Tochter 8 jahre, Medikinet

Also der IQ ist kurz vor Hochbegabung… Mehr bisher nicht… Sie wird allerdings jetzt bei der Therapeutin (Therapie beginnt am 22.2.23) nochmal in einigen Dingen getestet…
Für mich persönlich hatte sie schon immer einen inneren Monk z. B Unterhemd muss immer glatt in der Hose sein usw. :see_no_evil:

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Hallo,

nimmt sie noch andere Medikamente?
Falls ja, was?

Falls nein: Präparat wechseln.
Erst mal innerhalb von MPH auf Ritalin oder Concerta oder…
Vielleicht noch besser erst mal nur mit unretardiertem eindosieren, das ist viel feiner einstellbar. Ja, das hält nur 2,5 bis 3 Stunden und nicht über einen ganzen (Schul-)Vormittag, aber zumindest an schulfreien Tagen könntet ihr das damit besser austesten.
Danach gibt es noch etliche weitere Alternativen. Die dekliniere dich dir gerne mal runter (ATX, AMP, Guanfacin, ggf. in Kombination), aber im Moment wäre das noch zu früh.

Haltet durch und habt Geduld. Das kann ein halbes Jahr dauern, bis ihr das passende gefunden habt - aber es lohnt sich. Wirklich. Sehr.

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Aktuell bekommt die nur das medikinet… Sie wurde unretardiert eindosiert… Es lief auch erst gut… ABER diese Zwänge nehmen halt zu und es wird schlimmer anstatt besser! Wir haben nun ein Telefon Termin für den 22.2 bekommen und bis dahin hangeln wir uns nun…

Aber ich hätte gerne etwas Austausch und Erfahrungen gesammelt…
Der große Sohn hatte Ads und einen IQ von 121 und kam mit Neurofeedback damals gut klar…
Bei der Tochter reicht das leider nicht… Denke es ist etwas Veranlagung, da der Papa selbst auch Adhs hatte im Kindesalter :wink:
Aber… Vor 20-25 Jahren wurde ja noch anders damit umgegangen…

Liebe(r) Vonny,

unser kleiner Sohn (jetzt 10) kam mit Methylphenidat auch nicht zurecht, er zog sich sehr zurück. Wir sind nach dem 6. Geburtstag (vorher wollte die Ärztin kein Amfetamin verschreiben) dann auf Attentin (unretardiertes Amfetamin) umgestiegen, was für ihn besser passt.

Übrigens nicht vollständig, er kriegt tagsüber zweimal Attentin und abends noch 2,5 mg Methylphenidat. Das ist aber eine so kleine Dosis, dass wir keine unerwünschten Nebenwirkungen beobachten.

Interessant, weil ich, also sein Vater, und sein älterer Bruder sehr positiv auf Methylphenidat reagiert haben, auch auf höhere Dosen.

Unabhängig davon, dass evtl. ein anderes Medikament besser passt…

Mich erinnert es an diesen Thread: ADS und Asperger Autistmus und Zwangstörung / Problem mit Medikinet - #4 von Elementary

Und ähnlich wie dort: Es lohnt sich m.E., differenziert zu beobachten, ob das tatsächlich den ganzen Tag so ist oder zB primär in Phasen, in denen die Wirkung nachlässt.

Mit ging es (selbst mit Ü40) gerade in der Phase der Diagnose und Eindosierung so, dass insb. der Rebound manchmal zu großem Hinterfragen des eigenen Verhaltens führte. Irgendein Konflikt z.B., in dem ich mich eigentlich krass ungerecht behandelt fühlte, kam mir in Erinnerung und ich habe meinen eigenen Anteil ganz anders bewertet und fand mich insgesamt eine Zumutung und ein ADHS-Montagsauto, usw.

Auch das kann Ergebnis von „neuer Sehhilfe“ sein und es dauert, bis man das für sich einordnen kann. Bis dahin gibt es Phasen großer Verunsicherung. Wie eine Kombination aus Hyperfokus und Rejection Sensitivity. Und das dann noch in der hochbegabten Version davon.

Das ist vom Gefühl so ähnlich wie die Situation, in der man unbedingt eine Freundin oder Arbeitskollegin anrufen möchte und sich vergewissern „Spinn ich oder spinnt er?“ (in der Hoffnung auf die erlösende Antwort „na, er natürlich“) … Aber das noch mit dem Faktor 10. Also wirklich seeehr unangenehm und drängend.

Wenn ich das loswerden könnte, indem ich meiner Familie mit bitte, danke und Entschuldigung auf die Nerven gehe… Ich würde es auch tun. Nicht als Tic oder Zwang, sondern weil Rückversicherung und Bestätigung effektiv das Gefühl zu reduzieren hilft.

Wie gesagt: Vielleicht hilft was anderes besser. Aber zum Teil scheint mir das „logisch erklärbares Verhalten“, wenn man die Gefühle dahinter von sich selbst kennt.

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Und als PS - neben den Foren-Threads zur Schnittstelle Hochbegabung - vielleicht noch ein Hinweis auf:
https://www.können-macht-spass.de/de/hochbegabte-angehoerige.html

Auch das kann eben Folge von Diagnose und Medikation sein: Die Anpassungsschwierigkeiten einer Hochbegabung können vielleicht erstmal noch stärker hervortreten.

Schrägerweise kann unbehandeltes ADHS ja ein bisschen die Hochbegabung-Alienhaftigkeit therapieren, weil einige IQ-Punkte für Kompensation abgezweigt werden… Wenn das nicht mehr erforderlich ist, stößt man hinter dem Aufziehen des ersten Vorhangs im Kopf ziemlich bald auf den zweiten.

Und wann kamen die Zwänge?
Ab welcher Dosierung, bei welchem Präparat?

bei dem 5 mg medikinet retard… Vorher nur leichtes Nägelkauen… Aktuell sind die Nägel zur Hälfte weg und blutig :woozy_face:

Dann zurück zu unretardiert. Oder anders MPH-Retard-Präparat. Also weg von Medikinet.
Hab ich doch genau so geschrieben?

Ich habe die Tablette heute eibfa h weg gelassen :see_no_evil:
Sie hatte gestern wieder so einen schlimmen Tag… Wollte nicht mal zum kindergeburtstag wo sie sich mega drauf gefreut hat… Und alles nur, weil ihr Kopf voller Fragen ist!!!Das belastet sie so sehr, dass sie richtig weint…
Fragen wie:
Habe ich zu viel seife genommen? Muss ich euch sagen wenn ich Fingernägel kaufe? Muss ich euch sagen wenn ich mir die Nase am Ärmel abputze?
Ist es okay wenn ich den Toilettendeckel runter mache, obwohl meine Hände noch nicht gewaschen sind… Geschweige denn von sich 100000 mal bedanken und entschuldigen… Teilweise wiederholt die das so oft, bis sie eine Antwort bekommt.
Morgen früh haben wir das Arzt Gespräch… Und die erste Therapie Sitzung bei der Psychotherapeutin…

Die arme kleine Maus :worried:
Gut, dass ihr morgen den Termin habt! Ich drücke euch ganz fest die Daumen!

Hello @Vonny-1986
wie ist es euch ergangen beim Arzttermin? Ich hoffe, dass es eurer Kleinen bald wieder besser geht.
Alles Liebe :orange_heart:

Sollten das Medikament nun absetzen, da es scheinbar nicht passt und sie zuviele negative Eigenschaften entwickeln…
Jetzt nach ein paar Tagen merkt man schon wieder deutlich den Unterschied! Die Fragerei ist zwar noch da, wird aber weniger…
Das Gemüt ist wieder unsere alte Maus :smiling_face_with_three_hearts:

Aber… Ich glaube nicht, dass es auf Dauer ohne Medis klappt… Das Hauptproblem war hier nicht die Konzentration sondern ihr Sozialverhalten und ihre Impulsivität /Aggressivität! Mal schauen… Haben am 3.3 wieder ein Telefonat und am 24.3 das Gespräch über andere Medikamente.
Ach und wir sollten sie auf eine Warteliste in der Tagesklinik anmelden :woozy_face::see_no_evil:

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Was soll da genau gemacht werden? Medikamente eindosieren oder Diagnostik?

Stand bei uns auch schon im Raum, deswegen frage ich

Da sind selbst die Ärzte unterschiedlicher Meinung. Manche sagen Klinik, die anderen doch lieber nicht, weil die Kinder sich in der fremden Umgebung anders verhalten

Ich glaube eher Verhaltenstherapie :person_shrugging:
So wahnsinnig begeistert sind wir auch nicht… Aber wenn wir es brauchen sollten, ist die Wartezeit dann nicht mehr so lang…

Nochmal, es scheint nicht anzukommen. (Vielleicht steht da auch ein Glaube im Weg ;-))

Betroffene reagieren auf einzelne Präparate (Medikamente eines Wirkstoffs) sehr unterschiedlich. Manche vertragen ein bestimmtes Präparat nicht, kommen aber mit einem anderen (des selben Wirkstiffs) super zurecht, bei anderen ist es genau umgekehrt.
Das richtige Medikament zu finden, ist eine Geduldsaufgabe und erfordert sehr viel probieren.
Wenn auch andere MPH-Präparate nicht tun, dann steht eine Wechsel zu AMP an (Elvanse). Und wenn auch das nicht geht, bliebe Guanfacin oder ATX.

Wenn du mit dem Ergebnis (den Nebenwirkungen) des Präparates Medikinet nicht zufrieden bist (und das solltest du hier auf keinen Fall sein), dann musst du es ändern.
Bei gleichem Verhalten andere Ergebnisse zu erwarten ist ja… (Kalauer von Einstein).

Ihr hatten unretardiertes MPH und es funktionierte, jetzt habt ihr Medikinet und es funktioniert nicht.
Das ist dir inzwischen durch die Antworten auch bewusst.

Du änderst es aber nicht, sondern fragst weiter. Gefielen dir die Antwort auf deine Frage nicht? Dann könnte es tatsächlich Sinn machen, weiterzufragen. Vielleicht auch so lange, bis die Antwort kommt, die du schon immer hören wolltest.

Nur: ich kann dir leider nicht sagen, dass Verhaltenstherapie auch funktioniert. Nach meiner Erfahrung tut sie das nicht, oder wenn, allenfalls nach etlichen Jahren. Und das auch nur, wenn man das Glück hat, einen wirklich passenden Therapeuten zu finden (und was passt, ist nicht objektiv bestimmbar, sondern das emotionale Verhältnis der Patientin zum Therapeuten = therapeutische Beziehung).

Die Erfahrung der meisten hier ist, dass sie viele Jahre Therapie hinter sich gebracht haben und dann doch erst mit Medikamenten vernünftig weitergekommen sind.

Also wir geben uns auch nicht damit zufrieden! Haben es nun doch auch schon geändert und das Medikinet retard abgesetzt. Da sie aber so eine niedrige Dosis hatte (10mg) kann man mit diesen Präparat nicht weiter machen! Am 24.3 haben wir das nächste Gespräch bezüglich Medikation… Die Termine sind halt sehr rar. :person_shrugging:
Sorry wenn es so rüber kam, aber mit dem normalen Medikinet ging es ihr nicht unbedingt besser!
Das die Verhaltenstherapie nicht direkt greift und was ändert ist uns bewusst!
Trotz allem bin ich sehr froh hier auf gleichgesinnte zu treffen, da es Neuland für uns als Eltern ist!
Klar der Papa hatte auch Adhs… Ist aber auch mehr als 25 Jahre her :wink:

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Ich verstehe nicht wie du es meinst?

Wir sind doch dabei zu ändern!

Und hattet Ihr 15 oder 20 mg auch getestet?
Es kommt öfter vor, dass eine höhere Dosis anfängliche Nebenwirkungen verringert…
Einfach um sicherzugehen, dass ihr nicht zu früh in eine falsche Richtung abbiegt.