Umstellung auf Elvanse

Hallo zusammen liebes Forum,

ich bin seit heute auf Elvanse 30mg, war bis gestern auf Medikinet Adult (20mg und 10mg). Zusätzlich nehme ich 20mg Escitalopram wegen einer Depression und Ängsten, und Abends 100mg Opipramol zum schlafen.
Ich habe heute morgen um kurz nach sieben das Elvanse genommen, so nach einer Stunde habe ich gemerkt, wie es zu wirken beginnt, mir ging es ganz gut dabei, haben dann gegen acht einen kleinen Kaffe getrunken und gegen 09:30 Uhr mein Escitalopram genommen, so seit elf Uhr fühle ich mich sehr kommisch, irgendwie körperlich sehr nervös aber geistig völlig platt, wollte heute einiges abarbeiten, kriege aber gerade nichts auf die Reihe…

Ist das normal am Anfang mit Elvanse? Oder ist Einstiegsdosis zu hoch? Zu viel Escitalopram (wurde erst vor zwei Wochen von 10mg auf 20mg erhöht, wegen meinen Ängsten)?

Ich danke euch Experten hier vorab für ein Feedback!

LG
Paddy

1 „Gefällt mir“

Hallo Paddy,
Ich würde dir empfehlen den Kaffee erst mal weg zu lassen. Das was du beschreibst kenne ich auch. Amphetamine die elvanse nun mal sind, vertragen sich eher suboptimal mit Kaffee.
Zumindest in der Einstellung würde ich drauf verzichten. Manche trinken gar keinen Kaffee mehr, bei mir geht es wenn ich einen bestimmten Zeitabstand einhalte.

3 „Gefällt mir“

@Paddy76 ich bei mir genauso, wie es @Daydreamer schreibt. Ich trinke den Kaffee weit vor der Elvanse Einnahme und eventuell noch wenn es fast schon ausgeschlichen ist. Gerade bei der Eindosierung kann das passieren, was Du beschreibst.
Ich bin im Dezember 21 von Medikinet retard 20-30mg am Tag auf Elvanse gewechselt, dennoch habe ich mit 10mg angefangen…lieber zu wenig, wie zu viel. Nur weil man Medikinet gewohnt ist, bedeutet das nicht, das man direkt mit einer hohen Dosis Elvanse zurecht kommt, die Wirkung ist doch einiges anders.
Wie Deine anderen Medikamente einwirken, da kenne ich mich nicht aus und kann Dir leider nichts dazu sagen.

1 „Gefällt mir“

Hallo zusammen,

Vielen vielen Dank für eure schnellen Antworten!

Ich werde ab morgen Auf 15 mg runtergehen und keinen Kaffee trinken.

Wie geht es euch allgemein mit Elvanse im Vergleich zu Medikinet?

Liebe Grüße
Paddy

das halte ich für eine sehr gute Idee. Es muss ja auch nicht zwangsläufig heißen, dass du gar keinen kaffee mehr trinken kannst (also auf lange Sicht). Aber da es halt auch eine Art Stimulanz ist, sollte man es eben in der Eindosierungsphase weg lassen.
Und ich finde, bei Elvanse muss man auch viel kleinschrittiger eindosieren als bei Ritalin/Medikinet. Bei Elvanse war es bei mir so, dass am Ende 40mg zu wenig waren, 50mg aber zu viel. Und die 45mg (mit auflösen und so) fand ich morgens in unmedikamentiertem Zustand sehr kompliziert…

Wenn ich darf, erzähle ich dir, wie Attentin (ist ähnlich wie Elvanse) im Vergleich zu Ritalin wirkt. Ich hatte zwar eine Zeit lang Elvanse, aber nur relativ kurz, daher erinnere ich mich nicht mehr so genau daran. Ich finde die Wirkung von Elvanse bzw. Attentin deutlich angenehmer als bei MPH, weil die nicht so „knallt“. Bei Ritalin war es mehr so ein „Hallo hier bin ich“ dann richtig fokussiert, geradlinig, aber irgendwas hat nicht so ganz gepasst und zum Schluss „und tschüss“ dann hätte ich mich direkt hinlegen und schlafen können.

Elvanse/Attentin hingegen wirkt irgendwie sanfter. Irgendwie so ein „oh, hallo da bist du ja“, den Tag über irgendwie wacher, kann mir die Dinge eher merken, kriege mich besser organisiert, selbst auferlegte Pausen/Arbeiten kann ich besser steuern, also wirklich sagen die Pause geht jetzt so und so lang und dann auch weiter machen. Meine Stimmung ist auch irgendwie gleichmäßiger jetzt. (Weiß aber nicht, ob es mit Elvanse genauso war wie jetzt mit Attentin). Also zum Beispiel schaffe ich es, wenn jemand was „falsches“ sagt, mich rechtzeitig zu bremsen, durchzuatmen und in ruhigem Ton zu erklären, warum dies oder jenes jetzt für mich nicht so ideal ist/war.

Weiß nicht, hilft dir das weiter?

1 „Gefällt mir“

@Daydreamer
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Ja war sehr hilfreich!
Attentin ist sowas wie Elvanse unretartierd, wen ich richtig liege?

Also nach dem heutigen Tag, fühle gerade das Gegenteil von Elvanse, bin immer noch voll unruhig und ängstlich habe Bock auf gar nichts. Mit Medikinet hatte ich das nie, nur halt die ständigen Schwankungen und der Reboundt am Abend. Mich macht das gleich immer mega panisch… ich hoffe es lag tatsächlich an der doch zu hohen Dosis und dem Kaffee, wobei der jetzt längst nicht mehr wirken sollte, oder ich steigere mich da wieder viel zu arg rein…

nicht ganz. Also Elvanse ist Dexamphetamin und Attentin ist Lisdexamphetamin. Wenn ich das noch richtig weiß, muss der Körper das „Lis“ aus dem „Dexamphetamin“ bei Elvanse erst aufspalten, bei Attentin ist das schon geschehen. Also im Grunde (fast) das gleiche. Nur eben unretardiert, ja.

najaa, also ich kenne das von mir, wenn ich den Abstand nicht eingehalten habe reagiert mein Körper genauso wie bei dir jetzt - und das kann dann auch über die Wirkung des Kaffee hinaus gehen… also würde ich an deiner Stelle den Tag einfach abhaken und gucken wie es morgen läuft.

@Daydreamer
Danke für Deine Rückmeldung.
Ich bin gerade echt so verunsichert und überlege mir morgen wieder Medikinet zu nehmen, damit ging es mir einigermaßen gut die letzte Zeit,
aber ich denke nach einmal Elvanse wäre das zu früh!?

Das wäre definitiv zu früh! Versuch es doch zumindest diese Woche noch mit Elvanse. Und wenn du dich gar nicht wohl fühlst damit kannst immer noch zurück wechseln… oder?

1 „Gefällt mir“

Ja das das hast du wohl recht, den Tag abhacken und morgen auf 15mg runter und dann mal sehen was passiert, lieber erst mal zu wenig wie zu viel.
Mich ärgert auch, dass das man nicht mal täglich mit seinen Arzt besprechen kann, nächster Termin ist erst in zwei Wochen und vorher erreiche ich ihn nicht. Bin echt froh, dass es Dich hier gibt und dieses Forum.

@MaSc
Darf ich fragen wie lange Du Elvanse schon nimmst und welcher Dosis? Bzw. musstest Du oft die Dosis erhöhen?

Genau - nur anderherum :wink:
Elvanse ist an Lysin gebundenes Dexamphetamin (Lisdexamphetamin), Attentin ist normales Dexamp.

1 „Gefällt mir“

Ups sorry. Danke @UlBre fürs berichtigen. Aber dann verstehe ich nicht, wieso Attentin bei mir wirkt, aber elvanse nicht seit ich die Hormone nehme…

Hm… Strange… Dafür hab ich mal gar keine Erklärung…

Nach nochmaligem lesen: doch! Das Lysin muss erst vom Dexamphetamin getrennt werden um zu wirken - oder? Falls ja, ist es theoretisch möglich, dass Hormone verhindern, dass das passiert?
Ist meine Theorie - aber ich kenn mich nicht aus.

Was für Hormone nimmst Du denn?

Wirkstoff: Dienogest. Medikament heißt Zafrilla

Dazu gibts keine Erkenntnisse… Was erstaunlich ist, bei den Mengen an Daten, die da drin stecken…

Bestimmt auch keine zu „Dienogest und fibröse dysplasie“ oder? Aber das gehört hier nicht her ist OT…

Lisdexamfetamin-Dimesylat ist ein wasserlösliches Prodrug des einzelnen Isomers - d-Amphetamin und l-Lysin -, das pharmakologisch inaktiv bleibt, bis es einer enzymatischen Hydrolyse unterzogen wird, die vorwiegend von den roten Blutkörperchen durchgeführt wird, die das pharmakologisch inaktive Molekül in den aktiven Wirkstoffteil, d-Amphetamin, umwandeln.15 Selbst bei niedrigen Hämatokritwerten findet eine beträchtliche Hydrolyse statt,16 und in einer In-vitro-Studie wurde festgestellt, dass die Biotransformation bei Sichelzellkrankheit nicht beeinträchtigt wird.15 Nach der Verabreichung erfolgt die Umwandlung von LDX in d-Amphetamin innerhalb von etwa 1,5 Stunden, wobei die Dauer bei Kindern 1,5 bis 13 Stunden und bei Erwachsenen 2 bis 14 Stunden beträgt.9,17