Hallo Sniper,
ich würde sagen, dass es das Kernproblem von ADHS ist, dass nicht umgesetzt werden kann, was von anderen gefordert wird. Wäre dem nicht so, gäbe es mE auch keinen Leidensdruck. Der ergibt sich hauptsächlich aus der Interaktion mit anderen, man selbst hat ja in der Regel das geringste Problem mit seiner ADHS.
Weiter würde ich sagen, dass es auch bei „leichterer“ Ausprägung hier ein Problem geben muss, sonst gäbe es ja auch keine Diagnose.
Das bedeutet, dass man bei Menschen mit ADHS mehr Geduld und Ausdauer haben muss, wenn es darum geht, sich angemessen zu verhalten, erst recht bei Kindern und Jugendlichen.
Das Ziel ist natürlich dasselbe wie bei Nichtbetroffenen, aber es dauert eben alles länger und es ist sehr viel mühsamer für die, die mit der Erziehung beauftragt sind.
Vielleicht habe ich dich falsch verstanden, aber für mich kommt es so rüber, als würdest du in den Chor derer einstimmen, die sagen: „Man muss als Eltern einfach nur konsequent genug sein, dann klappt das schon“.
Wenn das deine Meinung ist, dann ist das aus meiner Sicht ein Schlag ins Gesicht aller Eltern, die sich jahrelang an ihrem ADHS-Kind abgearbeitet und genau das regelmäßig von allen Seite zu hören bekommen haben.
Sorry, bin gerade ziemlich getriggert von deinem Post…