigsten wirksamen Dosierung einzunehmen.
Die höchste empfohlene Dosis beträgt 70 mg/Tag; höhere Dosen wurden nicht untersucht.
Die Behandlung muss beendet werden, wenn sich die Symptome nach einer geeigneten Dosisanpassung über einen Zeitraum von einem Monat nicht bessern.
Beim Auftreten einer paradoxen Verschlimmerung der Symptome oder anderer unzumutbarer unerwünschter Ereignisse muss die Dosis reduziert oder das Arzneimittel abgesetzt werden.
Diese verstärkte Nebenwirkungen durch Unterdosierung macht für mich keinen Sinn.
Denn dann würde das Abklingen der Wirkung ja stärkere Nebenwirkungen verursachen. bzw. bei der Verstoffwechselung die Konzentration x ja iwann dann um die Ecke kommen.
Das einzige was sinn macht
Unterdosierung gewünschte Wirkung tritt nicht ein. Dennoch kommt es zu Nebenwirkung. Aber die gleiche Intensität von Nebenwirkung die auch bei optimaler Dosierung auftreten
bei längeren gebrauch und dann Entzugserscheinungen. die dann aber keine „Nebenwirkungen“ sind sondern eben Entzugserscheinungen durch Fehlen des Wirkstoffes. Entzugserscheinungen sind keine Nebenwirkungen.
Klingt im ersten Moment auch nicht unbedingt logisch.
Problematisch ist halt, dass es alles hochgradig individuell ist und jeder Organismus generell anders reagieren kann.
Dafür gibt es aber eben auch die ganzen Leitlinien und Empfehlungen (und eben auch die Unmengen an Erfahrungsberichten), damit das ganze etwas einschätzbar ist.
Und gerade in der Eindosierung kann eine Unterdosierung eben auch fälschlicherweise als Überdosierung wahrgenommen werden (insbesondere wenn noch keine eigenen Erfahrungen mit dem jeweiligen Präparat / Generikum vorliegen).
Das ist auch prinzipiell nicht verkehrt.
Scheint wohl von der „Fraktion“ zu sein, lieber kleinschrittig aufzudosieren.
Ist eben individuell, was erforderlich ist.
Die einen reagieren sehr fein auf geringe Dosierungen und sind bei „höheren“ Dosierungen von 20-30mg bereits drüber, die anderen haben eben bei diesen geringen Dosierungen von bspw. 5mg die von dir geschilderten Probleme.
Letztendlich läuft es auf ein „Trial and Error“ hinaus.
Wenn dein Arzt dir sagt, dass du in 5er Schritten vorgehen sollst, würde ich mich da erstmal eine Woche exakt dran halten und nicht eigenmächtig runter dosieren. Ist ja, wie gesagt, generell nicht verkehrt.
Zumal der Arzt das letzte Wort (und eben auch die Verantwortung) hat.
(Weiß ja nicht, was bei Elvanse bei dir das Problem war.)
Bei Elvanse 1:1 das selbe Problem. Puls hoch, massiv gestresst, Blutdruck 180/120…
Danke für die Antworten.
Ich lese mir heute noch mal die Packungsbeilage durch und werde heute nichts nehmen. Ich muss erstmal wieder “klarkommen”, habe auch extrem schlecht geschlafen.
Bin noch etwas hin und hergerissen ob ich einfach mal die 20 reinhaue wenn meine Freundin da ist, da da die startdosis ist, und wenn das richtig schief geht soll sie den RTW holen…
Naja Du weißt ja auch, dass viele von einem „Rebound“ am Abend berichten, wenn die Konzentration der Stimulanzien im Blut stark abflacht.
Bei einem eigentlichen Reboundeffekt, müssten ja Symptome, die man mit dem Medikament behandeln möchte, verstärkt auftreten und keine zusätzlichen unangenehme Symptome, die man ohne das Medikament überhaupt nicht hatte.
Ja aber eine Symptom"Verschlimmerung" ist ja keine Nebenwirkung
Nur zum Verständnis ich meine wirklich Nebenwirkungen per Definition. Das ist eine Unerwünschte Wirkung. Eine Rückkehr der Symptome ist keine Wirkung sondern ein Nachlassen von Wirkung.
Ich denke die Umgangssprache und genaue Differenzierung kann hier für Verwirrung sorgen.
Daher hänge ich hier wohlmöglich auf dem Schlauch.
Das Phänomene für eine Nebenwirkung gehalten werden oder ob sie das wirklich sind. Das ist meine Frage.
Ich will das nicht in Zweifel ziehen. Sondern ist es wirklich möglich das sich Nebenwirkungen bei Unterdosierung verstärken und wie funktioniert das? Wäre ein coole Forschungsthema. Wie so viele
Man kann es vielleicht halbwegs allgemein so zusammenfassen, aber dennoch mag es Überschneidungen zwischen Unter- und Überdosierung in individueller Ausprägung geben.
So ganz genau wird man es wahrscheinlich schwer bestimmen können, weswegen die Abschnitte 4 + 5 wahrscheinlich umso wichtiger sind.
Eigentlich meinte ich damit eher, dass bei manchen, Nebenwirkungen bei stark abflachender Wirkstoffverfügbarkeit, auftreten. Die ähnlich sein müssten, wie die Nebenwirkungen die, die selbe Person bei starker Unterdosierung erfährt.
Ob es jetzt auch so etwas wie einen echten Rebound gibt, bei dem man die unangenehmen Symptome verstärkt wahrnimmt oder nicht, möchte ich nicht beurteilen.
Ich kann mir aber vorstellen, dass es den Körper inneine zusätzliche Stresssituation bringt, wenn die Stimulanzien nicht mehr ausreichend wirken und gleichzeitig doofe Nebenwirkungen auftreten.
Ich glaube nicht, dass jemand im Selbstversuch ausprobieren möchte, ob die selben Symptome/Nebenwirkungen auch auftreten, wenn derjenige Morgens eine sehr niedrige Dosis zu sich nimmt.
Wir nehmen ja Stimulanzien gerade wegender paradoxeren Wirkungzu Normalos daher macht es schon sind sonst würden wir mit Stimulanzien aufdrehen und Party machen gehen
Auch bei niedriger Dosis können gleiche Nebenwirkungen auftreten. Die sind dann aber nicht stärker, sondern einfach da, bei nicht eintreten der gewünschten Wirkung.
Ob es dazu eine wissenschaftliche Erklärung gibt, kann ich dir nicht sagen. Vielleicht kann dir @UlBre etwas dazu sagen. Aber wenn du mal mit der Suchfunktion durchs Forum stöberst, findest du viele Erfahrungsberichte, dass sich viele mit einer zu tiefen Dosis Elvanse schlechter fühlen als ohne Medikation.
Unterdosierungsnebenwirkungen sind ein Risikofaktor beim langsam und niedrig eindosieren. Man kann durch tiefe Täler von Nebenwirkungen wandern müssen, bis man die optimale Wirkung erreicht.
Ein zu schnelles Eindosieren und überspringen optimaler Dosen kann genau so problematisch sein.
Meine Meinung dazu ist, dass Unterdosierungen vielleicht unangenehm sein können, aber nicht schädlich, Überdosierungen können nicht nur unangenehm, sondern auch schädlich sein.
Darum lieber langsam.
Dritter Weg: mit dem Standard einsteigen, und wenn das nicht hinhaut, nochmal von vorne anfangen und dann ganz langsam und kleine Schritte gehen.
Jeder sucht seinen Weg durch den Wald.
Manchmal links, manchmal rechts am Baum vorbei.
Manchmal hats links Brombeeren und manchmal rechts ein Loch.
Und jeder läuft an ner anderen Stelle und kann daher niemandem sagen: am drölfzigsten Baum musst du links und dann den zehnten Baum weiter rechts vorbei…