Start mit Medikinet, dann Elvanse

Hey liebes Forum,

Ich habe nun Medikinet verschrieben bekommen. Mal ein bisschen Vorgeschichte.

Erste Diagnose für ADHS im Januar. Dann zweite im März bei einem privaten Psychiater, da ich unbedingt eine Zweitmeinung wollte.

Nun war ich bei einem Kassen Psychiater, dieser hat selbst keine weitere Diagnose gemacht, da er das nach zwei identischen Diagnosen unsinnig fand.

Jetzt ist es so, dass ich mit 10mg Medikinet morgens anfangen soll um schlichtweg zu testen „ob ich wirklich ADHS habe“. Da er meinte, dass ich an der Wirkung schnell merken werde ob ich neurotypisch bin oder nicht. Er meint, wenn ich super angetrieben werde ist das kein gutes Zeichen, da mich das Medikinet eher ruhiger machen sollte.

Klingt für mich sogar halbwegs schlüssig, ABER ich habe definitiv Sorge vor dem oft geschilderten Rebound ohne Dosis am Mittag. Er meinte auch, wenn ich die 10mg vertrage, dass ich nach einer Woche auf 20mg gehen kann. Allerdings auch hier keine Rede von irgendeiner Dosis am Mittag.

Wie habt ihr angefangen? Auch erst mit nur einer Dosis und dann später erst auch mittags?

Eine Bitte. Keine Medikinet bashing in den Kommentaren. Ehrliche Erfahrungen jedoch gerne. Es gibt unfassbar viele Menschen, die damit sehr gut fahren. Hier im Forum ist der Tenor jedoch ab und zu ganz schön beängstigend.

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Die Eindosierung geschieht in der Regel ohne „Mittagsdosis“, da man sich ja erstmal an die passende Einzeldosis rantasten soll und dann auch am besten beurteilen kann wann die Luft von dieser raus ist.

Viel Geduld und nichts überstürzen :wink: Am besten die Dosis immer eine Woche beibehalten bevor man erhöht oder verringert. Hast du keinen Eindosierungsplan bekommen?

Das Medikamentenbashing hat in der Tat zugenommen - leider. Lass dich davon nicht verunsichern. Es bringt dir nichts, gleich nach der ersten Woche zig Präparate zu wechseln…

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@bernard danke sehr! Ich versuche tatsächlich der Expertise des Psychiaters zu vertrauen, aber Google und Foren sind immer so eine Sache. :grimacing:

Das man mit Einzeldosis startet hat er mir so nicht gesagt. Macht aber Sinn und nimmt mir dann die Sorge. Danke dafür.

Einen Eindosierungsplan habe ich nicht bekommen. Nur wie eben geschildert, dass ich mit 10mg am Tag anfangen soll und dann nach einer Woche auch auf 20mg gehen kann.

Sollte ich mich aber irgendwie schlecht fühlen usw. kann ich ihn jederzeit erreichen und wir passen Dinge an.

Er hat auch nicht ablehnend gegenüber anderen Medikamenten wie Elvanse gesprochen und meinte wir können da in Zukunft auch Sachen probieren, dass er aber gerne mit Medikinet startet und gute Erfahrungen damit hat.

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Mich würde kurz interessieren, ob die 10mg retardiert sind…

Wenn du dich mit den 10mg erstmal ganz gut fühlst, dir aber der Rebound zuviel ist, kannst du auch mit der Aufdosierung noch länger warten.

Ich bin mit Medikinet sehr gut klargekommen. Ich hatte trotz Kaffee und eher unregelmäßigen Mahlzeiten keine Nebenwirkungen. Und meine Ärztin hat mir so nach einem halben Jahr mehr oder weniger grünes Licht gegeben, selbst herauszufinden, welche Dosierungen und welche Tageszeiten für mich ideal sind. Die einzige Bedingung war, dass ich 60mg Tagesdosis nicht überschreite.

Mein größtes „Problem“ war der Rebound, den ich nachmittags durch eine dritte Dosis abgefedert habe. Außerdem war der zeitlich berechenbar. Ein halbe Stunde im Loch war für mich aushaltbar. Die eigentliche gewünschte Wirkung war das wert.

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Ich fang auch mit 10mg retardiert an als Einzeldosis und soll dann in vier Wochen auf 20mg hochgehen.
Einen Moment war ich verunsichert wegen der ganzen Posts hier, die aufteilen etc., dann hab ich beschlossen, erstmal dem Arzt zu vertrauen und auszuprobieren wie es läuft.

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So lief es bei mir auch. Bis auf die Unterstützung die du angeboten bekommen hast. Das ist viel Wert.

Gruppen und Foren verwirrten mich auch in der Zeit der Eindosierung. Man liest einfach zu viel und am Schluss weiß man gar nicht mehr was richtig und falsch ist usw. Schön, dass du dies erkannt hast. Bleibe hart und lass dich nicht verunsichern :wink:

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Ja, ist retardiert. Ich meine unretardiertes MPH müsste man selber zahlen.

Ich glaube das ist auch erstmal das Beste. Zumal man ja noch gar nicht weiß wie es wirkt usw.

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Das war tatsächlich eine meiner Ängste, dass ich mit der Medikation alleine gelassen werde, aber das ist zum Glück nicht so.

Ich denke auch, dass ich einfach zu viel gelesen habe und am Ende schreiben sowieso meistens die, die schlechte Erfahrungen gemacht haben.
Für die, die gute Erfahrungen machen besteht gar kein Grund sich online zu melden.

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Genau, mach dich nicht verrückt. Das Einzige was du beherzen solltest ist Geduldig zu sein und dir Zeit zu lassen. Bestenfalls immer etwas notieren wie es dir so ergangen ist nach ein paar Tagen.

Wenn du ein neues Medikament oder eine neue Dosis nimmst braucht der Körper immer etwas Zeit sich damit zu arrangieren. Meiner Erfahrung nach mindesten 1 Woche. Besser sogar länger. Bei Medikinet hat sich bei mir nach einer Woche Dosisanpassung immer nochmal etwas verändert.

Außer natürlich dir geht es schlecht. Das sollte nicht sein. Dann Rücksprache mit dem Arzt.

Viel Erfolg :blush:

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Ich glaube da gibt es ein Missverständnis. Aufteilen kann man in der Regel nur Elvanse.
MPH Retardpräparate in der Regel nicht, das ist jedenfalls unpraktisch und lässt sich nicht genau machen.

Wichtig beim Medikinet adult ist es, mit der Einnahme genügend zu essen, da bei diesem Präparat die Retardierung vom Essen abhängig ist.

Außerdem wichtig während der Eindosierung - kein Koffein. Leider sagt das kaum ein Arzt. Mit MPH und Kaffee zusammen fühlte ich mich auch total unruhig und dachte, dass ich das Medikament nicht vertrage - lag jedoch am Kaffee!! Ohne MPH kann ich literweise Kaffee trinken.

Ziemlich schnell mit einer zweiten Dosis am Mittag. Medikinet wirkt meist 5-6 Stunden.

Mit nur einer Dosis hatte ich tatsächlich den Rebound mittags und konnte dann schlechter arbeiten als ganz ohne Medikament.

Da die Einnahmezeit der zweiten Kapsel nicht mit meiner Essenszeit passte (11 Uhr) bin ich auf Ritalin adult umgestiegen.

Am besten den Arzt direkt fragen.

Tatsächlich gibt es ja Fachärzte die meinen das man mit einer Dosis über den Tag kommt.

Anfangen immer am besten an einem freien Tag bzw Wochenende, wenn möglich.

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Habe ich bereits mehrfach so gelesen. Was bedeutet denn „genügend“?

Mein Glück ist, dass ich mein eigener Chef bin und mir das alles so legen kann wie ich möchte.

Meine Einnahme wird so gegen 9-10 Uhr morgens sein, dann sollte das alles super passen.

Ich glaube das weiß niemand. Am besten ausprobieren.

Ich nehme es morgens um 5 und die nächste um ca 10-11. Aber um 10 habe ich keine Zeit zu essen. Deshalb nehme ich lieber Ritalin, dass ist auf jeden Fall unabhängiger vom Essen.

Ist die Frage, ob es für dich reicht eine Wirkung für ca 5-6 Stunden zu haben und falls nicht, ob dein Mittagessen auf 14 Uhr fällt?
Oder ob es ausreichend ist, eine Banane oder Ähnliches zu essen?

Aber probiere erstmal aus, wie lange das bei dir wirkt und finde die richtige Dosis

Ich habe auch erst mit morgens 10mg Medikinet angefangen, später (nach 1 oder 2 Wochen) dann mit 20mg morgens und danach erst mit zusätzlichen 10mg mittags, weil dann die Symptome verstärkt auftraten.
Bei der allerersten Dosis habe ich tatsächlich sofort gemerkt, dass es im Kopf ruhiger war und ich mal richtig in Ruhe über eine Sache nachdenken konnte ohne dass andere Gedanken ständig dazwischen quatschen.
Danach war die Wirkung gefühlt nicht mehr so krass, was aber meiner Meinung nach daran liegt, dass man sich schnell daran gewöhnt, dass manches anders ist. Also nicht die Wirkung ist schwächer sondern durch die Wirkung ist manches einfacher und das ist ein Zustand, den wir haben wollen, an den wir uns aber eben auch gewöhnen. Meine Familie hat mir aber gespiegelt, dass man von außen eine Veränderung merkt, selbst wenn ich sie für mich nicht so stark empfinde.
Was auch immer in die Wirkung mit reinspielt ist die jeweilige Tagesform und der Hormonstatus, wenn man einen Zyklus hat.

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Danke. Nein, es gibt keinen Grund für Medikinet-Bashing.

Auf Dauer ist eine zweite Dosis gut, aber nicht unbedingt sofort. Der Rebound ist ja auch dosisabhängig - ich nehme morgens eine 40-er Kapsel Medikinet Adult, wenn da nichts drauf folgt ist es definitiv ziemlich unangenehm. Bis du dahin kommst, dauert es aber eine Weile, wenn überhaupt!

Mit unretardiertem MPH. 2003 gab es Medikinet Adult noch gar nicht.

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Danke für die ganzen Infos @Falschparker . Sehr beruhigend. Bist du durch „Gewöhnungseffekte“ bis auf 40mg hochgegangen oder ist das quasi schon immer deine Dosis?

Ich denke ich werde hier eine Art kleines Tagebuch führen. Vielleicht ist das ja für jemanden interessant.

Tag 1
Ich habe heute um 10 Uhr mit einem guten Frühstück das erste Mal 10mg Medikinet genommen. Kurzum ich habe davon nichts gemerkt. Ich hatte lediglich einen etwas trockenen Hals und definitiv mehr Durst dadurch.

Etwas ernüchternd, aber für mich bestätigt das zumindest meine zweifache ADHS Diagnose, da ich davon ausgehe, dass neurotypische Menschen zumindest etwas hibbelig geworden wären.

Ich werde trotz dessen mit 10mg weitermachen und mich in Geduld üben. Prämisse ist, dass ich Minimum 3 Tage, besser jedoch 5 Tage die gleiche Dosis fahre so lange ich mich nicht irgendwie schlecht fühle.

Ich les mit, hab gestern angefangen. :slight_smile:

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