Verdacht auf ADHS jedoch unsicher

Hallo zusammen,

ich bin neu hier bzw. habe mich damals schon mit diesem Account angemeldet, aber nie etwas gepostet.
Zu mir ich bin männlich 33 Jahre alt. Ich versuche mal mein bisheriges Leben in kürzere Abschnitte zu untergliedern.

Meine Kindheit war nicht so schön, Vater nie kennengelernt (verstorben), Mutter war starke Alkoholikerin. In der Schule waren meine Noten von Klasse 1-5 und darüberhinaus bis zum Hauptschulabschluss eher mittelmäßig. Laut Zeugnissen war ich auch jemand, der sich schnell ablenken lies. Ansonsten war ich eher ruhig, introvertiert, schüchtern, faul oder eher Antriebslos, ist bis heute noch so. Soviel weiß ich noch, dass die Grundschullehrer mal meiner Mutter geraten haben mit mir zum Psychologen zu gehen. Den Rat hat sie aber nie befolgt. Ich wollte damals schon, weil die Kindheit mies war, wenige bis gar keine Freunde schon oftmals weglaufen, aber vielleicht ist das auch eine „normale“ Reaktion in der Kindheit.

Im jugendlichen Alter hatte ich auch eher wenige Freunde und auch einige, wo ich im Nachhinein denke, mit denen abgehangen zu haben, hat mir auch nicht so gut getan. War oftmals nur feiern und Alkohol im Vordergrund. Letztendlich habe ich meinen Hauptschulabschluss gemacht, dann den qualifizierenden Huptschulabschluss und danach eine Ausbildung als Anlagenmechaniker für Sanitär- Heizungs und Klimatechnik. Die Ausbildung habe ich gehasst, wurde da als inkompetent hingestellt, war generell eingeschüchtert und habe regelrecht Panik bekommen, wenn ich mit einen bestimmten Gesellen unterwegs war. Die Ausbildung habe ich mit biegen und brechen dennoch durchgezogen. Erste und einzige Freundin hatte ich in dieser Zeit auch, was aber nach 2 Jahren zubruch ging.

Direkt nach der Ausbildung habe ich mein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt, war da auch eher so mittelmäßig. Bin einmal sitzengeblieben wegen Latein. Wo ich das Jahr wiederholt habe, habe ich mit Klassenkameraden richtig gepaukt, da liefs auch eine zeitlang mit 1 & 2 in den Arbeiten, aber danach hatte ich auch keine Lust mehr bzw. konnte mich nicht zum lernen begeistern. Gelebt hatte ich da in dem Wohnheim was extra für Schüler war. Dort mussten nach etwa zwei Jahren alle ausziehen, wegen Renovierung. Also hieß es erste eigene Wohnung und neben dem Schülerbafög noch einen Minijob antreten. Die Wohnung hatte ich eigentlich nur zum Schlafen genutzt, gegessen habe ich auswärts bzw. oft auch zuhause, da meine Mutter mit meinem Bruder in die gleiche Stadt gezogen sind. Den Haushalt, also aufräumen, putzen usw. habe ich nur sporadisch gemacht. Abi habe ich auch nur so lala bestanden, mit 2,9, habe auch ehrlich gesagt nur eine Woche vor den Prüfungen gelernt, konnte mich dazu ebenfalls nicht aufraffen oder habe es aufgeschoben. Danach habe ich den vorherigen Minijob auf Teilzeitbasis weitergemacht. Zu dieser Zeit hatte ich mich auch erneut verliebt, habe einen Korb bekommen und war ziemlich angeknackts und habe dabei auch überaus emotional reagiert, war auch wütend, habe ihr damals unschöne Dinge an den Kopf geworfen. Und mich richtig reingesteigert, auch Tage danach. Und viel gegrübelt. Generell ist mein Selbstwertgefühl nicht wirklich vorhanden, ich war komplett am Boden zerstört, wusste gar nichts mehr mit mir anzufangen.

Letztendlich war ich dann ungefähr ein viertel Jahr stationär in Behandlung(2018). Diagnose war Depression, habe erst gegen mitte des Aufenthaltes Escitalopram bekommen, am Ende waren es 20mg. Ich war und bin immer noch der Meinung, die Alttagsstruktur dort, hat mir gut getan, aber durch das Medikament habe ich nicht wirklich eine Besserung gemerkt.

Therapie hatte ich nie, habe mich auch erhlich gesagt nie darum gekümmert, immer zu schnell aufgegeben, obwohl ich weiß, dass die Wartezeiten verdammt lang sind. Nachdem Aufenthalt weitergearbeitet, dann kam Corona, Schließung des Betriebens, Arbeitslosigkeit. Aktuell arbeite ich wieder seit 4 Jahren auf Teilzeitbasis. Zwischenzeitlich auch mehrere Studeingänge probiert, konnte mich da auch nie zum lernen aufraffen und alle innerhalb des 1. oder 2. Semesters abgebrochen. Schulden auch gehabt, bzw. bin aktuell noch am abstottern, im August ist es soweit, da bin ich Schuldenfrei. Die kamen durch unüberlegte spontankäufe(fürs „Hobby“ nach kurzer Zeit verworfen) zustande und Kredit aufnahme.

Bei der aktuellen Arbeit und auch früher schon, betrifft auch andere Mitmenschen, ich steigere mich schnell in Dinge rein, lasse es nicht gut sein, staue dadurch wut an und lasse diese irgendwann, auch unangemessen raus. Mir wurde auch schonmal gesagt, ich würde da pupertär reagieren. Aber nicht nur Wut, ich habe auch schon öfters emotionale Ausbrüche gehabt, wo ich weinen musste.

Und das peinlichste für mich, ich lebe aktuell mit 33 Jahren, bei meiner Mutter und Bruder. Gab Phasen wo ich mit Leuten was unternommen habe, aktuell hocke ich abseits arbeit nur zuhause und lasse mich von Social Media berieseln

Der Text klingt doch schon ziemlich wirr und ich würde gerne noch mehr reinpacken, aber ich belasse es mal dabei.

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Hallo lieber Daybreak und herzlich willkommen,

das finde ich überhaupt nicht peinlich, aber für dich sicher nicht gut, noch bei deiner Mutter zu wohnen.

Und wirr finde ich deinen Text überhaupt nicht!

Ich habe meine ADHS-Diagnose mit 37 bekommen, manche hier noch Jahrzehnte später.

Schreib weiter hier, es wird bestimmt noch spannend! Alles Gute wünsche ich dir!

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Vielen Danl für deine Antwort.
Aktuell, also etwa knapp zwei Wochen her, gabs eine eher kleine Auseinandersetzung auf der Arbeit, wo ich ziemlich schroff reagiert habe. Das gemeinsame Gespräch gab es erst eine Woche später. Dazwischen habe ich ständig rumgegrübbelt, bin das bevorstehnde Gespräch gedanklich durchgegangen.
Nunja das Ende vom Lied, Gespräch ist nicht so verlaufen wie gehofft. Was mich natürlich weitergrübbeln lassen hat.
Am Montag kurz vor Arbeitsende kams dann aus mir raus, habe warum auch immer aber nur kurz geweint.

Konfrontationen gehe ich sonst aus dem Weg, denn es ist oft genug passiert, dass ich entweder komplett eskaliere(wenn sich eh schon was angestaut hat) oder halt emotional kaputt gehe und am weinen bin.

Ich muss dazu sagen, ich weiß das Depression zu den Komorbiditäten gehört und ich überhaup noch nicht weiß, ob ich ADHS habe. Das Escitalopram hatte ich ungefähr 2022 selbstständig auf 10mg reduziert und vor etwa einem dreiviertel Jahr komplett abgesetzt. Warum habe ich es abgesetzt? Meiner Meinung nach hat das Antidepressivum nicht wirklich was geändert, geholfen hat vermutlich am meisten die Strukur während des stationären Aufenthaltes.
Nun gings mir gestern richtig beschissen, hatte Angst dass es gar nicht mehr geht vom Gefühlszustand her. Bin zum HA hatte um ein Gespräch gebeten, wurde damit auf Ende Mai vertröstet. Danach bin ich zum Psychiater, er hatte mir empfohlen Escitalopram wieder einzunehmen, sowie verschrieben. 7 Tage 10mg zum einschleichen(obwohl laut Packungsbeilage 5mg empfohlen wird) und danach direkt auf die 20mg zu gehen.

Ich baue mir auch immer selbst Druck auf. Beispiel Arbeit: Wenn ich gefragt werde, ob ich einspringen oder länger bleiben kann, sage ich nie oder ganz selten nein. Beschwere mich dann aber hinterher, dass es zuviele sind, obwohl ich ja selbst angeboten habe, mehrstunden zu leisten :rofl:

Wenn ich an die Zeit in meiner eigenen Wohnung denke, oder auch im Schülerwohnheim. Aufräumen habe ich auch immer lange aufgeschoben, erst wenn Besuch kam, habe ich vorher wirklich aufgeräumt. Unselbstständig, gerade im Hinblick dass ich wieder mit meiner Mutter und Bruder in einer Wohnung lebe.

Auf der Arbeit, habe ich kein Problem damit aufzuräumen. Zuhause vollkatastrophe. Es gibt Phasen da bekomme ich den Arsch hoch, aber die sind eher selten. Wobei habe endlich mal geschafft mir ein Zahnarzt Termin zu holen, ich denke da jedes mal dran, schiebe es aber immer vor mir hin.

Am meisten stört mich, dass ich einsam bin. Also Freunde habe ich keine mehr. Vor zwei Jahren habe ich mich mal regelmäßig mit Leuten getroffen, irgendwann ists im Sande verlaufen.

In der Jugend habe ich viel Videospiele gespielt, seit 10 Jahren spiele ich mal vereinzelt. Kaufe mir aber teure Hardware Komponenten, obwohl ich den PC eh nicht nutze. Hatte mal Löten/Elektrokram als Hobby begonnen, kaufe dafür Zubehör, Interesse verloren. Hatte dann mal wieder Lust darauf, kaufe mir ein etwas teureres Labornetzteil, steht hier rum und noch nie benutzt worden. Ich verstehs einfach nicht, verliere immer schnell Interesse an Dingen.

Um auf das eigentliche Thema zu kommen, ich wüsste noch nicht einmal, ob ich den verdacht auf ADHS beim Psychiater ansprechen sollte oder nicht.

Um die Diagnose (und dann eine Behandlung) zu bekommen, solltest du es schon ansprechen. Dass der Psychiater selbst darauf kommt, könnte lange dauern.

Voraussetzung wäre natürlich, dass er etwas davon versteht. Lass dich auf jeden Fall nicht beschwichtigen und bestehe auf einer richtigen Diagnose, wenn nicht bei ihm bei einer Kollegin (männliche mit gemeint).

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Meiner Meinung nach hört sich das sehr nach ADHS an, sehe mich in vielen Dingen, die du beschrieben hast wieder. Meinungen im Internet können den Besuch beim Arzt und eine Diagnose allerdings nicht ersetzen. Ich habe leider auch keine offizielle Diagnose, werde von meinem Psychiater, bei dem ich das Thema oft angesprochen habe, mittlerweile aber mit Medikamenten behandelt.

Kenne das selbst, Sachen immer weiter aufzuschieben, auch während der Schulzeit. Hausaufgaben meistens auf den letzten Drücker gemacht. Brauchte immer Struktur von Außen, da ich es nie geschafft habe mir selbst Strukturen zu geben. Wenn ich damals zusammen mit einer Freundin oder meinem Papa Hausaufgaben gemacht hatte, war es okay, dann ging es. Brauche meistens einen Impulse von Außen, um meine Sachen zu erledigen.

In einer Klinik beispielsweise hat mir die Struktur sehr geholfen. Schaffe es nicht mal regelmäßig zu essen und verbringe leider auch viel zu viel Zeit am Handy, was glaube auch so ein typisches ADHS Symptome sein kann. Da es der schnelle Dopamin Kick ist, nur fühle ich mich dabei schlecht, da ich soo vieles anderes zutun hätte, wie Papierkram, Haushalt… Prokrastiniere mittlerweile SEHR viel, fängt schon bei Rechnungen an. Komme mit meinem Geld auch nicht gut zurecht, sage mir dann immer ach die paar Euro mehr, das summiert sich aber im Monat.

Nehme mir Sachen vor und erledige sie dann doch wieder nicht, frustrierend. Bin auch relativ chaotisch und wenn ich was anfange bin ich total schnell erschöpft. Mehr als eine „große“ Aufgabe, wie im Wohnzimmer Oberflächen und Boden putzen, schaffe ich selten an einem Tag, wenn ich überhaupt was mache.

Vor 2 Wochen hatte ich aber einen Hyperfokus und habe sogar 4 Stunden geputzt, was leider super selten, vielleicht alle 3 Monate mal vorkommt… die Wochen verstreichen und ich habe kaum was erledigt. To Do Listen helfen mir, aber ich schaffe es nicht lange wirklich auch dran zu bleiben.

Wenn ich um 13 Uhr einen Termin habe, dann erledige ich vorher auch irgendwie nichts, mein ganzer Tag ist dann auf diesen Termin ausgelegt, deswegen hasse ich Termine nachmittags. Da warte ich dann den ganzen Tag eigentlich nur…

Das du nur so schlecht durch deine Ausbildung gekommen bist, zeigt auch, dass du mit ADHS bestimmt was zutun hast. Habe meine Ausbildung damals abgebrochen.

Auch, dass du es nicht schaffst, dich um einen Therapieplatz zu kümmern, da sehe ich mich drin wieder. Möchte ambulante Psychotherapie machen. Stehe auf einigen Wartelisten, aber habe mir zu wenig aufgeschrieben und habe überhaupt keinen Überblick darüber wo ich auf welcher Warteliste stehe, müsste alles nochmal durchgehen und überall am besten nochmal anrufen.

Fühle mich morgens schon müde, wenn ich aufstehe und habe keine Energie. Abends wird es manchmal besser, dann fühle ich mich teilweise wie ein „normaler“ Mensch. Das ist aber leider nicht immer abends so, oft bin ich abends auch einfach nur müde.

Deine fehlende Impulskontrolle spricht ebenfalls dafür. Genauso wie unüberlegtes Handeln. Ebenso soll man weniger über Konsequenzen nachdenken, war bei mir jedenfalls so.

Habe noch vor 1,5 Jahren mehr mit Leuten unternommen aber seit einem Jahr ca nur noch ganz wenig, habe mich total zurück gezogen, was ich Schade finde.

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Guten Morgen, eigentlich hatte ich mir vorgenommen ins Gym zu gehen, ziel Muskelaufbau. Bin seit April da angemeldet, klappte auch gut. Vor 3 Wochen hatte ich mich auf der Arbeit verhoben, konnte deswegen nicht ins Gym gehen. Sind nur 3 Tage die ich pro Woche gehe. Statt nun am morgen zu gehen, habe ich bei meiner Arbeit zugesagt, dass ich einspringe.

Am Montag war es, wo ich die Ärzte abgeklappert habe. Gestern hatte ich noch einen Termin im Labor, den ich schon vor Wochen ausgemacht habe, zwecks Blutkontrolle, alle möglichen Werte die auch eine Antriebslosigkeit erklären könnte, habe ich testen lassen, zahle da knapp 290€ selbst.

Zu meiner Vergangenheit, ich hatte auch mal Kontakt zu Drogen. Marihuana in Verbindung mit Alkohol, hat zur Übergeben geführt und ich war auch nur bei alleinigen Konsum, wie weggetreten, bin auch eher der ruhigere Typ. Dann hatte ich zwei Phasen mit größerem Abstand(Jahre), wo ich für eine Zeit lang Amphetamin konsumiert habe. Ich mein die Wirkung ist bekannt und da möchte ich auch nichts beschönigen. Alkohol trinke ich im Alltag gar nicht, außer wo ich noch Kontakt mit anderen hatte und mit auf Partys war. Habe auch kein Bedürfnis danach, ebenso nicht nach anderen Drogen, außer Zigaretten, bin ein starker Raucher. Generell ist meine Ernährung auch eine Katastrophe, viel Fertigessen, Pizza liebe ich könnte ich immer essen. Cola habe ich etwa knapp zwei Wochen durch Cola Light ersetzt, habe sonst täglich 3l getrunken. Nehme aktuell auch an Gewicht ab(seitdem Umstieg auf Cola Light), obwohl ich versucht habe auf meine Kalorien und Makronährstoffe (wegen Gym) zu kommen.

Bei Terminen oder auch wenn ich Arbeite, ich kann mich erst 1-2h vor dem Termin/Arbeit erst aufraffen mich fertig zu machen. Am Wochenende mangelt es auch an hygiene, wenn ich bsp. Samstag bis Spät gearbeitet habe, dusche ich oft Sonntags nicht oder wasche mir nur mal die Haare. Zähneputzen jeden morgen, aber abends immer ausgelassen, daran vesuche ich jetzt zu arbeiten.

Schlafe auch generell eher wenig, höchstens 6 Stunden, wache nachts auch mal auf und brauche auch länger beim einschlafen. Ohne ein eher ruhiges Video oder Hörspiel was im Hintergrund läuft, klappt es nicht. Wo ich stationär war, ging das natürlich nicht, da hatte ich aber auch was zum einschlafen bekommen. Weiß aber leider aus dem Kopf heraus nicht, welches Medikament es war.

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Warum sprichst du über meine Macken? :rofl:

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Hi nochmal :waving_hand: die Arbeit war ein wenig wie gelähmt heute, hatte auch trockenen Augen und war lichtempfindlich. Schätze mal das lag am Escitalopram, werde es morgen erst nach der Arbeit bzw abends einnehmen.

Dann habe ich vorhin, mir einen Termin gebucht, für eine Diagnostik auf ADHS, ich weiß das klingt gerade alles ziemlich überstürzt. Hatte auch geschaut, ob ich noch Grundschulzeugnisse habe, die wurden aber irgendwann mal entsorgt. Meiner Mutter hatte ich erzählt, dass ich mir einen Termin gebucht habe, da war wieder ziemlich ärger in der Luft, sie hat da mal wieder eine kurze Zündschnur gehabt.

Für den Termin soll ich mir mit Angehörigen zusammen Gedanken über bestimme Themen machen, wie mein Verhalten in meiner Kindheit war. Mir grauts schon davor, meine Mutter darum zu bitten und eventuell mein Bruder. Auf kurz oder lang muss ich hier raus, also eigene vier Wände.

Ich habe aktuell Angst, wenn ich zu dem Termin gehe und meine Mutter sich weigert, sich über die Themen Gedanken zu machen und ich am Ende ohne nichts dastehe.

Du stehst nicht ohne nichts da. Du machst dir Gedanken über deine Kindheit und beschreibst wie es war, ob zusammen mit deiner Mutter oder ohne.

Ob du sie einbeziehst, ist deine Entscheidung. Ich war ja nur etwas älter als du jetzt, nämlich 37, war aber mit 22 ausgezogen und habe mit 25 geheiratet. Ich habe doch meine Mutter nicht eingeweiht, dass ich zum Psychiater gehe, was geht sie das an.

Ähnlich sehe ich das bei dir. Du wohnst zwar zu Hause, aber bist erwachsen. Du darfst deiner Mutter nicht die Macht geben, etwas in der Hand zu haben bezüglich deiner ADHS-Diagnostik, das wäre ja noch schöner. Wenn sie dir etwas schreibt oder ausfüllt, schön, wenn nicht dann eben nicht.

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Da Escitalopram normalerweise antriebssteigernd wirkt, sollte es morgens genommen werden. Wahrscheinlich ist die Einstiegs-Dosis zu hoch. Ich würde auf 5 mg reduzieren und schauen, wie es damit ist.

So bin ich auch zu meiner Diagnose gekommen. :adxs_zwinker:
Da ist die fehlende Impulskontrolle doch tatsächlich mal nützlich. :joy:

Ich habe ja so eine Ahnung, woher Dein (vermutliches) ADHS kommen könnte… :upside_down_face:

Aber ganz im Ernst - Du bist kein Kind mehr. Niemand kann Dich zwingen, andere Personen oder Deine Mutter einzuweihen. Du erinnerst Dich doch selbst an Deine Kindheit. Lies mal hier im Forum rum. Da wird Dir einiges bekannt vorkommen und wieder einfallen.

Ich habe meine Diagnose mit 51 bekommen. Meine Mutter wird davon nie erfahren, mein Vater lebt nicht mehr und meine Schwester war im fraglichen Alter (8-12) noch nicht auf der Welt, bzw. zu klein, um sich an irgendwas zu erinnern. Alle anderen Brücken in meine Vergangenheit habe ich abgebrochen und hätte die gesichert nicht wegen der Diagnose wieder aufgebaut. Die Diagnose kann man auch ohne „Zeitzeugen“ bekommen.

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Ja ihr beide habt da recht und ich weiß das innerlich auch, aber ich verharre warum auch immer im Status Quo, drehe mich immer wieder im Kreis.

Vielleicht mal etwas zu meinem Werdegang.
Hauptschule → qualifizerenden Hauptschulasbschluss nachgeholt, weil keine Ahnung was ich machen sollte. Danach die Ausbildung, habe einfach die genommen, weil ich zuvor dort ein Jahrespraktikum gemacht hatte, habe die Ausbildung gehasst, habs dennoch durchgezogen, auch wenn es verschwendete Lebenszeit war, denn ich habe niemals in dem Beruf gearbeitet. Hatte auch null Interesse, war praktisch die ganze Ausbildung über immer noch wie ein Praktikant, der den Handwerkskoffer trägt und nicht mehr kann.

Direkt danach(1 Monat war ich arbeitslos), Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachggeholt, da einmal sitzen geblieben, Noten waren eher so lala, also mehr schlecht. Gab aber durchaus Fächer wo ich gut war. Habe dann den Arsch hochbekommen und das Abi bestanden, dafür aber auch nie wirklich gelernt. Eine Woche vor der Prüfung, Präsentationen für den Unterricht immer auf den letzten Drücker.

Danach Bundeswehr, als Offizieranwärter, wurde genommen und das auch wieder schnell beendet. Wenn man mich kennt, denkt man nie im Leben hat der es geschafft durch das Assessmentcenter geschafft. Und ich weiß, das klingt jetzt auch unglaubwürdig (hatte ich in Eingangsposting weggelassen). Danach wieder bei der einen Arbeitstelle Teilzeit begonnen, dann Studium begonnen, Elektrotechnik auf einer Fachhochschule (nachfolgende Studiengänge auch dort), ziemlich schnell abgebrochen, konnte mich nicht zum lernen aufraffen.

Dann kam Corona, Betriebschließung, arbeitslos. Was gefunden im Einzelhandel (aktuelle Stelle), dann mal ein Informatik Studium angefangen, abgebrochen. Dann ein Angebot bekommen für Handelsfachwirt, hab dann erst zugesagt, dann wieder abgesagt. Also in dem Einzelhandelsbetrieb, wo ich aktuell arbeite. Nun kam ich auf die Idee, joar studierste halt BWL. Hat mir eigentlich gut gefallen, wurde mir aber wegen der Arbeit nebenbei zu viel, habe da aber auch rumgeschludert. Folge, Studienabbruch. Also bis auf das Nachholen der Schulabschlüsse und das durchbeisen in der Ausbildung, konnte ich nie irgendwas zu Ende bringen.

Ich weiß einfach nichts mit mir anzufangen. Dass ich an mir arbeiten muss, ist mir bewusst, aber ich schaffe es nicht, da raus zukommen. Ich fühle mich wie ein Versager und bin es auch, habe mich einfach damit abgefunden und male mir Gedanklich aus, was wäre wenn, wie es dann laufen würde. Ganze Kindheit und Jugend immer das 5. Rad am Wagen gewesen, in Bezug auf „Freunde“. War der Außenseiter, ich war derjenige der immer irgendwas gemacht hat und auch noch heute, um von anderen Aufmerksamkeit und Annerkennung zu bekommen. Obwohl ich selbst schlecht mit Annerkennung, Lob umgehen kann.

Bei meiner aktuellen Arbeitsstelle, habe ich in emotionalen Momenten, zumindest waren die für mich stark belastend, schon einmal die Kündigung aus affekt, abgegeben.. aber hinterher wieder zurückgezogen und man konnte es klären. Meine Angst besteht darin, irgendwann einfach unter der Brücke zu landen.

Entschuldigt für den Doppelpost. Aber gerade so beim reflektieren, in der Vergangenheit rumwühlen, ist mir auch folgende Situation einefallen. Damals gegen Ende des stationären Aufenthaltes. Bin ich such einem Besuch einer RPK Einrichtung gefahren. Letztendlich hatte mir die Atmosphäre nicht gefallen und ich konnte mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, dort endlich eine Lösung zu finden → Sturheit, Eigenwilligkeit meinerseits. Hatte es also am Ende abgelehnt. Ein Pfleger auf der Station meinte dann zu mir, sie müssen jetzt sich mal zusammenraffen, sonst sehe ich schwarz für sie.

Und dieser Satz ist immer noch in meinem Gedächtnis geblieben. Unrecht hat er ja nicht.
Ich vergleiche mich auch gerne mit anderen in meinem Alter, wie es bei denen gelaufen ist. Mein Lebenslauf ist das reinste Chaos.

Edit: Und natürlich wissen meine Mitmenschen um mich herum, also eher Arbeitskollegen und die früheren Kontakte/Bekannten nicht wie mein Alltag so ist, ich erfinde dann Notlügen… habe dies und jenes getan, weil ich mich schäme.

Ich kenne viele dieser Dinge auch sehr gut- vor allem die Prokrastination (Schule und Lernen meist auf den letzten Drücker) und das Thema mit Terminen macht mir wirklich zu schaffen:

z.B.: Zahnarzt am Nachmittag oder Praktikumsbeginn um 15 Uhr =
heißt, ich kann in der Zeit davor nichts sinnvolles machen- warte nur, bin nur am Handy, Laptop oder Fernseher
( TV u. Handy immer gleichzeitig) :face_in_clouds:

obwohl es genügend zu tun gäbe= Schreibtisch/Zimmer, Schulsachen immer Chaos :dotted_line_face:

Habe auch ein Problem mit Heißhungerattacken- esse dann durcheinander- ( Mittagessen abends teilweise noch kalt aus dem Kühlschrank) etc. mit dem Gewicht habe ich zum Glück keine Probleme= gute Gene :innocent:

Der Radio im Kopf läuft natürlich auch immer mit mit wechselnden Songs :upside_down_face:

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Ich verstehe mich halt nicht. Auf Arbeit unter Druck, wobei ich mir den Druck selbst mache, funktioniere ich. Dort kann ich aber oftmals auch nicht priorisieren, welche Aufgabe nun wichtiger ist. Oder ich mache mir Aufgaben schwerer als sie eigentlich sind und ich merke dass auch, weiß aber nicht warum ich das tue. Geht soweit, dass ich vor der Arbeit etwas esse und dann erst nach Feierabend, weil ich mir so einen druck/stress mache, in der Pause lieber eine Zigarette nach der anderen durchziehe. Mich fragen da oft auch Kollegen, sagmal willst du nichts essen. Ich unterdrücke dann einfach das Bedürfniss.

Grundschule hatte ich angeschrieben, die haben keine Zeugnisse mehr. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich diese vor Jahren entsorgt habe. Dann hatte ich heute das dringende Verlangen danach und habs auch innerlich gespürt, los auf den Dachboden und nochmal suchen. Obwohl heute Sonntag ist und es hätte locker bis morgen warten können, musste da kurz innehalten nicht sofort nachzuschauen.

Aber im Alltag vor allem zuhause bekomme ich nichts geschissen, Schreibtisch sieht katastrophal aus, Zimmer generell, Hygiene mangelt auch darunter. Was so schwer daran, abends nochmal für paar Minuten die Zähne zu schrubben. Keine Ahnung. Ich zweifel gerade daran, ob das Leidensdruck ist. Weils für mich einfach gleichgültig ist, ich bin praktisch abgestumpft. Vielleicht weil ich nicht mehr weiß, was ein „normaler Alltag“ überhaupt ist. War seit jeher so. Unabhängig von ADHS, würde jemand mir sagen, er habe einen hohen Leidensdruck und bekommt den Alltag kaum gebacken. Wäre mein erster Gedanke, die Person sei lange krankgeschrieben, würde zuhause viel weinen und kaputt gehen.

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Ich arbeite im Sozialbereich und auf der Arbeit bin ich auf jeden Fall strukturierter als zuhause. Das Gefühl mit der Mittagspause kenn ich auch :melting_face:

Bei mir ist bei den Grundschulzeugnissen nichts zu sehen da nur Noten drauf: alles 1 bis auf Mathe 2
Was ich aber mit Sicherheit weiß ist, dass ich in dieser Zeit mit Kopfschmerzen, Vergesslichkeit und Prokrastination zu kämpfen hatte- habe Aufgabe teils vergessen teils bewusst nicht gemacht weil langweilig. Mit Vergesslichkeit und Prokrastination kämpfe ich weiterhin…

Mache seit 3 Jahren berufsbegleitend eine Ausbildung: Aufgabe alles online, deshalb vergesse ich sie nicht :+1: habe fast nur Sehr gut da keine mathematischen Fächer und wenn ich lerne, lerne ich schnell auswendig-

bin aber sehr müde und in Gedanken während des Unterrichts :sleeping_face:
Vergesslichkeit= Kurzzeitgedächtnis ist schlecht bei mir- Langzeitgedächtnis dafür gut.

Duschen und Zähneputzen ( habe ich als Kind oft nicht gemacht) klappt jetzt meist aus Routine

Ich habe meine Zeugnisse doch noch gefunden und die zeigen, wenn ich mir die so durchlese durchaus Anzeichen, für den unaufmerksamen Typ.

Super dann hast du schon mal was als Grundlage- wiegesagt bei mir sind nur Noten drauf und leider keine Verhaltensbeschreibung

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Was sind eure Probleme im Alltag durch Adhs die euch am meisten Probleme bereiten? :melting_face:

Ich habe so eben die Diagnose bekommen und finde gerade keine Worte dafür. Das Gespräch ging etwas über eine Stunde. Kann es selbst immer noch nicht ganz glauben, da ich die letzten Tage ziemlich verunsichert war, ob ich mir einfach alles so schlecht Rede und alles halb so wild ist und ich doch nichts habe. Imposter Syndrom sagt man anscheinend dazu.

Ich bin gespannt, ob ich die kommenden Tage es richtig realisieren kann. Mir wurde Elvanse verschrieben und ich bin gespannt auf die Wirkung. Nachdem was ich so alles gelesen habe, sollte es Paradox wirken und nicht aufputschend.

Mir wurde gesagt, mein ADHS wäre schon schwer, anscheinend kann man selbst gar nicht so objektiv sich selbst bewerten. Bei mir im Vordergrund steht aber eher die Unaufmerksamkeit und Impulsivität, weniger die Hyperaktivität.

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Das kann auch länger als ein paar Tage dauern.

Viel Erfolg mit Elvanse. Und viel Geduld. :four_leaf_clover:

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