Überdiagnostik von ADHS

Das passt hier glaube ich ganz gut:

“Beurteile nie einen Menschen, bevor du nicht mindestens einen halben Mond lang seine Mokassins getragen hast.”

Indianische Weisheit

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Glaube mir, wir fühlen mit dir. Und keinem geht es glaube ich besser oder schlechter als dir. Ich glaube fest, dass jedem nur das auferlegt wird, was er auch stemmen kann, wenn er denn will. Ich bin nicht gläubisch, aber es hilft mir, besser mit den vielen Steinen klarzukommen, die das Leben mir an den Kopf wirft…äääh in den Weg legt meine ich natürlich. :face_with_hand_over_mouth:

Wichtig ist, wie wir damit umgehen und was wir draus machen. Und vor allem: Worauf wir uns konzentrieren! Manchmal verliert man den Fokus, bzw. legt ihn mehr auf die negativen Dinge. Dann sehen wir aber nicht mehr die guten Dinge in unserem Leben und geraten in einen Teufelskreis.

Warum ich dir das sage? Das musste ich für mich erkennen. Hätte ich das nicht irgendwann angefangen so zu sehen alles, wäre ich nie aus dem Kreislauf raus gekommen und wäre längst daran zerbrochen und wahrscheinlich nicht mehr hier. Unser eigenes Denken hat mehr Kraft, als man glaubt. Und wir können ganz viel erreichen, wenn wir uns der Dinge bewusst sind und unser Denken verlagern und versuchen ins Positive zu rücken. Versuch dir deiner Stärken bewusst zu werden, dich auf kleine positive Dinge zu konzentrieren und nimm dir einfach öfter die Zeit, Dinge zu genießen die dir gut tun oder die einfach schön sind. Und wenn es Stundenlanges Hundewelpenvideosansehen auf Instagram ist. :face_with_hand_over_mouth:

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Jedem wird auferlegt, was er stämmen kann? Das halte ich für gefährlich. Da schwingt unter Umständen auch ein “Du musst das schaffen, den Du bekommst nur, was Du schaffen kannst” mit. Könnte auch zu Überforderung führen.

Wenn Dir das hilft, gut. Nur hilft es nicht allen. Und jemandem, der gerade leidet das zu sagen, kann den Leidensdruck relativieren oder verstärken. Und verhindert evtl., dass jemand sich Hilfe holt.

Würdest Du mir, wenn ich Dir etwas erzähle, was mich gerade belastet, so einen Spruch mitgeben, wäre das Gespräch für mich beendet.

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Das ist korrekt. Das sollte man tatsächlich nicht auf Andere übertragen. Man kann für sich selbst damit seinen Frieden schließen, aber das sollte man niemals einem Leidenden sagen.

Aber so meinte @JujuChaos es sicherlich auch nicht.

Nein, da hast du recht. So habe ich das auch nicht gemeint. Damit war auf keinen Fall gemeint, dass man das alleine schaffen muss und sollte oder das als Druck zu sehen ist. Ich meine das ganz im Gegenteil, dass es als Motivation dienen soll, sich selbst zu sagen: hey ich kann das irgendwie schaffen, ich kann und darf mir auch Hilfe dazu holen und vielleicht habe ich auch noch liebe Menschen um mich, die mir helfen.

Ich selbst habe mir ja auch Hilfe geholt und bin auch hier im Forum, weil mir das hilft. :slight_smile: Dieser Gedanke ist meine persönliche Hilfe und Unterstützung und meine Art “Mantra”. Es ist mein Motivator, mir zu sagen, hey das Universum gibt dir etwas woran du ganz schön zu beißen hast, aber das Universum gibt jedem die Portion, von der es weiß, dass du das irgendwie auf welchem Weg auch immer, schaffst. Alleine, mit Hilfe, ganz egal wie. Manch einer hält nicht so viel aus, der kriegt vielleicht weniger und mir traut das Universum mehr zu und erlegt mir deswegen mehr auf. Als gäbe es eine feste Menge Unheil in der Welt und die muss auf alle Schultern aufgeteilt werden. Ich weiß, dass das nicht in allen Situationen im Leben und für jeden Menschen passt, da will ich nichts verharmlosen. Ich kenne viele viele schreckliche Schicksale und da war das garantiert nicht gerecht oder gut aufgeteilt. Aber ich versuche es für mich so zu sehen um mir selbst Kraft zu schenken.

An @Igel Ich würde dir das auch nicht so stumpf sagen. Ich würde dir dann schon etwas mehr dazu mitgeben, was dir hoffentlich helfen würde. Denn ganz so stumpf wie du es aufgefasst hast, ist es ja auch gar nicht gemeint.

Jeder darf auch schwache Momente oder Zeiten haben und um Gottes Willen, das ist normal und wir sollen nicht immer kämpfen müssen! Aber ja ich glaube, der menschliche Geist ist ein sehr starkes Konstrukt und wenn man den mit den richtigen Motivationen und Gedanken füttert, kann er ganz ungeahnte Kräfte entwickeln (mental), die einem helfen, etwas mehr durchzuhalten, sich Hilfe zu suchen, sich selbst positive Gedanken zu schenken und irgendwie den Kopf bei aller Scheiße hochzuhalten so gut es geht und die Dinge zu überstehen.

Edit: Außerdem schrieb ich ja eindeutig: ICH glaube fest daran. Ich denke, jeder darf an das glauben was ihm passt und hilft und woran jeder glauben möchte. Ich habe ja nicht gesagt, dass er auch so glauben soll. Ich würde auch jedem einen Vogel zeigen der mir versucht aufzuzwingen, ich solle an einen Gott oder sowas glauben. Und ich habe auch dazu geschrieben, dass es MIR hilft.

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Obwohl ich sehr darunter leide, würde ich stand heute spontan wohl auch „Nein“ sagen.

Aber einfach, weil ich ja gar nicht weiß, wie es anders wäre und trotz allem auch der Mensch bleiben möchte, der ich bin.
Noch viel lieber würde ich aber mit ADHS aber dafür mit meinem Wissen von heute noch mal von vorne anfangen dürfen oder alternativ eben ohne ADHS

Aber das wäre dann auch ein völlig anderes Leben

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Hallo, bitte befasse dich mit dem Thema "AutismusSpektrumStörung ", da wirst du vielleicht Antworten finden. Nicht jeder Autist ist gleich. - Kennst du einen Autisten kennst du genau den einen. Persönlichkeit und Spezialinteressen sind sehr individuell. Und somit Kinder und all das sehr wohl möglich. Ich habe zwei. Und es nicht einen Tag bereut und es ist alles gut gelaufen, wenn ich das mal so beurteilen darf. Ich habe keinen Kanner-Autismus. Auch keinen atypischen. Früher nannte man es bei mir Asperger-Autismus, sehe mich aber im Spektrum, eher hochfunktional. Dazu meine Adhs.

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Oh doch , ich war so ein Fall. Informatikstudium abgebrochen deswegen. Fachinformatikausbildung kurz vor der Prüfung abgebrochen.

Leider war es bei mir der Fall.

Mit solchen Dingen, wie dass das Universum einem eine Aufgabe geben würde kann ich tatsächlich nichts anfangen. Das hat was von vorbestimmtem Schicksal. Und das ist etwas, woran ich definitiv nicht glaube. Was wäre denn der Sinn darin, Gutes zu tun oder für andere da zu sein, wenn das Schicksal vorbestimmt wäre? Dann müsste man sich ja nicht mehr bemühen.

Ich lebe eher nach dem Motto, dass man sein Schicksal selbst beeinflussen kann.

Wenn es Dir hilft, dann ist das natürlich für Dich in Ordnung.

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Oha, den dritten Satz bitte ich zu überdenken! Für mich ist okay, wenn Du hier von Deiner persönlichen Erkenntnis schreibst, aber bitte keine Verallgemeinerungen!

Eine Diagnose haben ist das Eine aber wie die Diagnose sich auswirkt ist etwas ganz anderes .

Der eine sitzt im Rollstuhl und durchquert damit die Wüste und der andere sitzt im Rollstuhl und verlässt nicht mehr seine Wohnung.

Ich kannte jemanden mit einem Gendefekt , der hatte kein Sättigungsgefühl. Alle in seinem Umfeld haben der Familie geholfen und zu Hause habe sie alles möglich versucht und installiert , damit der Bursche nicht zu dick wird. Als Dank für die Mühen wurde ihm keine Kur/Reha genehmigt , da er für seinen Gendefekt zu dünn war.

Ich finde grade ADHS ist eine Diagnose , die wegen oft „erfolgreicher“ Kompensation nicht so gut im Leiden erfasst werden kann vor allem wenn es beruflich und finanziell nach außen gut aussieht.

Ich kannte ein Zwergwüchsige , die irgendwann mal gestand unter welchen körperlichen Schmerzen sie leidet wenn sie in Gruppen zu Fuß das Tempo mithalten will. Das hatten wir ihr nie angemerkt und zu Hause hat sie ihre Wunden gepflegt.

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Mein Standard-Kommentar zu solchen Sendungen und auch zu solchen Beiträgen lautet:

Das ist ja kein Wettbewerb.

Leiden zu beurteilen und zu vergleichen bringt einfach gar nichts. Niemand sollte sich für solche Dinge rechtfertigen müssen.

Wenn jemand z. B. ungetestet meint, er vertrage kein Gluten, dann ist das für mich ok, auch wenn ich im stillen bezweifle, dass das immer so zutrifft. Wenn es demjenigen damit besser geht -von mir aus.

Und so ist das mit ADHS auch. Es nimmt mir nichts weg, falls jemand wirklich fälschlicherweise davon ausgeht, betroffen zu sein. Ich entscheide nicht, wo da die Grenze ist und ob es demjenigen besser oder schlechter geht als mir. An diesem Wettbewerb nehme ich einfach nicht teil.

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Mir bleibt das weiterhin ein Rätsel. Kinder und Autismus.

Ich bin bereits mit Alltag, Job und Frau mehrere tausend Prozent über meinem Leistungslimit, Kinder fordern einem jegliche Kraft und Aufmerksamkeit viele Stunden des Tages ab und man kann nicht in seiner eigenen Welt leben.

Das widerspricht doch völlig dem Autismus.

Ich kriege schon die Krise, wenn Anrufe oder Kollegen mich raus reißen oder meine Frau was will.

Ich werde verrückt, wenn jemand an meine Dinge geht, meine Ordnung stört , ständig meine Aufmerksamkeit will, meine Zwänge unterbricht etc etc.

Also ich mag Kids, aber das wäre maximaler Burn out und ich würde es auch niemals dauerhaft wollen. Hab deswegen schon keine Haustiere, weil die auch dauernd Arbeit machen.

Dann die ganze Reizüberflutung, Termine, man muss ständig andere Eltern treffen, Uhrzeiten einhalten, das Haus verlassen und und und.

Kenne das eigentlich auch von Autisten so, dass eine Beziehung und Job schon extremst fordern und nur die Wenigsten haben Job und Beziehung. Ich werde ja schon als leichter Grenzfall eingestuft, dabei habe ich schon sämtliche Symptome.

Wenn man dann noch weniger Symptome hat, ist das dann noch Autismus?

War 1x in einer Selbsthilfegruppe, glaube, da hatte niemand überhaupt einen Job oder eine Beziehung.

Also meiner Meinung nach ist das eine sehr schwere Behinderung mit massiven Einschränkungen.

Na ja, keine Ahnung. Bin nur sehr erstaunt.

Ich wollte schon sehr früh Kinder haben und war bereit ‚zurückzustecken‘, das alles war nur möglich mit Liebe und Aufopferungsbereitschaft - und vor allem auf Grund von meinen frühen Erfahrungen mit meinen viel jüngeren und sehr lieben Halbgeschwistern. Ich konnte mir sehr früh ein Bild machen was quasi auf mich zu kommt.
Dennoch gebe ich dir vom Ding her Recht was deine Bedenken angeht. Es war oft nicht einfach für mich und eine Art ‚Gradseilakt‘ meinen Bedürfnissen und denen der anderen Leute ( Lehrer, Eltern, andere Kinder, Termine jeglicher Art - soziale Kontakte jeglicher Art gerecht zu werden) mein Sohn ist mir zum Glück sehr ähnlich und wir leben ein zurückgezogenes Leben in unserer Welt nach unseren Regeln in Einklang und Harmonie. Ich stresse ihn leider mit meiner Adhs an manchen Tagen und er bekommt Meltdowns etc mit… - aber ich bekomme dann fämiliäre Hilfe. Ideal ist das nicht immer, aber da Liebe und Zuwendung so stark sind wird vieles an Negativem und Stressigen kompensiert. Mein Junge ist wie ich in der IT bewandert und wir teilen uns viele Spezialinteressen, wie Geschichte, bestimmte Games wie Eldenring und Minecraft, Philosophie, Mythologie und Serien, lesen, etc.)
Wäre es anders könnte ich mir vorstellen, dass mein Leidensdruck viel größer wäre und ich es nicht aushalten würde. Aber der Wunsch nach einem Kind stand am Anfang über allem. Er bereitet mir so viel Freude und ich bin sehr dankbar und glücklich, dass ich ihn habe und trotz meines Leidensdruckes alles gut ist mit uns. Mit vielen (den meisten) Menschen im Aussen ist nicht alles gut - der innere Kreis zählt. Und ich bin mir sicher, daß es viele Autisten es auch so handhaben, anders würde es meiner Erfahrung nach nicht gehen.
Nach außen hin wirke ich aufgrund meines ‚maskierens‘ auf andere zwar schräg aber stabil, aber der innere Leidensweg ist enorm. Ich leide mein ganzes Leben so sehr unter den von dir angegebenen Umständen. Ich war sehr oft in der Klinik und seit dem Tod meines Vaters letztes Jahr struggle ich richtig. Wenn mein Sohn nicht wäre , wäre alles noch viel schlimmer. Er erdet mich und gibt mir halt, Familie und ist vielleicht der einzige Freund, den ich habe. Nur bei ihm kann ich mich zeigen, wie ich wirklich bin. Er gibt mir so viel..
Arbeiten ist nur im homeoffice und stark reduziert in der Firma möglich. Ich bin Langzzeitstudent und komme nicht wirklich weiter. Zumindest ist momentan alles sehr beschränkt möglich und ich werde regelmäßig zurückgeworfen. Eine Beziehung ist nur mit einem Mitleidensgenossen, der besser aufgestellt ist, als ich möglich. Seit 15 Jahren. Ein Glück habe ich die beiden, ich stehe ansonsten völlig alleine da.

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Also nur ab 4 Dioptrien gibt’s ne Brille.

Genau so kann man Deinen Text verstehen.

Ich weiß gar nicht was du eigentlich mit dem Thread erreichen willst außer all jene brüskierst die nicht so starkes ADHS haben und dann bitte die Klappe halten sollen.

Genau den gleichen Bullshit hat mein erster Psychiater von sich gegeben und haben hier schon viele hören müssen denen die Diagnose verweigert wurde.

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Die Frage kam beim Schauen der Sendung auf ZDF auf, da meinte ein Professor, dass das neurotypische Spektrum groß wäre und nicht jedes Symptom gleich als Störung und Diagnose zu interpretieren sei.

Ich könnte halt theoretisch problemlos meine ganze Familie inklusive Bekanntenkreis mit ADHS oder Autismus diagnostizieren, die Frage ist, ist das sinnvoll. Nur hat keiner von denen ein Problem, sein Leben halbwegs hinzukriegen außer mir. Klar, alle haben Probleme, aber die Dimensionen sind nicht ansatzweise vergleichbar und jeden Aspekt ihres Lebens umfassend.

Naja, zum Einen ist es ja schon so, dass das in der Familie im Erbgut ist. Zum anderen haben die vielleicht nur Glück, bisher noch nicht gegen die Wand gefahren zu sein. Oder Du hast Glück dass Du Dich Deinen Problemen stellst anstatt dir selbst und den anderen weiter Vorzuspielen, dass Du Probleme hast.

In meiner Familie sind ich und mein Kind auch die einzigen mit Diagnose. Aber die anderen haben definitiv auch alle einen an der Klatsche. Die tun nur so als wäre alles gut oder haben keinen blassen Schimmer dass der ganze Mist in ihrem Leben einfach nur ADHS ist.

Also nach außen gesehen bin vielleicht ich der Psycho, aber ich sehe es eher anders herum. Mit der Diagnose nimmt man seine Veranlagung an und kann damit arbeiten. Die anderen tappen weiter im Dunkeln und fragen sich warum zur Hölle ich denke ADHS zu haben.

Wenn man dann sagt, ihr alle habt das auch, dann kommt wieder das klassische Argument dass das ja heutzutage jeder zu haben meint.

Wer hat jetzt Recht?

Ich weiß nur dass ich meine Medikamente nicht missen will. Weil sie mir helfen. Dabei ist es doch unerheblich wie viel oder wenig ich bisher gelitten habe.

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Hallo,

wenn deine „ganze Familie“ betroffen ist, die Einzelnen aber nicht leiden, werden sie sich auch keine „Modediagnose“ abholen, warum sollten sie?

Wobei halbwegs hinkriegen eben nur halbwegs ist. Ein Recht auf Behandlung haben auch jene, die weniger betroffen sind als du. Und da ist es doch gar nicht so schlecht, wenn das Thema immer wieder vorkommt.

Übrigens wird schon mindestens seit den 90-ern behauptet, ADHS sei eine Modediagnose. Für eine Mode ganz schön lange.

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Die Spezialistin sagt, dass es gerade bei Erwachsenen Unterdiagnostiziert ist. Irgendwie das einzige was bei mir da jetzt hängen geblieben ist von der Doku, ich denke sie wird recht haben.

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