Unabhängig davon, dass evtl. ein anderes Medikament besser passt…
Mich erinnert es an diesen Thread: ADS und Asperger Autistmus und Zwangstörung / Problem mit Medikinet - #4 von Elementary
Und ähnlich wie dort: Es lohnt sich m.E., differenziert zu beobachten, ob das tatsächlich den ganzen Tag so ist oder zB primär in Phasen, in denen die Wirkung nachlässt.
Mit ging es (selbst mit Ü40) gerade in der Phase der Diagnose und Eindosierung so, dass insb. der Rebound manchmal zu großem Hinterfragen des eigenen Verhaltens führte. Irgendein Konflikt z.B., in dem ich mich eigentlich krass ungerecht behandelt fühlte, kam mir in Erinnerung und ich habe meinen eigenen Anteil ganz anders bewertet und fand mich insgesamt eine Zumutung und ein ADHS-Montagsauto, usw.
Auch das kann Ergebnis von „neuer Sehhilfe“ sein und es dauert, bis man das für sich einordnen kann. Bis dahin gibt es Phasen großer Verunsicherung. Wie eine Kombination aus Hyperfokus und Rejection Sensitivity. Und das dann noch in der hochbegabten Version davon.
Das ist vom Gefühl so ähnlich wie die Situation, in der man unbedingt eine Freundin oder Arbeitskollegin anrufen möchte und sich vergewissern „Spinn ich oder spinnt er?“ (in der Hoffnung auf die erlösende Antwort „na, er natürlich“) … Aber das noch mit dem Faktor 10. Also wirklich seeehr unangenehm und drängend.
Wenn ich das loswerden könnte, indem ich meiner Familie mit bitte, danke und Entschuldigung auf die Nerven gehe… Ich würde es auch tun. Nicht als Tic oder Zwang, sondern weil Rückversicherung und Bestätigung effektiv das Gefühl zu reduzieren hilft.
Wie gesagt: Vielleicht hilft was anderes besser. Aber zum Teil scheint mir das „logisch erklärbares Verhalten“, wenn man die Gefühle dahinter von sich selbst kennt.