Verhalten der Ärzte - Wie ist es euch bei Diagnostik und bei einer etwaigen Odysee zuvor ergangen? Erfahrungsberichte?

:jammer :aufsmaul :neiiin
so ein shitkrams. Aber vielleicht schwenken sie ja doch noch um?
Vielleicht kannst du so zeigen, wie groß dein Leidensdruck ist. Und du deswegen eben das alles mitmachst.

:anfeuer

Das ist ja derzeit so das Ding… Ich hab gar kein Leidensdruck mehr… Derzeit mit sehr viel rückenwind unterwegs.

Das ist genial, @Rocco. Kann auch sein, dass das so bleibt. Keine Frage. Wünsche Dir nichts mehr als das.

Aber mich hat diese Taktik 3, 4 Jahre gekostet, mindestens… Termin zu bekommen versucht, am Telefon affektierte Wartezeiten-Schikane. Und dann „ach, so schlimm ist es ja gar nicht“. Wieder fallengelassen.

Aber für den Fall, dass es dann nicht so bleibt… Selbst, wenn das unter 50 % Risiko ist: Dann stehst Du mitten knietief im nächsten Treibsand voll Mist in ein paar Monaten (oder Jahren) wieder da und musst dann telefonieren. Ausgerechnet dann, wenn Du es am dringendsten brauchen würdest, hast Du am wenigsten Energie. Das hast Du doch hier x-fach gelesen.

Dann doch lieber genau jetzt mit Rückenwind Prävention betreiben für „Future-Rocko“, gerade jetzt, wo Du die Energie abzwacken kannst, ohnehin Lockdown ist, usw. Wir wissen alle nicht, was kommt.

Zum Zahnarzt geht man auch besser, bevor der Nerv entzündet ist.

In einen Screening-Pott pinkelt man besser, solange man auf die Hilfe scheißen kann. Alte Indianer-Weisheit. (Ich bin so vulgär in diesem Zusammenhang. Himmel. Kann es sein, dass Beppo das gerade zu mir rüberbeamt? Der olle Scherzschlägel)

@Elementary Bäm! Thats it…

Das wird ja immer verrückter. Damit der Konzentrationstest nicht manipuliert wird??

@Rocco Klär uns mal auf, sind das zwei unterschiedliche Stellen oder dieselbe?

Finde ich auch humorig: Grundunterstellung, dass man sich bei BtM-Disposition Medikamente erschleicht… Und gleichzeitig Misstrauen, dass der Konzentrationstest in der Aussagekraft unterlaufen wird, indem man hirndopt.

Die Vorwürfe neutralisieren sich doch selbst. Cool.

Alles derselbe laden wovon ich hier schreibe.

Dachte auch, dass es zwei verschiedene Ärzte sind :nothere[size=65] (Papptüte mit „leider Verpeielt“ Etikett)[/size]

Auch wenns nur einer ist, klingts doch n bisschen nach gespaltener Persönlichkeit.

Ein Drogenscreening, damit der Aufmerksamkeitstest nicht gefaked wird.
Mal unter der Voraussetzung, dass das kein Missverständnis war und der vollständige Sachverhalt:
Auf so nen Unfug kann man nüchtern eigentlich nicht kommen, oder ?

Egal.
Geh über die Brücke.
Geh direkt dorthin.
Zieh keine viertausend Mark ein.

Und mach jetzt schon einen Termin bei jemandem aus, der was von AD(H)S versteht, ohne auszutillen.

1.:
Es gibt AD(H)S-Medis, die nicht als Drogen missbraucht werden können (Atomoxetin, wenn auch dritte Wahl oder Elvanse, weil an Lysin gebunden und daher völlig durchdieNaseziehuntauglich)

2.:
AD(H)S Medis verringern bei AD(H)S-Betroffenen die Wahrscheinlichkeit erheblich, Drogen zu nehmen.
Insofern ist eine unterlassene Behandlung wegen Drogenvorerfahrung unterlassene Hilfeleistung.

3.:
Die Verweigerung einer Diagnostik wegen fehlendem Drogenscreening ist a. fachlicher Nonsens und b. ein Widerspruch in sich, siehe ganz oben.
Unter diesen Gesichtspunkten hätte ein Arzt meines Erachtens ein Problem mit seinem Hippokratischen Eid und wäre ein Fall für die Ärztekammer.

(Wie gesagt, wenn das kein Missverständnis war und auch keine relevanten Informationen fehlen. Man muss ja immer beide Seiten hören, bevor man ein ganzes Bild hat.)

Hmm ??? Man kann das mit dem Konzenrationstest ja auch so deuten , dass er unter Drogen zu positiv in der Konzentration ausfällt also eine ADHS Diagnose dann erschwert oder eben halt umgekehrt.
Also das die einfach ein cleanes sauberes Ergebniss nachweislich haben wollen.

Ich musste in der Reha mehrmals Blut abgeben nur weil ich gesagt habe das ich gerne mal ein Feierabendbier trinke, und auch keine Problem sah mich an das Alkoholverbot in der Reha zu halten.
Dann habe ich halt mein Blut abzapfen lassen und gut ist, manchen fanden das schlimm. Ich musste immer nur innerlich grinsen und dachte na gut wenn die den Aufwand wollen na bitte.

Gespaltene Persönlichkeit? Eher konsequent, dem Hilfesuchenden möglichst viele Steine in den Weg zu legen und ihn anschließend doch mit leeren Händen wegzuschicken.

Die Entscheidung können wir Rocco nicht abnehmen. Aber warum meinst du, er soll „über die Brücke gehen“? Maximaler Ärger und Aufwand bei minimaler Chance dass er Diagnose und Behandlung kriegt.

Gut, wenn man selbst einen guten Arzt hat (ich spreche von mir selbst), lässt es sich komfortabel über andere herziehen. Wir lassen uns ja auch seit vielen Jahren vom Arzt unseres Sohnes, den er leider nicht wechseln kann, vertrösten und reden doch immer wieder mit ihm. Von daher, man kann nur dann leicht sagen, kehr dem Blödmann den Rücken, wenn man eine Alternative in Aussicht hat.

Das ist richtig. Die Behandlung senkt die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalles, aber die Forderung, eine Zeitlang clean zu sein, finde ich durchaus richtig als Voraussetzung der Behandlung.

Ich sag mal so: Ein Screening um den Konzentrationstest nicht zu manipulieren? Klingt paradox… ist es auch. Der Konzetrationstest ansich, ist ja schon quasi Unfug… weil man in einem solchen Test-Setting idR viel besser funktioniert, als im drögen Alltag, an dem man seit Jahren langsam zerbricht! Außerdem: Warum sollte jemand sich für einen Test ‚dopen‘, in dem er seine Probleme offenlegen will… die er so ja kaschieren würde? Janee, Isklar… :wink:

Also sagen die nur, dass sie das Screening wegen dem Test benötigen… in Wirklichkeit geht es aber nur um das Screening, um sicher zu gehen, dass @Rocco nicht nur auf Kasse Btm abgreifen will, was sie so direkt aber nicht sagen wollen…!? Die einzig andere Alternative hieße: Faschparker hat recht… was ich, auch für unseren Rocco, einfach nicht glauben will!!

Goil, jetzt zitür ich mich schon selbst.
Obigstes Argument schlägt alles.

Je nachdem, was konsumiert wird, könnte sich die Konzentrationsfähigkeit ja auch (künstlich) verschlechtern.

Nur bin ich der Meinung, dass sich ein Arzt da auf die Ehrlichkeit seiner Patienten verlassen sollte und diese Ehrlichkeit auch belohnen sollte.
Wenn mir als Patient diese Ehrlichkeit nur Probleme bereitet, werde ich einfach nicht ehrlich sein. So einfach ist das.

Mir als Arzt wäre ein Patient, der mir heute ehrlich sagt, dass er nichts konsumiert hat lieber, als ein Screening oder Blut-Alkoholtest von letzter Woche, dass keine Aussagekraft über den heutigen Zustand hat.

Meiner Meinung nach sollte das bei der Diagnostik ja keine Rolle spielen…
Zumal die diagnostizierenden Ärzte sowas relativ gut einschätzen können.

Bei der Behandlung bzw. Medikation ist es eine andere Sache. Ich weiß ja nicht wie es euch geht, ich muss in unregelmäßigen Abständen Urinkontrollen abgeben um die Verhinderung eines Missbrauch des Medikaments abzusichern und ich habe ehrlich gesagt, absolut kein Problem damit :slight_smile:
TROTZ ehemaliger Suchtproblematik in die Richtung :wink:

@Freigeist

Damit entsteht dir ja auch kein Problem, eventuell hilft es sogar, in der Spur zu bleiben.

Aber wenn deine Ehrlichkeit bestraft wird, du unter Generalverdacht gestellt wirst und dir bei der Diagnosestellung noch ein paar extra Steine in den Weg gelegt werden, sehe ich das anders.

Keine sorge Leute, natürlich gehe ich mit dem Teufel über die Brücke. Ich weiß ja warum ich mich dort angemeldet habe. Und zumal es mir vor ein paar Wochen auch noch nicht so gut ging. Der rückenwind spielt mir auch in die Karten und ich gehe Furchtlos in die Pokerrunde mit ihm. Ich werde ja auch noch extern von der Uniklinik ein Termin mit einer Psychologin bekommen, die auf ADHS spezialisiert sein soll… Ich bin tatsächlich gespannt, wie es dort weiter geht.

Am Freitag habe ich mein drogenscreening gemacht, aber kontrollieren, wie es @Freigeist macht, wäre für mich ein absolutes nogo und ein Ausschlusskriterium für eine weitere Behandlung… Entweder ich bekomme von dem jenigen das Vertrauen, der mich behandelt oder eben nicht.

Ich wurde das letzte Jahr kontrolliert und dieser Zwang und die Kontrolle haben mich eingeengt.
Dann muss man auf Termin pinkeln… Die Frage kann ich nochmal etwas trinken oder ahhh 1 1/2 Std zum Termin kann ich jetzt nochmal pinkeln? Etc… Nö mach ich nicht.

Ich denke ein erfahrener psychiater kann seine Patienten so einschätzen und ansonsten kann man sich auch gerne mal die Frage stellen, hat der Typ überhaupt den richtigen Job, wenn er es nicht einschätzen kann…
Und medikamten Missbrauch können die auch mit den richtigen Rezepten vorbeugen…

Ich danke euch für die Anteilnahme…

Ich hatte heute Vormittag meinen bisher ersten Neurologen-Termin, den ich immer noch verarbeite…

Da mein langjähriger Hausarzt, der mich vor fast 20 Jahren diagnostiziert hatte, sich nun in den Ruhestand verabschiedet hat, musste ich mir eine neue Hausärztin suchen, die mir für die Medikation sofort ungefragt eine Überweisung für den Psychiater bzw. Neurologen ausgestellt hatte.

Ohne große Erwartung nahm ich heute den Termin wahr und als ich die Praxis wieder verließ, wusste ich erstmal nicht, was ich von diesem Termin halten sollte.

Der Neurologe stellte sich mir noch nicht einmal namentlich vor und stellte sich als Alt68er heraus, was ja erstmal nicht schlecht sein muss. Ich kam, als ich zur Beschreibung meiner Problematik ansetzen wollte, nur kurz zu Wort.
Zunächst hatte ich das Gefühl, jemanden gefunden zu haben, der mich versteht. Er meinte sofort, dass ich wohl zu Perfektionismus neigen würde und auch sicherlich das Zauberwort nicht kennen würde…er schaute mich fragend an…und es stellte sich dann heraus, dass er damit „NEIN“ meinte…

Als ich ihm meine Medikamente nannte - mit Elvanse kennt er sich nicht aus - fragte er mich nach familiären Vorbelastungen und stellte mir die Frage, was mein Perfektionismus dennn dazu sagen würde, wenn er mich mal vollkommen von meinen Medikamenten entwöhnen würde. Als ich ihm sagte, dass ich mir das arbeitstechnisch nicht leisten könne, meinte er nur, dass ich mich aufgrund meines Alters, des nun ansteigenenden Blutdrucks und der Abnahme der Stressresilienz irgendwann "vor die Wand fahren2 würde und er wolle gerne mit mir eine Strategie erarbeiten, wie ich es gut bis zur Rente schaffen würde.

Auch das fand ich erstmal nicht schlecht, aber als er dann ausholte und meinte, in meinem Alter müsse ich doch eh nichts mehr reissen, also keine Karriere mehr machen und ich könne doch jetzt eine ruhigere Kugel schieben, merkte ich, dass er leider nichts von meiner Problematik verstanden hatte.
Als ich ihm dann sagte, dass es mir überhaupt nicht um beruflichen Aufstieg ging, sondern einfach darum, den Kopf überhaupt über Wasser zu halten, entgegnete er mir, dass ich auf ihn nicht den Eindruck einer „gescheiterten Existenz“ mache und ich mit meinem Lebenslauf doch zeigen würde, dass ich die Kunst beherrsche, mir gute Jobs zu suchen und mich dort auch beweisen würde.
Zitat: „Alles in allem jammern Sie doch auf extrem hohen Niveau.“

Da war es dann bei mir vorbei und da war es mal wieder…dieses Vorurteil, dass selbst Neurologen und Psychiater hochhalten, indem sie der Ansicht sind, jeder, der gut gekleidet in der Praxis aufschlägt, sich gewählt ausdrücken kann, keine Drogen konsumiert und einen Job hat, könne kein AD(H)Sler sein.

Er garnierte dann seine weiteren Ausführungen noch mit Allgemeinfloskeln, wie z.B., ich solle mich und meine Defizite annehmen und er sei auch häufig langsam, das müsse die Umwelt so akzeptieren und ich solle mich nicht selbst so unter Druck setzen… NA TOLL!!!

Mein Fazit: Einmal und nie wieder!!!

:stirnkuss Beängstigend, @Andromache.

Fühlt sich ein bisschen an, als würde der Augenarzt die Brille wegnehmen oder der Orthopäde die Krücken. Mag ja in jedem Einzelfall mal Anlass geben zur Prüfung von Diagnosen und Therapiezielen, aber das klingt nach paternalistischem Schema F.

Also zu 50% kann ich das ja nachvollziehen, da ich aufgrund der familiären Vorbelastung eine relativ hohes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko habe, das er durch die Medikation noch erhöht sieht.

Daraufhin sagte ich ihm, dass ich mir als ADSler mit meinem Stress nichts schöneres vorstellen könne, als einen plötzlichen Herztod zu erleiden. Das kommentierte er mit der Bemerkung: „Oh Gott, archaisch sind Sie auch noch!“
Auf meine Frage, ob er denn schon einmal einen „normalen“ ADHSler erlebt habe, verneinte er das und fügte noch hinzu, dass ich aber schon sehr speziell sei. :wink: