Umgang mit Überreizung

Hallo zusammen,

ich wollte mich mal zu einem Thema äußern, das mich schon lange beschäftigt: Überreizung.
Sehr wahrscheinlich kennen das ja einige (wenn nicht gar alle) von euch, und ich hoffe, hier ein paar Tipps oder Denkanstöße zu finden.

Ich merke, dass ich unglaublich schnell überreizt bin.

Hier sind nur ein paar Beispiele, was mich überreizt:

  • Zu grelles Licht oder flackernde Bildschirme
  • Lärm: Baustellenlärm, Schulkinder im Bus/Bahn (sorry!) oder wenn viele Menschen durcheinander reden (wie im Restaurant oder Kino)
  • Berührungen, vor allem unerwartete oder ständige (z.B. Trage-Taschen, die von der Schulter rutschen, kratzender Zettel oder Streicheln an der selben Stelle)
  • Gespräche, die entweder extrem stressig oder langweilig sind
  • Videospiele: Wenn ich mehrmals hintereinander verliere
  • Wenn meine „Social Battery“ leer ist und ich noch soziale Interaktionen bewältigen muss
  • Menschenmengen oder chaotische Situationen
  • Stress - was doof ist, wenn man nahezu immer gestresst ist (auch ohne Stress, you know)

Wir wissen alle, dass einen nahezu alles und mit jedem der Sinne überreizen kann.

Wenn ich überreizt bin, zeigt sich das bei mir durch verschiedene Symptome:

  • Ich bin extrem gereizt und genervt, manchmal reicht es, dass mich jemand anspricht, um mich auf die Palme zu bringen
  • Ein inneres „Kribbeln“ im Ohr, das ich schwer beschreiben kann – es fühlt sich an, als wären meine Ohren überempfindlich
  • Ich fühle mich dizzy und habe manchmal das Gefühl, „verrückt zu werden“
  • Eine extreme körperliche und innere Unruhe, ich kann nicht stillsitzen oder entspannen
  • Mein Herz rast, und ich habe das Gefühl, mein Körper steht ständig unter Strom
  • Ich neige dazu, mich sozial zurückzuziehen, weil mir alles zu viel wird
  • Meine Muskeln (besonders Nacken und Schultern) sind verpannt
  • Ich habe keine Lust zu reden, weil mich das schon enorm Kraft kostet

Um damit umzugehen, versuche ich verschiedene Dinge:

  • Kopfhörer mit Noise-Cancelling oder braunes Rauschen, das hilft, die Geräuschkulisse auszublenden
  • Musik, die mir Dopamin-Kicks gibt und meine Stimmung hebt
  • Sport, der mich richtig auspowert
  • Meditation: Aber hier merke ich, dass ich oft zu unruhig bin. Nach wenigen Minuten schweifen meine Gedanken ab, und ich gebe frustriert auf
  • Mich zurückziehen und Serien gucken ohne Einfluss von Reizen

Trotzdem habe ich Schwierigkeiten, wirklich aus diesem Gefühl der Überreizung rauszukommen. Manchmal dauert es Tage, bis ich mich wieder „normal“ fühle. Jede Kleinigkeit in dieser Zeit wühlt mich innerlich auf, und es fühlt sich an, als könnte ich nie richtig zur Ruhe kommen.

Ich habe gemerkt, dass mir Dinge helfen, die Dopamin bringen – sei es ein Erfolgserlebnis, eine tolle Unternehmung oder auch nur ein guter Song. Aber das ist natürlich nicht immer und überall umsetzbar, besonders wenn man Verpflichtungen hat.

Ich weiß, dass viele der Symptome auf ADHS zurückzuführen sind, jedoch wünsche ich mir irgendeine Möglichkeit, dieses schlimme Gefühl zu verhindern, schneller vergehen zu lassen oder wenigstens angenehmer zu machen.

Deshalb wollte ich euch fragen: Was macht ihr, wenn ihr überreizt seid? Gibt es Dinge, die euch (fast) immer helfen, euch zu beruhigen oder zu entspannen?

PS: Ich nehme keine ADHS-Medikamente und habe bisher auch noch nie welche genommen. Vielleicht im Januar, wenn ich endlich mal meinen Psychiater-Termin habe. Vielleicht ist das ja die Lösung für Alles. :upside_down_face:

Ich freue mich über jede Idee!

Liebe Grüße! :adxs_woo:

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Oh! Super Thema! :adxs_anfeuer:

Jep, da schalte ich komplett auf Durchzug. Doof nur, wenn man eigentlich zuhören sollte…

Auf meine Ausraster an der Xbox gehe ich hier lieber nicht näher ein… :adxs_wand: ein wunder dass ich noch immer meinen ersten Controller habe.

Gib nichts stressigeres !!!

Kurze Storytime, auf die ich wirklich nicht stolz bin: Im Frühjahr war ich mit meinem (jetzt Ex) Freund und ein paar anderen auf einem großen Frühlingsfest. Wir waren glaub 6 Leute in der Gruppe, zwei Freundinnen von ihm, die mich nicht so gut kannten. Damals noch ADHS undiagnostiziert. Nach einer Stunde war ich so überfordert (Laut, viele Menschen, halligalli) und hatte Hunger (Unterzucker ! Schon immer gefährlich!) dass ich so gemein zu meinem Freund geworden bin, dass könnt ihr euch nicht vorstellen :adxs_ai: ich hab den vor versammelter Mannschaft zur Sau gemacht, dass irgendwann meine beste Freundin dazwischen gehen musste :sweat_smile: im nachhinein tat mir das natürlich unfassbar leid (so wie immer…das kam leider häufig in der Beziehung vor. Auch einer der Trennunsgründe…)

Jep, genau das.

V a in Streitsituationen ziehe ich mich dann zurück, ich rede dann gar nicht mehr- stehe wie eine Statue da und wünsche mir, ich würde mich jetzt in Luft auflösen.

Ja genau das meine ich!

Ja, ich kann auch nicht meditieren… :sweat_smile:

Ich fühle also viele Punkte mit dir! Ich versuche, mich immer aus der Situation rausziziuehen.
Heißt - Raum wechseln (wenn ich gerade streite), kurz um eine Pause bitten, kurz aufs Klo gehen (in der Uni zb), kurz ne runde auf dem Campus laufen.
Irgendwas, wo ich kurz ein paar Minuten mit niemandem interagieren muss.
Ruhe ist am wichtigsten! Deswegen gehe ich auch häufig früh aus der Uni heim und mache meinen Kram zuhause, weil ich das dort einfach nicht kann. Viel zu viele Menschen… meine Kommilitonen hassen mich inzwischen wahrscheinlich dafür, aber immerhin kann ich jetzt sagen hey, ich hab ADHS, ich kann nichts dafür :sweat_smile:
Musik ist auch immer gut, ich habe auch immer Kopfhörer dabei.

Ich nehme inzwischen Elvanse, ich bin gespannt, wie es damit jetzt wird (Habe erst im März wieder Vorlesungen, da ich gerade im Praxissemester bin und arbeite).
Auf der Arbeit ist mein Glück, dass ich entweder Homeoffice machen kann, oder wir eh nur maximal zu 4 im Büro sitzen. Da habe ich keine größeren Probleme.

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Jaaaa - ich bin Playstation-Spieler und spiele am liebsten Spiele, die schnelle Kicks geben. Zum Beispiel Call of Duty. Wenn ich da mal in Schwitzer-Lobbys komme und nur sterbe, dann regt mich das tierisch auf. Ich bin dann so krass genervt, dass ich die nächsten Runden gar nichts mehr auf die Reihe bekomme - klassischer Teufelskreis :joy: Das passiert mir meistens, wenn ich nicht normal spiele sondern eine Herausforderung abschließen will, welche nicht meinem Spielstil entspricht.

Oh je :see_no_evil: aber ich keife auch regelmäßig Partner und Kollegen an, wenn ich VERSUCHE, mich auf etwas zu konzentrieren und dann von der Seite angequatscht werde. Das ist bei mir der Tod, ehrlich… Da gibts aber nur ein kurzes, schnippiges Kommentar oder ein Augenrollen. :adxs_icon_rolleyes:

Das Schlimme ist, wenn einem das ALLE in deinem Umfeld empfehlen. Jeder sagt, dass ich durchhalten muss und das nur eine Übungssache ist. Ne, ich KANN es einfach nicht. Das geht nicht… Wenn dann eher Yoga, wo ich mich körperlich Bewegen muss. Aber da schweift mein Hirn auch ab. Ich kann der Meditation keine 3 Sätze folgen. Ich hab keine Ahnung, was die von mir will und wie das andere Leute schaffen. :joy:

Das ist leider nicht immer und in jeder Situation möglich. Aber sobald ich die Möglichkeit habe, versuche ich das auch. Nur hilft es nichts, mal kurz durchzuatmen… der Zustand der Überreizung braucht echt viel mehr Zeit, um wieder runterzufahren. Ich rede da nicht von „kurz genervt sein“, sondern dieses Gefühl, welches länger anhält.
Ich hätte da anscheinend gerne einfach einen Schalter. :smiling_face_with_tear:

Ich drück dir die Daumen, dass dir das hilft. Du kannst ja gerne berichten, bzw. schnupper ich auch in deinem Tagebuch rein :face_in_clouds:

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Ich habe, als ich das erste mal mein geliebtes The Witcher 3: Wild hunt durchgespielt hab, an einem Gegner mindestens 3 Stunden gebraucht…das war der Finale end Boss von diesem DLC und ICH HABS UMS VERRECKEN NICHT HINBEKOMMEN UND BIN AUSGERASTET :rofl:

Ich, nach 2min Meditieren: „Oh, stimmt, ich wollte ja dem noch das schreiben…Ich habe noch Curry im Kühlschrank…morgen muss ich gar nicht kochen…Kokosmilch…ja die muss ich wieder kaufen…ich könnte x fragen, ob er am Wochenende Zeit hat…ach, wenn ich dann schon in y bin, dann kann ich da gleich das neue Café testen…wo ist eigentlich mein Tablett…was hat die Stimme jetzt gesagt, soll ich machen?“ :joy:

Ja, im Tagebuch werd ich am meisten darüber schreiben :smile:

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Deswegen haben alle, die Souls-Like-Spiele spielen, meinen vollsten Respekt! :joy: Ich könnte nicht 289x gegen den selben Gegner verlieren. Da ist ja schon das Zugucken nichts für mich :joy:

Genau so!!! :100:

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So blöd es sich anhört, wenn ich richtig überreizt bin sitze oder liege ich in meiner Wohnung auf dem Boden und starre an die Wand/Decke. Es ist dann als ob alle Reize einmal durchlaufen und verarbeitet werden müssen. Irgendwann geht es dann wieder. :face_with_head_bandage:

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Überreizung ist der Faktor im Alltag, der mir die meiste Energie raubt. Ich bemühe mich Überreizung zu vermeiden so gut es geht.

Was ADHS und was ASS ist, ist mir oft nach wie vor unklar. Der autistische Burnout ist definitiv ein Thema bei mir.

Ich kann recht lange kompensieren, aber früher oder später bin ich überreizt. Ich merke dann auch nicht dass mit die Energie fehlt und mach weiter. Ich kann also noch maskieren, obwohl ich innerlich schon nicht mehr existiere. Funktioniere nur nach außen hin.

Erst wenn echte Ruhe einkehrt, ich mir eine Pause gönne, kommt auf einmal das Gefühl extremer Schwäche und Machtlosigkeit von innen nach außen. Ich kann dann vielleicht noch ein verzögertes Lächeln aufsetzen. Je öfters dies passiert, umso mehr werde dann ungemütlich wenn dann doch sehr viel auf einmal kommt.

Aktuell komme ich wieder aus einer Überreizung heraus. Es hat sich unterschwellig viel angesammelt. Ich konnte mich um mich selbst kaum kümmern. Ich hab dann wirklich ab Nachmittag bis spät in die Nacht durchgeschlafen. Ich war dann immer noch nicht fit, war aber immerhin in der Lage mich um mich zu kümmern.

Ich bin an sich schon die Ruhe im Person (irgendwie). Kann aber auch sehr präsent sein ohne aufdringlich zu sein. Mir wurde kürzlich mitgeteilt, dass ich eine angenehm sympathische Präsenz vermittle. Das war mir nie so wirklich bewusst. Bedeutet in dem Fall, dass im Raum 10 Personen als Option anwesend können, aber ich bin dann der unglückliche Auserwählte auf den andere zugehen.

Es hat sich aber auch geändert im Vergleich zu früher, weil ich sehr viel abgespeckt habe. Männlich, fast 2 m groß, vital wirkend, gute Statur:

Diese Faktor scheint eine Einladung für andere zu sein. Die denken sich „der ist eloquent, präsent und groß“. Da erwartet keiner, dass ich meine Ruhe möchte und die Batterie im Vergleich zu anderen die halbe Kapazität hat.

Mit starkem Übergewicht wurde ich eher ignoriert oder belächelt. Die Leute gehen nun mehr auf mich zu (was mich überfordert) und haben dabei eine Erwartungshaltung. Umso überraschender ist dann meine abweisende Reaktion. Ich ging dazu über seltener zum Friseur zu gehen um ungepflegter zu wirken.

Da helfen dann auch keine Kopfhörer, egal wie groß. Insbesondere die Generation 40+ spricht trotz sichtbarer Kopfhörer mich an und labert mich zu. Die sind dann beleidigt wenn ich nicht reagiere. Oder in der aktuellen LTA sitze ich am PC und arbeite an etwas mit Kopfhörern auf den Ohren. Eine ältere Teilnehmende, die schlimmer als ein Kleinkind ist und für alles eine Nanny braucht, tippt mich von hinten an der Schulter an weil sie mich etwas fragen will. Damit bin ich raus aus meiner Konzentration und wieder ein unnötiger Reiz. Die Fragen sind absolut unnötig weil die Sache mit 10 Sekunden Google geklärt ist. Ich hab den Angestellten der LTA bereits mitgeteilt, dass die einen Kurs „Google für Boomer“ anbieten sollten.

Die üblichen Sachen tragen auch zur Überreizung bei:

  • Einkaufen: Dauerbeschallung, heulende Kleinkinder/Babys, Anstehen an der Kasse wo der Rentner mir mit dem Einkaufswagen ins Gesäß rammt, Leute denen Distanz ein Fremdwort ist. Penny und Lidl sind ganz schlimm.

:arrow_right: Hätte ich die Kohle, würde ich meine Lebensmittel online bestellen. Ansonsten ANC-Kopfhörer, SB-Kassen, weniger besuchte Märkte aufsuchen

  • Öffis: Lautes Gerede, Talahons mit lauten Musikboxen, Kindergeschrei, Gerüche

:arrow_right: ANC-Kopfhörer, Fahrradfahren, Ruhebereich reservieren im ICE, 1. Klasse fahren

  • Fitnessstudio: Aktuell kommt wieder die Zeit, wo sich viele Personen etwas vornehmen. Es ist noch mehr überlaufen. Werktags ist von 23 bis 15 Uhr wenig los. An Wochenenden dann nur von 23 bis 7 Uhr. Es ist quasi unmöglich eine normale Tagesstruktur zu haben und einen gesunden Schlafrythmus.

:arrow_right: ANC-Kopfhörer, aktuell überlege ich das Fitnessstudio zu kündigen und mich häuslich auszustatten, trotz beengter Platzverhältnisse.

  • Draußen: Lärmende Autos, Proll‘s die meinen ihr Auspuff am Opel Corsa mit 70 PS muss besonders laut sein, Talahons auf e-Rollern, mitten auf dem Gehweg abgestellte e-Roller, Gruppen von Leuten die den Gehweg blockieren, Veranstaltungen in der Stadt ….

:arrow_right: ANC-Kopfhörer, rausgehen wenn wenig los ist, Veranstaltungskalender studieren ob in der Stadt was los ist und die Pläne ändern (nächtliche Spaziergänge sind super)

Laute Umgebungen meide ich allgemein. Sportstadien, Konzerte und Events mit Besoffenen sind nicht meins.

Dennoch will ich auch etwas erleben. Ich muss aber aufpassen, nicht überreizt zu sein. Ansonsten kann ich meine freie Zeit nicht genießen.

:arrow_right: Allgemein hilft mir THC abends abzuschalten und zu entspannen. Zu Veranstaltungen wo für meine Verhältnisse viel los ist, reduziere ich das Risiko der Überreizung mit THC. Weniger dosiert im Vergleich zum abendlichen Abschalten. Im schlimmsten Fall dosiere ich höher. Dann bin ich neben der Spur, aber das sind die Alkoholisierten ebenfalls und ich falle durch das Radar.

Allgemein hab ich einen Notfahrplan um aus Überreizung gut raus zu kommen. Das Problem ist, dass eine Sauna auch ihre Rush hour hat und dann ist es vorbei mit Ruhe, weil alle den Raum mit Reden ausfüllen müssen.

Im Winter sind einsame Wandertouren nicht mein Ding.

Guter Schlaf ist eine Schwierigkeit. Aber er hilft mir die Schwelle zur Überreizung zu erhöhen. Ansonsten verlasse ich bei Überreizung auch den Raum, tatsächlich eher mit einem einigermaßen gesellschaftstauglichen Vorwand als dem tatsächlichen Grund.

4 Personen wären mir zu viel. Ich bräuchte dann mindestens Trennwände um mein ruhiges Eck zu haben.

Home Office ist/wäre ein Traum.

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Ich ziehe mich raus. Konsequent.
Mal mit gesellschaftsfähigem Vorwand, mal gehe ich einfach so aus der Situation raus. Ich kann „zum Glück“ immer meine Migräne als Vorwand nehmen, von ADHS weiß kaum jemand und das soll auch so bleiben.

Wenn ich mich rauziehen kann (z.B. Supermarkt, volles Wartezimmer oder so), träume ich mich weg. Blöd halt, dass ich dann „verpenne“, wenns weitergeht oder ich aufgerufen werde…

Veranstaltungen oder Orte mit vielen Menschen bzw. hohem Lärmpegel vermeide ich.
NC-Kopfhörer ertrage ich nicht lange. Ist für mich keine Option.

Hatte ich früher mal, war auch schon grenzwertig. Heute könnte ich so nicht mehr arbeiten. Habe mir ein Einzelbüro erkämpft und bin sehr froh darüber.

Homeoffice wäre mein Untergang. Zu Hause kann ich nicht arbeiten. Da mache ich alles, nur nicht das, was ich sollte.

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Wir sind auch 4-6 im Büro. Aber wir können Home-Office machen, wie wir wollen. Deswegen sind auch nicht immer alle da. Aktuell mussten wir die letzten Monate aber regelmäßig ins Büro.
Dennoch ist es mir zu viel und ich sitze oft mit Kopfhörern auf dem Ohr da. Jedoch sind es mir auch zu viele visuelle Reize (Bewegungen links und rechts, ich sitze auch noch neben einer Tür mit Glasscheibe). Mein Blick wendet sich ruckartig der Bewegung zu. Ich habe gar keine Chance vorher nachzudenken und das zu filtern.

Mein Therapeut hat mir empfohlen den Platz zu tauschen und einen GdB zu beantragen, um vielleicht damit ein Einzelbüro zu bekommen. Aber das fühlt sich komisch an. Ich will nicht bevorzugt werden und ich will nicht, das andere den doofen Platz bekommen. Die finden das bestimmt doof. :pleading_face:

Aber im Home-Office ist es besser, weshalb ich das auch so gut es geht nutze.

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In einem Job haben sich die ******* über meine ANC-Kopfhörer beim Chef beschwert, man könne sich mit mir dann nicht unterhalten und es wäre unsozial.

Aber das Beschweren beim Chef war natürlich sehr sozial und unterhalten hat man sich natürlich auch über das Thema, nur nicht mit mir. Argument war auch, ich würde das Telefon nicht hören. Wir hatten Softphones. Also keinen Telefonapparat, sondern ein Telefonprogramm im PC wo bei eingehenden Anrufen sich automatisch ein Fenster auf dem PC-Monitor öffnete.

Wir sitzen natürlich alle im gleichen Boot. Und wenn die ständig singende, schmatzende, in die Tastatur prügelnde Anna-Sophia ohne Kopfhörer klar kommt, dann muss es jeder andere doch auch.

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Nur haben wir mit unserem Hirn gar nicht die Möglichkeit das zu filtern und zu regulieren, während anderen das leichter fällt.
Meine Kollegin meint auch immer, ich soll das „einfach ausblenden“.

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Früher habe ich auch so gedacht.
Das ändert sich dann mit dem Alter. :upside_down_face:

Es geht auch nicht darum, bevorzugt zu werden. Mit ADHS bist Du aber gegenüber den anderen benachteiligt. Isso. Machste nix dran. Haste Dir nicht ausgesucht.

Das Einzelbüro wäre also keine Bevorzugung, sondern ein Nachteilsausgleich. Der soll die Einschränkungen ausgleichen, die Dir das Arbeiten erschweren.

Wenn die anderen das doof finden, kannst Du sie fragen, ob sie Dir nur das Einzelbüro neiden oder auch die Probleme, weswegen Du es brauchst.

Ja, mach das doch einfach mal. Spitzen Idee! :adxs_wand:

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Einfach random zu ihr gehen und vor dem Hohlraum (ihr Kopf) mit dem Finger schnippsen.

Soll sie es doch ausblenden. So wie ihr Hirn ausgeblendet ist.

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Genauso hat mir das mein Therapeut auch erklärt und ich verstehe das auch.
Ich glaube da spielt meine Soziale Phobie („Was denken die dann wohl über mich?“) mit.
Wenn das andere Leute betreffen würde, hätte ich auch vollstes Verständnis. Aber wenn es um mich geht, hab ich da richtig Probleme mit. :smiling_face_with_tear: Mir fehlt da Selbstmitleid. Aber daran arbeiten wir. :muscle:t2:

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Für mich war dann Spielen eine Option. Hab alles um mich ausgeblendet, konnte mich Fokussieren , trotz Gehirntraining entspannen.
Dumm nur dass sich das Spielen verselbständigt hat. Kann schlecht aufhören und bemühe mich gerade um eine Therapie wegen pathologischen Spielen.
Bringt mir auch nicht viel, da ich dann anderweitig im Netz unterwegs bin, wie z.b. hier oder ich zuviel Geld für sinnlose oder nicht notewendige Dinge ausgebe. Fürs Spielen habe ich kein Geld ausgegeben.
Es ist alles ein furchtbarer Teufelskreis

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Hej,
ich bin sonst stille Mitleserin, aber die ständige Überreizung macht mir auch zu schaffen. Ich habe bei mir festgestellt, dass meine Sinne tagesformabhängig immer unterschiedlich stark überreizt sind. Oft sind es bei mir allerdings optische Reize, was als brilletragende Sesselfurzerin nicht gerade optimal ist…:sweat_smile:

Wie bei fast allem, gibt es glaube ich keine allgemeine Lösung für alle…:woman_shrugging:

Mir hilft:

  1. Elvanse (50 oder 60 mg je nach Zyklusphase) - Es ist NICHT die Lösung für alles, verbessert bei mir aber sehr viel.

  2. Zu wissen, was mich überreizt - vermeiden oder verringern, soweit es geht. Leider gehören Computerspiele, Serien, Insta etc. auch dazu, weil man dabei nicht entspannt, sondern die vorherigen Reize nur durch neue wegschiebt und eigentlichdas Gegenteil bewirkt.

  3. Zu wissen, was mir Dopamin bringt und das entsprechend notieren und nutzen - Stichwort Dopamenu

  4. ADHS-geeignete Entspannung - Meditieren ist m. M. nicht geeignet, sondern irgendeine angenehme Tätigkeit, die man ohne viel Nachdenken machen kann. Bei mir wäre das z. B. Stricken, puzzeln oder irgendwas sortieren.

Vielleicht hilft es ja dem Einen oder der Anderen :upside_down_face:

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Ich habe mich gestern direkt nach der Arbeit wegen Informations- , Gedanken- und Reizüberschuss , innerhalb 1 Minute verursachtes Wohnungschaos direkt nach Ankubft mit Wegräumblockade danach 1 ½ h in die Badewanne gelegt. Basenbad , etwas zu essen am Badewannenrand , ne unret. Medikinet dazu und erst mal dumpf Shorties reingezogen um mich komplett abzulenken und später ging es und ich hatte noch was vom Abend .

Aber das geht und funktioniert ja nur ab und zu :disappointed_relieved:

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Um 1,5h Badewanne könnte ich Dich beneiden. Ich habe jetzt keine mehr. Wozu auch?
Ich bin immer rein, wenn sie ca halb voll war. Wasser noch bis zum Rand eingelassen. Keine 5 min ausgehalten, musste ich wieder raus.

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Ich habe festgestellt , dass Meditation mir gut tat.
Am Besten geführte Meditation, wo wenigstens die Ohren was zu tun haben

Ich füüüüüüüüühle das!

Als Kind habe ich immer solange gebadet bis das Wasser kalt wurde. Ich hatte aber auch mein ganzes Spielzeug im Wasser und bin in meiner Welt „abgetaucht“.

Seit ich nicht mehr mit Spielzeug spiele (:smiling_face_with_tear:) KANN ich auch nicht lange baden. Selbst wenn nebenbei das Tablet läuft, halte ich es nicht lange aus. Ich mach nur das Nötigste und bin sofort wieder draußen - maximal 15 min. :joy:

Das bringt mir halt gar nichts. Wie oben beschrieben, kann ich dem keine 3 Sätze folgen.

Es ist wirklich beeindruckend, wie wir uns alle ähneln und doch unterscheiden. Ich hätte sooo gerne diesen Schalter und diesen Trick, der bei jedem funktioniert. :sweat_smile:

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