Umgang mit Kollegen

Das ist interessant! Das beschreibt etwas was ich nur zu gut kenne…

Sind wir ADXSler dafür nicht prädestiniert, vorgeschickt zu werden? Mir fallen gerade zig Situationen ein, in denen das so war.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du das Ignorieren durchziehen kannst und er es kapiert. Mir ist es schon häufig so ergangen, dass durch eine kleine Veränderung meines Verhaltens die anderen ganz anders reagiert haben.

Im Klartext heißt das, was die Psychologin sagt, doch, dass er sich so danebenbenimmt, weil er keine Gegenwehr erwartet.

Nach meiner Einschätzung ist ignorieren das schlechteste, was du machen kannst, denn dann macht er immer weiter.

Nur ein klares Stoppsignal und die Ansage, dass du die das nicht gefallen lässt, wird dafür sorgen, dass er damit aufhört.

Vielleicht kannst Du es mit ihr mal konkret „durchspielen“ beim nächsten Mal mit verteilten, wechselnden Rollen, bis es auswendig gelernt ist?

Sonst bleibt immer noch die Option eines Forum-Flashmobs bei Euch in der Filiale. Ein physisches Treffen schwebt ja ohnehin im Raum. Warum nicht ein kleiner Maskenball mit komplexen Kundenwünschen. Wir bilden dann 2 Schlangen bei Euch, geben bei Dir hübsche Ansichtskarten ab, loben Dich marktweit in den grünen Klee und über den Himmel für die schnelle Erledigung. Die andere Schlange verschickt Tiroler Nussöl in verschiedenen Paketgrößen in diverse Länder, insb. solche, wo Pfeffer wächst. Das ist z.B. Indien und da kann man Tiroler Sonnenschutz gebrauchen. Alle gewinnen, sogar die Post.

Vorher ziehen wir dann Streichhölzer, wer das Krasti-Kostüm anziehen muss (darf?).

Definitiv bleibt es dabei, dass Du nicht alleine bist.

Hab jetzt Mittagspause und bis jetzt war er ohne Sprüche.
Ist auch viel los heute.

Ich warte jetzt mal ab …

Danke für die liebe Rückmeldung :wink:

Ich hatte mit der Psychologin schon öfter so ein Rollenspiel
Wie ich auftreten kann bei ihm.

Muss halt auf Dauer wirken

Das sehe ich anders.
Damit bekommt er Aufmerksamkeit und man verstärkt das unerwünschte Verhalten eventuell noch.

Ganz davon abgesehen kann ich mich z.B. nicht immer wehren, vor allem wenn ich schon eingeschüchtert bin. Oder ich teile dermaßen aus, dass ich dann Grenzen überschreite.

Ich kann z.B. gut ignorieren und fühle mich dann auch körperlich besser.

Wenn das ignorieren eine Änderung bringt, ok…

Meine persönliche Erfahrung ist aber, dass ignorieren als Hinnehmen gedeutet wird und dies dann sogar noch mehr zum Anlass genommen wird, weiterzumachen.

Gut, man kann es natürlich auch erst mit Ignorieren versuchen, und wenn das nichts bringt, eine Grenze setzen…

Bei nem Idioten wie in MelaMelas Fall wäre ich in jungen Jahren wahrscheinlich bei dem Versuch, ihn in seine Schranken zu weisen, in Tränen ausgebrochen. Ich habe früher immer geweint wenn ich mich geärgert hab, statt Ärger deutlich zu zeigen. Das gibt es wohl häufiger, kann man aber therapeutisch mit viel Spaß auf die Reihe kriegen.

Also habe ich es oft vermieden, meinem Ärger offen Luft zu machen. Von daher ist das Ignorieren vielleicht wirklich nur zweite Wahl. Aber dafür kriegt man auch keine Abmahnung.

Mittlerweile kann ich meinem Ärger gut Luft machen und die Leute haben jetzt aber eher Angst vor mir :lol:

Was ich damit sagen will: @MelaMela Du kennst Dich selbst am besten.

Also ich kann ebenfalls vom Ignorieren abraten.
Ich habe mich auch schon zweimal aus Konflikten, die mein Gegenüber angezettelt hatte, herausgenommen, weil das nicht meinem Niveau entsprach und mir das ganz einfach zu blöd war.

Die Konsequenz war einmal der Jobverlust, weil sich die Schreihälsin und Mobberin dann doch durchgesetzt hatte.

Das war mir eine Lehre. Seither lasse ich den Konflikt zu und setze deutliche Grenzen. Das hilft mehr als Ignoranz.

Ich habe letztes Jahr meinen Job verloren, weil ich mich gewehrt habe…

Na ja, solche Konflikte sind nicht immer der Grund, sondern manchmal nur der Auslöser für den Jobverlust. Das war bei mir auch so. Eigentlich hatte ich damals selbst erkannt, dass es Zeit für etwas Neues war, nur war ich leider zu bequem mir etwas zu suchen und dachte, dass sei nur eine Phase. Dem war aber nicht so.

Aus heutiger Sicht hat mir dieser Aufhebungsvertrag das Leben gerettet. Und letztlich sind mein ehemaliger Chef und ich im Guten auseinander gegangen.
Ich wurde mit Blumen verabschiedet und habe eine Outplacement- Beratung erhalten.

Die Mobbing-Kollegin wurde ein halbes Jahr später förmlich vom Hof gejagt. Sie durfte nach ihrem Urlaub das Büro nicht mehr betreten. Sogar den Schlüssel für den Dienstwagen hat man ihr vor der Eingangstür abgenommen.

Die Mühlen der Gerechtigkeit mahlen zwar langsam, aber sie mahlen.

Ja, bei mir war es dann ähnlich.

Was machst Du Dir für Gedanken! Aus meiner Sicht dreht sich bei Dir viel zu viel um diese Person.
Der Typ ist für sein Leben und sein Verhalten selbst verantwortlich. Dir können seine Beweggründe doch vollkommen egal sein - die fressen nur Deine Lebenszeit.

Die Frage ist doch - was kannst Du für Dich tun, um angemessen reagieren zu können.

Angemessen wäre hier nicht Mitleid - oder Nachdenken über die Person - sondern Zorn. Energie.
Selbstbewusstes Brust-raus … ablaufen lassen und ignorieren - alles, was DIR dabei hilft, die Situation unter Kontrolle zu bekommen.

Im übertragenen Sinne sollte ein österreichisches „Geh Sche*ß’n“ - gedacht oder gesagt - die angemessene Reaktion sein.

Ich hatte im zarten Alter von 15 mal einen Selbstverteidigungskurs gemacht. War so ein Karate-Derivat - aber sehr sehr hilfreich!
Da musste man aus sich raus, und dann ging das auch.
Ich stand danach einfach ganz anders da - und musste gar nichts tun.
Kann ich nur empfehlen.

„Bei nem Idioten wie in MelaMelas Fall wäre ich in jungen Jahren wahrscheinlich bei dem Versuch, ihn in seine Schranken zu weisen, in Tränen ausgebrochen. Ich habe früher immer geweint wenn ich mich geärgert hab, statt Ärger deutlich zu zeigen. Das gibt es wohl häufiger, kann man aber therapeutisch mit viel Spaß auf die Reihe kriegen.„

Ich habe in Situationen, wo ich in irgendeiner Form von anderen angegangen werde, auch sowas: Tränen steigen innerlich hoch und ich fühle mich in die Kindheit zurück versetzt mit Ohnmacht,Tu mir nichts usw.
Ich tröste mich erstmal innerlich und dann geht es weiter mit dem Erwachsenen…

„Angemessen wäre hier nicht Mitleid - oder Nachdenken über die Person - sondern Zorn. Energie.
Selbstbewusstes Brust-raus … ablaufen lassen und ignorieren - alles, was DIR dabei hilft, die Situation unter Kontrolle zu bekommen.“

Das ist genau mein Thema weil schwierig für mich.
Ich kenne sowas garnicht von früher und es kommt mir bei anderen bewundernswert vor, aber bei mir so fremd.
Also wie eine Fremdsprache könnte man sagen.
Ich übe es immer wieder mal, auch mit der Körperhaltung,
aufrecht stehen und in die Augen schauen usw

Ich war in den 90ern eher zufällig bei einem Körpertherapeuten. Da ging es viel darum, Gefühle zuzulassen.
Als Mädchen, wahrscheinlich grade mit ADHS, wird man bei Ärger ja sehr stark reglementiert. Liebe, Trauer - das geht. Aber bloß nicht ausflippen.

Ich habe als Kind gelernt, den Ärger runterzuschlucken. (Habe mich gern geprügelt etc) Hatte dann als Kind und Jugendliche ständig Halsweh wenn ich mich geärgert habe.
Durch die Therapie habe ich wieder gelernt, meinen Ärger ‚normal‘ zu zeigen statt zu weinen.

Rückblickend und war das kein großes Ding. Vielleicht findest Du eine Therapie, in der Du das üben kannst.

Mir ist grad diese Woche etwas aufgefallen: mein Kollege hat sich bei der Leasingfirma über den Service beschwert. Der hat förmlich ins Telefon geschrien und war sehr unsachlich und hat den armen Mitarbeiter zur Schnecke gemacht. Ich finde, Männer können sowas viel besser, werden als Kind meist nicht dafür ‚bestraft‘ Ärger zu zeigen. Jedenfalls habe ich mich an ähnliche Situationen erinnert, als ich mich am Telefon beschwert habe. Mir hätte man aufgelegt! Leider wird Männern da mehr erlaubt. Die sind dann durchsetzungsfähig, wir hysterisch.

Ärger zeigen ist so befreiend und kann sogar Spaß machen!
Hau raus!

Naja, dass die Jungs ihre Wut ausleben können, ist ja nun auch schon spätestens seit den 70ern vorbei.

An der Selbstkontrolle sollst du sie erkennen, die wertvollen Mitglieder unserer Gesellschaft…

Meine persönliche Erfahrung ist, dass Ärger bei Männern eher toleriert wird als bei Frauen.
Da ich beruflich fast nur mit Männern zu tun habe, habe ich schon einiges beobachtet.
Außerdem habe ich Kinder mit und ohne Penis und konnte sich da sehr viele Unterschiede in Verhalten der Kinder und der Erziehenden beobachten.
Ich sehe da immer noch große Unterschiede zwischen diesen beiden Geschlechtern, auch noch nach den 70ern.

Es nutzt nichts MelaMela zu empfehlen, sich zu wehren, wenn sie das vllt gar nicht kann. Wehren hat meines Erachtens etwas mit Ärger zu tun.

Ich z. B. kann sehr gut weinen und damit Druck ablassen, Trauer etc zulassen. Das kann aber such nicht jeder Mensch. Also kann ich das nicht pauschal empfehlen.

Ich weiß was du meinst

…aber welche geschlechtsspezifischen Unterschiede sind denn dann eigentlich noch normal ?

Nicht das es irgenwann heißt die Menschen auf der Erde sind UNISex :wink:

also diese Wesen aus der Tierwelt sind ja auch so ganz ohne Einfluss als Männchen und Weibchen zu erleben.
Ich meine wenn man überlegt was der Hirsch röhrt damit das Weibchen es hört :wink:

Ohoh, was ist biologisch bedingt, was gesellschaftlich geformt- ganz dünnes Eis… :wink: