Umgang mit provozierendem Verhalten (6 Jahre)

Also bei uns im SPZ sind es zwei Bereiche. Wenn man im therapeutischen Bereich ist, werden nur Therapien angeboten. Da wird vermutlich auch die Diagnostik gemacht.
FĂŒr die medikamentöse Behandlung ist jemand anders zustĂ€ndig.

2 „GefĂ€llt mir“

Mit Therapien kann man natĂŒrlich auch mehr Geld verdienen, was vermutlich auch nicht ein ganz unerheblicher Grund dafĂŒr ist warum vielleicht zuerst zu einer Therapie geraten wird?, was natĂŒrlich niemand jemals gerne zugeben wĂŒrde von den Leuten die einem gerne eine Therapie aufdrĂŒcken möchten?.

Das ist jetzt zwar von mir vielleicht eine provokative These die mir da gerade eben durch meine Birne geschossen ist, wenn ich mich aber an die Rechnungen fĂŒr die Krankenkasse von damals zurĂŒck erinnere, scheint mir meine Vermutung irgendwie nicht mal wirklich sooo weit hergeholt.

Und Therapien mit kleinen Kindern sind ja meiner persönlichen Vermutung nach viel anspruchsvoller und vermutlich auch lÀnger, als Therapien mit erwachsenen.

Und kommt dann zu der einen Therapie auch noch eine zweite, oder gar dritte Therapie dazu, dann wird das ganze mit der Zeit natĂŒrlich auch ganz schön teuer. :moneybag:

Aber eben, ob die Therapie, oder Therapien, dann wirklich von Erfolg gekrönt sind, steht ja aber meistens in den Sternen.

Okay, natĂŒrlich wirken auch die Stimulanzien nicht bei jedem gleich, aber wenn man es nicht wenigstens mal ausprobiert, dann wird man auch das nie endgĂŒltig wissen.

Und von daher ist es nach meiner eigenen Erfahrung, vielleicht gut wenn man mal beides ausprobiert, wobei bei einer Therapie die Chemie zwischen dem Therapeutenin und dem Patientenin stimmen sollte, und man sich von der Therapie wirklich etwas positives erhoffen sollte, ansonsten vielleicht lieber nicht.

Wie auch immer, ich kann hier, und auch andernorts im Forum, ja sowieso immer nur von meinen eigenen Erfahrungswerten sprechen, und meine persönlichen Erfahrungswerte sind so, dass mir Kaffee, oder auch die Nikotinzufuhr durch das Rauchen, in meinem Leben mit ADHS nur sehr begrenzt ein bisschen geholfen haben.

Meine Therapie die ich nach meinem Burnout hatte war gut und hat mir seelisch wieder Kraft gegeben, aber ohne Medikamente, heisst eben nur wie 50 Jahre zuvor mit Kaffee und Zigaretten wÀre ich nicht wieder auf die Beine gekommen.

Da hÀtte mir die beste Therapeutin mit den besten Therapie Methoden der Welt nicht helfen können, damit ich in meinem Alltag besser zurecht komme.

Weil ich garnicht AufnahmefĂ€hig fĂŒr das ganze Geschschwafel gewesen wĂ€re, geschweige denn mir nur ETWAS davon wirklich hĂ€tte MERKEN können, und deshalb komplett unfĂ€hig dazu gewesen wĂ€re um irgendwas davon fĂŒr mich in meinem Alltag in die Tat umsetzen zu können.

Und erst als ich dann meine Medikamente bekam, (dass war ein Erlebnis das ich nie vergessen werde), war es als hĂ€tte endlich mal jemand meine Scheiben vor meinen Augen geputzt, plötzlich konnte ich „klar sehen“, wo ich doch vorher mein halbes Leben wie hinter Milchglas Fenstern verbracht hatte, dass der Effekt so krass fĂŒr mich war, als könnte ich zum ersten mal in meinem Leben die Welt um mich herum richtig sehen.

Und von daher, ja klar kann man es mit einer Art von Selbstmedikation probieren, wie mit Koffein, Nikotin, Cannabis, Alkohol oder was weiss ich.

Aber „gesĂŒnder“ ist dann letztendlich fĂŒr ADHS’ler*innen am Ende vielleicht eben doch eine ADHS Medikation durch Stimulanzien, die bei ADHS nachweislich bis heute als beste medikamentöse Möglichkeit gilt.

Heisst Methylphenidat und Co., statt nur mit Kaffee und Zigaretten, oder anderen „Selbstmedikationen“, mit denen man versucht sich damit irgendwie besser durch seinen Alltag „quĂ€len“ zu können.

1 „GefĂ€llt mir“

Aber ja, jede/r Adhs’ler*in mit einer ADHS Diagnose muss natĂŒrlich schlussendlich vor allem selbst wissen, mit was und wie lange er/sie sich heutzutage in seinem Leben selbst weiter quĂ€len möchte, vielleicht weil die Angst vor einer Behandlung mit Ă€rztlich verschrieben Stimulanzien fĂŒr ihn/sie einfach zu gross und irgendwie unĂŒberwindbar fĂŒr ihn/sie erscheint?.

Um diese Angst zu ĂŒberwinden kann solchen Menschen wo unter Angststörungen leiden aber wahrscheinlich auch niemand anderes helfen, als vielleicht, wenn ĂŒberhaupt, nur ein/e sehr gute und erfahrener/e Psychiaterin oder Psychologein wo sehr viel Erfahrung im Umgang mit Angst Patienten*innen hat.

Denn ansonsten ist es fĂŒr aussenstehende die keine Verbindung zu der Person mit einer Angststörung herstellen können, als wĂŒrden sie gegen eine Wand reden, weil die Kommunikation nicht stimmt.

Wie auch immer, ich persönlich frage mich jedenfalls im Moment, ob in Wahrheit Du selbst Liebe @Sukuwomo nicht eine sehr grosse Angst vor einer Behandlung mit ADHS Stimulanzien hast, und zwar nicht nur fĂŒr Dein Kind, sondern auch fĂŒr Dich selbst?.

2 „GefĂ€llt mir“

Wie auch immer Liebe @Sukuwomo , Cola und Co. wird eure FamiliĂ€ren Probleme auf Dauer nicht lösen, entweder stellst Du und der Rest der Familie euch JETZT den Problemen die momentan eurer gesamtes Leben beherrschen, und dann dadurch z.B. lernt eure Probleme gemeinsam anzugehen, und dadurch fĂŒr euch alle ein harmonisches und zufriedenes Leben fĂŒr jeden einzelnen in eurer Familie ermöglicht werden könnte, oder die Jahre werden weiterhin ohne eine möglichst gute Therapeutische oder auch Medikamentöse Behandlung weiterhin verstreichen, und eure familiĂ€re Situation wird immer angespannter.

Und so wie ich persönlich das im Moment einschĂ€tze, wĂ€re es wahrscheinlich am besten fĂŒr euch alle, wenn ihr eine gemeinsame Familientherapie machen könntet, denn innerhalb einer Familie liegen die Probleme die die eine ganze Familie betreffen, in den meisten FĂ€llen niemals nur an „einer Person“ die innerhalb einer Familie aus dem Rahmen fĂ€llt, sondern meistens in einer allgemeinen Disharmonie die in der Familie oft schon von Anfang an vorhanden ist.

Heisst nach meiner persönlichen EinschÀtzung braucht jeder von euch in eurer Familie Hilfe von aussen, damit ihr als gesamte Familie lernt mit Problemen im gemeinsamen Alltag umgehen zu können.

Ich wĂŒnsche Dir und Deiner ganzen Familie jedenfalls jetzt und fĂŒr alle Zeiten nur das allerbeste, ganz viel Kraft, ganz viel Liebe, Gesundheit und alles GlĂŒck dieser Welt. :heart: :four_leaf_clover: :muscle:

1 „GefĂ€llt mir“

Wie kommst du denn darauf :flushed:

Ich hab nicht mal mit der Winkler gezuckt, als mir Medikamente angeboten wurden :wink: Muss man halt ausprobieren. Ich nehme ja jetzt auch schon lĂ€nger Medikinet und es hilft mir gut
 Das weiß auch meine Tochter, weshalb sie auch nicht abgeneigt ist, es selbst zu probieren. Sie merkt immer, wenn ich vergessen habe, eine Tablette zu nehmen, weil ich dann so schnell genervt bin :smile:

Nee, also ich ziehe Koffein wirklich nicht Medikamenten vor, das wÀre ja völlig absurd :sweat_smile:

5 „GefĂ€llt mir“

Das ist ja Super wenn Du Liebe @Sukuwomo Medikinet gut vertrÀgst, und wenn Deine Tochter sieht das es Dir gut mit Deinem Medikament geht, dann ist das auf jeden Fall auch sehr gut. :heart:
Wie geht es euch denn als Familie zur Zeit?, jetzt so langsam immer mehr kurz vor Weihnachten?. :christmas_tree:

1 „GefĂ€llt mir“

Bei uns ist es recht entspannt. Ich arbeite zurzeit ja nicht, hospitiere nur hin und wieder irgendwo, um herauszufinden, wo ich mein Praktikumssemester machen will.

Mein Mann ist eh immer glĂŒcklich und zufrieden (ich glaube er hat das Gegenteil von ADHS, wenn es das gibt). Meine kleine Tochter kommt nach ihm und die große Tochter hat auch gerade eine gute Phase.

Uns hat einfach schon enorm geholfen, zu wissen, was mit uns (ihr und mir) los ist. Das wir uns nicht nur anstellen, sondern wirklich nicht anders können und nicht so extrem dagegen ankĂ€mpfen mĂŒssen :slightly_smiling_face:

5 „GefĂ€llt mir“

Da kann ich zum GlĂŒck fĂŒr unser SPZ und unsere testende Psychologin widersprechen. Die machte auf mich den Eindruck, dass sie mir wĂ€rmstens den Einsatz von Medikamenten ans Herz legen wollte und viele Register gezogen hĂ€tte, mich zu ĂŒberzeugen, die Kinder damit versorgen zu lassen und weitere Therapien als ErgĂ€nzung gesehen hat. Ich habe mir das nicht angehört, weil ich diesen ganzen Diagnosezinober nur angestrengt habe, damit meine Kinder Medikamente bekommen. Psychotherapien und Ergotherapien gibt es so auch ohne ADHS-Diagnose, lediglich weil eine VerhaltensauffĂ€lligkeit vorliegt.
Leider fehlte es im SPZ an Psychiatern und wir sind zu einer Kinder Neurologin, die aufgrund der schriftlichen Diagnose auch direkt Pro-Mefis war

Und bei meinen Kindern war vorher noch kein Lehrer auf die Idee ADHS gekommen. Also sie sind nicht direkt offensichtlich betroffen.

1 „GefĂ€llt mir“

Hey @Sukuwomo

Wie geht es euch inzwischen? Gibts Neuigkeiten bezĂŒglich Medikation?

Liebe GrĂŒsse :hugs:

2 „GefĂ€llt mir“

Huhu, wie lieb, das so fragst :smiling_face:

Wir haben am Wochenende mit 5 mg Medikinet gestartet. Im Kindergarten ist dem Erzieher heute keine VerÀnderung aufgefallen.

Wir haben schon gemerkt, dass sie etwas gechillter war am Wochenende
 und nach ca. 6 Stunden ziemlich aufgedreht. Kann aber auch Zufall gewesen sein, 5 mg ist ja echt nicht viel.

Nach 2 Wochen sollen wir auf 10 mg erhöhen.
Ich werde dann berichten :slightly_smiling_face:

4 „GefĂ€llt mir“

Ist das Medikinet Retard oder unretardiert?

Bei unretardiertem sind 5 mg dann doch schon so viel wie 10mg bei Retard. Da könnte es evtl. doch schon mal einen Rebound geben.

1 „GefĂ€llt mir“

Ist retadiert :slightly_smiling_face:

1 „GefĂ€llt mir“

Samstag und Sonntag haben wir die Dosis auf 10mg Medikinet Retard erhöht. Das war gar nicht gut.

Meine Tochter war extrem schlapp und hat sich zurĂŒckgezogen. Am Samstag hat sie es nicht ertragen, dass die kleine Schwester und ihr Freund nicht genau gemacht haben, was sie sagt und dass sie ĂŒberhaupt reden und lachen - alles zu viel.

Am Sonntag hat sie nur fĂŒr sich gespielt, aber super merkwĂŒrdig, erst den Dachboden aufgerĂ€umt, dann Mathe-RĂ€tsel im Bett gemacht, lag völlig lethargisch auf der Couch, saß ne Stunde auf dem Klo und hat alleine Gesellschaftsspiele gespielt - und nicht mal gefragt, ob wir mitspielen.

Also ein sehr entspannter Tag fĂŒr uns :grin::face_with_peeking_eye:
Sie fand’s auf jeden Fall doof und nimmt seit heute wieder nur 5mg.

Aber auch bei den 5mg ĂŒberwiegen aus meiner Sicht zurzeit eher die Nachteile

  • sie isst sehr schlecht,
  • kann abends noch schlechter einschlafen als sowieso schon,
  • ist nachmittags, wenn sie Wirkung nachlĂ€sst extrem aufgedreht und unentspannt.
  • Außerdem schaffen wir die Morgenroutine kaum, da sie ja jetzt essen muss

Wir machen jetzt erstmal so weiter bis zum nÀchsten Termin bei der Psychiaterin und dann sehen wir weiter :slightly_smiling_face:

4 „GefĂ€llt mir“

Hey @Sukuwomo

Eigentlich hĂ€tte ich dir jetzt ans Herz legen wollen, die Ärztin nach Concerta/Kinecteen zu fragen. Mein Sohn hat Concerta (vorher auch Medikinet) und die Wirkung ist so viel angenehmer, kein Rebound, viel sanfter und auch am Abend habe ich das GefĂŒhl, es ist noch eine leichte Wirkung vorhanden. Aber leider startet Concerta bei 18mg, das entspricht 10mg Medikinet retard und dĂŒrfte deshalb bei euch allenfalls schon zu viel sein
 Es gibt Generika davon, die teilbar sind, zumindest die höheren Dosen. Bei 18mg bin ich mir nicht sicher. Vielleicht wĂ€rs eine Frage an die Ärztin wert?

Habt ihr schon Melatonin-Spray versucht? Wirkte bei uns Wunder. Inzwischen gehts auch wieder ohne.

Ich kann dir sagen, wie wir es machen. PĂ€dagogisch perfekt ists wohl nicht
 Unser Sohn darf, wenn er bis 07:15 angezogen ist, ZĂ€hne geputzt, gefrĂŒhstĂŒckt und das Medi genommen hat, eine halbe Stunde Bildschirmmedien. Also einfach bis max 07:45, dann muss er los zur Schule. Ok, ich gebs zu, oft isst er das FrĂŒhstĂŒck vor dem Bildschirm
 Aber sobald die Medi-Wirkung einsetzt, gehts auch ganz gut mit dem ausschalten. So klappts bei uns seit einigen Wochen ganz passabel. (Er MUSS ĂŒbrigens essen, nicht wegen Concerta sondern weil er danach bis Mitte Nachmittag keinen Appetit mehr hat und sonst komplett unterzuckert).

Und da wÀren wir schon bei


Leidiges Thema, auch bei uns. Was am besten klappt, ist, am Mittag & Nachmittag in seinem Zimmer eine kleine Auswahl von Snacks hinstellen, ohne Kommentar. Habs hier im Forum auch schon mal beschrieben. SĂŒsses, salziges, Obst, GebĂ€ck, von allem etwas kleines. Da nimmt er sich zwischendurch etwas, und dann am spĂ€teren Nachmittag/Abend dann das Abendessen, da hat er wieder Appetit. Manchmal isst er auch vor dem Schlafen noch etwas kleines.

Sorry fĂŒr den langen Text, hoffe etwas davon hilft euch.

:four_leaf_clover:

4 „GefĂ€llt mir“

Hallo Moya,
vielen Dank fĂŒr die ausfĂŒhrliche Antwort!

Ja, Concerta wollen wir auch gern aus nÀchstes ausprobieren. Da sind wir aber bei dem selben Problem gelandet.

Vielleicht dauert es einfach ein bisschen lÀnger, bis sie sich besser an die Wirkung gewöhnt hat und sie probiert es in 2 Wochen nochmal mit 10mg.
Oder wie testen Elvanse, die kann man ja ganz gut niedrig dosieren. Ja, wir fragen die Ärztin auf jeden Fall, was sie empfiehlt.

Das war bei uns genauso :slightly_smiling_face: sie nimmt schon lĂ€nger 0,5mg. Wir sind jetzt auf 1mg hochgegangen, aber es scheint gar keine Wirkung mehr zu haben. Bis 2mg dĂŒrfte sie ohne weitere Absprache mit der Ärztin nehmen, aber irgendwie strĂ€ubt es sich noch ein bisschen in mir dagegen - alles nur wegen des Medikinets, das ihr ja kaum hilft.

Das ist eine gute Idee! Werden wir testen :slightly_smiling_face:

Auch ein guter Tipp :slightly_smiling_face: Das mit der Unterzuckerung ist wirklich ein Problem. Der Satz „du bist nicht du selbst, wenn du Hunger hast“ trifft voll auf sie zu - was natĂŒrlich nicht bedeutet, dass sie automatisch auch Appetit hat


1 „GefĂ€llt mir“

Ja, das wÀre sicher auch einen Versuch wert!

Bei uns wars wirklich nur vorĂŒbergehend nötig - naja, ein paar Wochen warens schon - aber vielleicht hilft dir der Gedanke, dass es im Moment vielleicht grad mehr braucht und ihr dann spĂ€ter wieder reduzieren könnt.

Bei uns immer :joy: Wollte uns auch schon bei Snickers bewerben fĂŒr den nĂ€chsten Spot:

1 „GefĂ€llt mir“

Hat der Kindergarten eigentlich VerÀnderungen bemerkt?

Nach 13 Uhr wird’s schwierig, Wirkung zuende, Rebound und kein Mittag gegessen. Letztens hat sie dann eine Plexiglasscheibe durchlöchert, da gab’s Ärger - Also ich hab Ärger gekriegt :smile:

Aber bis zum Mittagessen gab es keine VorfÀlle mehr, das könnte man schon als positive VerÀnderung werten :+1:

Sie selbst findet die Wirkung auch ganz angenehm und will die 5mg weiter nehmen :slightly_smiling_face:

4 „GefĂ€llt mir“

Ich habe versucht viele Antworten durchzulesen, bei dem Verhalten bei 10mg wirkte die Beschreibung des Verhaltens Richtung „Autismus“ auf mich. (ich habe bestĂ€tigtes ADHS mit Autismus-Vermutung, jedoch noch keine Diagnostik, eher „selbstdiagnostiziert“ durch viel viel viel Recherche
 - Mein Sohn hat sehr starkes ADHS mit autistischen Verhaltensweisen)

Bei mir werden die Autistischen Verhaltensweisen unter Stimulanzien-Wirkung deutlicher sichtbar, die ADHS-Symptome nehmen ab und das Chaos im Kopf wird sehr viel weniger, ein wenig wie eine „Grundruhe“, die sonst nicht da ist.

ADHS und ASS beeinflussen sich gegenseitig, man wird schnell reizĂŒberflutet, möchte sich aber nicht langweilen, man möchte bei allem dabeisein, nichts verpassen. Spezialinteressen sind stark da, aber es reicht nicht immer die Konzentration um sie so lange zu verfolgen, wie man möchte, weil einem die innere Unruhe im Weg steht.

Es wurde in einer vorherigen Antwort kurz angerissen, dass ADHS auch hÀufiger mit ASS zusammen auftritt.
Ich fĂŒhlte mich immer anders und ADHS beschreibt mich nicht vollstĂ€ndig, ASS schließt die LĂŒcken und die Zerrissenheit, die ich fĂŒhle.

Mein Sohn ist mit 20mg Elvanse gut eingestellt (auch wenn wĂ€hrend der Einstellung zwischendrin starke zusĂ€tzliche Aggressionen auftraten), die Aggressionen sind stark verringert, er wirkt ruhiger, zugĂ€nglicher und glĂŒcklicher. Mit Medikinet retard und unretardiert waren die Rebounds viel zu stark und er war sehr unglĂŒcklich damit.

@Sukuwomo Fernvermutungen sind natĂŒrlich schwierig, aber könnte das vielleicht auch bei dir so sein, dass ADHS mit ASS zusammentrifft? Du sagtest ja, dass du dich nicht in der ADHS Diagnostik vollstĂ€ndig wiederfindest.

Ich habe gesehen, dass du da schon reingeschaut hast und dich auch mit ASS beschÀftigt hast - wollte jedoch noch einen Miniblick aus meiner Perspektive beitragen :slight_smile: ADHS+ASS Kombi beeinflussen sich halt ganz anders und zeigen sich auch anders als wenn sie einzeln auftreten.

2 „GefĂ€llt mir“

Hallo Marinara,

Willkommen ersteinmal im Forum :blush:
Schön, dass du da bist!
Und vielen Dank fĂŒr deine ausfĂŒhrliche Antwort

Wie alt ist dein Sohn? Wurde er auf Autismus getestet oder nur auf ADHS?

Das interpretiere ich genauso. Eine ADHS wird schon auch vorliegen, sonst wĂ€re das ArbeitsgedĂ€chtnis / Konzentration nicht so extrem auffĂ€llig, viele ihrer Verhaltensweisen deuten aber auch sehr auf Autismus hin (z.B. nicht in die Augen schauen, nie Hallo sagen (außer man erinnert sie daran), Ausraster bei ReizĂŒberflutung)

Geht mir auch so, wobei es einen großen Unterschied zwischen Medikinet und Elvanse bei mir gibt. Medikinet stumpft alles ab, vor allem die Emotionen, bei Elvanse kann ich die Emotionen besser erkennen wĂŒrde ich sagen, bin aber schnell reizĂŒberflutet (vielleicht bemerke ich es auch nur besser). Wobei ich mir da auch nicht ganz sicher bin, ich nehme Elvanse erst ca. einen Monat und auch in eher niedriger Dosierung (20mg).

Welches Medikament nimmst du?

Ja, ich kann mich auch ganz gut damit identifizieren. Das eine bedingt bzw. verstÀrkt wahrscheinlich auch das andere, weil beides viel mit Stress zusammenhÀngt.

Das ist gut zu wissen! Wir werden das bei dem nĂ€chsten Termin ansprechen. Vielleicht können wir ja auch Elvanse testen. WĂ€re mir natĂŒrlich auch ganz lieb, weil sie es auch ohne vorher gegessen zu haben, einnehmen könnte.