Unsere Geschichte

Hallo miteinander,

Schön, wieder hier zu sein und danke für die Begrüßung von euch.
Nun möchte ich doch ein paar, oder auch mehrere Zeilen hier lassen und einmal runter schreiben, wie es unserem Großen und uns in den letzten Jahren so gegangen ist und wie nun unsere Gegenwart aussieht.

Zur Vorgeschichte: Sohn (19) wurde mit 7 auf ADHS getestet und diagnostiziert. Medikation eingestellt. Dazu aber auch „Maßnahmen“.
Wechsel der Grundschule zur Förderschule (Kl. 2-4), zurück zur Regelschule (Gesamtschule bis Kl. 10). In der Zeit allerlei Hilfen von Ergotherapie, Psychotherapie, Familienhilfe (nur für ihn), regelmäßige Gespräche mit seinem Arzt, in 2018 dann psyiatrische Ki-Ju Psychiatrie, davon 4 Wochen stationär und im Anschluss 3 Monate ambulant.

Das ist erstmal das grobe Ganze. Kann sein, dass ich noch etwas vergessen habe. In so vielen Jahren verpufft manches in den Hintergrund.

Wenn ich bisher so zurück blicke und reflektiere, war das „sinnvollste“ im Sinne von hilfreich von all den Maßnahmen die Klinik tatsächlich.
Danach hatten wir eine vergleichsweise ruhige Zeit über eine längere Strecke.

2020 wurde unser 4. Kind geboren und der Große blühte richtig auf. Er war zu der Zeit 15 (wurde 16) und freute sich, lt. eigener Aussage darauf, DAS nochmal zu erleben.
Eigentlich hatte ich in dem Alter schon die Pubertät erwartet, vor der ich mich sorgte aber: sie blieb aus.

Mit 16/17 absolvierte er ein FSJ. Der Berufswunsch war ihm klar aber um sicher zu sein, probierte er sich erstmal praktisch aus. Fanden wir gut. Haben wir gerne unterstützt.

Nach dem FSJ begann die Ausbildung zum Kinderpfleger, die er aktuell noch bis zum Sommer mit Abschluss macht.

Es könnte eigentlich somit alles ganz gut sein. Ich möchte sagen, dass ich froh bin, ihn bis hierhin so begleitet zu haben, wie wir es haben. Auch wenn es oft hart war, Tränen flossen, es eine insgesamt sehr herausfordernde Zeit gewesen ist, in der ich manchmal nicht mehr wusste, was wir tun sollen.
Irgendwie ist es gegangen…

… nun hat sich zu Pfingsten letztes Jahr ein neues Level aufgetan.
Der Große klaute den Ersatzschlüssel meines Mannes und fuhr den Neuwagen (ohne Fahrerlaubnis) zum wirtschaftlichen Totalschaden!
Die Versicherung übernahm bis auf Glasbruch nicht’s denn: innerhalb der Familie. Pech gehabt.

Wir kamen also aus dem Pfingstwochenende zurück und fanden weder Kind noch Auto vor. Stattdessen eine Unfallmitteilung auf der Terrasse liegend, unter einem Blumenpott geklemmt.

Kind eine Woche nicht auffindbar.
Irgendwann ein Anruf einer Mutter, die dann doch mal mitteilt, das mein Kind dort sei. (Randnotiz: auf so eine Idee, eine andere Mutter erst nach einer Woche zu informieren muss man erstmal kommen!)

Als unser Sohn dann endlich zurück war, haben wir das Thema sachlich nüchtern aber klar UND deutlich kommuniziert. Vorallem, was wir nun erwarten.

Unsere „Erwartung“ war: überlege dir, wie Du diese Situation in Ordnung bringen kannst. Das kann ein Nebenjob sein (er ist Schüler, die Zeit ist da) oder was auch immer.
Was dann passiert, hat mir dann die Sprache doch etwas verschlagen.
Es passierte: NICHTS.
Ich wartete drei Monate, vier…
Irgendwann setzte ich ihm eine Deadline.
Inzwischen war es August und ich hab ihm gesagt, dass er keine Bleibe mehr hat, wenn er bis zu den Herbstferien (Oktober) nicht Irgendwie in Bewegung kommt um diese Situation zu klären.
Es kam nicht’s. Stattdessen wurde er frech, vorlaut und fühlte sich noch angegriffen.
(Ganze 3 Monate hat der Wagen in der Werkstatt verbracht um wieder fahrbereit zu sein)

Kurzum: mir ist zur Deadline die Hutschnur „geplatzt“. Ich habe ihm etwas Zeit gelassen ein paar Dinge zu packen und ihm gesagt, er darf wieder kommen, wenn er die Verantwortung für das übernimmt, wofür andere hier arbeiten gehen. Was er in 20 Minuten einfach zu Schrott fährt (mal abgesehen davon was ihm und/oder anderen hätte passieren können…).
Das Vertrauen war für mich leider komplett zerstört.
Es war in all den Jahren immer schwer mit dem Vertrauen zu ihm. (Durch permanent lügen, ständig klauen…)
Aber irgendwo war für mich ganz insgesamt eine Grenze erreicht, die ich nicht länger übertreten lassen wollte. Und konnte.

Inzwischen ist er ausgezogen.
Er hat die Zeit nämlich nicht genutzt, um sich Gedanken zu machen oder sich - wie man vielleicht denken könnte -, einen Nebenjob zu suchen oder irgendwas in Richtung „ich schaue, was ich meinen Eltern anbieten kann“. Nein. Er nutzte dies dann, um seine gewonnene Freiheit gleich zu festigen. Suchte sich ein Zimmer zur Miete, beantragte Gelder, beauftragt einen Anwalt für den Unterhalt und vieles mehr…
Das alles konnte er innerhalb kurzer Zeit.

…Ein Nebenjob ging dagegen nicht.

Im Nachgang muss ich sagen: ich glaube, dieses Drama hat er genau SO herbei geführt. So gewollt.

Ich als Mutter?
Finde es in erster Linie: nieder schmetternd. Traurig. Enttäuschend.
Aber auch: befreiend.

Ich schreibe das jetzt aus einer gewissen Distanz-Perspektive. Aufgearbeitet mit Gesprächen. Mit viel Reflexion auch mir selbst gegenüber.

Und auch, wenn es sich lieblos liest, das bin ich nicht! Ich habe 18,5 Jahre alles erdenkliche für dieses Kind getan. Ich liebe ihn. Und daran wird sich auch nicht’s ändern.
Aber Liebe bedeutet manchmal auch Loslassen. Bedeutet auch, für die eigenen Grenzen einzustehen.
Liebe ist für mich auch, einem mündigen „Erwachsenen“ zu zeigen, wo seine Verantwortung anfängt und meine endet.

Aktuell sind wir in einem „losen“ Kontakt. Er hat seine Medikation (im Sommer '24) abgesetzt, möchte sie nicht mehr nehmen. (Das ihm das nicht gut tut sehe ich, muss aber seine Entscheidung und seinen Weg akzeptieren)

Momentan kommt es mir vor, als wäre das im späteren Stadium die Pubertät, die in jüngeren Jahren fehlte.

Liebe Grüße
Seelenspiegel

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Hi @Seelenspiegel

Heftige Geschichte… :adxs_streichel:

Das kann sogar sein. Bei ADHSlern dauert das durchaus etwas länger…

Ich wünsche Euch, dass ihr wieder zusammenfindet und das gemeinsam aufarbeiten könnt. :four_leaf_clover:

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Liebe @Seelenspiegel

Deine Geschichte hat mich sehr berührt. Mein Sohn ist 9 und was du schreibst, ist so ziemlich das, was mich manchmal mit Sorge in die Zukunft blicken lässt…

Zwischendurch, wenn mit den Medis etwas nicht passt (gestern z.B.), reisst das Band zwischen mir und meinem Sohn. Die Verbindung ist weg. Und dann geht es brutal schnell bergab.

Er nimmt die Medis eigentlich nur mir zuliebe. Auch wenn ich sehe, wie viel(!) besser es ihm geht mit den Medis, kann er das selbst irgendwie (noch?) nicht wahrnehmen.

Ich habe Angst was passiert, wenn er dann einmal selbst entscheiden kann (muss).

Ich weiss, wenn das mit dem Auto bei uns passieren würde, wäre das einzige, was funktionieren würde, zu versuchen in Verbindung zu bleiben. Das ist auch das einzige, was jetzt bei uns funktioniert.

Wenn ich will, dass er etwas tut, funktioniert das nur, wenn wir in Verbindung sind. Druck, Forderungen und Erwartungen haben noch nie funktioniert. Da blockiert er komplett. Und ich nehme nicht an, dass sich das in Zukunft ändert.

Das tönt doch schon mal positiv, er kommt einigermassen zurecht.

Das würde ich dann als eine Art „Trotzreaktion“ werten. Das wäre ja ein „Einknicken“ gegenüber euren Forderungen, Gesichtsverlust.

Das sind grad meine spontanen Gedanken/ Gefühle dazu…

Ich sende viel :heart: und freue mich, wieder von dir zu lesen!

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Wenn dein Sohn die Medikamente nur dir zur Liebe nimmt, was stört ihn denn daran?

Ich denke das wird der Schlüssel sein und auch ggf. was anderes versuchen oder so, wenn sich das nicht einstellt.

Ich bin spät diagnostiziert und werde vom Arzt als gut eingestellt betrachtet, spannend ist, daß meine Eltern der Meinung sind, daß mir die Medikamente nicht gut tun, denn ich lasse mich in nichts mehr drücken, sie können mich emotional nicht mehr erpressen wie vor den Medikamenten, sondern ich zeige deutlich was ich möchte und was nicht. Das hat so 48 Jahre nicht geklappt, selbst wenn ich Grenzen gezogen habe, haben diese wochenlang innerlich an mir gezogen und gerissen, ich hatte mir auch alles so zu Herzen genommen, wenn ich es Wochen später klären eollte, lachten alle und meinten, daß es schon lange kein Thema sei.

Sie verändern zwar viel positiv, ich schaffe schon viel, spannenderweise hauen sie aber auch in Kerben rein, wo sie eine Art Verweigerungshaltung annehmen (lernen für Klausuren- vor allem mit Deadline…), ich merke auch, daß ich mich seit März schon sehr aus meinem Umfeld mit Menschen zurückgezogen gabe, was ich ohne nicht so getan habe, gehe aber in eine SHG, gründe noch eine, Sport ist nicht mehr ganz so viel Motivation, vorher 4 bis 5 mal pro Woche hin und in den Semesterferien jedesmal der Knall, daß ich mit diesem raus aus meinem Alltagskorsett mit den Abläufen riesen Probleme habe, weil das „Nichts“ mich dann total überfordert und die Medis dann definitiv nicht mehr passen, wenn ich schlagartig kaum äußere Reize bekommen, denn in der Vorlesungszeit werde ich damit überlagert.

Vielleicht hat er auch solche innerliche Sachen, die ihn an den Medikamenten stören. Er nimmt halt wie allen erwarten/ wollen seine Rolle ein → vielleicht liegt bei ihm darin der Schlüseel und das könnte lösbar sein, ob durch andere Medis, durch Zeit oder was auch immer.

Obwohl meine Psychiaterin mich super eingestellt und aus der Eindosierung sieht, gibt es zwischen unserer Sichtweise deutliche Differenzen. Sie geht aber im April auch wieder zurück in die Neurologie nach 1 Jahr, vielleicht ist sie auch deshalb so uninteressiert und mit der nächsten findet sich ein besserer Weg.

Ich glaube nur weil es nach außen alles läuft ist das dann innerlich nicht so, was auch nicht unbedingt bedeutet das man unzufrieden oder unglücklich ist, aber ich kenne mich auch deutlich anders, unter „zufälliger Medikation“ vor 20 Jahren (Appetitzüglern Methamfitamin), kann aber auch sein, daß sowas Zeit braucht…

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@Seelenspiegel

nur direkt vorweg, nicht, daß du denkst ich möchte etwas relativieren, eher beschreiben, was alles sein könnte/ zusammenspielen könnte derzeit.

Ich weiß das ich unbehandelt schon ganz anders getickt, gedacht, wahrgenommen habe. Ich wurde erst im März 2024 auf Medikamente eingestellt und im November 2023 kam erst der Verdacht nach einer riesen Odyssee auf und ich weiß, daß ich schon immer ‚komische Kurzschlüsse im Kopf‘ hatte, wenn ich unter Stress war, Ärger hatte, verzweifelt war etc.
Ich hatte auch nie ein Mittelmaß, egal worin oder womit und extrem impulsiv.

Ich kann mir halt vorstellen, daß bei deinem Sohn halt nicht nur eins zusammenläuft sondern das bestimmt eine ganz große Mischung aus allem sein könnte, die ihn überfällt. Da wirst und kannst du wahrscheinlich auch in keiner Form helfen, denn das muß er ja für sich leben, erleben, verarbeiten und auch irgendwie für sich eine Erkenntnis/ Haltung bekommen müssen. Ich hatte viele Impulse, die wie Zwangshandlungen/ Gedankentourette waren, die ich weder verstand, abschalten konnte oder gar aufhalten konnte. Teils war ich schon sehr reif und erwachsen, dann aber auch in Teilen sehr naiv und kindisch, in anderen Teilen sehr sprunghaft und unberechenbar und teils passierten dann auch Sachen, die ich so nie wollte und angestoßen habe.

Dein Sohn war aber immer mit Medikamenten und kennt sich nicht ohne, somit hat er ja keinen Leidensdruck, den er mit der Einnahme verringert und wo er sagt, daß ihm gewisse Nebenwirkungen das dann wert sind bzw. er bereit wäre ein anderes auszuprobieren in der Hoffnung, das es weniger Nebenwirkungen werden.

Dann ist er vielleicht noch pubertierend, vielleicht auch in einigen Weisen eher kindlich denkend, vielleicht auch dann sich innerlich sehr angreifend für sein Verhalten, was er dann so nach Außen nicht zeigen kann oder mag, entdeckt die Welt jetzt anders, viel impulsiver.

Ich erinnere mich gut, daß nach außen ich so gewirkt habe, als hätten mir die großen bösen Sachen, die ich gemacht habe nicht berührt, dabei bin ich innerlich daran zerbrochen, hab dann weder Nähe noch Emotionen nach außen zugelassen und gezeigt aber gleichzeitig Wochen, Monate, Jahre dafür kasteit und mir das auch immer wieder vorgeworfen, unter die Nase gerieben und vieles mehr. Ich war immer sehr hart und böse mit mir, hab mir dann auch immer ein schlechtes Gewissen machen lassen, was mich auch immer wieder zerrieben hat, bin auch wie getrieben viel unterwegs gewesen noch noch ganz vieles mehr.

Das war nie für jemanden wirklich verstehbar, dann hat Kommunikation nicht funktioniert , daß habe ich mitbekommen, denn ich verstand nicht wieso gut gelaufene Abende oder Begegnungen sich nicht vertieft haben, was noch mehr Verletzungen und Verzweifelung ausgelöst haben. Das habe ich erst durch die Medis und Leute in der SHG ohne Medikamente verstanden, was das macht, weil ich mich in ihnen so wiedererkannt habe, bei den impulsiven Gesprächen und Handlungen. Da dachte ich dann nur, ok so hätte ich mich auch nicht ertragen etc.

Was ich eher fürchte ist, daß dein Sohn ein Stück den Weg gehen werden muß um selbst Erkenntnisse erlagen zu müssen und dann für sich einen neuen Umgang zu definieren, den er mit Sich und seinem Umfeld führen möchte. Das ist bestimmt kein schöner und kein einfacher Weg, aber ich könnte mir gut vorstellen, daß es für ihn so sein muß, egal wie schwer er ist.

Er kann ja nicht wissen, daß die AdhS Depressionen, so eine verzerrte Wahrnehmung, absolutes Gefühlschaos und noch ganz viele andere böse Gesichter haben kann und das diese Gesichter ein graus sind.
So habe ich meine Langzeitdepressionen im April verloren und einige Monate später die depressiven Verstimmungen, meine Freunde meinen, daß ich mich so positiv verändert habe und vieles mehr.

Meine Eltern und ich funktionieren halt nicht immer gut miteinander. Sonntage sind schon schwierig, gerade weil sie mir den eigenen Willen aufdrängen wollen und ich mich klar gegenstelle, Weihnachten war wirklich herausfordernd, dafür waren Geburtstag und Silvester dann deutlich besser. Deshalb hat das aber nichts mit der Zuneigung oder unserem Verhältnis etwas zu tun, sie haben halt Erwartungen selbst an meine Katze und wehe sie erfüllt diese auch nicht… und trotzdem stehen wir immer zusammen und sind für einander da.

Ich denke du wirst viel Kraft brauchen, denn es wird wahrscheinlich langem Atem von euch brauchen drüxx

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Das einzige, was er konkret bennen kann, ist der fehlende Appetit tagsüber. Und dass es ihn nervt, Tabletten schlucken zu müssen. Allerdings geht es vermutlich auch vor allem darum:

Er hat die Medis seit nun fast drei Jahren. Habe auch schon daran gedacht, ihm das Medi mal eine Woche nicht zu geben während der Schulzeit, damit er sieht, inwiefern ihm die Medis wirklich helfen, aber das könnte im zwischenmenschlichen Bereich ev. Schäden verursachen, die nicht so schnell wieder zu retten sind…

Aber sorry, ich merke ich bin gerade daran, @Seelenspiegel s Thread zu kapern. Vielleicht eröffne ich mal einen separaten Thread zum Thema „Wie kommt ich mein medikamentös eingestelltes Kind unbeschadet durch die Pubertät und durchs junge Erwachsenenalter“ oder so…

Das denke ich eben auch… Man sagt ja nicht umsonst, ADHSler seien „Mimosen mit einem Vorschlaghammer“…

Ich könnte mir vorstellen, dass euer Sohn @Seelenspiegel ein unglaublich schlechtes Gewissen hatte wegen dem Auto, und sich deshalb nicht nach Hause getraut hat, weil er wusste dass ihn dort Vorwürfe und Druck erwarten, welche er nicht ertragen kann.

Und statt dem Druck und den Erwartungen nachzugeben (was ADHSler meiner Meinung nach oft nicht KÖNNEN, sie MÜSSEN Gegendruck machen), hat er sich nun dem ganzen entzogen und ist ausgezogen.

Vielleicht nimmt das jetzt tatsächlich auf beiden Seiten etwas Druck raus, und es bieten sich nach und nach Möglichkeiten, die Verbindung wieder wachsen zu lassen.

Ich wünsche es euch auf jeden Fall sehr :heart:

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Probiere es doch in den großen Sommerferien da sind 6 Wochen, da kann er sich mal ohne zu erfahren.

Man merkt ja schon was mit dem Eirken und zwischen den Phasen

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Und ich kann auch nicht genau erklären was mich derzeit stört, aber das ist ein komisches nicht angenehmes Gefühlt quasi ein Störgefühl und das halt alles was vorher super lief gerade ne Katastrophe ist (pünktlich, zuverlässig, Kontakt nach außen etc) und was vorher nicht ging alles super läuft hält mich gerade beim Medikament.

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genau das hat mein vater auch gemacht, und er bereut es bis heute. von meiner gesamten familie und großfamilie sind alle blockiert außer eine schwester.

klingt als hättest du ein ego problem.

sei bloß vorsichtig, deine kinder lassen dich schneller fallen als du gucken kannst.

die lassen sich nicht erpressen, nötigen oder maßregeln, da sie erwachsen werden, und das bei erwachsenen nicht läuft. die haben viel mehr power und energie als du glaubst, diese power schläft bloß.

normalerweise machen die jüngeren kinder genau das selbe dann.
irgendwann sitzt du dann alleine da.

also droh deinen kinder nie wieder mit rausschmiss, weil die nehmen dich beim wort, genau so wie ich das getan habe.

da war ich 18. ich hatte genug freunde, die mich besser fanden, als meine eigenen eltern, und die eltern meiner freunde waren auch nett zu mir.

also bild dir nicht ein, deine kinder kämen nicht ohne deine ressourcen klar.

die kriegst du nur mit respekt und diplomatie.

ok viel glück

ps ich hatte eine stunde, und durfte nicht mal telefonieren. rucksack gepackt und gegangen. war besser als zu kreuze kriechen.

mein vater hat draußen auf einem stein dagesessen wie ein dackel, und so einen gemacht auf „ohhh, satan hat einen dämon in den körper meines erstgeboren sohnes eingeatmet, und ich armes ferkel werde jetzt zur schlachtbank getrieben, mein sohn meuchelt mich mit einem dolchstoß in den rücken.“

ich hab gelacht und bin gegangen.

achja:

mein fehler war, ich war schlecht in der schule, und konnte nicht erklären warum, ich wurde auch ab un zu mal gepackt und meine arme wurden auf drogen einstiche untersucht und so. mein vater ist ziemlich stark, körperlich. konnte mich nicht wehren.

gab natürlich keine, war ja bloß autistisch mit adhs.

Sorry Seelenspeigel, Ich hab das nach einer nacht schlafen mit dem egoproblem überdacht, und ich habe meine meinung geändert.

ich ziehe das zurück, entschuldige, ich habe nicht das recht, das zu berurteilen.

außerdem hat dein sohn tatsächlich richtigen Mist gebaut.

ich habe mein eigenes leben und meine Emotionen zu stark einfließen lassen.

du hast trotzdem einen strategischen fehler gemacht, der ist folgender:

  1. du hast unabsichtlich ein Signal gesetzt, für deine anderen Kinder, dass dein haus einschleudersitz ist; wenn die mal richtig mist bauen, sind sie weg.

das ist richtgi richtig schlecht, psyschomäßig gehsehen, weil jedes kind qwuasi ein stabiles heim braucht, egal was kommt.

  1. dein ältester sohn wird jetzt irgendwo wohnen, und wenn seine geschwister antagononisiert sind, und ishc nicht nach hause trauen, weil sie sich aufgrund eines fehlers schämen, und die konsequenzen fürchten, dann müssen sie nur in den bus steigen, zu deinem ältesten sohn fahren, und mit einer pizza in der hand klingeln.
    und weil ich davon ausgehe, daß du deine kinder gut erzogen hast, wird dein ältester sohn seine geschwister nicht abweisen.

die werden gegen die obrigkeit zusammenhalten wie pech und schwefel, und gegen die eltern paktieren.

die sitzen dann geschwisterlich da und fressen pizza und spielen playstation und freuen sich des lebens, und du sitzt zuhause und hast null kontrolle.

wenn das passiert, ist das nicht schlimm, ekzeptiere es, zusammenhaltende geschwister sind viel viel besser als eine fragmentierte familie.

jedenfalls:

du kannst deinen strategischen fehler nicht wiederholen, ist meine meinung,.

ausb+ügeln kannst du ihn wahrscheinlich, wenn du geduld hast.

das mit auto und verbrauchensbruch muss dein sohn kitten, ja. aber du musst dein haus ebenfalls integrativ halten. deine lösung hat nicht gepasst.

warum fällt es deinem sohn leichter, auszuziehen, als nebenjob zu suchen?

nebenjob ausführen dauert jahre. ausziehen nur einen tag.

ist jetzt übertrieben, aber so ungefähr ne.

das eine da hat man selber kontrolle, das andere wird man kontrolliert.

sei stolz und akzeptiere, daß du zwar einen aufmüpfigen aber eben starken sohn erzogen hast. und klar ist der so stark autark und stolz wie du. das musst du akzepttietren, du hast ees so gewollt, daß er nicht kuscht.

den kannst du nicht brechen, also kann ihn auch niemand anders brechen.

schluck die kröte, regel das ganze vorsichtig und diplomatisch, und dein sohn wird von selber auf die idee kommen, dir eine lösung wegen auto und kram anzubieten.

forcieren kannst du es nicht, weil du dann kein papa mehr bist, sondern ein tyrann.

und auf tyrannen lässt sich halt kein vernünfitg erzogenese kind ein.

ok viel glück und sorry daß ich gemein war, ich hab s zu voreilig geurteilt.

hier der Konflikt aus wissenschaftlicher sicht

(ich habs mir nicht angesehen, es geht um jegendliche, aber ein junger erwachsener mit adhs ist eigentlich noch jugendlich, wegen der langsameren Reifung)

(leider englisch, ich benutze immer die textübersetzung, das klappt für mich ganz gut)

adhs Jugendliche die sich auflehnen gegen Autorität

Danke für deine Rückmeldung.
Im Augenblick sehe ich keine Annäherung. Und auch kein gemeinsames Aufarbeiten.

Dazu bedarf es ja auch, eigene Anteile auf BEIDEN Seiten zu erkennen, dafür offen zu sein.

So wie er augenblicklich agiert (jüngst mit Androhung einer Anzeige wg. Unterhaltspflichtverletzung obwohl ich nachweislich nicht unterhaltsfähig bin bei 3 weiteren Kindern) sehe ich nur die nächste Stufe der Eskalation.

Es ist schon ernüchternd, wenn man plötzlich einen Menschen, den man so viele Jahre begleitet hat glaubt, nicht mehr zu kennen.

(Anmerkung: Er nagt nicht am Hungertuch und er hat ein gutes Auskommen)

Liebe Grüße

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Dankeschön :heavy_heart_exclamation:

Ich verstehe dich sehr. Kann deine Worte mit den Sorgen fühlen.
Diese Sorgen, was mal wird haben mich auch schon seit seiner Kindheit begleitet. Mal mehr, mal weniger stark.

Das „in Verbindung“ bleiben habe ich sehr lange gemacht. In unzähligen Situationen. Auch noch, nachdem er uns 30.000€ zu Schrott gefahren hat. Allerdings hat er diese Verbindung selbst gekappt. Begonnen hat es mit der Ansicht, dass seine Medis nicht notwendig wären. Er will „normal“ sein. (Er formulierte es wie ein trotziges Kleinkind) Jeder Versuch, ihm zu sagen oder zu erklären, dass seine Tabletten seine „Krücke“ (Unterstützung) sind wurden abgelehnt. Da kann man dann nur sehenden Auges daneben stehen und sich wundern…

Mit dem absetzen seiner Medis habe ich den Eindruck, seine ganze Wahrnehmung ist nicht die, die tatsachenrelevant ist. Seine emotionale Verfassung ist wechselhaft, labil. Motorisch ist er fahrig, nervös, unkonzentriert, für mich also eher Richtung unkontrolliert.

Schwierig ist einfach zu verstehen, warum er das selbst bei sich nicht wahrnehmen möchte.

Bevor er auszog hatten wir noch Termine ausgemacht, weil ich den Worst Case, also den Bruch der jetzt da ist, nicht wollte.
Ich hatte gehofft, er kann sich ein Gespräch beim Jugendamt vorstellen, vielleicht noch einmal für sich Unterstützung bekommen.
Leider hat er das abgelehnt.

Mir fällt die Gegenwart nicht leicht. Das ist, wenn man mit einem fast Erwachsenen Kind der „Zielgeraden“ näher kommt Richtung Selbstständigkeit sicher nicht das, was sich Eltern vorstellen/wünschen oder durch ihr eigenes Ego so zurecht legen! (Diese Bemerkung gilt dem User, der mich angegriffen hat)

Es ist nicht das Ego oder das Geld!!!
Es ist die Tatsache, dass hier noch drei Geschwister leben, die eben NICHT im besten Verhältnis zum Bruder stehen.
Oft genug waren sie ja auch Spielball plötzlich auftretender Attacken!
Hauen, beschimpfen, bespucken… selbst als volljähriger hat er seine Geschwister (12,8 & 4 Jahre alt) so behandelt.

Wie sieht also das Verhältnis aus?
Die Brüder sind froh, dass sie ihre Ruhe haben!
DAS ist traurig aber die Realität!

Und werden die Geschwister es ihrem großen Bruder nun gleichtun und ebenfalls das Nest auf diese Weise verlassen? Sich verbünden gegen die bösen Eltern?

Nein!

Warum?
Weil wir das Thema mit den Kindern bearbeitet, aufgearbeitet haben und wir im Familienrat Entscheidungen fällen bei dem auch die Kinder, die dazu in der Lage sind, eine Stimme bekommen.
Die Kinder haben ihre Gedanken, ihre Meinung und Gefühle zum Ausdruck gebracht. Niemand hier möchte weiterhin der Prellball sein und sich zum Dank auch noch materielle Güter zerstören lassen.

Und: ich finde, dass ist ihr und unser Recht!

Wer das anders sieht darf das gern. Aber ich muss und möchte mich hier sicherlich nicht vom Nächsten beschimpfen lassen! Das war echt drüber, @ppaul

Liebe Grüße

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Hallo @ppaul.

Du empfielst ein Video, dass du selbst nicht angesehen hast und dessen Inhalt du nicht kennst?

Habe ich das richtig verstanden?

Falls ja, empfinde ich das irgendwie sehr irritierend. Ich kann deine Motivation dann nicht nachvollziehen.

Hallo @Seelenspiegel,

wenn ich deine Worte lese, bekomme ich den Eindruck, dass dein ältester Sohn nicht zur Familie gehört. Er ist das schwarze Schaf und bei allen Bemühungen, die ihr geleistet habt, damit er sich besser einfügen kann, gehe ich stark davon aus, dass sich dein Sohn vermutlich auch als nicht dazu gehörend gefühlt hat.

Ich lese da eine tiefe Verbitterung, die ihren Höhepunkt mit diesem Unfall gefunden hat.

Mit deiner jahrelangen Erfahrung mit deinem Sohn, war dir doch wahrscheinlich auch bewusst, dass er mit den Anforderungen überfordert ist und damit nicht umgehen kann, wie ein reifer Erwachsener.

Ja! Es musste wohl irgendwann einen Knall geben, weil ihr in keiner guten Verbindung seid. Ich glaube nicht, dass nur er es genauso wollte.

Dein Sohn hat vielleicht die Harmonie der Familie gestört. Vielleicht ist er auch zum Teil ein gefälliger Sündenbock, auf dessen Schwächen sich noch weitere Dinge leicht abladen lassen.

Ich vermute, dass er über viele Jahre wahrgenommen hat, dass er so, wie er ist nicht Normal ist und deswegen nicht dazu gehören kann, abgelehnt wird.

Es wirkt auf mich so unendlich traurig, dass da eine Familie einen Rat abhält und ein Teil der Familie gehört nicht dazu, weil er nicht in der Lage ist.

Es klingt auch nicht danach, dass die Medikation ihm dabei helfen konnte.

Das sind meine Gedanken dazu…

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Naja, also beschimpft hab ich dich sicher nicht…

Das ist mehr als Schlecht. In dem Fall ist meine Meinung völlig falsch.

Ja, du hast eine richtig zerscossene Familiendynamik, das ist ncht so celar cut wie ich dachte.

Richtig schlimm.

Verstehe ich, wäre ich auch.

Fazit:

Meine Logik der Situation hat sich in Unlogik verwandelt, die Aussagen die ich auf zukünfitge entwicklungen gemacht habe, sind nicht mehr haltbar.

Ja, das mache ich die ganze Zeit. Ich habe ja nicht den aufmüpfigen adhs Jugendlichen / Heranwachsenden in der Famile, und ich kann nicht alles für jemand anderen ansehen, irgendwo muß jemand anderes auch mal selber was für sich machen, wenn ein Problem vorliegt.

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Ich glaube, das ist jetzt alles eine Frage der Interpretation. Wie man es verstehen möchte…

Familienrat zu halten und alle Mitglieder der Familie zu hören, wie es ihnen geht, was ihre Bedürfnisse sind, hat nichts - aber auch gar nichts mit einem ausgrenzen oder jemanden zum „schwarzen Schaf“ machen zutun! Das mal vorweg.

Und ich bin auch nicht verbittert. Das war ich auch nie.

Er gehört(e) für mich (auch weiterhin) dazu. Auch das ist eine falsche Behauptung! (Ich frage mich, mit welchem Recht sowas eigentlich so leichtfertig geschrieben wird? )

Mein Eindruck ist, ich kann schreiben was ich möchte, irgendwie entwickelt sich hier gerade ein Spießrutenlauf. Kann das sein?

Das irritiert mich…

Ich bin nicht nur unserem „schwarzen Schaf“ verpflichtet, sondern auch den übrigen minderjährigen Kindern! Auch sie haben ein Recht auf Unversehrtheit, psychisch, körperlich.
Wenn es einem Volljährigem nicht möglich ist sich in diesen Bereichen im Griff zu haben: was soll denn dann sein?

Auch ist mir schleierhaft, wie ihr offensichtlich nicht auf die vorliegenden Straftaten reagiert. Diebstahl + Fahren ohne Fahrerlaubnis. Und das sind nicht die einzigen Straftaten der Vergangenheit! Ich habe dies aber auch bewusst nicht so breit getreten.

Ein Mensch mit ADHS, der resistent gegen Beratung ist, Ärzte und Medis verweigert, klaut, Materielles Gut zerstört, lügt, klaut, Geschwister angreift - all das scheint relativ während mir oder uns vorgehalten wird, wir hätten keine Bindung?! Also: der arme Junge…

Krass.

Ich erwarte, ob mit oder ohne ADHS das ein Mensch ein Unrechtbewusstsein hat. Bedeutet, zu wissen wann eine Grenze da ist, die man nicht übertritt. Und ich erwarte generell auch, dass man in der Lage ist, Verantwortung zu übernehmen!
Wer das nicht ist, muss es lernen.

Hat sich mal jemand Gedanken gemacht, was es bedeutet, jemandem kein Wort glauben zu können?

Was kommt nach dem Autodiebstahl während wir nicht zuhause sind? Haus anzünden?
Sonstiges?

Eure Haltung finde ich, zum Teil fragwürdig. Aber vielleicht liegt es daran, dass ich als nicht-ADHSler auch Schwierigkeiten habe manches hier nachzuvollziehen.

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Ich habe dein Thema mitverfolgt und mich von Anfang an gefragt, wie ich reagiert hätte. Mein Sohn ist 11.5 und wer weiß, was uns noch alles erwartet.

Ich denke nicht. Es ist nur ein kleiner Ausschnitt aus eurem Leben und man kann diesen Ausschnitt unterschiedlich sehen und verstehen. Keiner hier weiß ja, was ihr schon durch habt und alles gemacht habt. Das Bild ergibt sich erst jetzt, wo mehr erläutert hast.

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Hallo @Seelenspiegel,

ich kann mich nur darauf beziehen, was du schreibst und wie etwas auf mich wirkt. Mir ist dabei bewusst, dass ich nur einen kleinen, unvollständigen Einblick auf die Situation habe. Meine Gedanken dazu können auch vollkommen falsch sein.

Auf mich wirkt es sehr verbittert, wenn eine Mutter ihren Sohn „dieses Kind“ nennt. Und das ist vielleicht auch berechtigt…

Oder ich lese das mit meinem übersensiblen Gemüt!? Ich habe auf deinen Eintrag reagiert, weil es mir persönlich weh tut, wenn eine Mutter ihren Sohn so bezeichnest.

Ich empfinde das als abfällig. Wenn du mit mir, oder über mich in dieser Art und Weise sprechen würdest, wäre ich verletzt.

Ja! Das ist nur meine eingeschränkte Sichtweise auf ein weites Spielfeld, welches ich nicht kenne.