Ich bin selbst gerade dabei mit unretadiertem Methylphenidat einzudosieren. Daher antworte ich mal nicht direkt auf deine einzelnen Fragen/Punkte. Sondern schildere mein Vorgehen. Also alles meine persönlichen, individuellen Erfahrungen und Gedanken, aber vielleicht gibt es ja Denkanstöße, damit du für dich entscheiden kannst, was du ausprobieren möchtest.
Ich wollte bewusste mit nicht retadiertem einsteigen aus folgenden Gründen:
- Um erstmal meine Reaktion darauf kennen- und einordnen zu lernen:
- wie mein Körper darauf reagiert,
- wie ich Wirkung erkenne,
- wie sich bei mir nachlassende Wirkung oder sogar Rebound anfühlt
- Um wenn ich eine Dosis extrem nicht vertragen sollte, nur wenige Stunden eine miese Zeit zu haben
Ich versuche von Beginn an den gesamten Tag abzudecken, um
- Wirkung auf Arbeit und in der Freizeit einschätzen zu können
- Nicht nach z.B. ½ Tag in ein tiefes Loch zu fallen, …
Im Moment heißt das all 2,5h die nächste Dosis zunehmen. Damit das klappt stelle ich mir einen Wecker. Und ich brauche mindestens 5 Einnahmezeitpunkte. Wenn der Tag außergewöhnlich früh beginnt und lange dauert, werden es wahrscheinlich auch mal 6 Zeitpunkte sein.
Die niedrigeren Dosierungen habe ich 3 Tage gehalten und, wenn ich damit zurechtkam, gesteigert. Jetzt wenn ich in den Bereich höherer Dosierungen komme, werde ich wahrscheinlich auf 5 Tage die selbe Dosis verlängern.
Als Plan habe ich mir folgende Dosierungsstufen gemacht:
- 2,5 – 2,5 – 2,5 – 2,5 – 2,5
- 5 – 5 – 5 – 5 – 2,5
- 7,5 – 7,5 – 7,5 – 5 – 5
- 10 – 10 – 10 – 7,5 – 5
- 12,5 – 12,5 – 12,5 – 10 – 5
usw.
je nachdem wie hoch ich muss.
Bisher komme ich damit gut zurecht (bin auf der 3. Dosierungsstufe). Ich merke, dass die Wirkung subtil ist. Ich hatte von den Begrifflichkeiten, die oft verwendet werden beim Beschreiben der Wirkung, mit viel stärker spürbare Effektestärken vorgestellt. Die eher subtile Wirkung ist super und ich würde sie wohl trotzdem mit den selben Begrifflichkeiten beschreiben, obwohl ich mir da vorher stärkere Effektstärken drunter vorgestellt habe.
Ich bin aber ganz klar auch mit keiner Erwartung gestartet. Insbesondere von den niedrigen Dosierungen habe ich gar keine Wirkung erwartet.
Also ich scheine auf den Wirkstoff anzusprechen, aber bei der Dosis ist im Sinne einer optimalen Wirkung noch Luft nach oben. Was ich auf jeden Fall sagen kann, dass bei mir Rebound sich in einer mir bisher so nicht bekannte Art extremer Müdigkeit oder Heißhungerattacken zeigt. Klassische Nebenwirkungen habe ich bisher wenig, nur an einem Tag etwas Kopfschmerzen.
Ich bin gespannt, wo ich am Ende lande. Und dann gehe ich im nächsten Schritt eine Umstellung auf eine retardierte Form an. So viele Einnahmezeitpunkte möchte ich ungern längerfristig haben.