Umstellung von Medikinet Adult auf Methylphenidat AL (Ritalin) erfolglos?!

Hallo zusammen. Ich bin 21 (studentin und berufstätig) und wurde seit kurzem mit ADHS diagnostiziert (ohne körperliche Hyperaktivität).

Seit kurzem nehme ich Methylphenidat AL 10 mg und habe festgestellt, dass ich etwa zwei Stunden nach der Einnahme immer noch Schwierigkeiten habe, mich überhaupt zu konzentrieren und motiviert zu bleiben- eher das Gegenteil. Im Vergleich dazu habe ich bei Medikinet adult bereits nach 30-60 Minuten eine deutliche Verbesserung meiner Konzentration und Motivation gespürt. Allerdings ließ die Wirkung von Medikinet adult gegen 13-14 Uhr nach, und um 15 Uhr war ich bereits müde und unproduktiv.

Ich hatte Medikinet adult 10 mg morgens für 1,5 Wochen genommen. Der erste Tag war sowohl der beste als auch der schlechteste: Am späten Abend war ich sehr emotional und niedergeschlagen - das kam aber nie wieder. Insgesamt hat Medikinet zwar viel geholfen, aber die Wirkung reichte nicht bis in den Nachmittag. Deswegen wollte der Arzt und ich die Dosierung anpassen und schauen, ob 10-10-0 oder 20-10-0 für mich passt.

Wir haben aber entschieden, ritalin (Methylphenidat AL 10 mg mit veränderter Wirkstofffreisetzung) auszuprobieren, da es flexibler in Bezug auf die Einnahme mit oder ohne Nahrung ist. Da ich morgens nicht gerne esse, schien das für meinen Tagesablauf vorteilhaft. An sich ist es der selbe Wirkstoff… nur eine andere Freisetzung.

Gestern habe ich morgens 10 mg Medikinet adult genommen und gegen 14:30 Uhr Methylphenidat AL. Überraschenderweise war ich abends nicht mehr müde, aber mein Puls war stark spürbar und ich fühlte mich unruhig. Gegen 19 Uhr hatte ich auch Brustenge. Um Mitternacht wurde ich müde und bin schlafen gegangen.

Heute habe ich morgens Methylphenidat AL genommen und dazu etwas Kleines gegessen, um es auszutesten. Leider hat es keine positive Wirkung gezeigt. Ich war und bin unkonzentriert, sogar ein wenig verwirrt, immer wieder müde und total unmotiviert und unproduktiv. Mein Puls ist auch wieder spürbar, jedoch konnte ich ihn nicht messen. Es ist jetzt 15 Uhr und ich habe immer noch keine positive Wirkung festgestellt, was mich verzweifeln lässt. Ich war so unproduktiv und verwirrt…

Ich würde gerne eure Meinung und Vorschläge hören. Mir ist bewusst, dass es Zeit braucht und ich erst seit 1,5 Wochen überhaupt auf Medikamente bin, aber irgendwie bin ich verunsichert und verzweifelt.

Hallo,

wie du schon selbst sagst, nach zwei Tagen kann man noch nichts sagen.

Also was ist dein Ziel - morgens und mittags Methylphenidat AL? Vielleicht spürst du die Wirkung davon erst, wenn du 20 - 10 nimmst?

Ich selbst nehme morgens Medikinet Adult (bin aber auch regelmäßiger Frühstücker) und mittags Ritalin Adult.

Vor kurzem hatte ich statt dem originalen Ritalin Adult Methylphenidat Ratiopharm, das hätte gleich sein sollen, war es aber nicht, die Wirkung war viel schwächer. AL habe ich noch nicht ausprobiert (also bei meinem Blutdruckmedikament schon, aber nicht bei Methylphenidat), ich bin erst einmal wieder zurück auf Ritalin Adult, auch wenn ich da ein paar € zusätzlich zahlen muss. Das Problem ist, dass man gleich für vier oder acht Wochen festgelegt ist. Gäbe es Probepackungen mit sagen wir mal 10 Stück, wäre ich mutiger.

Liebe @Hamsti21 , du wirst dein richtiges Medikament und deine richtige Dosierung ganz bestimmt finden.

Ich ändere dann mal den Titel.

Herzlich willkommen im Forum! :adxs_jaaay:

Danke für die Antwort.
Ich habe gedacht ich beginne erstmal mit 10mg morgens und schaue bis wann die Wirkung hält. Oder in dem Fall - die nicht spürbare Wirkung :confused: . Ich war heute noch unkonzentrierter und verwirrter als ohne Medikamente … vielleicht muss ich aber Geduld haben und abwarten…

Auf meinem Rezept stand Ritalin adult 10 mg Hartk. m. veränd. Wirst. -Frs. Bei der Apoteheke wurde mir gesagt ich bekomme nicht das Original, weil die Krankenkasse das nicht zahlt -.-

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Hallo Hamsti!

Also wenn ich das richtig sehe hast du das AL 10 mg erst gestern Nachmittag und heute Morgen getestet? Leider braucht es wirklich etwas Geduld…

Es kann sein, dass du vom AL etwas mehr brauchst als vom Medikinet, die wirken nicht 1:1 gleich. Aber du müsstest schon mal 3-4 Tage bei den 10mg bleiben (und halt mit schlechter Laune rechnen), genau notieren was wann passiert ist (Einnahme, Wirkungen, Nebenwirkungen, Wirkende…).

Du kannst ja schon mal den Arzt fragen, ob du am Montag zB auf 20 erhöhen könntest, wenn sich bis dahin nichts verbessert hat, dann hast du eine Perspektive.

Ich will jetzt nicht gesagt haben, dass Methylphenidat AL schlechter wirkt als Ritalin Adult. Vielleicht wäre deine Erfahrung bei Ritalin Adult die gleiche.

Das kann möglich sein

Genau… ich habe mit meinem Arzt gesprochen und er meinte ich soll es morgen wie gestern probieren: 10mg Medikinet morgens und 10mg das nicht originale Ritalin gegen 14:30.

Mal schauen, vielleicht wäre es wirklich schlau eine Woche mit Ritalin auszuhalten und zu beobachten ob sich etwas tut :frowning:

Du kannst es bekommen, musst aber paar Euro dazuzahlen. Bei mir waren es 1,40€ bei der 56er Packung Ritalin Adult.

Einfach in der Apotheke mal nachfragen.

Liebe Grüße

Interessant, dass manche einen Unterschied bemerken und andere nicht. Ich weiß nicht ob ich jemals wieder Ritalin holen würde…

Heute habe ich 10 mg Medikinet morgens und 10 mg Generika von Ritalin ausprobiert. Entweder vertrage ich Ritalin nicht oder die Freisetzung ist für mich zu langsam und die Dosis zu niedrig. Dadurch fühle ich mich verwirrt und unkonzentriert mit leichten Nebenwirkungen. Bei Medikinet erlebe ich das Gegenteil. Diese Beobachtung überrascht mich, da es derselbe Wirkstoff ist…

Es kommt auf die Krankenkasse an. Bei der Barmer geht es, mit Zahlung der Differenz, bei anderen Kassen ist es teilweise umständlicher, indem man zuerst das Medikament vollständig selbst bezahlt und dann das Rezept einreicht.

Und solche Regelungen können sich jedes Quartal ändern, womit ich sagen will, es bringt nichts aus diesem Grund die Krankenkasse zu wechseln.

Interessant. Würde ich glaub ich aber trotzdem nicht mehr in Anspruch nehmen…da ich heute wieder mal von Ritalin enttäuscht wurde :frowning: ich denke nicht, dass das Original viel anders ist… wobei ich auch gehört habe, dass manche Leute Unterschiede bemerken und andere gar keine… :thinking:

Du wurdest von Methylphenidat AL enttäuscht.

Und wie gesagt, es könnte sein dass Ritalin besser wirkt (vielleicht), und es könnte sein dass 20 mg Methylphenidat besser wirkt (wahrscheinlich) als 10 mg Methylphenidat AL. Beides weißt du erst dann sicher, wenn du es ausprobierst.

Aber selbst wenn alle Versuche mit allen Dosierungen aller Ritalin-Generika unbefriedigend ausfallen, hast du ja immer noch das Medikinet Adult, womit du gute Erfahrungen machst. Ist halt leider nur umständlicher, weil du dann auch die Mahlzeiten mit den Einnahmezeiten koordinieren musst.

Das stimmt … nur zur Zeit ist es ein wenig schwierig, alles auszuprobieren und das Risiko einzugehen, dass sich die Konzentration und die Nebenwirkungen verschlechtern könnten.

Im schlimmsten Fall bleibe ich erstmal bei Medikinet und experimentiere mit Methylphenidat AL / Ritalin, wenn die Umstände es besser zulassen.

Hallo Hamsti,
Ich hoffe mein nachfolgender Austausch und Erfahrung hilft weiter und ist nicht zuviel ( selbt ??Fragerei) dabei ist.
Ich bin auch gerade bei der Einstellung der Medikamente.
Begonnen vor 3,5 Wochen mit Medikinet Adult.
Alle drei Tage Steigerung
Hier mal das Schema das ich verfolgen sollte …hilfreich?
5mg
5
5
Dann
5-5mg
5-5
5-5
Dann
10-5
Drei Tage
Dann
10-10 usw…

Drei Tage, also in ganz kleinen Schritten

Ich fand bei den ersten Tagen denWOW Effekt besonders.
Ich war entspannt , konnte mich besser kontrollieren- ( bin Adhs , vor allem Impulsiv im soz Konzext, zu lang und viel Gebabbel, etc, hohe Ablenkbarkeit), konnte
Es hielt nur nich lange an und die Dosis war über den Tag natürlich noch nicht genug( ausgeklügelt)
Natürlich alles nicht Lebensverändernd, aber die Wirkung war für mich schon spürbar, wo es hinführt

Ich hab dann aber schon nach knapp zwei Wochen aus den Gründen des Essen und nachnehmen& essen , passt null in mein Alltagsleben gewechselt!

Ritalin AL.
Habe in der Apotheke aber
MPH AL ( Generika) angedreht bekommen ( bin bei der Barmer)- wechsel aber in 2 Monaten zur Techniker aus verschiedenen Gründen.
Verlassen kann man sich auch nicht mehr, welches Produkt man nachher auf den Tresen bekommt.
Deshalb war es mir egal.

Wenn ich dich so lese, kommt mir einiges bekannt vor,
Ich habe 3 Tage 10 mg genommen,
Wie du nun auch morgens?

Da habe ich nichts gemerkt!

Bei 20 mg prokrastiniere ich nicht mehr so, ich kann mich auch etwas besser in den Impulsen kontrollieren, aber dieses entspannt und in sich ruhender sein, habe ich mit MPH Al ( Ritalin AL) nicht so.

Also ich denke die 10 mg Ritalin al reichen einfach bei dir noch nicht aus.

(Bin etwas enttäuscht vom Ritalin / MPH Al und ich habe da Gefühl, wenn es aufhört zu wirken, bin ich schnell gereizt und ich bekommen auch ein bissl den zitter, Puls(?), du beschreibst das auch.

Ich werde aber selbst dazu einen Thread erstellen, da ich nun auch nicht weiss, wie es weitergeht und nun auch vielleicht zu fern der Hilfe an dich hier bin…
Kann also eigentlich nur Beginner Erfahrung teilen.

MEDIKINET adult fand ich von der Wirkung irgendwie ausgleichender… aber es wirkte viel zu kurz und das mit dem Essen geht nicht, grade beim nachnehmen…
es ist für mich leider keine Option.

Direkt als Rat würde ich es bei dir mal auf
20 mg MPH Al erhöhen.?

Ich werde mal die Woche auf 30 mg gehen…

meine Frage, nimmst du nun aber Medikinet adult und Ritalin al( also MPH Al) zusammen, abwechselnd?
Das wird mir nicht klar. Dazu noch unregardiertes MPH?
Viele liebe Grüße!

Das lässt sich umgehen, in dem der Arzt das spezifische Präparat auf das Rezept schreibt (inkl. PZN) und zusätzlich links bei „Aut Idem“ das Kreuzchen setzt.

Damit hat der Arzt die Therapie Hoheit und schließt einen Austausch durch die Apotheke aus.

Ist es nicht genau angegeben und kein Kreuzchen gesetzt, bestimmt der Rabattvertrag und der kann sich immer wieder mal ändern.

Dann gilt leider: „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man bekommt.“

Auf eventuell schwankende Plasmakonzentrationen und Wirkunterschiede habe ich keine Lust.
Mein Doc sieht das zum Glück auch so und setzt beim Retard Präparat entsprechend das Kreuzchen.

Es gibt zwar gesetzliche Rahmen, inwiefern Generika von einem Referenzarzneimittel abweichen dürfen, aber da gibt es eine relativ große Spanne. Auch, wenn ein Generikum als bioäquivalent / vergleichbar gilt, kann es Unterschiede geben. Der eine merkts, der andere nicht.

Solange ich kann, bestehe ich daher auf ein bestimmtes Präparat, das für mich gut wirkt :slight_smile:

Beispiel mit Aut-Idem Kreuzchen & Eigenkostenanteil

Die KK zahlt einen Festbetrag und ich den Rest.


Rechtliche Grundlagen von Rabattverträgen

Rechtliche Grundlagen von Rabattverträgen

Die Rabatte mit pharmazeutischen Unternehmen sind im Sozialgesetzbuch § 130a SGB V geregelt.

Medikamente, die Teil eines Rabattvertrags sind, sind für Versicherte ohne Mehrkosten verfügbar. Diese Regelung betrifft Arzneimittel, deren Preise über dem Festbetrag liegen. Grundlage dafür ist das Sozialgesetzbuch, § 130a SGB V.

Durch einen Arzneimittelrabattvertrag räumt der pharmazeutische Hersteller eines Arzneimittels einer Krankenkasse einen Preisnachlass ein. Was bedeutet das in der Praxis? Wenn der Arzt auf dem Rezept ein bestimmtes Medikament vermerkt, erhält der Patient in der Apotheke stattdessen ein wirkstoffgleiches Medikament eines Vertragspartners. Dabei muss das Arzneimittel nicht nur über den gleichen Wirkstoff, sondern auch über die gleiche Arzneiform, Dosierung und Packungsgröße verfügen.


Wirtschaftliche Arzneimittelabgabe ist verpflichtend

Wirtschaftliche Arzneimittelabgabe ist verpflichtend

Grundsätzlich ist die Apotheke zu einer wirtschaftlichen Arzneimittelabgabe verpflichtet. Liegt kein Rabattvertrag vor, kann die Apotheke entweder das verordnete Medikament oder eins der vier preisgünstigsten Arzneimittel abgeben.


Aut-idem-Regelung zur Austauschbarkeit von Arzneimitteln

Aut-idem-Regelung zur Austauschbarkeit von Arzneimitteln

Bei einer Wirkstoffverordnung muss die Apotheke eines der vier preisgünstigsten Arzneimittel abgeben. Liegt ein Rabattvertrag vor, muss die Apotheke einen Rabattpartner der jeweiligen Krankenkasse abgeben.

Bei einem Arzneimittelaustausch muss generell folgendes mit dem verordneten Medikament übereinstimmen:

  • der Wirkstoff,
  • die Wirkstärke,
  • eine gleiche beziehungsweise austauschbare Darreichungsform,
  • ein gleiches Anwendungsgebiet
  • sowie ein gleiches Packungsgrößenkennzeichen.

Dieser Austausch heißt Aut-idem-Austausch. Bei Substanzen die auf der Substitutionsausschlussliste stehen, darf kein Aut-idem-Austausch erfolgen. Es muss das verordnete Arzneimittel abgegeben werden.

Die Pflicht zum Austausch durch eine kostengünstige Alternative gilt nur dann nicht, wenn der Arzt diesen Austausch auf dem Rezeptvordruck ausschließt, indem er das Aut-idem-Feld im Verordnungsblatt ankreuzt. Dies sieht auch der Rahmenvertrag nach § 129 Abs. 2 SGB V vor.



Ein paar informative Quellchen:

Gemeinsamer Bundesausschuss - Aut-idem-Regelung zur Austauschbarkeit von Arzneimitteln

Gemeinsamer Bundesausschuss - Beschluss Arzneimittel-Richtlinie/Anlage VII: Teil B (Methylphenidat)
(Hier finde ich die zusammenfassende Dokumentation (ab Seite 9) einleuchtend, wenn man sich nicht in Studien und Fachzeugs zu AUC und Cmax Werten usw. einlesen möchte)

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Danke dir für die Info!
Ich bin mir auch sicher, manchmal reicht ein anderer Trägerstoff etc.

Meine Oma sagte immer nur das original“ Togal“ wirkte bei ihr

Und was Oma sagt… :adxs_tanz:

Also, abgesehen von Inhaltsstoffen und wie die Kapsel oder Tablette zusammengesetzt ist, kann man bei jedem Präparat echt ins Detail gehen und anhand von Daten zur Bioverfügbarkeit usw. schon auch Unterschiede sehen.

Dabei habe ich mir schon das ein oder andere mal gedacht „das soll gleich sein?“.

Am Ende erreichen diverse Präparate vielleicht ähnliche Werte, aber wenn A diese schneller erreicht als B und C und D wieder andere Messwerte ergaben, dann denke ich mir schon, dass man es hier und da im Tagesverlauf deutlich spüren könnte.

Und manch einer ist da ja wirklich sehr sensibel, was das Wirkempfinden angeht :man_shrugging:

Dann gibts aber auch Präparate, die tatsächlich sehr sehr ähnlich sind. Hier und da wurde dann sogar eine Bioverfügbarkeitsstudie durchgeführt, wobei mit dem Original verglichen wurde.

Da sind die Plasmaverläufe tatsächlich ziemlich gleich. Das empfinde ich persönlich dann wirklich als bioäquivalent :adxs_gruebel:

Am Ende muss man leider für sich ausprobieren, was gut läuft :drum:

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Erstmal vielen Dank für deine Antwort und Mühe, Femme. Mir hilft es extrem weiter, wenn andere von ihren Erfahrungen berichten. :blush:

So wie ich es verstanden habe, soll man immer eine Woche warten, bis man die Dosis anpasst, da sich innerhalb einer Woche sehr viel verändern kann. :thinking: Und haha, ich wechsle gerade tatsächlich auch zu TK. :slightly_smiling_face:

Ich kann komplett nachvollziehen, was du mit dem „Wow-Effekt“ meinst. Die ersten zwei Tage war ich so ruhig und ausgeglichen, alles war leise im Kopf. Ich war konzentriert, fokussiert und motiviert. Ich ließ mich nicht von jeder Kleinigkeit ablenken und selbst wenn etwas meine Aufmerksamkeit verlangte, konnte ich problemlos wieder umschalten und mich weiterhin auf das konzentrieren, woran ich gerade arbeitete. Ich war beim Autofahren entspannter. Während einer Autofahrt wurde ich angeschrien und es gab Streit (ich weiß, nicht so toll), aber ich war so ruhig und gelassen. Ich konnte mich trotzdem aufs Fahren konzentrieren und habe nicht impulsiv reagiert.

Vor allem am ersten Tag, eine Stunde nach der Einnahme, hat es „Klick“ gemacht. Ich fand das toll. Leider hatte ich an diesem ersten Abend auch einen sehr tiefen Down. Ich war impulsiv, traurig, sogar depressiv und hatte eine Heulattacke. Nach dem zweiten Tag hat sich das sehr schnell reguliert. Ich war nur gegen 16 Uhr einfach unkonzentrierter und müde, für mich ein Zeichen, dass die Wirkung abklingt.

In den nächsten Tagen wurde ich immer früher müde und unkonzentrierter, meist gegen 14 Uhr.

Mit dem Arzt haben wir über eine Umstellung auf Ritalin gesprochen, damit ich es auch unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen kann. Wir hatten uns außerdem darauf geeinigt, die Dosis auf 20 mg morgens zu erhöhen und es zweimal täglich zu nehmen (was ich noch nicht gemacht habe, da ich mich erst mit Ritalin bzw. MPH AL ausprobieren wollte). Und wie schon erwähnt, war ich leider überrascht und enttäuscht. Mein Puls war stark spürbar, ich war unkonzentriert, verwirrt und sehr müde. Ich konnte nicht gut sehen, hatte Heißhunger und Geräusche erschreckten mich schnell. Leider wurde mir an diesem Tag vorgeworfen, ich sei faul und würde es nicht versuchen. :confused: Ich konnte nicht mal normal liegen, das war so enttäuschend und hat mich selbst auch geärgert.

Der Arzt meinte, ich könnte die beiden Medikamente kombinieren und, vor allem wenn ich Lust habe oder etwas gegessen habe, auch Medikinet nehmen und aufbrauchen. Da die Umstellung auf MPH AL enttäuschend war, dachte ich mir am dritten Tag, ich nehme morgens Medikinet und gegen 13-14 Uhr MPH AL. Denn vor allem in der ersten Tageshälfte muss ich irgendwie funktionieren und produktiv sein. Ich kann es mir nicht erlauben, wie an einem anderen Tag nichts zu machen und unkonzentriert und verwirrt herumzuhocken. :confused: Was ich aber sehr interessant und merkwürdig finde, ist, dass ich am dritten Tag bemerkte, dass ich länger wach war (ohne besonderen Anlass). Ich war zwar nicht sehr wach, aber auch nicht so müde. Plötzlich bemerkte ich um 0 oder 3 Uhr nachts, dass ich noch wach bin?! Das war komisch. Die Nebenwirkungen waren auch nicht so heftig.

Heute habe ich logischerweise genauso weitergemacht und zum Glück bin ich klarer im Kopf. Jedoch habe ich weiterhin nicht wirklich das Gefühl, konzentrierter zu sein. Ich bin nicht so müde. Ich muss aber drei Sachen klarstellen:

  1. Ich habe heute zum ersten Mal, seitdem ich MPH AL nehme, knapp 90 ml Cappuccino getrunken.
  2. Ich habe nicht die Aktivitäten gemacht, die ich normalerweise mache und viel Konzentration erfordern, wie Lernen oder Arbeiten. Es war nur Haushalt. Deswegen ist es schwer zu sagen, ob es wirkt oder nicht. Ich habe zwar aufgeräumt, aber es war nicht aus Motivation, sondern weil es geplant war und getan werden musste.
  3. Ich habe heute zum ersten Mal vor der Einnahme nichts gegessen.

Morgen probiere ich 20 mg Medikinet morgens und 10 mg MPH AL mittags. Schauen wir mal, wie es wird. Ansonsten würde ich gerne (wenn die Umstände es besser erlauben) nur mit MPH (auch in höherer Dosis) probieren. Wer weiß, vielleicht habe ich da Erfolg und es braucht nur mehr Zeit… Vielleicht liegt es wirklich an der Dosis, die dann niedriger zu spüren ist, wenn sie so langsam freigesetzt wird? Oder vielleicht ist die Freisetzung generell viel zu langsam für mich? Oder es braucht einfach mehr Zeit? Oder ich komme einfach nicht gut damit klar?

Anyway, es wäre nicht verkehrt, mal Medikinet unretardiert zu probieren, da ich manchmal vielleicht irgendwohin nachts fahren möchte und dann wäre es natürlich toll, die Option zu haben, etwas zu nehmen, das schnell, aber nicht allzu lange wirkt. Darüber müsste ich mit dem Arzt reden.

Vielleicht solltest du versuchen, dir wirklich mehr Zeit zu lassen (z.B. eine Woche) und zu beobachten, wie es wird? Hast du denn von Anfang an 10-10-10 genommen oder war es erst nur morgens? Und vielleicht bleibst du wirklich erstmal noch bei 20 und schaust, ob sich etwas verändert oder nicht? Denn wie ich bemerkt habe und auch bei anderen gelesen habe, kann sich so viel in einer Woche ändern. Deswegen gebe ich auch nicht auf mit dem MPH AL. Ansonsten kann man ja immer noch die Dosis erhöhen.

Das mit dem Essen ist echt blöd, aber langsam ziehe ich es sogar in Betracht… :open_mouth:

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Hallo, Danke für deine liebe Worte und den auch für mich total hilfreichen Austausch.

Das alles was du beschreibst, habe ich auch so empfunden.
Dieser Wow Effekt, so gelassen! Ich konnte wie die erhabene personifizierte Ruhe souverän sein. Friedlich, entspannt, ohne diese erdrückendene Fatique mit innerlicher Unruhe, andere nicht mehr nerven mit endlosem Gerede, over sharing… etc

Das war so ein gutes Gefühl!
Ich habe auch starke impulsive Ausbrüche, zb beim Autofahren. Schnell emotional hochfahren in Situationen ( erschreckend).
Das war eigentlich weg, bzw ich konnte mich bremsen.

Ich konnte einfach meine Impulsivität und Exekutivfunktionen viel besser stoppen , bzw kontrollieren ohne dass sich das frustrierend angefühlt hat.
Es war mehr ein glückliches friedliches Gefühl das zu schaffen…

Medikinet ad
Mit dem Essen und dem nachnehmen und Essen wird bei mir im Berufsalltag null komma null funktionieren.
Das Medikinet ad würde mich zu sehr belasten, zu strapaziös obwohl grade se Anfangseffekt so toll unterstütztend und entlastend war.

Kenne jemanden die isst bewusst nicht zum Medikinet retard, da es dann schneller, besser wirkt. Halt nicht so lang, sagt sie,
Bei mir was auch mit Essen nach 4,5- 5 Std Schluss .

Ich klammere jetzt mal Müdigkeit / Schlaf aus…
ich habe z zt noch akut Baustellen, bin auch das erste Mal in meinem Leben AU für mehr als 1-2 Wochen max. Auf Grund psychischer Belastunf, Depression, Erschöpfung.

Mit Medikinet adult hatte ich abends auch einen down, ehee depri und in Müdigkeit und alles egal auf die schlechte Art( aber ich hab ganz akut grade auch ein , nennen wir es mal MicroTrauma/Baustelle, die wirklich massiv ist).

Unter MPH AL /

gestern und heute einen relativ starkenRebound?

Habe dazu einen Thread eröffnet.

Wenn nach ca 4-5 Std, spätestens 6 Std wohl die Wirkung vom MPH AL runtergeht, bin ich , bzw so wie ohne Medikamente in verstärkt.

alles ekelt mich total krass/ schnell, was ich sonst eklig finden würde ( Gerüche) ,ich bin dazu gereizt, sprunghaft, ungeduldig, ungeschickt, auch dann hangry
Also einfach wie ohne Medikamente …nur noch verstärkt.

Ich bin ziemlich ratlos, in einer Woche habe ich wieder einen Termin bei der Ärztin.

Sie ist glaub ich nicht suuuuper bewandert mit den einzelnen Medikamenten ( sagte RITALIN ADULT/ MPH AL) bräuchte ich nur 1x am Tag, aber vermutlich hoehere Dosis als die 10 mg mit denen ich gestartet bin.
Sie hatte noch Elvanse ins Gespräch gebracht.
Sie ist definitiv offen für Vorschlãge und Bitten meinerseits, dazu total empathisch und angenehm, würde jetzt nicht wechseln.
Ich hab das Gefühl sie respektiert die Eigeneinschätzung gut und geht gern den Weg gemeinsam.

Mir fällt nochwas ein, was ich eigentlich selten hier lese…

Als mein ältester Sohn vor fast 20 Jahren (!) eingestellt wurde, es war damals schwer, er ist hochgradig betroffen-
War der sehr informierte Facharzt damals dafür, dass er zum Retardprdukt ( MPH), Elvanse, Vyvance gab es noch nicht, Attentin weiss ich nicht…
also zum retardierten MPH ( glaube es war Equasym, Concerta war glaube ich zu stark), immer eine kleine Dosis untetard. mPH einnehmen sollte.

Der Doc hat es „ Anschubser“ genannt.
Er sagte damals, dass viele erst mal eine bestimmte Dosis sofort verfügbares MPH brauchen, damit die Synapsen oder so angeflutet werde …
Dann irgendwann das Retardierte Medikament greift, auch wenn das unretardierte langsam abfällt, so entstünden auch abrupten keine Lücken .

Ich glaube einige hier nehmen oft unretardiertes mph nach, aber zum retardierten dazu nur wenig?

Irgendwie bin ich z. Zt vom MPH AL etwas enttäuscht…

Mal sehen wie ich weitermache.
Vielleicht doch noch mal hoch, oder runter :sweat_smile: aber 10 mg . Aber das hab ich nicht gemerkt,

Vielleicht wäre auch das Elvanse die bessere Option.

In einem alten Beitrag beschreibt jemand den Vergleich
Elvanse= wie eine Yogalehrein die sanft begleitet
MPH retardiert = Trimmdich lehrer der einem in den Hintern tritt.

Das fand ich schön.

Auch schreiben einige, dass sie wohl mit Elvanse emotional ausgeglichener wären.
Abet bestimmt ist alles sehr individuell…

Erst mal liebe Grüße, wurde jetzt lang…
versuche nun zu schlafen,

Viele liebe Grüße!
:rescue_worker_helmet:

Nachtrag.l. Nun kommt laut denken., das ist nur, falls du noch Lust hast zu lesen :wink:

[

Nichwirklich wichtig
Z zt auch extrem belastende Dinge um mich rum, vielleicht erwartet man auch zuviel.

Langsam rantasten, bei Meinem ältesten Sohn war es auch massiv schwierig …die Einstellung und eigentlich nie 100% oprimalst, also man hat Prioritäten gesetzt.

Man ist nur durch den Anfangs Wow Effekt so positiv überrascht, dass man sich sagt , schau so kann es eigentlich sein, das Leben.
Seelenfrieden, Gelassenheit Kontrolle über dieses sonst so überfüllte, getriebene, explosive Gehirn haben , endlich nicht mehr dieses aufreibenden zermürbende, ausspowernde Hamsterrad mit tausen Gedanken aufblitzen, Impulsen die das soz Leben schwer machen und eine, selbst von allem ablenken lassen, … das hat man geschnuppert… und nun…
Seltsam…]

Mein Arzt hat tatsächlich auch Elvanse ins Gespräch gebracht… aber ich muss sagen, dass Medikinet „mit dem Tritt“ für mich besser klingt :joy::sweat_smile:. Aber na gut, wer weiß, vielleicht probiere ich irgendwann Elvanse doch aus… ich bin noch am Anfang der Reise. Ich hoffe jedoch, dass jeder von uns Zeitnah das Richtige findet.

Ich müsste mich mal informieren wegen der unretardierten Form von MPH. Vielleicht brauche ich auch diesen Schub? Das werde ich bestimmt das nächste Mal beim Arzt ansprechen. Ich müsste nur schauen, ob ich mir da einen Termin machen muss oder ob es ausreicht, ihm eine Mail zu schicken. Er meinte nur, ich soll mich melden, wenn etwas sein sollte. Ich weiß aber auch nicht, ob ich generell einen Termin auch für irgendwann später vereinbaren soll – z.B. September oder so. Habe Angst, später keinen zu bekommen :thinking:.

Darf ich fragen, wie sich das bei deinem Sohn entwickelt hat bzw. was er zur Zeit nimmt?

Ich weiß, dass vor allem der Anfang Zeit braucht… aber ich denke, es ist auch nachvollziehbar, dass man sich schnell „normal“ fühlen möchte und man erwartet eine sofortige Wirkung wie bei allen anderen Tabletten, die man nimmt :slightly_smiling_face:. Ich bin so ungeduldig. :slight_smile:
Ich denke, wenn man Druck verspürt, alles schneller hinzubekommen, das richtige Medikament, die richtige Dosis… das belastet einen sehr. Ich meine jeder hat Gründe, warum er nicht mehr damit leben konnte, endlich zum Arzt ging und jetzt die Medikamente nimmt. Ich bin unter „Zeitdruck“ und ich muss einfach funktionieren…und dann erwartet man (zumindest ich)dass alles von heute auf morgen perfekt ist - was ziemlich unfair gegenüber einem selbst ist… sich Zeit zu lassen und Geduld zu haben mit einem Selbst ist sehr wichtig auf dieser „Reise“… :slight_smile:

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