Guten Morgen,
ich versuche es kurz zu machen
Mein 14 jähriger Teenagersohn erhält seit ein paar Wochen Medikinet Retard. Er sollte mit 40 mg starten und dann irgendwann hoch auf 70/80 oder mehr entsprechend der Größe und Gewicht.
Die Nebenwirkungen waren zu krass (Schwindel, Benommenheit, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen). Allerdings erzählte er auch von Ruhe im Kopf. Es wirkt also generell (der Arzt hatte die Diagnose erst noch angezweifelt…). Tschakka.
Nach längerem „verhandeln“ telefonisch mit dem Arzt, konnten wir Eltern die Dosis reduzieren auf 10 mg, um dann langsamer zu steigern.
Grundsätzlich ist sein Ansatz jedoch, dass er sich daran gewöhnen muss, dass die Dosis eh viel zu niedrig ist und wir uns dann in drei Monaten wieder sehen. Er halte nichts davon an der Dosis zu experimentieren.
Ich selber nehme seit ein paar Monaten auch ADHS Medikamente und kenne mich mittlerweile im Bereich Neurodivergenz ganz gut aus. Medizinisch jedoch nur, dass was ich hier im Forum gelesen habe, eigene Erfahrungen und Erfahrungen von anderen AdHSlern.
Ich weiß, dass einiges von dem Wissen vom Arzt veraltet ist, jedoch im Medikamentenbereich sind meine Kompetenzen tatsächlich begrenzt.
Derzeit ist das Medikinet bei meinem Sohn bei 20 mg. Er geht ihm zunehmend schlechter, Schwindel, emotionale Taubheit, Übelkeit, Magenschmerzen, Zombiemodus, sehr müde, dennoch nicht schlafen können, Schlappheit.
Das einzig positive ist, dass er von dem Medikament im Kopf ruhiger ist und tatsächlich mehr Hunger hat und er etwas zugenommen hat ( er merkt jetzt den Hunger mehr oder durch die neu gewonnene Ruhe merkt er mehr seine Bedürfnisse).
Längerfristig ist die Lösung klar. Ich brauche einen anderen Arzt. Der jetzige ist auch „nur“ Kinderarzt und kein Psychiater und ich bräuchte für eine mögliche ASS Diagnostik oder Ausschluss Diagnostik eh noch einen Psychiater. Sein bisheriger ist aber gerade jetzt vor ein paar Wochen in Rente. Es wird also noch etwas dauern, bis ich hier in der Region eine grundsätzliche andere Lösung gefunden habe.
Was würdet Ihr konkret jetzt tun?
Dadurch, dass ich selber „Betroffen“ bin, möchte ich nicht unbedingt meine Erfahrungen auf die meines Sohnes projizieren, da er zwar einige Gemeinsamkeiten mit mir aufweist, jedoch nicht gänzlich. Zusätzlich ist er Hochbegabt, d.h. dass das ADHS eh im Alltag von vielen nicht als solches wahrgenommen wird und ich als die übervorsichtige Mutter wahrgenommen werden
Was würdet Ihr machen? Dosis bei erhalten und weiter abwarten, ob der Körper sich dran gewöhnt oder absetzen und Arzt nach anderem Medikament fragen?