Hallo zusammen!
Ich möchte diesen Raum hier nutzen, um mir etwas von der Seele zu schreiben.
Es fällt mir nicht leicht, aber es belastet mich sehr stark.
Erstmal ein grobes physisches Update:
•Nachdem 30 mg Elvanse deutlich zu viel für mich waren, hat sich die Situation mit 20 mg wieder ganz gut eingependelt. Während des PMS nehme ich 30 mg, was gestern und heute ohne NW funktioniert hat
•Mein Antidepressiva (Escitalopram 5mg) hab ich vor 2-3 Monaten sanft ausgeschlichen.
•für den Nachtschlaf nehme ich zur Unterstützung 6,5 mg Quetiapin
•Für eine hormonellere Balance nehme ich bioidentische Hormone ein. ( hatte viel zu viel Östrogen und zu wenig Progesteron)
•Hashimoto wurde im November diagnostiziert, Antikörper sehr hoch, aber ich brauche laut Endokrinologe kein Hormon für die SD. Termin für eine 2. Meinung steht leider erst an im Juni 2024.
•EKG und Blutwerte vor 1 Woche aktualisiert: alles prima.
•Alles ärztlich abgeklärt und besprochen
Womit ich nach wie vor nicht klarkomme ist der Rebound.
Elvanse wirkt 4-5 Stunden und dann geht es mit meinem Befinden recht zeitnah Bergab ( was aber auch in den letzten 6 Tagen am momentanen PMS liegen könnte):
• werde gestresster
• impulsiver
• innerer Schmerz
• Unruhe
• Sinnlosigkeit
• Schusseliger
• Traurigkeit
• kaum Antrieb
Im Sommer konnte ich es noch irgendwie mit Sport ausgleichen. Seit 2-3 Monaten ist das nicht möglich. Ich habe viel um die Ohren, bin alleinerziehende Mama eines autistischen Kindes und gefühlt sind wir seit Monaten Dauerkrank.
Eine Entlastung ist zur Zeit nicht möglich. Ich arbeite dran, aber es braucht noch Zeit.
Kurzer Rückblick:
ich habe zum ADHS noch eine komplexe Posttraumatische Belastungsstörung. Es gab eine Zeit in meinem Leben, da habe ich Alkohol missbraucht, um den inneren Stress/Druck zu minimieren.( fast tgl 2-3 Gläser Wein)
Durch Therapien habe ich dann einige Jahre kaum noch etwas getrunken.
In letzter Zeit kommt aber immer häufiger der Gedanke Abends ein Bier zu trinken, was ich nun auch öfter mal gemacht habe. Dadurch wird der Rebound gefühlt etwas erträglicher.( ich nehme Elvanse meist gegen 13 Uhr Mittags)
Es war bisher immer nur ein Bier, selten auch mal 2 ( 0.33 ), aber ich spüre, dass die Gedanken immer häufiger darum kreisen.
Ich spüre auch, dass ich immer wieder versuche mir einzureden, dass es nicht so schlimm ist, aber wahrscheinlich beginnt da schon der Selbstbetrug.
Und jetzt, wo ich das so aufschreibe, schäme ich mich sehr, aber die innere Stimme, die alles verharmlost ist trotzdem da. Ich WEIß eigentlich was zu tun ist: einfach nichts mehr einkaufen, aber etwas in mir braucht dieses Bier, weil ich ansonsten nicht runter komme.
Ich verstehe mich gerade wirklich selber nicht.
Ich wünsche mir etwas mehr Stabilität. Dieses ständige hoch und runter der Wirkung von Elvanse macht mich fertig. Das war auch schon bei Medikenet so.
Gefühlt kann ich während des Rebounds nicht mehr klar denken und meine Energie, gegen alles anzukämpfen, schwindet tgl.immer mehr.
•Was kann ich tun?
•Wie kann ich Elvanse 2x tgl dosieren, so dass ich trotzdem schlafen kann? ( das sind die Bedenken meines Psychiaters)
•Gibt es die Möglichkeit den Rebound abzufedern?
( ich habe z.B. die letzten 2 Tage 5 Tropfen von meinem Bedarfsmedikament Atosil genommen, damit war es etwas erträglicher. Gestern Abend hat Yoga geholfen, heute hilft es z.B gar nicht gegen die innere Anspannung.)
Mein Psychiater meinte, ich könne es mit MPH unretadiert abfedern oder Guanfacin/Clonidin ( wobei ich tendenziell einen niedrigen Blutdruck habe)
Atomoxetin empfiehlt er nicht bei mir.
• Wie ist da eure Erfahrung?
Bevor ich mich für Stimulanzien entschieden habe, hörte ich einen sehr interessanten Podcast ( „Adhs Perspektiven“ Interview mit Lutz Augustin") wo ein suchtkranker Mann mit Hilfe von MPH mehrmals tgl.( um 20 Uhr die letzte und in der Früh sofort nach dem Aufwachen die erste Tablette ) mittlerweile ein gutes und suchtfreies Leben führt.
Die Psychiaterin aus der ADHS Ambulanz hatte auch keine Bedenken und meinte, die Medikation würde alles positiv unterstützen.
Tja, irgendwie scheint der Plan bei mir nicht aufzugehen und ich Frage mich ernsthaft:
Was stimmt mit mir nicht???
Bin ich falsch eingestellt?
Ich frage mich mittlerweile sogar, ob ich vielleicht doch kein ADHS habe?
Brauch ich vielleicht etwas ganz anderes
Soll ich wieder das Escitalopram nehmen?
Ich weiß und spüre einfach nicht was gut und richtig wäre momentanen.
Meine ( emotionalen) Zustände haben sich seit der Einnahme von Stimulanzien (April) auf jeden Fall überwiegend verschlechtert. Es ist halt ein ewiges Auf und Ab.
(Bis auf die Honeymoon-Phasen natürlich.)
Komplett weglassen will ich sie aber auch nicht… 4-5 Stunden Wirkung sind besser als gar nicht.
Aber was ist der Preis?
Ich habe Angst, bewerte gerade vielleicht auch alles ein wenig zu dramatisch ( ihr kennt das, oder🤔), fühle es aber genauso!!
Tut mir bitte einen gefallen und belehrt mich nicht! Ich weiß wie scheiße Medikamente in Kombination mit Alkohol ist.
Ich verurteile mich selber gerade schon genug.
Mir ist auch klar, dass Elvanse und generell die Medis mir keine Probleme abnehmen können.
Meine (Trauma) Therapie ist 2021 beendet und aktuell stehe ich auf Wartelisten von 2 Therapeuten, die sich mit Adhs auskennen.
Für ein Coaching fehlt mir das nötige Geld.
Habt ihr Impulse für mich oder ein paar hoffnungsvolle Worte?
Ich brauch die gerade wirklich sehr,sehr, sehr…
Danke euch fürs lesen!
Jetzt fühlt es sich schon ein wenig leichter in mir an🙏